ADHS-Bub verweigert sich zZt völlig in Schule und zu Hause

Hi
unser Sohn (10) hat grade eine richtig richtig bescheidene ADHS-Phase (trotz Medis während der Schultage).
Dh er spielt wieder Klassenclown
Alles ist doof, keiner mag ihn und wir Eltern lieben ihn nicht, immer nur er ist arm dran und muss alles machen,....
Verweigert seine Hausaufgaben zu erledigen, obwohl es ihm eigentlich gar nicht so schwer fällt - er hat einfach keinen Bock!
Ständig Wiederworte, Diskussionen um nichts - Tischdecken, seine Kleider für den nächsten Tag herrichten, sein Mäppchen für die Schule einräumen, ....

Seine liebsten Sätze - egal auf was für eine Aufforderung - sind "Warum? Nee, mach ich nicht!" in einem Jammerton und wie die beste Mädchenzicke... grrrrr und eben bei normalen Routineerledigungen, die schon seit Jahren so und nicht anders laufen.

Ja, ich kann mich gut erinnern, wie es vor etwa 1 Jahr war. Da hatten wir dasselbe Problem, haben es aber ganz gut gemeistert, bzw es war nach einigen Wochen wie ein Spuk vorbei.
Seit nicht ganz 1 Jahr arbeite ich nun 3x die Woche und er muss seine Hausaufgaben zT in der Kernzeit erledigen - war bisher auch selten ein Problem.

Für sportlichen Ausgleich ist gesorgt - wir gehen zusätzlich zum Schulsport 2-3x wöchentlich in Capoeira / schwimmen und er ist täglich draußen.
Seit 1 Woche haben wir seine Medis (Medikinet retard) um 5mg auf 25mg Tagesdosis erhöht und er geht nach 4 Monaten Ergo-Pause (um zu sehen wie es ohne läuft) Am WE bekommt er keine Medis.

Seit 2 Wochen haben wir wieder dieses Theater.

Er verweigert ALLES was eben Pflicht ist. Schreien, heulen, jammern - in bester Schauspielmanier! Und die böse Mama fordert trotzdem ALLES ein. Auch wenn es den ganzen Tag dauert.

Nur geht mir langsam die Puste aus. Den beim Verweigern bleibt es ja nicht. Nein, da muss man seine Geschwister ärgern, ständig aufstehen beim Essen, in seiner Wut gegen Möbel und Kratzbaum treten, trampeln, daß die Treppe wackelt,.... Kurz mein Kind ist verschwunden und ein Familien-Tyrann an seine Stelle getreten!

Wie bekommt ihr Eure Kinder wieder in eine für alle verträgliche "Spur". Ich bin ehrlich - ich habe auch nicht die allergrößte Geduld! Nach ner gewissen Zeit Verweigerung flipp ich auch mal aus und ja, ich werde RICHTIG laut. Und ich habe ja noch 3 andere Kinder die auch was von mir wollen - sei es Vokabeln abhören, Spielplatz, was vorlesen,.... was alles seinetwegen flach fällt, da er 4H Hausaufgaben macht, was er mit Mitarbeit innerhalb von spätestens 45min erledigt haben könnte. Zzt macht er zb seine Hausaufgaben wieder am Esstisch, mit nur den wirklich benötigten Utensilien darauf, damit er von nix auf dem Tisch abgelenkt wird.

Bitte sagt mir, daß ich nicht alleine bin und wie ihr solche Problemzeiten in den Griff bekommt!
So manches Mal komme ich mir wirklich wie die schlimmste Mama der Welt vor, weil ich so streng sein muss, da sonst alles aus dem Ruder läuft - nicht nur phasenweise....

GLG Nita

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Ich kenne mich mit ADHS nicht so gut aus, aber könnte es sein, dass die Neudosierung der Medikamente dafür verantwortich ist. Vielleicht ist er nicht gut eingestellt. Wenn es mit der geringeren Dosierung besser geklappt hat, würde ich vielleicht dabei bleiben.

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Hi
ich und die Lehrer beobachten ihn sehr genau, was sein Lernverhalten angeht. Auch die 4-wöchigen Rückmeldungen fallen seit 4 Moanten zunehmend wieder schlechter aus. Er hat zugenommen und ist gewachsen. Daher haben Arzt /SPZ und wir Eltern die Dosierung nach 1 Jahr mit 20mg wieder hochgesetzt.

LG

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Mein Sohn war mal zu hoch eindosiert und das äusserte sich ganz anders als das, was du beschreibst !

