Guten Morgen,
ich möchte um euern Rat fragen und bitte keine Rüffel einkassieren. DANKE
Mein Sohn ist 6 und seit September in der Schule. Es lief von anfang an nicht gut und somit habe ich ihn im Kinderzentrum ausführlich untersuchen lassen und die Diagnose ADHS bekommen. Leider war die schule wenig kooperativ und somit MUSSTE er im Januar auf die Förderschule wechseln. Die Regelschule wollte ihn zurückstellen, einen Tag vor Fristablauf. Daher hatten wir auch keine Chance, noch einen Platz im Kindergarten oder in einer Schulvorbereitenden Einrichtung zu bekommen.
In der neuen Schule ist er gut angekommen und man sagte mir, man wolle erst beobachten, ob eine Medikation nötog wäre. Irgendwann ging es tatsächlich nicht mehr, und er wurde auf derzeit 10 mg Medikinet eingestellt. Seit dem ging es super.
Nun ist es "leider" wieder sehr sicher, dass er im September wieder die Schule wechseln wird. Es ist nur noch nicht ganz klar, ob zurück auf die Regelschule, oder auf eine Schule für sozial-emotionale Entwicklung.
In der letzten Zeit schwankt die Stimmung bei meinem Sohn nun doch extrem, laut Lehrerin. Und gestern kam es zu einer Situation, mit der ich nicht so gut umgehen kann.
In der Pause gab es eine Auseinandersetzung mit einem Mitschüler. Mein Sohn hat ihm auf´s Auge gehauen. Danach ist er vor der Lehrerin weggelaufen und hat sich im Klo eingeschlossen und dort Krach gemacht. Irgendwann kam er dann wieder raus und die Lehrerin fand ihn weinend vor der Tür sitzen. Er klagte darüber, dass keiner ihn mag oder haben will. Die Schule nicht und die Mama und der Bruder nicht, niemand. Und dass er sich wünschen würde, tot zu sein. Er würde sich am liebsten den Hals aufschneiden. Die Lehrerin sagte auch, dass er sich mit einem Reißnagel in die Wange stechen wollte.
Sie sagte mir, dass sie das normalerweise dem Jugendamt melden muß, wegen Gefährdung des Kindeswohls. Sie hat es gestern aber nicht getan und mit mir darüber gesprochen. Ich habe Montag ohnehin einen Termin bei unserer Kinderpsychiaterin und werde mir ihr darüber reden. Die Lehrerin meinte, dass mein Sohn deswegen eine Therapie bräuchte. Ein sechsjähriger?
Er selber sagte mir später dann, dass er sich nichts antun würde. Aber inwieweit muß man solche Aussagen eines Kindes erstnehmen?
Ich erinnere mich, wenn es bei Kindergartenausflügen Auseinandersetzungen gab, dass er damit drohte, sie auf die Straße oder auf Gleise zu stellen. Deswegen durfte er dann bei folgenden Ausflügen nicht mit, weil die Erzieherinnen Angst hatten, das er ernst machen würde!
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Will er nur Aufmerksamkeit erregen? Hegt er wirklich solch schlimme Gedanken? Ich habe Angst um mein Kind und es tut mir so leid, dass er nur hin und her geschubst wird! Er soll doch endlich mal ankommen dürfen!!!
Viele Grüße
Juliane
6-jähriger äußert Suizidgedanken. Bitte Hilfe!
Hallo
ich würde umgehend den KJP anrufen und den Termin vorverlegen !!!!
Mein sohn befindet sich in einer sehr großen NOt !!!
Hab auch einen 1.Klässler mit ADHS. Suizidgedanken können auch eine Nebenwirkung von MPH sein !!
HOlt euch schnell Hilfe.
Warum muss er denn schon wieder die Schule wechseln, da wundert es mich nicht dass er sich nicht geliebt fühlt.
schau dir mal an: adhs-anderswelt.de
lg
uppps
meinte: Dein Sohn befindet sich in großer Not !!!!
Die Psychiaterin hat uns im Abschlußgespräch der Untersuchung gesagt, dass kinder mit einer unbehandelten ADHS oft Suizidgedanken haben. Und auch ich habe das gelesen, dass das vom Medikament kommen kann...
Die Schule soll er wieder wechseln, weil er derzeit in einer Diagnose Förderklasse ist. Dort nehmen die Kinder die erste und zweite Klasse in 3 Jahren durch. Er ist sehr intelligent, was auch getestet wurde, und langweilt sich sehr, da er schon alles kann, was derzeit gelehrt wird. Die Lehrerin meinte auch, dass er verhaltensauffällig sein, weil er unterfordert sei.
