Schriftliches Subtrahieren, Lehrer möchte es anders

Hallo,

ich brauche mal ein paar Meinungen.

Heutzutage lernen die Kinder in der Grundschule ja eine andere Methode des schriflichen Subtrahierens.
Bei jedem Kind (mein 3. und jüngstes Kind ist gerade in der 3. Klasse) wird beim Elternabend extra immer wieder erwähnt dass die Kinder NUR diese Methode lernen, alles was wir früher gelernt haben machen sie nicht mehr und wir sollen warten bis sie es in der Schule lernen und nicht auf eigene Faust beibringen.

Gut, das läuft sehr gut, meine ersten beiden haben es gut verstanden, der 3. lernt es bald.

Jetzt geht es um folgendes:
Meine Tochter ist in der 6. Klasse Gymnasium Bayern. Der Mathelehrer, den sie dieses Schuljahr hat meint die Kinder müssen es nach der alten Methode machen - die sie aber nie gelernt haben (der Mann ist ca. 55-60 Jahre alt). Er hat es nie richtig erklärt, die Kinder verstehen es nicht und sind völlig verwirrt, da sie natürlich ihre Methode bereits beherrschen.

Was haltet ihr davon? Ich sage jetzt extra mal nichts und warte ab.

lg
masinik

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Hi,

deine Tochter sollte rechnen wie Sie es kann. Hauptsache der Rechenweg ist vollständig beschrieben und das Ergebnis stimmt. Jedes Kind hat ja auch seinen eigenen Zahlenstrahl im Kopf.

Wenn es dann Punktabzug gibt, würde ich mich beim Schulamt erkundigen bzw. Anwaltlichen Rat suchen, ob ein Lehrer Rechenwege vorschreiben kann.

Sollte dies wirklich der Fall sein, muss man das Kind eben umpolen. Sollte es nicht der Fall sein würde mein nächster Gang zum Rektor gehen.

Viele Grüße
#winke

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Naja, Mathe ist ja keine Ermessenssache, entweder das Ergebnis ist richtig oder falsch.

Insofern kein Problem. Ich würde dem Kind beide Rechenwege zeigen und es kann dann entscheiden, welchen es praktischer bzw. einfacher findet.

Kein Mathelehrer wird sich trauen was Richtiges als falsch anzustreichen. Und falls doch würde ich dann was sagen - aber vorher kein Thema draus machen...
LG doremi

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Hallo,

momentan läuft es wohl so ab dass Kinder zum Rechnen vor an die Tafel müssen.

Das stößt schon auf denn beim 1. Elternabend hat er gesagt in der 6. Klasse lässt er die Kinder nicht an der Tafel rechnen, dazu seien sie noch "zu klein"......

Und jedes mal wenn es dann um das subtrahieren geht gibt es ein großes Tam-Tam nach dem Motto "was macht ihr denn da alle für ein komisches Zeug".

In der Klassenarbeit zählt nur das Ergebnis - bis jetzt wird jeder Rechenweg anerkannt - bin mal gespannt ob er da auch seine Meinung ändert.

lg

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"Kein Mathelehrer wird sich trauen was Richtiges als falsch anzustreichen. Und falls doch würde ich dann was sagen - aber vorher kein Thema draus machen"

In meiner Schulzeit zählte zu 99 % der Rechenweg, nicht das Ergebnis.

Ich hatte in einer Ex mal zwei von zwei Ergebnissen falsch und trotzdem eine 1- - da Rechenwege richtig.

Umgekehrt wurde auch mal ein falscher Rechenweg als Fehler angestrichen.

LG,
J.

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Hallo

"Bei jedem Kind (mein 3. und jüngstes Kind ist gerade in der 3. Klasse) wird beim Elternabend extra immer wieder erwähnt dass die Kinder NUR diese Methode lernen, alles was wir früher gelernt haben machen sie nicht mehr und wir sollen warten bis sie es in der Schule lernen und nicht auf eigene Faust beibringen."

dein Kind ist in der 3.Klasse, und ihr sollt warten, bis etwas in der Schule gelernt wird? #kratz
3.Klasse IST Schule #aha
Davon abgesehen, haben weder Kindergarten noch Grundschule einem Gymnasium vorzuschreiben, wie Subtrahieren gelehrt wird.

"Er hat es nie richtig erklärt, die Kinder verstehen es nicht und sind völlig verwirrt, da sie natürlich ihre Methode bereits beherrschen."

Dann hat dein Kind nichts auf dem Gymnasium verloren. Gymnasium heißt nicht "bestimmte Lösungswege auswendig lernen", sondern von alleine auf verschiedenste Lösungswege zu kommen und erst Recht vorgegebene neue Lösungswege zu verstehen.

Mein Sohn hat jetzt schon (1.Klasse) verstanden, wie schriftliches Subtrahieren funktioniert (da er sich im Matheunterricht langweilt, bekommt er Extra-Aufgaben). Und wenn er innerhalb des normalen Lehrplans eine andere (vielleicht bessere?) Methode lernt, dann ist das eben so.

