Ich hatte neulich davon berichtet:
Meine Tochter sollte in Mathe in die 2. Klasse springen. Wir haben das zunächst abgelehnt, weil es planlos und übereilt erschien. Weil mir die Lehrerin dann aber telefonisch doch einen Plan vorstellte, stimmte ich letzlich doch zu.
Der Plan sieht vor, dass meine Tochter dienstags neuen Stoff in Klasse 2 lernt. Donnerstag bekommt sie dort eine Wiederholung mit. An den anderen Tagen geht sie in die 1. Klasse und auch Hausaufgaben bekommt sie vollständig aus der 1.
Diese Regelung ist jetzt seit ungefähr 4 Wochen in Kraft. Meine Tochter findet es super so und sie kommt auch gut mit.
Meiner Meinung nach aber nur so lange, wie dort Stoff behandelt wird, den sie ansatzweise schon kennt. Das war der Fall. Es kam z. B. das Einmaleins dran mit der 9er Zahlenreihe. Das war für sie in der Schule der erste Kontakt mit dem Einmaleins. Es gab keine Einführung und auch keine weiteren Übungen in weiteren Stunden oder in den Hausaufgaben. Für mich ist diese Lösung auf Dauer nicht praktikabel. Wie soll das Kind ohne Einführung und Übung mithalten können, wenn es an schwierigere Themen geht? Und vor allem: Warum muss sie sich zu Hause immer noch mit den 1.-Klasse-Aufgaben rumplagen? Sie hat schon freiwillig mehr gemacht, weil sie wohl zeigen möchte: "Los, guck mal, ich kann das." Da das nicht fruchtete, fing sie letzte Woche schon an zu murren, was sie sonst nie tat.
Wir haben uns bei zwei Experten beraten lassen. Schlauer sind wir deswegen nicht wirklich. Am Donnerstag haben wir einen Termin mit der Lehrerin. Aber was sollen/können wir fordern?
Soll sie in Mathe komplett springen? Und was ist dann in der 4. Klasse? Welche Möglichkeiten haben wir dort? Hat es sich dann vielleicht von selbst etwas angeglichen? Oder hat sie mit den anderen Fächern dann genug zu tun?
In Mathe überspringen
Hallo!
Unser Sohn (2. Klasse) nimmt regelmässig am Matheunterricht der 3. Klasse teil, etwa ein bis zweimal die Woche, immer dann, wenn es passt. Ausserdem darf er freiwillig Klassenarbeiten in der 3. Klasse mitschreiben, was er seltsamerweise sehr gerne (und sehr erfolgreich) macht.
Wichtig bei diesem System ist aber: er bekommt fast jeden Tag besonders schwierige Hausazufgaben und muss eben NICHT die Hausaufgaben der 2. Klasse machen, es sei denn, sie haben dort etwas völlig Neues durchgenommen. denn was Kinder wie ihn (und wohl auch deine Tochter) langweilt, sind WIEDERHOLUNGEN.
Sprich: anstatt in den Hausaufgaben das zu vertiefen, was morgens im Unterricht gelernt wurde, bekommt er eine neue Herausforderung. Bei uns klappt das super. Ganz zu springen versuchen wir zu vermeiden, da er bereits früh eingeschult wurde.
Aber es liegt alles daran, ob die Lehrer bereit sind, diese zusätzliche Arbeit zu stemmen!
Viel Glück!
"Ausserdem darf er freiwillig Klassenarbeiten in der 3. Klasse mitschreiben, was er seltsamerweise sehr gerne (und sehr erfolgreich) macht."
Meine Tochter hat letzte Woche auch freiwillig einen Test der 2. Klasse mitgeschrieben. Ein Ergebnis gibt es noch nicht, aber sie ist fertig geworden und hat ein gutes Gefühl. Es hat ihr viel Spaß gemacht.
"denn was Kinder wie ihn (und wohl auch deine Tochter) langweilt, sind WIEDERHOLUNGEN."
Ja in der 1. Klasse schon, in der 2. Klasse bräuchte sie das aber bei schwierigeren Themen. Ich denke z. B. an Textaufgaben, die für sie völlig neu sind. Ich habe ihr mal probeweise eine aus der 2. Klasse vorgelegt (hier aus dem Forum). Sie konnte sie nicht ohne Hilfe lösen und wollte auch gar nicht.
