Mütter mit Kindern, die ADHS haben...

Hallo,

ich suche Mütter/Väter die täglich mit ADHS zu kämpfen haben. Vor allem Erfahrungen in besonders starken Ausprägungen. Also Kinder, die in der Schule nicht arbeiten, ständig unruhig sind...

Mich würde interessieren, welche Maßnahmen euch/dem Kind geholfen haben und wie in der Schule damit umgegangen wird. Sind Medikamente ein Segen oder eher ein Fluch? Habt ihr euch dafür oder dagegen entschieden?

Ich habe momentan in meiner Klasse ein Kind, dass sehr darunter leidet und leider sind unsere schulischen Hilfen sehr begrenzt.

Ich schreibe hier, weil ich mir Erfahrungen und Tipps für die Eltern erhoffe.

Vielen Dank!

Lg Nica

1

Hallo

ich habe Kinder mit ADHS.

Schau doch mal bei rehakids.de oder adhs-anderswelt.de rein.

lg

2

Magst du mir per PN ein bisschen über deine Erfahrungen schreiben?

3

Hallo

Wir machen seit 3 Jahren Ergotherapie und seit dem er auf Medikamente eingestellt ist, läuft es viel besser.
Für meinem Sohn sind die Medikamente sehr wichtig, denn er konnte sich auf nichts konzentrieren, ließ sich nur ablenken. Er konnte seine starke Impulsivität und Emotionen nicht richtig steuern. Er hatte keine Freunde und wurde von den Mitschülern wegen seinem Verhalten ausgegrenzt. Er überschritt ständig die Grenzen anderer. Das ist aber heute noch ein Problem, an dem wir arbeiten. Zudem verletzte er sich ganz oft selbst, was mit den Medis verringert werden konnte, kommt aber hin und wieder noch vor.

Mein Sohn kommt aber auch in großen Gruppen nicht zurecht. Er ist in einer DFK Klasse ( Diagnose Förderklasse) wo nur 10 -12 Kinder unterrichtet werden. Ab Ende Juli geht er dann statt in den Hort, (130 Kinder- 6 Erzieher,da gab es sehr große Probleme) in eine Heilpädagogische Tagesstätte. Dort sind nur 10 Kinder und 3 Erzieher.

L.G.
Sandra

4

Hi!
Redest Du von meinem Sohn;-)?

Wollte nur kurz sagen:
Die HPT hat meinem Sohn sehr geholfen und er ist total glücklich dort!!!!! Er macht dort echt erstaunliche Fortschritte....vor allem im sozialem Bereich!! Bin so froh, das es so etwas gibt!!!

Unsre DFK ist auch gut! Er beendet jetzt das 2. Jahr dort!

Es ist einfach so toll, wenn man als Mutter sieht, wie das eigene Kind endlich anfängt, das Leben genießen zu können, glücklich ist und "normal" durch den Alltag kommt!

Ana

7

Hallo Ana

Ich hoffe auch ganz stark, dass meinem Sohn dort in der HPT geholfen wird, gerade im sozialen Bereich. Er hat echt ein riesen Problem im Umgang mit anderen Kindern. Die Hortleiterin, war früher selber in der HPT tätig und meinte, es wäre genau richtig für mein Sohn und ich müsste schnell eine Besserung merken. #freu

L.G.
Sandra

5

Hallo,

mein ältester Sohn ist betroffen. Er macht seit er zwei Jahre alt ist Errgotherapie, hat eine Verhaltenstherapie gemacht und wartet nun auf seinen Platz in der Gruppentherapie.
Seit einigen Monaten nimmt er Medikamente.

Ich muss sagen, dass ich froh bin, dass wir uns dafür entschieden haben. Durch sein ADHS ist es ihm immer schwer gefallen, auch beim Malen oder Basteln bei der Sache zu bleiben, daher hatte er auch Defizite in der Feinmotorik. Jetzt schafft er es und holt die Defizite rasend schnell auf!

Er wird dieses Jahr eingeschult. Wir sind früh mit der Medikation dran, aber er war sehr früh schon sehr auffällig. Allerdings hat auch mein Mann ADHS und ist auch noch im Erwachsenenalter davon betroffen.

Für uns sind Medikamente ein Segen aber trotz allem ist die pädagogische Arbeit das wichtigste. Wir sehen das Medikament als Hilfsmittel, nicht als Allheilmittel.

