Hallo,
wir waren gerade zum Zeugnisgespräch unserer Tochter (1.Klasse) und die Mathelehrerin sagte uns, dass sie bei unserer Tochter auf eine Rechenschwäche tippt.
Ich hatte schon etwas Ähnliches vermutet.
Nun will ich morgen bei einer Therapeutin bei uns im Ort anrufen und sie um einen Termin bitten, um unsere Tochter zu testen.
Wenn eine Dyskalkulie dabei heraus kommen sollte, zahlen wir dann die Kosten oder kann man die "abgeben" und wie teuer ist so ein Test bzw. eine Therapiestunde?
Wie sind Eure Erfahrungen mit einer Therapie bei Dyskalkulie ?
(Wir werden auf jeden Fall eine machen, falls es das sein sollte).
Vielen Dank
Anne
Wer kennt sich mit Dyskalkulie aus (Erfahrungen)?
Wende dich an den zuständigen Schulpsychologen oder die Erziehungsberatungsstelle, die für euch zuständig sind!
Die Kosten für eine Therapie werden teilweise vom Jugendamt übernommen, dafür benötigst du jedoch meines Wissens die Testung eines Psychologens.
Lg Basket
Ich glaube schon, dass ihr da unterstützt werdet, wenn sie wirklich Diskalkulie hat.
Lasst es von einem Fachmann testen und auch therapieren, gerade zu Beginn der 2. klasse habt ihr da gute Chancen, dass sie es schnell aufholt!
Lg
Hallo,
ich schicke dir eine PN.
Gruß Jokie
Hallo,
wie kommt denn die Lehrerin auf diese Diagnose?
Am Ende der ersten Klasse ist diese noch gar nicht zuverlässig möglich.
Die Symptome können vorhanden, aber noch alterstypisch sein.
Stellt einen Antrag an die Schule:
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir beantragen, dass unser Kind XY auf Dyskalkulie getestet wird.
Bitte leiten Sie die notwendigen Schritte ein.
Mit freundlichen Grüßen
Wenn die Schule testet, muss auch die Schule die Förderung anschieben. In diesem Fall ist die Therapie für euch vorerst kostenfrei.
Lasst ihr das Kind außerschulisch testen, könnt ihr einen Antrag auf Übernahme der Kosten nach http://dejure.org/gesetze/SGB_VIII/35a.html stellen. Das zuständige Amt ist in der Regel das Jugendamt, manchmal auch das Sozial- oder ein anderes Amt. Du musst also bei euch vor Ort die zuständige Stelle finden. Diese Stellen verfügen meist auch über einen Amtspsychologen, der den Test auch für euch kostenfrei durchführen kann.
Je nach Institut oder Therapeut schwanken die Kosten erheblich. Rechne pro Therapiestunde mit 40 bis 80 Euro. Eine erfolgreiche Therapie kann einige Jahre dauern. Es lohnt sich also, die entsprechenden Anträge zu stellen.
LG
Hallo Anne,
Rechenschwäche bzw. Dyskalkulie ist eine Abgrenzungsdefinition, d.h. die entsprechenden Tests vergleichen das Kind mit einer Norm. Das gibt für Förderung keine Hinweise, sondern stuft einfach nur das Kind als "rechenschwach" ein. Eine Krankheit, die Matheprobleme verursacht, gibt es nicht. Leider wird das aber oft so aufgefasst, wodurch dann Legenden über "Methoden der Heilung" in die Welt gesetzt werden können. Es lernen eben nicht alle kinder gleich schnell und kontinuierlich. Wen wundert es da noch, dass in einer Ausleseanstalt wie der Schule, viele Kinder erst recht unter die Räder kommen, weil Ihnen niemand mehr hilft, wenn sie nicht gleich schon alle gestellten Anforderungen erfüllen. Das war dann eben "mangelnde Intelligenz", sagt der "gesunde Menschenverstand".
Um für eine Förderung fundierte Hinweise zu bekommen, sollte man eine individuelle mathematische Lernstandsanalyse machen. Darauf aufbauend kann ein Therapeut (sofern er nicht nur testet und dann üben lässt) mit dem Kind in einem langfristigen Lerndialog (Rechenschwächetherapie) eine neues tragfähiges Matheverständnis aufbauen.
Artikel dazu:
http://www.rechenschwaecheinstitut-volxheim.de/knol-google.pdf
Eine gute Diagnostik kann 300,-- bis 400,-- Euro kosten. Eine Therapie im Jahr ca. 3.000,-- Euro. (1 Stunde pro Woche, Beratungen, Berichte, Lehrergespräche usw.)
Gruß yacofred
Hallo,
ich sehe mich genötigt, dich in zwei Punkten zu verbessern:
Mangelnde Intelligenz wird bei der Diagnose "Dyskalkulie" ausgeschlossen.
Eine gute Diagnostik bekommt man auch für deutlich weniger als 300 Euro.
"Wen wundert es da noch, dass in einer Ausleseanstalt wie der Schule, viele Kinder erst recht unter die Räder kommen, weil Ihnen niemand mehr hilft, wenn sie nicht gleich schon alle gestellten Anforderungen erfüllen."