Habt Ihr keine Bedenken, dass Euer Sohn in diesem System nur den halben Stoff lernt. Wie soll denn die Koordination funktionieren? Und warum soll das Kind in Mathe nicht gleich ganz am Unterricht der nächsten Klassenstufe teilnehmen. Und wohin mit dem Kind in der 4. Klasse? Ich habe 1 Millionen Fragen.
Ich denke, bei uns sind die Lehrer durchaus dazu bereit, zusätzliche Arbeit in Kauf zu nehmen. Die Lehrerin ist sehr nett, man kann mit ihr reden.
Nein, er lernt eben nicht nur den halben Stoff. Seine Lehrerin beobachtet ihn ganz genau und achtet darauf, dass er alle Grundlagen der 2. Klasse erlernt (allerdings hatte er die schon in der 1. drauf). Mir ist es wichtig, dass er vor allem alle Arbeitstechniken richtig lernt. Aber es reicht eben, ihm das einmal zu zeigen, Wiederholungen langweilen ihn.
Wenn deine Tochter vieles aus der 2. Klasse noch nicht kann (Einmaleins, Textaufgaben), dann ist es doch auch nicht sinnvoll, sie springen zu lassen, oder? Dann würde ich sie lieber jetzt mit Knobelaufgaben ablenken.
Mein Sohn hat eben den Stoff schon drauf - schwierig wird es in der 4. Klasse werden, wenn er eben nicht mehr in der höheren Klasse dazu kann. Aber die Sorgen machen wir uns dann, wenn es an der Zeit ist. Vielleicht muss er dann doch springen - aber im Moment läuft es bei uns super, so wie es ist.
Zuerst: Mein Sohn ist in Mathe nicht gesprungen, kommt aber (mit anderen aus seiner Klasse) in den Genuss von Extra-Förderung. Die findet zwar im Klassenverband statt, besteht aber darin, das die betroffenen Kinder Zusatzaufgaben bekommen, in denen sie Aufgaben lösen müssen, die nicht im Unterricht behandelt werden. Sie müssen sich die Lösungen also selbstständig, nur unter Zuhilfenahme der ihnen bekannten Werkzeuge, erarbeiten. Beim Einmaleins also selbstständig die Logik der Additionsoperationen erkennen und anwenden. Das klappt mal prima, mal verzweifeln sie.
Mein Grosser ist Anfang der dritten Klasse mal an Rechenpyramiden verzweifelt. Im 'normalen' Aufgabenblatt waren die untersten Zahlen vorgeben, in seinem waren die vorgebenen Zahlen über die Pyramide verteilt. Und das auch noch im Hunderter-Bereich, so das 'Ausprobieren' ausfiel. Es hat bestimmt 4 Stunden und ca. 15 Wut- und Verzweifelungsanfälle gedauert, bis er tatsächlich den Algorithmus 'rausgekriegt hat (nein, ich habe nicht geholfen, nur auf ihn eingeredet wie auf einen kranken Hund, das er das doch gar nicht machen müsste, das es völlig ok sei, wenn er am nächsten Tag die Lehrerin um Hilfe bittet).
Achja: Die normalen Aufgaben müssen die 'Extra-Kinder' auch machen. Aber damit sind sie normalerweise in 5 Minuten fertig, wodurch ich Zusatzaufgaben durchaus gerechtfertigt finde ;).
Was ich mit diesem Aufsatz sagen will: Entspannt bleiben. Zum Einen wird bei Deiner Tochter auch noch die typische, bei Erstklässlern unterentwickelte, Frustrationstoleranz eine Rolle spielen (und die muss sie lernen), zum anderen gibt es auch in Klasse 4 noch massenhaft Herausforderungen, die die mathematisch Begabten zusätzlich meistern können, ohne sich zu langweilen. Motiviere sie einfach am Ball zu bleiben. Und wenn sie partout nicht möchte - na dann macht sie eben den normalen Klassenunterricht mit. Ist ja auch kein Beinbruch und vermutlich trotzdem 'ne Eins ;).
Grüsse
BiDi
"Zum Einen wird bei Deiner Tochter auch noch die typische, bei Erstklässlern unterentwickelte, Frustrationstoleranz eine Rolle spielen..."
