Rechtschreibung 1. Klasse

Ich weiß gar nicht genau, wie ich das fragen soll..

In der Schule lernt meine Tochter "lesen durch schreiben", d.h. die Rechtschreibung wird zwar angestrichen, aber nicht bewertet. Lesen kann sie wie eine Große, schreiben... na ja... ich weiß es nicht, ich kann es nicht beurteilen.

Ich habe aber schon oft gehört, dass diese Methode in die Hose gehen kann und die Kinder in der 3. enormen Stress kriegen. Deswegen weiß ich nicht, ob man der Lehrerin vertrauen kann, wenn sie sagt: "Machen Sie sich keine Gedanken, Ihre Tochter hat ein gutes Sprachgefühl und liest viel." Ich möchte das gerne glauben, denn dann haben wir weniger Stress. Wenn ich aber das Heft so sehe, dann sind da schon so ein paar Dinger drin...

Im Moment korrigiere ich sie sehr vorsichtig, um sie nicht zu demotivieren. Ich habe ihr auch mal das Prinzip der Lernwörter in einem Karteikasten gezeigt. Das hat ihr eine Weile viel Spaß gemacht und war ein Spiel für sie. Die paar Worte, die wir da "geübt" haben, sitzen auch. Wir haben es aber nur gemacht, wenn sie den Karteikasten auch vorkramte.

Es ist halt so, dass meiner Tochter die Schule im Moment nicht schwer fällt. Es wäre also problemlos möglich, hier und da noch etwas nebenher zu tun. Aber muss das sein? Oder lasse ich es laufen und hoffe....

1

Ich gehe immer so einen Mittelweg. Wörter wie "und, oder, der, die, das" korrigiere ich. Schwere Wörter lasse ich. Meiner ist nun in der 2. Klasse und alle Wörter, die er "lernt" sitzen auch. Das geht quasi nebenher. Hätte ich nicht gedacht.... Ich muss nur im Auge behalten, welche Wörter schon gelernt waren. Die kommen dann in den Karteikasten, sollten sie vermehrt falsch geschrieben werden...

12

"Ich muss nur im Auge behalten, welche Wörter schon gelernt waren. Die kommen dann in den Karteikasten, sollten sie vermehrt falsch geschrieben werden... "

Ja und da scheitert es schon mal dran, weil ich es nicht weiß. Die Sachen bleiben in der Schule.

2

Meine Tochter ist - von der Beschreibung her - wie deine!

Auch bei ihr wurde in der ersten Klasse nicht korrigiert, aber viel frei geschrieben. Als ich mal wieder eine ihrer Stilblüten hervorkramte und einem Freund zeigte, wurde der misstrauisch und hat mich damit verunsichert!

Ich hab es dann trotzdem laufen lassen - und siehe da, irgendwann mitten in der 2. Klasse wurde es deutlich besser (ganz ohne Druck). Und jetzt, kurz vor Ende der 2., könnte ich mir in den Allerwertesten beißen, dass ich mir so viele Gedanken gemacht habe. Sie schreibt viel besser, als sie "müsste" und wird locker in der 3. Klasse klarkommen!

Viel Spaß also beim Gelassenbleiben! #winke

15

Das mit dem Druck ist genau das Problem. Ich möchte keinen Druck. Und meine Tochter kann ihn nicht gebrauchen, weil sie viel besser lernt, wenn sie keinen Druck hat.

Nun ist es aber so, dass sie im Moment viel Raum hat, um noch ganz locker nebenbei ein bissel was zu lernen. Ich bin da kreativ und habe viele Ideen, die ihr sicher Spaß machen. Sie würde gar nicht merken, dass wir üben. D.h. alles ohne Druck. Wenn wir nun aber warten und es stellt sich heraus, dass es in einem Jahr eben leider nicht von alleine besser geworden ist, dann haben wir den Druck und MÜSSEN.

Aber wahrscheinlich sind das echt unnötige Gedanken und ich sollte mich wieder auf die Sonnenliege legen.#cool

20

Ich kann dich verstehen! Absolut.

