Guten Morgen,
Mein Sohn (6, 1. Klasse) ist gerade im Übergang vom lauten Lesen zum lautlosen Lesen (Öhmmm, wie heißt das eigentlich richtig?). Wenn er für sich selbst liest, bewegt er maximal noch die Lippen, bei ganz schwierigen Wörtern flüstert er sie auch noch. Das führt im Moment aber auch dazu, dass er beim abendlichen gemeinsamen Lesen oft ganze Wörter verschluckt, vor allen Dingen am Anfang oder Ende eines Satzes, oder aber teilweise nuschelt. Sprich: Vorlesen ist jetzt gefühlt schlechter als noch vor einem Monat, da hat er flüssig und deutlich vorgelesen.
Ich bin mir jetzt nie sicher, ob das "normal" ist, oder etwas, wo man ein Auge darauf haben sollte.
Kennt ihr das auch?
LG
Hanna
PS: Sein Textverständnis ist sehr gut, er hat jetzt mittlerweile das 6. (letzte) Liesmal-Heft fast fertig und die Antworten sind immer richtig.
Leise lesen
Helfen kann ich dir nicht, aber meine Tochter macht das inzwischen auch so.
Sie macht das nicht bewusst und springt zwischen laut und leise lesen hin und her (schwere Wörter laut, geläufige Wörter leise).
Ähnlich wie bei euch, hat man so den Eindruck sie würde jetzt sehr stockend lesen, was eigentlich gar nicht der Fall ist. Der Lehrerin ist leider nicht mal aufgefallen, dass sie viel im Kopf liest. Sie konnte mir nichts dazu sagen, wollte aber darauf achten.
Ich glaube, dass dieses teilweise leise Lesen ein Zeichen dafür ist, dass sie jetzt schneller und routinierter wird und eben nicht mehr so viel buchstabiert. Wenn wir zusammen lesen, weise ich sie natürlich darauf hin, dass sie alles laut aussprechen muss, weil ich ja sonst die Geschichte nicht verstehe. Wenn sie alleine liest, macht sie es natürlich wieder irgendwie...
Ich mach mir aber jetzt keine zu großen Gedanken und hoffe, dass sich dieses Problem mit steigender Routine von alleine gibt.
Hallo,
unsere sollen lt. Klassenlehrerin laut lesen, da fallen den Kindern Lesefehler wohl noch eher auf.
LG
Tanja
Laut lesen machen wir ja jeden Abend, da äußert sich ja das Problem, dass er immer zwischen laut und leise wechselt. Wenn er sich mit einem Buch aufs Sofa verzieht, dann liest er so, wie es ihm am besten passt. Da sitze ich ja nicht daneben.
LG
Hanna
Das ist völlig normal!
Wenn das Lesen flüssiger wird bzw. "lautlos" (ich hab auch keine Ahnung, wie das richtig heißt), hat man ja auch eine neue "Lesestufe" erreicht. D.h. man kann schneller lesen und das Gelesene schneller im Hirn aufnehmen.
Das führt aber dazu, dass das Tempo des Lesens nicht mehr zum Tempo des Vorlesens passt (Lesen schnell, Vorlesen langsam). Und schon wird das Vorlesen "schlechter".
Das gab es bei meiner Tochter (jetzt 2. Klasse) übrigens in mehreren Phasen. Immer, wenn sie wieder etwas schneller wurde im Lesen, wurde das Vorlesen erst einmal grausig! Ihr macht das schon richtig! Einfach weiter regelmäßig laut vorlesen lassen!
Am Besten sollen die Kinder immer laut lesen. Erst ab der dritten Klasse wird leise gelesen.
Wenn man da dran bleibt, wird es irgendwann selbstverständlich.
Die Kinder machen beim leise lesen zu viele Fehler, bzw. überlesen einzelne Wörter und verstehen dann den Sinn nicht richtig.
Das Vorlesen kann je nach Laune und Gefühlslage der Kinder unterschiedlich sein.
Auch reicht eine Woche nicht lesen bereits aus, das man bei manchen Kindern das Gefühl hat, das ging schon mal besser.
LG 3wolfs
Meine Tochter konnte schon vor der Schule lesen und das führte dazu, dass ich mich dafür nicht wirklich interessierte. D.h. ich habe nicht darauf geachtet, ob sie laut oder leise liest, ob sie nuschelt oder deutlich spricht. Nicht weil es mich nicht interessierte, sondern weil ich es so oder so nicht korrigiert habe, denn sie konnte ja schon mehr als man von ihr "erwartete". Ich habe so lesen lassen wie sie das für richtig hielt. Selten hat sie mir was vorgelesen, das hat sie eher bei Papa gemacht (weiß nicht warum). Und selten fragte sie mich irgendwas, z. B. nach einem Wort.
Irgendwann wunderte ich mich dann über das Tempo, in dem sie Bücher verschlang. Ständig drückte sie mir ein neues Buch in die Hand mit den Worten: "Durchgelesen!" und da habe ich dann natürlich mal gefragt, ob sie das denn auch alles versteht, was sie da liest. Sie sagte "Ja klar!" und erzählte mir dann auch einiges zum Inhalt des letzten Buches. Von da an fragte ich sie dann auch ab und zu mal, was sie gerade liest und ob das spannend ist und sie erzählte...
Also kurz gesagt: Ich denke, wenn der Knoten einmal geplatzt ist und das Kind mit Verständnis liest, dann kommt der Rest von alleine. Einfach in Ruhe lassen.