Dazu muss ich sagen, dass die Frustrationstoleranz und das Regelverständnis (also der Wunsch sich an Regeln zu halten), die Konzentrationsfähigkeit und die Hilfsbereitschaft überdurschnittlich sind. Viel weiter als in Mathe, fast wie ein Erwachsener. Wenn sie also eins nicht lernen muss, dann ist das Frustrationstoleranz. Die Lehrerin nannte es mal "fast unheimlich". Dafür ist ihr Selbstbewusstsein noch ausbaufähig, wobei sie durch diese Mathe-Geschichte nochmal einen gewaltigen Satz gemacht hat und sich sehr schnell und problemlos in die 2. Klasse eingefügt hat. Das hätten wir nicht erwartet.
Es wäre möglich, dass ihr der Sport dabei geholfen hat, eine hohe Frustrationstoleranz zu entwickeln. Sie macht Rollkunstlauf und immer, wenn sie auch nur ansatzweise die Geduld verloren hat, habe ich sie erinnert, dass sie ja auch nicht von Anfang an Rollschuh laufen konnte. Das hat meist geholfen und sie beruhigte sich ganz schnell. Mittlerweile sagt sie es zu sich selbst. Wenn sie jetzt Aufgaben hat, die sie noch nicht kann, die sie aber interessieren, beisst sie sich fest und arbeitet ruhig und konzentriert so lange daran bis sie es kann. Anders ist es, wenn sie etwas nicht interessiert. Dann macht sie es auch nicht, wenn es nicht verlangt wird. Und manchmal, ganz selten noch, traut sie sich etwas nicht zu. Das ist dann aber eher im sportlichen Bereich. In solchen Momenten wird sie ganz kleinlaut und schüchtern. Aber wie gesagt, das ist selten geworden. Trotzdem hat sie eher an dieser Stelle noch Nachholbedarf.
Man sieht: Jedes Kind ist anders.
"Motiviere sie einfach am Ball zu bleiben. Und wenn sie partout nicht möchte - na dann macht sie eben den normalen Klassenunterricht mit."
Das habe ich jetzt nicht ganz verstanden. Bzw. Du hast vielleicht etwas nicht richtig verstanden. Es ist so, dass meine Tochter schwierigere Aufgaben und auch in der 2. Klasse sitzen möchte. Ich weiß nur nicht, ob die Lösung mit den 2 Stunden pro Woche so glücklich ist. Außerdem meutert sie jetzt bei den Hausaufgaben der 1. Klasse. Das ist allerdings neu, denn vor dem besuch der 2. Klasse waren die Hausaufgaben stets problemlos und zügig erledigt. Sie hat jetzt nur keine Lust mehr dazu, weil sie ja weiß, dass es schwierigere Aufgaben gibt. Die möchte sie nun auch zu Hause machen. Da sie bisher brav alles mitgemacht hat, vermute ich, dass ihre Grenze erreicht ist, was das Aushalten der Langewiele angeht.
Das Dein Kind in einem Fach springen soll aber in den anderen Fächern nicht (also komplett) finde ich echt sinnfrei bzw. eher schwierig wie sie "einfach" in der 1. Klasse zu lassen. Denn wie Du selbst geschrieben hast, was passiert spät. in der 4. Klasse???
Warum kann man Dein Kind nicht im Klassenverbund der 1. Klasse fördern?
Bei meinem Sohn hatte die Lehrerin insgesamt 3 Mathearbeitsbücher zeitgleich. Einige wenige Kinder haben nur mit 1 Buch gearbeitet und so das Grundwissen bekommen. der Großteil hat in 2 Büchern gearbeitet und der Rest mit 3 Büchern. Buch 2 + 3 waren eher Knobelaufgaben und mußten auch nicht vollständig bearbeitet werden. Die Reihenfolge wurde überwiegend den Kindern überlassen. So hat jeder seine spezielle Förderung bekommen und niemand mußte sich langweilen.
Auch in der 2. Klasse gabs gleich 2 Arbeitsbücher, die Reihenfolge wann welche Seite gemacht wird überlässt sie den Kindern, allerdings müssen sie zu bestimmten Zeitpunkten die vorgegebenen Seiten gemacht haben. Mein Sohn hat mal wieder auf der letzten Seite angefangen. Zu diesem Zeitpunkt hätten viele Kinder die Aufgaben dort noch garnicht lösen können. Aber auch er mußte irgendwann die ungeliebten "langweiligen" Seiten machen.