Aber glaube mir, deine Tochter wird von allein kommen. Wir sind letztens umgezogen, ich stand in Arbeitsklamotten in der alten Wohnung und renovierte, als meine brüllte:

"Maaaamaaaa, was ist 15 x 20?"

Ergo: Sonnenliege ist eine echt tolle Idee! #cool

3

Hallo,

http://www.zeit.de/2011/48/Martenstein

LG

13

Ok, dann muss meine Tochter wohl auf die Sonderschule, denn sie will Pilotin werden. ;-)

Danke. Ich kenne die Kritik und ich habe auch die andere Seite von Jürgen Reichen gelesen. Ich weiß nicht, was ich glauben soll. Ich denke, dass das Konzept bei einigen Kindern funktionieren kann. Bei anderen nicht. So wie es mit allen Konzepten ist, die sich an eine ganze Klasse und nicht an das Individuum richten.

Ach ich weiß es nicht...

16

Hallo,

was der nette Herr da schreibt, hat mit der Praxis des Lehrens nach dem Spracherfahrungsansatz wenig zu tun.

Selbstverständlich darf der Lehrer die Rechtschreibung schon vom ersten Schuljahr an korrigieren.
Selbstverständlich wird den Kindern von Anfang an gesagt, dass Erwachsene einige Wörter anders schreiben als sie hören.
Selbstverstädndlich werden von der ersten Klasse an Rechtschrebistrategien erlernt, auch solche, die von der lautgetreuen Schreibung abweichen.

Und selbstverständlich muss man keine Ahnung von der Sache haben, um zu polarisieren.

#schein

weitere Kommentare laden
4

Hallo ist das dein erstes Kind in der Schule?

Habe jetzt den zweiten in der Schule und ich verbessere ihn. Wir haben bei unserer ersten heute noch Probleme mit der Rechtschreibung .

Lg bea

14

Ja, ist mein erstes Kind und mein einziges. Also haben wir nur die eine Chance ;-)

5

Hier hat mal eine Lehrerin erklärt, wie das Prinzip funktioniert und es erschient mir gar nicht so unsinnig, wie es oft hingestellt wird.

Mein Sohn lernt in der Schule anscheinend auch danach, vielleicht leicht abgewandelt.
Auch seine Klassenlehrerin hat uns erklärt, dass sie durchaus kontrolliert, wie die Kinder schreiben und dass es Dinge gibt, die gelernt werden und sitzen müssen, z.B. Laute korrekt heraushören und lautgetreu schreiben. Also "brumen" statt "brummen" wäre akzeptabel, weil die Laute richtig herausgehört wurden, aber "brommen" oder "bromen" wäre falsch.

Außerdem wurde jetzt (Ende der ersten Klasse) ein Karteikasten mit Lernwörtern angefertigt, die dann tatsächlich geübt werden und am Ende der 2. Klasse richtig geschrieben werden sollten.

Bei meinem Sohn müsste ich schon aufpassen, weil er wirklich bequem ist und Wörter falsch abschreibt. Das z.B. ist wirklich ein Fehler. Richtig abschreiben, darauf wird schon Wert gelegt.

6

Hallo

Unsere Tochter darf seit Schulbeginn so schreiben, wie sie es hört und sie schreibt unglaublich gerne und gut. Sie ziert sich gar nicht Geburtstagskarten, Briefe, Plakate, ja sogar Tagebuch zu schreiben und das mit totaler Hingabe. Wir heben jeden Fetzen auf, da es natürlich total witzig ist, dass sie alles so schreibt wie sie es hört ..

Die ganze Zeit sagte sie: "Ich darf das so schreiben, ich weiß, dass Erwachsene das anders schreiben"... fanden wir auch total prima.

Jetzt fängt es an, dass sie verbessert werden möchte, ohne sich dabei "klein" zu fühlen. Sie weiß sie kann schreiben, macht das auch gerne und ist für Verbesserungsvorschläge offen, ohne sich krisitiert zu fühlen und die Motivation zu verlieren.