LG
Ich kenne mich mit solchen Fällen nicht aus, aber wenn ich es aus Kinderaugen betrachte, (soweit ich das kann) wundert es mich nicht das er sich so benimmt.
Dieser ganze Stress mit Medikamenten, Kinderpsychiaterin und dauerndem Schulwechsel wäre schon für einen Erwachsenen zu viel, geschweige denn für ein Kind.
Er merkt das er anders ist und kommt damit logischerweise nicht klar.
Sprich mit der Psychiaterin und der Lehrerin ab, welche Möglichkeiten es gibt, das er mit Gleichgesinnten sein kann und nicht die ganze Zeit rumgeschubst wird.
Und betone immer wieder, wie stolz du auf ihn bist und wie sehr du ihn liebst.
Alles Gute!
Hallo,
wenn ein Kind auf ADHS getestet wird, füllt man als Eltern gefühlte tausend Fragebögen aus. Erinner dich mal - wurde da nach solchen Verhaltensauffälligkeiten gefragt?
LG
Nein, an Fragen in solcher Richtung kann ich mich nicht erinnern.
Das ist ja komisch.
Als mein Sohn zum Psychologen musste (anderes Thema - aber da die Diagnose mit ADS im Zusammenhang hätte stehen können,...) standen viele Fragen in den Bögen, die du mit "Ja" beantwortet hättest.
Depressionen müssen vor dem Beginn einer Behandlung von ADHS mit Medikinet ausgeschlossen werden. Eine Suizidneigung liegt bei deinem Kind auch vor - DAS würde ich auf jeden Fall mal ansprechen.
http://www.netdoktor.de/Medikamente/Medikinet-r-Tabletten-Med-100009088_Gegenanzeigen.html
Dein Kind braucht psychologische Betreuung und aus meiner Sicht auch einen anderen Arzt.
Liebe Grüße
ICH würde diese Aussagen sehr ernst nehmen. Nicht unbedingt als reale Absicht, aber zumindest als Hilfeschrei!
Ich denke, dass eine psychologische Psychotherapie Deinem Sohn sehr helfen könnte, all das, was er in den vergangenen Monaten/Jahren erlebt hat, zu verarbeiten. Auch wird es ihm dabei helfen, mit seiner "Andersartigkeit" klarzukommen.
Die Wartezeiten für Kinder- und Jugendpsychotherapeuten sind sehr lang, aber vielleicht kann eure Psychiaterin einen Kontakt herstellen.
Ich würde dir raten, die Suizidgedanken deines Sohnes absolut ernst zu nehmen, da er sich wohl in großer seelischer Not befindet. Das Alter spielt hier m. E. keine Rolle, da auch schon ein 6-jähriger schwere Depressionen haben kann. In meiner Stadt hat sich kürzlich ein 13-jähriger Junge das Leben genommen, nachdem er zuvor tagelang als vermisst gemeldet worden war. Das hat mich total schockiert und ich habe mich gefragt, ob es hierfür nicht schon im Vorfeld Anzeichen für einen Suizid gegeben hatte.
Es wäre sicherlich wichtig, dass er über einen längeren Zeitraum bei einem Psychotherapeut behandelt wird, der viel Erfahrung mit Kindern hat. Du selbst oder die Lehrer können hier nicht viel ausrichten, da ihr keine therapeutische Ausbildung habt. Die dauernden Schulwechsel sind aber sicherlich auch nicht förderlich für die Entwicklung des Kindes, da er sich ja dauernd wieder umstellen muss. Sind diese wirklich immer nötig gewesen oder welchen Sinn hat das Ganze?
Hallo Eva,
leider kamen die Wechsel nicht von uns. Das ging schon los, als er von Krippe in Kindergarten wechselte. Nach einem Jahr ging er dann wieder in einen anderen Kindergarten. Erst regelkindergarten, der uns nahegelegt hat, ihn in einen Integrationskindergarten mit kleineren Gruppen zu geben. Da ist er dann 2 Jahre gewesen. Und dann kam er in die Grundschule. Die Leherin sprach bereits nach einer Woche von Förderschule. Diese Schule in der er eingeschult wurde, ist bei uns als Eliteschule bekannt (was ich erst später erfahren habe). Die Lehrerin hatte keinerlei Verständnis für ihn. Da er ein Kann-Kind war, wollte die Schule ihn am 30.11. auf Kindergartenniveau zurückstellen. Nur wie schon erwähnt, haben wir keine Einrichtung für ihn bekommen. Somit blieb uns nur die Förderschule. Man hat uns die Entscheidung quasi abgenommen! Da er an der jetzigen Schule absolut unterfordert ist, ist der Wechsel im September geplant. Es sieht sehr danach aus, dass er in die Schule für sozial-emotionale Entwicklung kommen wird mit HPT im Anschluß, wo er auch Therapien bekommen wird. Die letzten Monate waren für alle schwer und auch ich habe tatsächlich zu Depressionen geneigt. Aber das ist ein anderes Kapitel. Hier gehts um mein Kind.