Die Themen werden nach und nach im Klassenverbund besprochen.
So sind alle Kinder zufrieden, nur manche Eltern machen sich Streß weil ihr Kind "nicht so weit" ist - aber das kann den Kindern egal sein, sie haben alles gelernt was nötig ist plus evtl. noch mehr.
Wäre sowas nichts für Dein Kind? Dann ist sie auch nicht so zerpflückt was die Klassenzugehörigkeit angeht. Arbeits- und Knobelbücher gibts genug.
In Deutsch läuft es ähnlich.
LG,
Hermiene
So in etwa war ja unser Gegenvorschlag, den wir mit der Direktorin abgesprochen hatten. Die Lehrerin "bettelte" aber, das Kind in die 2. Klasse zu setzen.
Ich möchte auch betonen, dass meine Tochter die langweiligen Sachen problemlos gemacht hat. Erst letzte Woche hat sie hier zu Hause das erste Mal bei den Hausaufgaben gemeutert. Ich sehe da einen Zusammenhang mit dem Besuch der 2. Klasse. D.h. ich vermute, dass meine Tochter einfach gesehen hat, dass es auch anders geht und nun lieber die schwierigeren Aufgaben lösen würde. Eine Wocher vorher machte sie freiwillig mehr dieser einfachen Aufgaben. Ich denke, dass sie zeigen wollte, dass sie das nun kann und es ihr reicht. So in etwa....
Man muss auch ganz realistisch sagen, dass sie sich jetzt ein ganzes Schuljahr gelangweilt hat und erst zum Ende hin freundlich nachgefragt hat, ob sie nicht schwierigere Aufgaben bekommen kann. Sie ist niemals durch unangebrachtes Verhalten aufgefallen. Sie KANN sich langweilen, aber alles hat seine Grenzen.
Und diese Grenze ist nun erreicht, was die Lehrerin aber wohl mit verursacht hat, weil sie sie in die 2. Klasse gesetzt hat. Das Resultat bekomme ich nun hier zu Hause zu spüren. Verstehst Du was ich meine?
Ich versteh Dich total, Ihr seid ja auch kritisch und sucht ne gute Lösung für Euer Kind. An der Stelle Eurer Tochter würde ich auch motzen, sie daf ja 2x / Woche mehr, aber leider nur dann. Mein Sohn motzt auch manchmal über die lanweiligen Wiederholungen, macht sie aber brav, denn er hat viel Abwechslung.
Vermutlich würde Eurer Tochter so eine Lehrerin wie mein Sohn sie hat sehr gut tun. Kennst Du das Buch http://www.amazon.de/Mathe-Stars-Knobel--Sachaufgaben-Werner-Hatt/dp/3637005484/ref=sr_1_3?ie=UTF8&qid=1370277000&sr=8-3&keywords=mathe-+stars+1 ? Sowas in der Art würde ihr sicher Spaß machen und sinnvoll beschäftigen.
Ich halte das für Käse!
Ich würde in den Ferien den Stoff in Deutsch + Mathe mit ihr machen, wenn sie pfiffig ist, dann macht ihr das Spaß und sie komplett springen lassen.
Alles andere ist Nonsens.
Gruß
Manavgat
Danke für deine Antwort, die es ja immer schnell auf den Punkt bringt.
Da ich weiß, dass Du viel Erfahrung hast, habe ich aber noch ein paar Fragen.
Ich habe mir den Lehrplan der 1. und 2. Klasse angesehen:
Wenn wir das Ganze realistisch betrachten, dann müsste meine Tochter vor allem Übung in der Schreibschrift bekommen, um in der 3. Klasse mithalten zu können. Ich traue mir zu, mir selbst abwechslungsreiche Übungen auszudenken, die ihr Spaß machen würden. Sie bringt die Bereitschaft zu lernen mit und würde üben, wenn sie ein Ziel (die 3. Klasse) vor Augen hat. Sie lässt sich von mir Dinge erkären, wenn sie die Notwendigkeit einsieht. Ich traue es mir und vor allem ihr zu, den Stoff aufzuholen. Dann bleibt ein wenig Grammatik und ein bißchen Sachkunde. Das hat sie schnell intus, da sehe ich kein Problem. Rein rechtlich hätte sie ja bis 3 Monate nach den Ferien Zeit. Erst dann dürfte sie nach dem Überspringen bewertet werden. Kurz gesagt: Das schaffen wir wohl.
