Habe mal wieder ein Problem mit der Englischlehrerin meines Sohnes.
Am Mittwoch hab ich ihn aus der Schule geholt, weil es ihm an diesem Tag schon total schlecht gegangen ist. Hab ihn eigentlich nur geschickt, damit er die Mathe-Schulaufgabe mitschreiben konnte. Er hat mir dann noch gesagt, daß am Donnerstag wohl eine Englisch-Stegreifaufgabe kommt, so daß er noch ziemlich gut gelernt hat und das ganze auch echt gut konnte, als ich ihn abgefragt hatte. Donnerstag morgen gings ihm aber dann noch schlechter und ich hab ihn letztendlich bis Freitag daheim gelassen. Am Montag ist er wieder zur Schule. Im Englisch-Unterricht hat ihn dann seine Lehrerin aufgerufen und sie hat ihn die Stegreifaufgabe, die am Donnerstag geschrieben wurde, MÜNDLICH vor der Klasse abgefragt. Mein Sohn konnte das Thema sehr gut, da er auch übers Wochenende noch täglich das Thema wiederholt hat. Er war jedoch total überfordert mit der Situation, da er sich natürlich nicht in Ruhe auf die Fragen einlassen konnte, sondern sie ihn nur kurz auf die jeweilige Frage hat schauen lassen und ihm dann ein paar Sekunden für ne Antwort gegeben hat. Aus der Not heraus hat er dann zwar auf die Schnelle was gesagt, das ganze korrigiert, gefragt, ob er es nochmal sehen kann, erneut einen Blick drauf geworfen usw. und so fort. Er hatte letztendlich dann Total-Blackout und war auch mit der Schnelligkeit der Ausfragerei überfordert. Note 6 ! Worauf die Lehrerin dann noch zu ihm sagte: Jetzt hast du deine Note mal wieder schön versaut !!
Ich muß dazu sagen, mein Sohn hat eine isolierte Rechtschreibstörung und wird von dieser Lehrerin seit der 5. Klasse (jetzt 6.) AUSSCHLIESSLICH Grammatik ausgefragt. Ich finde schon DIES total ungerecht, da es meiner Anssicht nach leichter ist, 10 Vokabeln auswendig zu lernen, als vor der Klasse Grammatikregeln zu erläutern und ganze Sätze zu bilden. Meist war es so, daß er etwas übersetzen musste, ohne daß er es eben auf nem Blatt Papier gesehen hat. WEnn er mit dem Übersetzen anfängt, hat er schon den letzten Teil des Satzes wieder vergessen, muß dann immer nochmal nachfragen, das ganze stockt natürlich immer wieder und letztendlich kamen 3x ne 6 dabei raus.
Das mit Heute ist nun die 4. Sechs und ich muß schon sagen, daß ich dies nicht korrekt finde. Hätte sie nicht der Gerechtigkeit halber sagen müssen, setz dich hin, schreib die Stegreifaufgabe nach, hast 20 Minuten Zeit und gut ist...
Aufgrund den Grammatikausfragen hatte mein Sohn letztes Jahr eine 4 in Englisch. Dieses Jahr hat er sich schon soweit verbessert, daß er ne gute 3 im Zeugnis hatte.
Ich habe langsam das Gefühl, die Frau macht es echt mit Absicht. Ich war in der 5. Klasse beim Vertrauenslehrer, sogar dieser hat gesagt, daß sie langsam merken müsste, daß man ihn mit Grammatik abfragen keinen Gefallen tut und der Schuß nach hinten losgegangen ist. Er meinte -genau wie ich- daß er mit der Situation einfach nicht umgehen kann und da er sich in Englisch eh schon schwer tut, es für ihn viel leichter ist, wenn er etwas auf dem PAPIER stehen hat, anstatt im Stegreif ellenlange Sätze mündlich übersetzen muss.
Er wollte mit ihr reden, daß sie ihn gleich wie alle anderen Schüler behandelt, ihn EBENFALLS Vokabeln ausfrägt und diese eben mehr nach der Aussprache benotet, weil die Rechtschreibung ja nicht benotet werden darf. Leider sträubt sie sich wohl dagegen. Sie fährt weiterhin auf ihrer Grammatikschiene. Desweiteren versucht sie mir bei JEDEM Elterngespräch einzureden, daß ich dieses Attest weglassen soll, er HÄTTE keine Legasthenie, obwohl es zwei Psychologen unabhängig voneinander bestätigt haben.
Mittlerweile ist es echt so, daß er weniger RS-Fehler macht. Wir lernen täglich Vokabeln, die neuesten Vokabeln, die er immer auf hat, lernt er solange, bis er sie schreiben kann. Natürlich schreibt er sie nach ein, zwei Wochen vielleicht mal wieder falsch, aber würde er am nächsten Tag Vokabeln ausgefragt werden, hätte er bis jetzt jedes Mal wohl mindestens ne Zwei geschafft.