Hier stimme ich jedoch 200%ig zu.
Hier:
Gruß
Hallo Marion,
vielen Dank für Deine Anmerkungen!
Zu Deiner ersten Anmerkung:
In der Definition wird "mangelnde Intelligenz" ausgeschlossen. Seltsam, denn zur Beantwortung der Frage, ob eine Dyskalkulie vorliegt wird ein beliebiger oder auch ein spezieller (?) Intelligenztest (!) angewendet. Damit wird dann getestet, inwieweit die speziellen Intelligenzleistungen in Bezug auf Zahlen und Rechnen wesentlich (definierte Punktzahl) vom Rest der getesteten Intelligenzleistungen abweichen oder nicht ("Diskrepanz"). Wenn ja liegt demnach eine Rechenschwäche vor, wenn keine große Abweichung besteht liegt keine vor (so die Definition). Natürlich soll man nun an die "Intelligenz insgesamt" denken und dass die dann trotzdem noch hoch sein könnte. Aber findest Du nicht auch, dass es eine ziemliche Verarschung ist, wenn mit Hilfe eines Intelligenztests etwas getestet wird, was angeblich mit "verminderter Intelligenz" nichts zu tun hat? Daran könnte man bemerken, dass der Begriff Intelligenz selbst ein ziemliches ideologisches Monstrum darstellt, das nicht dadurch besser wird, dass hunderte von Wissenschaftlern, Psychologen und Pädagogen täglich damit hantieren und damit "Kinder messen". Es gibt nur ein Interesse, dass Intelligenz und deren Messung zum wissenschaftlichen Gegenstand werden lässt: Auslese und Konkurrenz! Woher das kommt ist ein anderes Thema.
Zu Deiner zweiten Anmerkung:
Kann sein, dass man eine gute Diagnostik auch unter 300,-- Euro bekommt. Man sollte dabei bedenken, dass ein Aspekt bei der Qualität von diagnostischen Leistungen durchaus auch die aufgewendete Zeit darstellt, sofern man eine gute Ausbildung und eine gute Methodik bei der Diagnostik als gegeben voraussetzen kann. Die Preisunterschiede leiten sich daher in der Regel wahrscheinlich daraus ab, dass eine teurere Diagnostik etwas mehr Aufwand für nötig hält als eine billigere. Selbstverständlich wäre es falsch daraus abzuleiten, eine längere Diagnostik müsse besser sein. Das will ich damit natürlich nicht behauptet haben. Zur Beratung der Eltern halte ich allerdings mindestens 3 wenn nicht sogar eher 4 Stunden für nötig. Das liegt nicht daran, dass der Therapeut es nicht schneller hinbekäme, aber ich kann eine komplette Diagnostik nicht in zwei Stunden mit Erläuterungen über Schule, Jugendamt, Familienprobleme usw. erledigen. Da werden die Eltern überfordert oder sie gehen mangelhaft beraten wieder nach Hause und viele Fragen bleiben offen. Das rächt sich übrigen hinterher, wenn die Therapie durchgeführt wird. Dann tauchen all die ungeklärten Probleme der Eltern wieder auf. Eine Diagnostik mit dem Kind erfordert 2-3 Stunden nur alleine für das Gespräch mit dem Kind selbst. Das halte ich für Standard, sonst kriegt man den Themenbereich gar nicht vernünftig geklärt. Ein umfassendes Gutachten gehört zu einer Diagnostik der Rechenschwäche zwingend dazu, sonst kann kein Außenstehender hinterher genau nachvollziehen, was denn überhaupt herauskam. Wer das alles zusammen unter 300,-- Euro anbieten kann ist ein wahrer Künstler.
http://www.rechenschwaecheinstitut-volxheim.de/resi.html
Gruß yacofred
Hey,
wir haben ein ähnliches Problem, sind aber schon ein Schritt weiter als du
Wenn du magst kannst dich ja mal melden
Lg
Hallo,
Zunächst einmal möchte ich dich beruhigen, Dyskalkulie oder Rechenschwäche sind heutzutage keine Seltenheit. Wichtig ist diese frühzeitig zu erkennen. Leider sind die offiziellen Wege über Schulpschologen etc. zwar die richtigen aber bis dem Kind endlich geholfen wird geht viel kostbare Zeit ins Land.
Ich kann dir den online Spieleversand Kreatives Lernen (Crealern.de) empfehlen. Die beschäftigen sich dort mit Lernschwächen. Mein Sohn hatte eine Lese Rechtschreibschwäche, die wir spielerisch mit Crealern überwunden haben (in 6 Monaten). Wir haben uns damals für die zunächst teure Lösung entschieden, da man aber in Monatsraten zahlen konnte war das machbar.
Heute arbeite ich stundenweise für die Firma und bin von dem Lösungsansatz überzeugt.
Es gibt einen kostenlosen online Test sowie kostenlose Spiele, die man sich herunterladen kann.
www.crealern.de
Viel Glück
Anna S.