Aaaaber:
Für die Schule brauchte sie noch nie meine Hilfe. Ich muss sie nicht mal an irgendwas erinnern, sei es Sportbeutel oder Frühstück. Sie denkt an ALLES. Die Schule ist ein absoluter Selbstläufer.
Sie ist ein Mensch, der phasenweise lernt. Mal interessiert sie sich wochenlang für Mathe und rechnet freiwillig (so wie andere Kinder Barbie spielen). Mal interessiert sie sich für ihren Sport und macht dort große Fortschritte. Mal liest sie wie eine Irre und verschlingt massenhaft Bücher. Und manchmal ist sie tagelang total "faul" (was bei ihr aber immer noch genug Aktivität bedeutet). Ich habe den Eindruck, dass sie selbst sehr genau weiß, wann sie für etwas bereit ist und dass dieses indivuelle Tempo auch wichtig ist, damit sie gut und effektiv lernen kann. Sprich: Was sie in diesen Zeiten lernt, das bleibt auch hängen.
Wenn sie nun überspringt, müsste ich mich mit ihr hinsetzen und gezielt lernen. Zumindest müsste ich ihr gezielt Aufgaben geben und übernehme damit eine Funktion die ich nicht will. Ich bin kein Lehrer! Ich sehe mich eher als Freizeit- und Kuschelmanager... fürs Wohlergehen, nur bedingt für die Bildung zuständig.
Außerdem müsste man ihr etwas aufdrängen, da sie gerade jetzt eigentlich eher ein Mathe-Lernfester geöffnet hat als das für die Schreibschrift. Sie würde es machen, aber es wäre nicht das, womit sie sich beschäftigen würde, wenn sie die Wahl hat. Wie effektiv wäre das dann?
Mein Mann (hochbegabt im naturwissenschaftlichen Bereich) bemängelt außerdem, dass ein zu schnelles Tempo dazu führt, dass die Menschen nur noch Halbwissen haben. Er findet die Übung gerade in Mathe sehr wichtig, damit diese Grundlagen in- und auswendig sitzen. Er ist auch der Meinung, dass Langeweile auch in diesem Fall die Kreativität fördert. Albert Einstein habe die Relativitätstheorie nur entwickelt, weil er sich in seinem Patentamt zu Tode gelangweilt hat
Und zuletzt habe ich noch kleinere Bedenken wegen der emotionalen Reife. Sie hat riesige Fortschritte im Selbstbewusstsein gemacht, aber ich würde es als "labil" bezeichnen. Sie hat sich immer viel zu viel Druck gemacht und wir haben es nun mit vielen Gesprächen gerade so weit, dass sie sich annähernd "normal" benimmt. Ich weiß nicht, ob es gut ist, den Druck nun gleich wieder so enorm zu steigern. Andererseits habe ich aber auch das Gefühl, dass gerade die Aussicht auf Noten ihre Leistungsbereitschaft fördert. Die Frage ist nur wie lange das anhält und ob man ein "zartes Pflänzchen" gleich so "aus der Erde ziehen muss". Verstehst Du was ich meine?
Er ist auch der Meinung, dass Langeweile auch in diesem Fall die Kreativität fördert. Albert Einstein habe die Relativitätstheorie nur entwickelt, weil er sich in seinem Patentamt zu Tode gelangweilt hat
Schöner Spruch, aber ziemlicher Unsinn. Das ist die berühmte Schwalbe. Du weißt schon, die ohne Sommer....
Einstein war übrigens Asperger Autist. Taugt also nicht zum Vergleich mit Deiner Tochter.
Es gibt gute Bücher von Duden und Klett, da ist der ganze Stoff drin. Sachkunde kannste vernachlässigen. Das baut nicht aufeinander auf.