LG
Hallo,
"auch ich habe tatsächlich zu Depressionen geneigt. Aber das ist ein anderes Kapitel. Hier gehts um mein Kind."
In manchen Familien treten Depressionen gehäuft auf. Es scheint dafür eine genetische Disposition zu geben. Du musst das auf jeden Fall mit ansagen, wenn du dein Kind diagnostizieren lässt!
Lieben Gruß
Hallo,
ich habe vor kurzem ein Buch von Bergmann gelesen "Warum unsere kinder ein glück sind" udn da ging es auch um ein mädchen, welches immer alle angegriffen hat, wenn es zum Streit kam und niemand wollte mit ihm spielen.
Bergmann hat empfohlen, die Situation mit dem kind in 3 Schritten zu analysieren: 1) was ist passiert (da einfach erzählen lassen, stichpunkte machen, wenn es unklar ist nachfragen), 2) wie habe ich mich gefühlt (dass ich so gehandelt habe) 3.) wie geht es weiter.
im buch kam heraus, dass das kind immer aus angst so reagiert hatte. Es waren sowieso alle gegen das kind und aus angst, wieder allein dazustehen und sich einsam zu fühlen ist es eben in den Angriff übergegangen. Daraufhin wurde zusammen mit der Lehrerin ein Plan entworfen, dieses kind besser zu integrieren, Es wurd eauch eine kleine Feier zu hause bei den eltern veranstaltet udn dazu mitschüler eingeladen...
Das nur mal so, weil es mich so an euren Fall erinnert.
Ich denke dein kind ist ebenfalls einsam udn er hat schreckliche Angst. Angst, vor dieser Einsamkeit, Angst anders zu sein, Angst vor den Gefühlen, die diese Einsamkeit mit sich bringt, Angst immer wieder abgelehnt zu werden. Das ist ein Hilferuf udn hat nichts damit zu tun, Aufmerksamkeit zu erregen.
vg, m.
Nimmt er etwa Medikamente?
Hi,
Sie schrieb: "... er wurde auf derzeit 10 mg Medikinet eingestellt."
Lg Rike
Ja, das hatte ich geschrieben.
Hallo Julia,
bei meinem Sohn war es ähnlich,
er war in der Grundschulzeit sehr unruhig, konnte sich selten konzentrieren etc. störte viel den Unterricht und damit seine Klassenkameraden. Er hatte in dieser Zeit auch kaum Freunde. Er war nie gewalttätig, er hat einfachso gestört. Auf Anraten der Ärzte wurde er auf Medikinet 10 mg eingestellt.
Ich habe meinen Sohn nicht wieder erkannt . Seine Lehrerin berichtete irgendwann auch, dass er sagte niemand mag ihn und er will tod sein. Ebenso fand ich am gleichen Tag Briefe bei ihm, in denen er schrieb, dass er sich selber umbringen wollte. Ich habe das Medikament noch am gleichen Tag abgesetzt. Zu dem Zeitpunkt war er 9 Jahre alt.
Jetzt ist er 14, geht in die 8. Klasse der Realschule. Wir haben viel Arbeit hinter uns, viele psychologische Gespräche, er hatte eine Zeitlang noch Amphetaminsulfatsaft genommen, damit kam er besser zurecht. Jetzt braucht er nichts mehr. Er ist sehr ruhig geworden, hat auch viele Freunde gewonnen. Er ist zwar immer noch kein Überflieger in der Schule aber es geht ihm jetzt gut.
LG Sindy
Hallo
wenn du g8glst "medikinet Nebenwirkungen"
und auf die Seite vom Hersteller
medice.de->produkte->adhs->medikinet-retard gehst,
kommt bei den Nebenwirkungen u.a. folgende Aussage:
Gelegentlich (betrifft weniger als 1 von 100 Behandelten)
Suizidgedanken oder Suizidabsichten
VG
Kila