Was uns SEHR geholfen hat war ein Nachteilsausgleich für die Hausaufgaben.
Heisst, Hausaufgaben fallen bei ihm nicht mehr in die Wertung und wenn er Nachmittags so ausgebrannt ist, dass er über den Hausaufgaben zusammenbricht, dann schreibe ich nur eine Notiz ins Heft und er darf aufhören.

Hört sich für mich so an, als ob dein Sohn die ständige Wiederholung in den Hausaufgaben nicht unbedingt braucht (ist bei meinem so) und daher verweigert.

Manchmal macht meiner gar keine Hausaufgaben und seine Leistungen in der Schule sind nicht schlechter geworden.
Vieles geh ich dann mal mündlich mit ihm duch oder so - das entlastet hier SEHR !

Immerhin haben wir noch genug Nachmittagstermine und Verpflichtungen...

Ach und was mir selber geholfen hat war der Gedanke : Würdest du zu Pippi Langstrumpf halten oder zur "Prusseliese" ?

Ehrlich ?

Denn mit all unserem "Grenzen setzen" und "an Regeln halten" und "nicht locker lassen, so muss das nunmal sein,....." sind wir eben Prusseliese !!!

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Hallo,

kommt Dein Sohn schon in die Pubertät? Hast Du Dich damit schonmal beschäftigt? Es gibt viele Informationen zu ADHS und Pubertät.
Ich denke, es könnte damit zusammen hängen (bin da aber kein Experte ;-)).

LG
Lorino

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Hi Lorino

ja natürlich liegt es auch mit an der einsetzenden Pupertät. Aber so extremes "Fehlverhalten" hatten wir auch vorher schon.

Unsere Älteste ist auch schon in der Pupertät angekommen - Vorpupertät war bei Ihr ab 7 Jahre. Das kenne ich also schon! Danke für Deinen Denkanstoß.

LG Nita

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Hallo,

dein Kind ist ein Kind mit ADHS. Du schreibst er sei ein ADHS mit ein bisschen Kind. Das ist schade - für ihn und für dich.

Ich glaube, er könnte auch an den Nebenwirkungen der Droge leiden, die ihr ihm gebt:

http://www.netdoktor.de/Medikamente/Medikinet-r-Tabletten-Med-100009088_Nebenwirkungen.html

Das Medikament ist übrigens für Kinder mit aggressivem Verhalten nicht geeignet - steht in den Gegenanzeigen. Warum bekommt er es trotzdem?

Dann ist das hier für dich noch lesenswert: http://www.netdoktor.de/News/ADHS-Medikamente-meist-wirk-1137606.html

LG

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Hi
nö, an den MEDIKAMENTEN die er bekommt liegt das Verhalten NICHT. Wir hatten das VOR den Medis (zuzüglich eines Schulischen Rückstandes von etwa 6 Monaten Lerninhalt) bereits ähnlich "schlimm".

Diesen Rückstand hat er nach einführen des Medikinet innerhalb von 6 Monaten sehr leicht wieder hereingeholt, hat sich relativ gut selbst unter Kontrolle bekommen und das Familienleben war wenn auch immernoch turbuent, aber doch viel angenehmer.

Ich werde Deine Links die nächsten Tage mal in Ruhe durchlesen.

Genau - eben weil er momentan mehr ADHS als MEIN KIND ist, wünsche ich mir Erfahrungen von betroffenen Eltern, wie sie solche "Phasen" elegant umschifft haben oder ob es wieder mal nur ein Aussitzen für mich bedeutet.

Und es ist nicht nur für mich und ihn schade, daß unsere Beziehung unter seinem fremdgesteuerten Verhalten leidet - momentan eben mehr als sonst - sondern die ganze Familie darunter leidet, incl Schule. Da bekam ich heute nämlich eine nicht sehr erfreulichen Anruf!

LG

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Boah !!!!!!!!!!!!!!!

Was soll das !!!

für ein wirkliches ADHS sind die Medikamente sicher keine Drogen !!!!!!! Das machen die verrückte die es nehmen um sich hochzupuschen !!!!!!!!!!!

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ich denke, trotz Medis bleibt dein Kind ein Kind

einiges, was du beschreibst, kenne ich von meiner Tochter auch.
Ich denke, hier muss man unterscheiden - inwieweit bleiben Teile der Habndlung einfach kindlich normal. Und dazu musst und sollst du nicht mit einem richtig lieben Kind vergleichen, klar gibts die auch, das ist aber nicht die Mehrzahl ;-)

Ich würde mit dem Therapeuten drüber reden.
Neue Dosierung der Medis kann Sinn machen.
Dabei aber nicht vergessen, das das eben nicht alles ist

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Hi
ich habe durchaus im Blick, daß er ein Kind ist. Kinder testen ihre Grenzen auch aus und das ist auch gut so. Habe ich im Prinzip auch kein wirkliches Problem damit. Das habe ich hier ständig.
Und nein, ich vergleiche ihn auch nicht mit super lieben Kindern - das kann er auch sein!!!