Denk Dir keine Übungen aus, das führt zu nix. Alles was man braucht, kann man käuflich erwerben. Ich habe mehrere Kinder beim Springen begleitet, die Hb waren und bin selbst betroffen. Ich weiß was Langeweile ist. Bei mir führte sie dazu, dass ich den ganzen Laden aufmischte, wenn ich nicht unter dem Tisch Krimis las oder den Spiegel (in der Grundschule).
Ich empfehle Dir diese Reihe:
http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss_c_0_14?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85Z%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Dstripbooks&field-keywords=klett+ich+komme+ins+gymnasium&sprefix=Klett+ich+komm%2Caps%2C187
wenn Du die durch hast, dann kann sie wenn noch Zeit ist, das ganze mit dem hier festigen:
http://www.amazon.de/PONS-Ferienlaune-Deutsch-Mathe-Wichtigste-wiederholen/dp/3125615399/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1370278123&sr=1-1&keywords=Klasse+2+Pons
Sie übt da ja sowieso schon Schreibschrift, lass sie ganze Sätze ins Heft schreiben und nicht nur Lücken ausfüllen.
Wenn Du selbst keine Lust/Nerven hast, dann engagiere doch eine Schülerin (ab 16 Jahre), die das mithilfe des Materials mit ihr durchgeht. Da Deine Tochter schnell lernt, hat sie Spaß und mit dem Mädel machste halt einen Pauschalpreis je Woche aus.
Das mit der emotionalen Reife sehe ich so: entweder ein Kind ist schulfähig oder nicht. Welche Klasse in der Grundschule besucht wird, spielt hier keine Rolle.
Wenn Du noch Fragen hast, gerne per PN.
Gruß
Manavgat
hallo,
darf ich dich fragen, warum deine tochter überspringen soll? ich habe gelesen, dass ihr der stoff der 2.klasse nicht einfach zufliegt, sie ihn aber mit übung und erklärungen schaffen könnte.
mein sohn geht auch in die erste klasse, der unterrichtsstoff ist im komplett bekannt.
er rechnet aufgaben wie 324+113 im kopf, genauso wie diverse multiplikationsaufgaben.
mit fünf jahren erklärte er mir, dass man 1000:2 rechnet wie 10:2 und dann wieder zwei nullen dran.
sprich, es ist gewiss nicht der stoff der 1.klasse.
er langweilt sich auch und fragt mich nach den ferien, ob es normal ist, dass der stoff immer wiederholt wird.
auch sagt er, dass er sich vortsllen kann, dass ihm schule spaß machen wird, wenn er schwierigere dinge in der schule lernt.
dennoch käme ich und auch die lehrerin nicht auf die idee, ihn unterricht in höheren klassen mitmachen zu lassen.
wenn deine tochter an den aufgaben der zweiten auch zu tüfteln hat, dann kann sie die paar wochen, wo sie selber in die 2.klasse kommt noch warten.
ich finde es nicht schlimm, wenn sie sich auch ein wenig langweilen und dafür verständnis aufbringen, dass der lehrer auch "pippiaufgaben" stellen muss, weil es andere kinder noch nicht können.
viellciht habt ihr auch noch andere beweggründe gehabt, die ich nicht kenne.
das alleinige können und langweilen wäre für mich kein grund.
lg
"darf ich dich fragen, warum deine tochter überspringen soll? ich habe gelesen, dass ihr der stoff der 2.klasse nicht einfach zufliegt, sie ihn aber mit übung und erklärungen schaffen könnte."
1. Die Lehrerin kam auf die Idee.
2. Ich redete eher vom Stoff der 3. Klasse. Sie hat heute einen Mathetest der 2. mitgebracht, der war gut.
Sie ist im Moment mit dem Einmaleins beschäftigt. Das kann sie schon fast komplett auswendig. Außerdem interessiert sie sich für Quadratzahlen und Wurzeln sowie Bruchrechnung. Da sie das alles freiwillig tut und wir ihr nur Antworten auf ihre Fragen geben, kommt sie nur mit dem in Kontakt, was sie auch wirklich interessiert. Niemand drängt ihr irgendwas auf oder lernt mit ihr.