Wenn ein Erstkllässler ohne besondere Zuwendung schriftliches Subtrahieren versteht, dann sollte ein Sechstklässler mit Vorkenntnissen über schriftlichtes Subtrahieren erst Recht weitere Methoden verstehen.

J.,
mit bayerischem Abitur

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Hallo J. mit bayrischem Abitur!

Findest Du nicht, wenn du mal in Dich gehst, dass Du ziemlich herablassend bist?

S., nur mit wertlosem NRW-Abitur?

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Ich denke, dass Du das mit dem Studium verwechselst. Denn wenn es so wäre wie Du es sagst, dann müssten die Kinder ja gar nicht mehr zur Schule gehen. Sie könnten sich alles selbst erarbeiten.

Sorry, aber wenn ich mir all die unterschiedlichen Methoden so anschaue (http://de.wikipedia.org/wiki/Subtraktion) glaube ich kaum, dass ein (nicht hochbegabter) 5.-Klässler sich das ohne Erklärung selbst erarbeiten kann, INSBESONDERE wenn er bereits eine Methode beherrscht.

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1. Ich finde es immer doof, wenn Lehrer so... einseitig sind. Es geht doch darum einem Kind etwas beizubringen, in dem Fall das Subtrahieren. Das Kind soll also lernen, eine Zahn von einer anderen abzuziehen. Und meiner Meinung nach ist es dabei vollkommen egal, wann, wo und wie das Kind das lernt. Ich finde auch das Hinhalten von Kindern blöd, nach dem Motto: "Nein, ich zeige dir das jetzt nicht, das lernst Du in der Schule." Ich persönlich weigere mich das zu tun und meine Tochter hat auch eine Lehrerin erwischt, die das auch nicht von uns verlangt. Meine Tochter konnte z. B. vor der Schule schon lesen (und rechnen). Sie hat es mit anderen Methoden gelernt als in der Schule, aber sie kann es und darum geht es doch...

2. Mit dem Lehrer auf dem Gymnasium würde ich reden und ihm die Sachlage erklären. Bzw. im besten Fall tun das die Kinder selbst.

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Mich würde mal interessieren, was es da für unterschiedliche Möglichkeiten gibt (ich bin Mathelehrerin....) #kratz

Lg Katie

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Na ja, doch schon so einige: http://de.wikipedia.org/wiki/Subtraktion

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Hallo!

Ich bin zwar Russischlehrerin, aber diese Frage interessiert mich jetzt auch.
Kannst du mal deine Methode kurz erlaeutern? Dann koennen wir sehen, ob jemand noch andere Methoden kennt...
Teilen habe ich anders gelernt als meine Eltern, aber Subtrahieren?

Also bei uns ging es so. Man fing hinten an. War die Zahl zu klein, "lieh" man sich was von der Nebenzahl aus (zur Not konnte man es drueber schreiben). War die Nebenzahl eine "0", wurde eine "9" daraus und man pumpte eine weitere Zahl an...

Ich muss aber gestehen, dass ich so etwas meistens im Kopf rechne. Ich sehe, wie viel zur naechsten groesseren Zahl fehlt und addiere dann den Rest... Geht schneller.

Oh, jetzt habe ich auch schon 2 Methoden #kratz

Ab der 6. durften wir einen Taschenrechner benutzen, da war es im Grunde genommen egal.

Wie funktioniert es bei euch?

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der Lehrer am Gymnasium stellt sich ja selber ein Armutszeugnis aus! Von den Schülern erwartet er das, was er selber anscheinend nicht kann. Sich auf nen anderen Rechenweg einzustellen (wie die Kids es wohl alle gelernt haben).

Würde auch abwarten, ob in der Klassenarbeit der "falsche" Rechenweg mit Punktabzug "bestraft" wird. Dann würde ich mal nen Gespräch suchen.

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Man sollte die diesbezüglichen Wünsche eines Lehrers vielleicht einfach nicht überbewerten. Warum rechnet deine Tochter es nicht einfach so, wie sie es kann? Wenn es dem Lehrer nicht gefällt, gefällt es ihm halt nicht. Schriftliches Subtrahieren ist am Gymnasium eher ein Nebenkriegsschauplatz, deshalb allein wirds kaum eine schlechte Note geben. Und wenn doch, kann man sich immer noch beschweren, wenns soweit ist. In ein paar Jahren wird sie das schritliche Rechnen eh komplett verlernt haben, weil nur noch mit Taschenrechner gearbeitet wird.

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Hallo!

Also in der weiterführenden Schule sollte der Rechenweg doch egal sein. Hauptsache das Ergebnis stimmt. Eventuell muss der Rechenweg nachvollziehbar sein.

Da würde ich wohl einfach mal nachfragen ob er das verlangen kann.
Vielleicht versteht er den neuen Rechenweg selber nicht. ;-)

LG Sonja

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Huhu,

ich würde versuchen mit dem Lehrer zu reden...wenn es viele Kinder sind die dieses Problem haben, dann muß er eben nochmal gründlich alles erklären.

Dominik hat in der niederländischen Grundschule überhaupt keine schriftlichen Rechenwege gelernt...jetzt auf der deutschen Realschule werden diese aber gefordert, sein Mathelehrer erklärt sie ihm und schon funktionierts.

lg

Andrea