Diese Aktion heute finde ich wirlich absolut nicht gerecht. Er hat sich wirklich so sehr bemüht, endlich auf ne 3 zu kommen und jedesmal wird ihm die Note wegen sowas versaut. Hätte er die Aufgaben einfach auf dem Blatt nachschreiben dürfen, wäre mit 100%iger Sicherheit keine 6 dabei rausgekommen.
Wie seht ihr das ??
LG
Nach Krankheit Stegreifaufgabe mündlich abgefragt !
Hallo,
ich sehe das auch als Schikane und würde weitere Schritte einleiten (Gespräch mit Direktor etc.) Vor allem die Tatsache mit der Übersetzung finde ich mehr als fragwürdig und reine Willkür.
vg, m.
Hi,
dein Sohn hat eine LRS - bei und wird es auch so gehandhabt, dass die Kinder dann vermehrt Grammatik abgefragt werden - die Rechtschreibung darf ja nicht gewertet werden. Vokabeln natürlich schon, aber das wird ja wohl auch während der Grammatikabfrage zur Sprache kommen. Exen darf man bei uns in By nicht nachschreiben, abfragen darf ich immer. Allerdings würde ich einen Schüler, der drei Tage krank war, nicht gleich nach der Rückkehr in den Unterricht wieder abfragen. Was wurde denn in der Ex abgefragt? Vokabeln oder Grammatik? Als Lehrer muss man auch darauf achten, von allen Kindern eine ähnliche Leistung abfragen zu können.
Hat er denn kein Attest, das besagt, dass die mündliche Leistung der schriftlichen überwiegt? Das haben bei uns fast alle Legastheniker / LRSler / isolierte ...
LG Mimi
Es wurde die Ex, die die Tage davor geschrieben wurde abgefragt, nur eben mündlich.
Ich habe nicht ganz verstanden, was vorher abging, aber konkret bezüglich der jetzigen Situation: ab der achten oder neunten Klasse kannten wir unsere Rechte und Pflichten bezüglich Prüfungen und Nachprüfungen. Wenn ein Lehrer OHNE ABSPRACHE einen schriftlichen Test einen Schüler mündlich hätte wiederholen lassen, hätten wir protestiert. Es ist sowohl in die eine, als auch andere Richtung nicht gerecht und die Prüfungsbedingungen unterschiedlich.
In der sechsten Klasse verstehe ich, wenn er sich noch nicht ganz alleine wehren kann oder will, aber als Mutter würde ich in dieser Situation definitiv mehr Druck machen.
Hi,
hier in By gibt es einen Unterschied zwischen schriftlichen angekündigten und schriftlichen unangekündigten Test, sowohl im Umfang als auch von der Wertung her. Die unangekündigten Extemporalien bzw. Stegreifaufgaben dürfen nur den Stoff der letzten Unterrichtsstunde beinhalten und Grundwissen und muss auch nicht nachgeschrieben werden. Da aber alle Schüler die gleiche Anzahl an Noten haben müssen, muss man diejenigen, die bei der Ex gefehlt haben oder in der Vorstunde nicht da waren, zeitnah mündlich abfragen. ... also kann ein schriftlicher Test so gesehen mündlich im nachhinein abgefragt werden.
LG Mim
Lustig, bei uns mussten diese trotzdem schriftlich erfüllt werden. Wurde halt sofort mit einem Papier und einem Stift ans Fenster gesetzt.
Ist denn das Abfragen vor der Klasse auch noch befürwortet? Das halte ich nämlich auch für ungerecht, genauso wie der veränderte Prüfungsinhalt (Grammatik anstatt Vokabeln).
Hallo,
ehrlich gesagt, weiß ich nicht, was die Lehrerin IN DIESEM KONKRETEN FALL so falsch gemacht hat? Dein Sohn war wieder in der Schule...also gesund zumindes in ihrem Fach. Er wollte (eigene AUssage) diese Aufgabe unbedingt machen - hat er sich vielleicht sogar freiwillig gemeldet dafür? Du schreibst dein Sohn hat eine isolierte Rechtschreibschwäche. Aber bei einem ausschließlich mündlichem Test spielt die ja nun eher keine Rolle. Die Lehrerin hat also eigentlich die Rechtschreibschwäche deines Sohnes dieses mal sehr wohl beachtet und Rücksicht genommen. Was soll sie denn bewerten, wenn nicht die mündliche Arbeit? Es geht hier um eine Sprache. Eine Sprache muß gesprochen werden.
Ich will nicht behaupten, dass die Lehrerin sonst fair zu deinem Sohn ist, aber hier kann ich echt keinen Fehler erkennen. Es gibt auch gesunde Schüler mit Blackout oder Grammatikschwierigkeiten. Man kann nicht für alles Sonderregeln schaffen. Dein SOhn kann nicht nur Vokabelkontrollen bekommen, weil er Probleme mit der Grammatik hat. Für die Rechtschreibschwäche jedoch gibt es unterschiedliche NAchteilsausgleiche. Aber so, wie du schreibst, schaden die deinem Sohn vielleicht eher, als sie nutzen.