Sie hat ein Rätselheft der 3. Klasse auf dem Flohmarkt gekauft. Sie ignoriert konsequent die Textaufgaben. Die interessieren sie nicht. Käme sie jetzt in die 3. Klasse (bis zu den Ferien sind es nur noch 3 Wochen) müsste sie aber auch Textaufgaben rechnen. Stoff der 2. Klasse sind z. B. auch Längenmaße. Damit hatte sie noch nie Kontakt. Es gab eine Wiederholungsstunde, die sie mitgemacht hat. Das hat sie sich alles gemerkt. Die weiteren Stunden hat sie aber nicht mitgemacht und nun steht sie da mit einem "soliden" Halbwissen. Da sie das Thema nicht weiter interessiert, kann man auch nicht erwarten, dass sie sich freiwillig damit beschgäftigt. Man muss ihr schon sagen, was man von ihr verlangt. Dann tut sie es auch.
Insgesamt braucht sie aber nie viel Übung. Also auch nicht für Deutsch. Sie schaut sich etwas an, stellt kluge Fragen, bekommt eine kurze Anwort (oft zwischen Tür und Angel) und erschließt sich selbstständig alles andere. Es genügt, dass sie z. B. irgendwo ein Wurzelzeichen sieht. Wenn es sie interessiert, dann fragt sie was das ist. Man nennt ein Beispiel, also die Wurzel aus 16 ist 4, weil 4 x 4 = 16 ist, man kann auch sagen 4². Man denkt sich schon, dass man sie mit so einer Antwort etwas abschrecken kann, aber nein!!! Interessiert sie das Thema kommen in der nächsten Zeit weitere Schlussfolgerungen wie "Mama, ist die Wurzel aus 9 die 3?" Immer nebenbei... im Auto, auf dem Klo, beim Einkaufen. Was glaubst Du wie ich manchmal gucke... aber so ist es.
Na ja und wenn sie das Thema eben nicht interessiert, speichert sie die Antwort irgendwo in ihrem Kopf und kramt sie später wieder raus. So richtig verschollen bleibt keine Antwort die man ihr gibt. DAS ist unser eigentliches "Problem".
"ich finde es nicht schlimm, wenn sie sich auch ein wenig langweilen und dafür verständnis aufbringen, dass der lehrer auch "pippiaufgaben" stellen muss, weil es andere kinder noch nicht können."
Meine Tochter ist ein sehr verständnisvoller Mensch mit viel Geduld und Toleranz. Sie hat sich auch gar nicht beschwert oder ist durch unangemessenes Verhalten aufgefallen. Sie hat nur die Lehrerin gefragt, ob sie nicht vielleicht schwerere Aufgaben bekommen könnte. Und die macht gleich ein Fass auf und setzt sie in die 2. Klasse. Na ja und jetzt hat die Kleine Blut geleckt und will mehr. Und sie meutert seit letzter Woche bei den Pippiaufgaben. Ich finde das verständlich.
hallo,
ich finde dein geschriebens sehr nachvollziehbar und verstehe jetzt auch das interesse des kindes.
da wir uns genau in der gleichen situation befinden, sprich, dass mein sohn sehr viel weiter ist als ein erstklässler, kann ich alles gut nachemfinden.
mein sohn fragt ganz ähnliche fragen. er kann gewichte von kilogramm in gramm und tonnen umrechnen, genauso längen, kann die uhrzeit seit dem 5.lebensjahr, er gibt die uhrzeit in sekunden an, weil ihm minuten zu wenig sind.
obwohl er über physikalisches wissen verfügt, was teilweise einem fünfklässler entspricht, käme ich dennoch nicht auf die idee, ihn überspringen zu lassen.
dadurch dass sich deine tochter, ebenso mein sohn, ruhig in der schule verhält, würde ich ein überspringen gar nicht in erwägung ziehen.
mein sohn hat von meiner mutter (grundschullehrerin) bücher und arbeitshefte klasse 3+4 bekommen, die er morgens nach dem aufstehen vor der schule löst. er giert nach den aufgaben. früher kam er schleppend aus dem bett, jetzt kann es nicht schnell genug gehen.
dennoch rechnet er solche aufgaben wie 17+2 in der 1.klasse und rollt innerlich mit den augen.
ich persönlich würde mal gedankichen abstand vom überspringen nehmen.
manchmal ist man von einer sache überzeugt und euphorisch. mit ein bissschen abstand, ist das vorhaben gar nicht mehr so aktuell.
das sind nur meine gedanken, weil ich in ähnlicher situation bin.
das magst du unter umständen ganz anders sehen.
lg
Sehe das ähnlich wie manavgat, Teil-Springen ist Quatsch. Wenn ein Springen insgesamt nicht angestrebt wird, genügt die zusätzliche Beschäftigung mit schweren Aufgaben zu Hause und in der Schule.