Ich habe ja 4 Kinder, hatte zusätzlich noch Tageskinder, viele Kinder in der Verwandtschaft. Im großen Schnitt verhält er sich auch im normalen Alltag wie ein NORMALES Kind. Bischen hier rebellieren, dort ein wenig Motzen aber dann trotzdem die ungeliebte Arbeit erledigen. Alles normal.

ABER dann kommt eben das depressivere ADHS-Verhalten noch dazu - keiner mag mich (wir nehmen ihn in den Arm, sagen ihm daß wir ihn lieb haben, loben gutes Verhalten / Einfälle,..), ich muss immer, sonst niemand, ihr mögt mich gar nicht, ....
Überreaktionen auf normale Anforderungen (Hausaufgaben machen, Schulzeug am Abend vorbereiten, Zimmer aufräumen,....

Und DIESES Überreagieren, total auf Abwehr schalten, nicht zuhören, wüten und und und. Dies ist momentan SEHR ausgeprägt. Und nach jetzt bereits 2 Wochen unerträglichem Verhalten ist mir heute die Geduld geplatzt und ich habe hier geschrieben... Manchmal muss man hören, daß man nicht alleine ist. Egal ob es jetzt pupertär ist oder ADHS begründet....

LG Nita

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nun, das sollte kein Angriff sein - mir fiehl nur auf, dass ich einiges davon von meiner Tochter kenne, die allgmein als sehr lebhaftes Kind beschrieben wird.

Mit ADHS kenne ich mich nicht wirklich aus.
Aber wenn sich Verhalten so spontan und deutlich Verändert, muss das Ursachen haben.
Entweder gibt es einen Grund, dass die Medis nicht mehr richtig wirken, also neu eingestellt werden müssten oder aber, hat sich evtl an den äußeren Gegebenheiten was geändert.

Nun und dann kommt auch irgendwann die Pubertät, vielleicht auch mal das erste Verliebtsein und Zurückgewiesen werden?
Aber wenn du 4 Kinder hast und Pflegekinder, dann kennst du dich damit sicher auch besser aus, als ich Einzelkind Mama :-)

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Oh ja - wie gut ich mich erinnere.

4 H Hausaufgaben bringen sowieso nichts - mit ADSH und ohne.

Und das sich dann der Tag hochschaukelt ist ja auch klar.
Hausaufgaben am Küchentisch - finde ich gut, dann hast du ihm im Blick, würde eine Uhr hinstellen und klare Ansage machen 45 Minuten Hausis und dann ist Schluß. Wenn er Ärger in der Schule bekommt - seine Sache ( am besten mit der Lehrerin vorher abstimmen ;-) ). Wenn er schafft gibt es ein dickes Lob - am Anfang am besten einen Anreiz setzen.
Loben ist ("leider") das einzige was wirklich hilft - also schau was er gut macht und wenn es nur ein kleiner Schritt ist - lob ihn.

was ich oft falsch gemacht habe (und immer noch auf Verzweiflung stößt) ist zuviele Ansagen auf einmal und Diskussionen. Mein Sohn hat mal gesagt" Ich will eine Sach klar gesagt bekommen" und erst wenn die erledigt ist die nächste.
Bei den Medis sprich nochmal mit dem Arzt evtl. ist das Absetzen am Wochenende auch zuviel Streß.
Gute Nerven,

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Danke, Dein Beitrag hilft mir momentan am Meisten!

Jau, habe ich nach der Schulanfangszeit (etwa ab Mitte 1. Schuljahr) auch gemacht. Dh er kam um 13:30 nach Hause, ab 14Uhr ist seither Hausaufgabenzeit und er muss bis 15:00 spätestens 15:30 fertig sein.

Sind die Hausaufgaben zu diesem Zeitpunkt fertíg - fein, dann darf er mit Freunden spielen. Wenn nicht, dann spielt er alleine zu Hause oder "muss" mit den Geschwistern vorlieb nehmen. Leider kam von der Schule ab 3. Klasse keine

Groß herumlabern tu ich nicht - es gibt schon seit 12 Jahren (seit meine Älteste soweit ist) nur kurze Anweisungen, was bitte getan werden soll. Das "hör auf XY zu tun" heißt bei uns "mach lieber YX". Denn ein Kind hört eher WAS ES TUN SOLL. Ein "nicht" hören sie nicht.