Und wir merken, dass sie das alles aufsaugt wie ein Schwamm, was man ihr einmal gesagt hat.

Wir finden die Methode klasse und sprechen ganz viel darüber. Für uns ist sie sinnvoll und bringt Spaß am Lesen und Schreiben..

Liebe Grüße

11

Verbessern darf ich. Also ICH darf, weil wir eine Absprache haben. Der Papa, Oma und Opa dürfen nicht. ;-)

Aufsaugen tut sie es nicht wirklich. Manches schreibt sie wiederholt falsch.

Ich weiß halt nicht wie der Rest der Klasse so schreibt. Ich habe da wirklich überhaupt keinen Vergleich. Wenn alles im grünen Bereich wäre, dann würde ich nichts sagen. Wenn es aber jetzt schon Bedenken gäbe, dann wäre jetzt viel Zeit locker daran zu arbeiten. Ich fände es halt blödsinnig, das erst in der 3. Klasse zu erfahren und dann unter Druck arbeiten zu müssen.

7

Hi,

helfen ohne sie zu demotivieren.
Lass sie ihre eigenen Wörter selber vorlesen und sie soll mal schauen, wie die falschen Wörter gelesen werden.
Und dann einfach helfen.....Klatschen, Silbentrennung, Mehrzahl bilden um Buchstaben zu erkennen.....

Sicherlich gibt es Wörter die sie nicht können muss...mit H in der Mitte, Fremdwörter, schwere Wörter, da sage ich nur kurz was drüber und fertig.

Aber sei froh, das sie viel liest. Durch das Lesen laut & leise eignet man sich scho sehr viel an,

LG
Lisa

9

Hmmm... also das mit dem Selbervorlesen ist so eine Sache. Heute schrieb sie z. B. "Opst". Oder sie hat das mit der Groß- und Kleinschreibung noch nicht drauf und schreibt "wald". Oder es sind Worte, die wir einfach nuscheln, z. B. kübis (Kürbis) oder sint (singt).

8

also bei meinem Sohn hat die Lehrerin in der 1.kLasse auch gesagt wir haben
noch viel Zeit und jetzt in der 2.Klasse sagt sie alles ist schlechter
und wenn ich das sehe was er macht finde ich er hat keine Probleme

Vertrauen Sie auf Ihre Intuition das klappt sicher alles

Die Lehrer bauschen viel auf mein Sohn bekommt von allen Seiten Hilfe
es kommt mir vor als sei er stark behindert,ist er aber garnicht
also vertrauen Sie auf sich und wenn Sie wollen üben Sie aber ich denke
das das nicht nötig ist,hier und da ist okay

10

hallo,

ist bei uns irgendwie gar nicht so wie bei euch.
unsere tochter ist auch in der ersten klasse. die klassenlehrerin ist "vom alten schlag" und lagt nach wie vor sehr viel wert auf rechtschreibung. es werden auch regelmäßig diktate oder deutschtests geschrieben.

in der 2. klasse haben die kinder eine sehr lockere lehrerin. sie hat in der ersten klasse nicht viel wert auf die rechtschreibung gelegt, die kinder schreiben jetzt ihre ersten diktate. wenn ich es mit unserer ersten klasse vergleiche sind unsere erstklässler nun schon besser als die kinder aus der zweiten klasse. wir eltern sind ehrlich gesagt ganz froh das bei unseren kindern wert auf die richtige schreibweise gelegt wird.

bei buchstaben welche unsere kinder noch nicht haben drückt sie allerdings auch ein auge zu.

ein beispiel:
in einem test mussten die kids wörter malen welche mit einem W beginnen. unsere tochter hat eine vase gemalt. dies hat die lehrerin als richtig bewertet - sie haben noch kein V und man spricht es in diesem wort als W aus.

kann dir jetzt allerdings nicht sagen wie es bei euch besser wäre, ob die kinder in der 2. oder 3. klasse dann mit der rechtschreibung probleme bekommen...