Es geht aber darum, daß er das, was andere Schüler SCHRIFTLICH mit viel mehr Zeit machen durften, MÜNDLICH machen musste. Es ist doch einiges leichter, wenn man die Fragen VOR SICH SIEHT und in Ruhe die Lösungen aufschreiben kann, anstatt die Fragen von der Lehrerin vorgelesen zu bekommen und dann im Affekt gleich zu beantworten. Und nein, er hat sich keinesfalls freiwillig gemeldet.
Ich denke, er hat eine Rechtschreibschwäche. Dann ist doch eigentlich einiges doch schriftlich schwieriger als mündlich. Denn dank der Schwäche baut er da ja wieder Fehler rein.
Und was dir leichter fällt, muß bei anderen Menschen noch lange nicht gelten. Ich war mündlich immer besser als schriftlich. Ich habe auch immer so viel wie möglich der abzulegenden Prüfungen mündlich gemacht, denn da hatte man die Möglichkeit eines Gesprächs mit dem Lehrer/Prüfer und einer Korrektur. Vieles kann man auch am Gesicht eines Menschen ablesen.
Man braucht nun mal mehr Zeit, etwas aufzuschreiben, als einen Satz auszusprechen. Das liegt aber in der Natur der Sache. Oder schreiben die Kinder in der Schule bei euch Steno? Daher muß ein Kind schriftlich natürlich mehr Zeit bekommen als mündlich.
Gib deinem Kind doch die Aufgaben nochmal und lasse sie ihn schriftlich erledigen, wirklich wie es die anderen Kinder in der Schule machen mussten. Du als Lehrerin und keine Unterbrechungen. Exakt die selbe Zeit. Mal sehen, ob er etwas "in Ruhe" machen kann...
Dein Sohn ist extra wegen dieser Aufgabe noch zum Englischunterricht gegangen... nur wegen dieser Aufgabe.
Zwei Dinge waren wirklich nicht in Ordnung.
Einmal wäre es, zumindst bei uns, eher ungewöhnlich, dass ein Schüler ausgefragt wird, obwohl er in der letzten Stunde krank war. Hier könnte man natürlich argumentieren, dass die Ausfrage nicht über den Stoff der letzten Stunde ging und so gut wie angekünigt war. Unfair ist es mMn dennoch.
Und dann ist es absolut unmöglich ihn mündlich eben diese verpasst Ex abzufragen. Man kann doch einen schriftlichen Test nicht einfach mündlich abfragen und das dann womöglich auch noch gleich bewerten... Außerdem ist es nebenbei auch noch den anderen Mitschülern gegenüber unfair, schließlich hätte dein Sohn die Aufgaben der Ex erfragen und sich speziel darauf vorbereiten können.
Darüber würde ich auf jeden Fall mit der Lehrerin sprechen, denn hier war sie einfach nur zu faul eine eigenen Abfrage für deinen Sohn zu entwickeln und das kann ja wohl nicht sein.
In den anderen Punkten kann ich die Lehrerin verstehen. Wie soll sie deinen Sohn Vokabeln abfragen, wenn sie dann nur die Aussprache bewerten darf? Das ist doch bei Vokabeln völliger Blödsinn und ziemlich ungerecht den anderen Schülern gegenüber.
Und um dem zu entgehen, frägt sie natürlich lieber Grammatik usw aus. Kann ich verstehen.
"Ich war in der 5. Klasse beim Vertrauenslehrer, sogar dieser hat gesagt, daß sie langsam merken müsste, daß man ihn mit Grammatik abfragen keinen Gefallen tut und der Schuß nach hinten losgegangen ist. Er meinte -genau wie ich- daß er mit der Situation einfach nicht umgehen kann und da er sich in Englisch eh schon schwer tut, es für ihn viel leichter ist, wenn er etwas auf dem PAPIER stehen hat, anstatt im Stegreif ellenlange Sätze mündlich übersetzen muss."
Sie will deinem Sohn ja auch gar keinen Gefallen tun. Darum geht es beim Ausfragen nunmal nicht. Und natürlich ist es für Kinder schwer aus dem Stehgreif mündlich Sätze zu übersetzen, aber das geht vielen so und hat nichts mit LSR oder ähnlichem zu tun.
Natürlich würde eine engagierte, faire Lehrkraft sicher anders vorgehen als eurer, die wohl eher etwas nach dem Minimalprinzip arbeitet. Letztendlich wirst du aber nicht viel gegen sie tun können, denn wirklich unkorrekt handelt sie nicht. Nur die abgefragte Ex würde ich definitiv ansprechen, damit so etwas nicht nochmal vorkommt.
Vielleicht hat dein Sohn nächstes Jahr mehr Glück mit seinem Englischlehrer!
Umgehend zum Rektor und ein gemeinsames Gespräch verlangen, vorher Schulgesetzt checken .
Wortwahl geht gar nicht.