NAtürlich mache ich Fehler, aber im Großen Ganzen bestätigen mir SPZ, KiA, Ergo daß ich meinen Kindern feste Regeln, Regelmäßigkeit und Konsequente Erziehung angedeihen lasse.

Mein Mann und ich werden uns bald noch ADHS-Eltern-Lehrgänge zu Gemüte führen (6x3H-Abende) - ich denke da werde ich diverse meiner eigenen Fehler im Umgang mit meinem Sohn noch aufgezeigt bekommen und hoffentlich dann vermeiden können.

So, Abendessen....

LG Nita

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Wünsche Dir weiterhin gute Nerven. was mir noch eingefallen ist, mein Sohn brauchte mit den Jahren immer mehr "Ruhe" . Bis heute braucht er relativ viel Zeit allein, vielleicht ist dein Sohn mit Schule und Geschwistern auch teilweise überfordert - evtl. brauch er mehr Phasen wo er alleine - wirklich alleine in einem Zimmer - sich erden kann.

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Hallo,

es KANN sein das das alles gar nichts mit dem ADHS zu tun hat. Vielleicht ist es die Vorpubertät. In diesem Alter ist das Verhalten deines Sohnes nicht ungewöhnlich.

Ich habe aber eine Frage: Warum wurde das Medikinet neu dosiert? Vielleicht braucht er eine niedrigere Dosis anstatt einer höheren? Und das gleich um 5 mg erhöht wird finde ich auch sehr viel. Hier passiert das nur in 2,5 mg Schritten.

LG Urbinika

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Hi Urbinika

neu dosiert haben wir weil:
- er ist schwerer geworden und gewachsen
- bei Retard kommt weniger, aber kontinuierlicher am Wirkunsort an, als in anderer Darreichungsform
- es gibt bei Medikinet nur die 5mg-Abstufung soweit ich informiert bin
- Anfang Letztes Jahr wurde die 20mg-Dosierung eingeführt. Dann blieb er für etwa 9 Monate auf einem sehr guten Aufmerksamkeitsniveau, womit Schule und Hausaufgaben recht gut gingen und seit 3-4 Monaten merken Schule wie auch ich, wie die Aufmerksamkeitsspanne zu den Monaten vorher wieder deutlich weniger wurde.

Zudem gibt es bei manchen Kindern einen gewissen Gewöhnungseffekt, den wir vor 20mg-Dosierung schon einmal hatten (etwa vor 2 Jahren, nach etwa 6 Monaten Einnahme).

Pupertäre Zicken kenne ich von meiner Großen und den ähnlich alten Kids in der Verwandtschaft. Seine Querelen gehen über das "nur vorpupertieren" deutlich hinaus. Aber natürlich spielt auch die Vorpupertät bei ihm mit einen Rolle.

Inzwischen ist er (für heute) übrigens wieder "runter gekommen" - auf ein Familienerträgliches Verhaltensmaß. Dh er spricht wieder normal, man kann sich mit ihm freundlich Unterhalten, er ärgert seine Geschwister nicht und passt sich seinen kleineren Geschwistern an. Und eine Bitte, dies oder das zu tun artet nicht gleich in Wutanfälle aus. Mal sehen, wie es morgen läuft....

LG Nita

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bekommst pn !!

lg

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Hallo Nita,

deine Beschreibung kommt mir SEHR bekannt vor. Wenn du magst, kannst du mich gern anschreiben, dann tauschen wir uns aus.

Gruß Hezna #klee

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Guten Morgen,

so eine Phase hatte ich mit meinem Sohn auch Ende letzten Jahres. Er hatte auch so eine "Null-Bock-Phase" und wollte ebenfalls NICHTS machen. Das habe ich mir nicht allzu lange angesehen und ich habe ihm kurzerhand ALLES gestrichen. Er durfte weder Fernsehen gucken, noch Nintendo spielen, keine Freunde besuchen und nicht raus. Es sei denn, er erledigt seine (Haus-) Aufgaben :-)

Das hat ziemlich schnell geholfen. Wenn er mich gefragt hat, ob er seine Freundin besuchen darf (sie wohnt bei uns im Haus) habe ich ihm gesaht, dass er das natürlich darf, NACHDEM er seine Hausaufgaben gemacht hat und das hat dann gut funktioniert.

Lieben Gruß und alles Gute
Kirsten