Klar, beim Springen muss man schon am Ball bleiben, aber das ist machbar, wenn das Kind motiviert ist und auch eine gewisse Frustrationstoleranz hat.
Für mich klingt es eher so, als seien der Lehrerin der ersten Klasse die Ideen ausgegangen, so ein halb hier halb dort bringt jedenfalls nichts.
LG
Anja
"Für mich klingt es eher so, als seien der Lehrerin der ersten Klasse die Ideen ausgegangen, so ein halb hier halb dort bringt jedenfalls nichts."
Ja, das sagt mein Mann auch. Aber ich denke, das werden wir Donnerstag im Gespräch recht schnell feststellen können.
Ich habe jetzt die anderen Antworten nciht gelesen - deshalb evetuell doppelt .
Ich finde die Lösung jetzt nicht unbedingt verkehrt. Gerade so "begabte" Kinder tun sich oftmals mit Stoff sehr leicht, vor allem, wenn sie ihn einmal erklärt bekommen.
Diese "kalte-Wasser" Taktik tut solchen Kindern auch mal ganz gut. Dann müssen sie die Zähne zusammen beissen und auch einmal nicht nur Routine abrufen. Unser Sohn hat vor den Osterfrien ganz übersprungen. Es läuft so, dass er ganz normal den Unterricht mitmacht. Zuhause arbeitet er das halb Jahr nach, d.h. er arbeitet die Aufgaben von Beginn des 2. Schuljahres nach. Das klappt gut, die Tests fallen sehr gut bis gut aus. Was an Routine fehlt, arbeitet er ja nach.
Vielleicht solltet Ihr dann doch einmal darüber nachdenken, ob Deine Tochter nicht ganz springt. Ich bin absolut kein Fan von Überspringen und wenn die Notwendigkeit nicht absolut da gwesen wäre, hätte ich es nicht gemacht.
Unterm Strich ist es aber bestimmt weniger krampfhaft, als dieses Springen in einzelnen Fächern. Da Deine Tochter ja durchweg sehr gut ist...
Ihre Freunde zu verlieren ist natürlich ein Punkt - aber meinen Sohn stört das eher weniger, er spielt nach wie vor in der Pause mit Ihnen und am Nachmittag.
Momentan überwiegt da sie kognitive Befriedingung .
LG
Meine Tochter hätte in beiden Klassen Freunde, das wäre unsere geringste Sorge. Sie passt sich mittlerweile erstaunlich schnell an. Dafür, dass ihr das vor einem Jahr noch total schwer gefallen ist.
Ich möchte aber eigentlich nicht so viel mit ihr lernen MÜSSEN, denn irgendwie ist das so doch auch ganz schön. Sie hat ja auch viel Freizeit, Hausaufgaben dauern nicht lange. Ich hätte das als Kind prima gefunden. Aber ich bin nicht sie... und vielleicht muss sie gar nicht so viel mehr lernen. Das kann halt so und so ausgehen. Und ich kann das so schlecht abschätzen, weil ich in der Schule nicht dabei bin. Boah ey, ich weiß es nicht....
Ich kann Dich total verstehen...
Es steht auch niemandem zu irgendjemand zu etwas zu raten. Du wirst Dich eh an ungebetene Meinungen gewöhnen müssen und Dir ein dickes Fell zulegen.
Wenn das alles stimmt, was Du schreibst und davon gehe ich aus, wird sie nichts lernen müssen. Hausuafgaben werden mehr werden, das ist klar. Das Theater habe ich jetzt zu Hause...Vorher fünf MInuten und jetzt 30 min + 60 min Rumgestöhne wie viel das alles wäre . Meistens muss er dann hinterher über sich selbst lachen.
Ich mag mich auch nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Ich kenne nur mein Kind, die Leistungen von anderen kann ich nicht beurteilen.
Naja, ein bisschen im Klaren solltest Du Dir allerdings sein, was IHR letzten Endes wollt - denn es muss ja eine Lösung gefunden werden...im Sinne des Kindes.