Viele Grüße

Sakirafer

6

Leider kann man Beiträge nicht editieren:

Auch das Sozialverhalten hat sich gebessert. Mein Sohn kann sich nun besser regulieren und ist nicht merh ganz so impulsiv.

Er hat schon sehr darunter gelitten und war auch im KiGa immer der Außenseiter.

8

Hallo, ich habe eine Tochter mit ADHS.
Sie bekommt KEINE Medikamente. Das Wichtigste ist bei ihr Routine. Sobald etwas nicht nach Plan läuft wird sie komisch. Sie ist sehr emotional und sensibel und braucht regelmäßig "Bauchpinseleinheiten" also Lob ist seeehr wichtig und Zeit, extra Zeit nur für sie ohne Geschwister etc. 20 min reden oder spielen mit nem Tee und Keksen.
SEit einem Jahr geht sie reiten, seitdem ist es viel besser geworden. Man merkt einen richtigen Unterschied in ihrer Konzentration vor und nachd em REiten.
LG sopi

9

Hallo,

von meinen vier Kindern habe ich drei Kinder die betroffen sind .Meine Tochter ist unanfällig und eine gute Schülerin auf dem Gym .
Ihre drei Brüder alle jünger sind dagegen betroffen .Zwei meiner Söhne haben ADS mit Hyperaktivität ,mein ältester Sohn ADS .

Alle drei Jungs zeichnen sich aus mit großer Kreativität und musischer Begabung .Alle drei sind auf Grund aber Ihrer ADS und ADHS nicht normal beschulbar .
Mein Jüngster Sohn mit seinen 10 Jahren ist dazu lernbehindert .

Ein ganz schönes Päckchen ,aber es macht mir mittlerweile keine schlaflosen Nächte mehr und auch die Frage nach dem Warum und habe ich was falsch gemacht stellt sich mir nicht mehr .Dazu brauchten aber nicht nur unsere Söhne psychologischen Beistand !!
Seid einem Jahr medikamentieren wir unseren mittleren Sohn und haben damit große Erfolge erzielt . Ganz typisch für ADS und ADHS Kinder sind die Teil-schwächen die sie dazu haben können ,wie LRS und Mathe Dyskalkulie .
Mein Sohn hat deswegen eine LRS Therapie gemacht die vom Jugendamt bezahlt wurde.
Meine anderen beiden Söhne werden diese Sommerferien auch Ihre Medikation erhalten und nach den Sommerferien hoffentlich dann Nebenwirkungsfreiheit das neue Schuljahr starten können .
Alle meine Söhne leiden sehr unter dem ADS und ADHS . Sie sind fahrig und unkonzentriert ,verzetteln sich oft in Nutzlosigkeiten ,verschlampen ständig Schulmaterial und mein Großer hat sogar eine 5 in Sport weil er sein Sport-zeug immer verliert oder verlegt .

Desweiteren hat er seine Gitarre im Bus verloren ,die kam leider nicht mehr wieder .
Das Arbeitsverhalten meiner Jungs ist immer Grenz wertig wobei mein Junge der medikamentiert wird sehr große Fortschritte gemacht hat in dem einem Jahr .
Er eckt nicht mehr an bei anderen Kindern ,er verliert nicht mehr so viel ,seine Laune ist stabiler und er kann sich Selber besser reflektieren .Wenn seine Noten jetzt noch in den Hauptfächern um eine Note besser werden ,kann er im nächsten Jahr eine Realschule Beschulung bekommen . Seine Sonderbenotung in Rechtschreibung wurde aufgehoben .

Für mich ist erst Mal wichtig dem Kind zu vermitteln ,ja Du bist anders aber trotzdem wie Du bist Super .Viele dieser Kinder werden ausgegrenzt und dort muss man mit Aufklärung der Klasse vermitteln warum das Kind manchmal so ist wie es ist .
Dann brauchen die Eltern einen Arzt der sich auskennt und sie unterstützt .Sie müssen sich dort wohl fühlen und gut aufgehoben .
Ich habe drei psychologische Praxen durch ,vermeide aber seid Jahren konsequent Kinderarzt Praxen.

Wir werden gut betreut von unserer Hausärztin und unserem Kinder Psychologen .
Blut abnehmen kann auch sie und für das EKG und EEG fahre ich ins Krankenhaus .
Vielleicht gibt es ja vor Ort auch Gesprächsgruppen zum Thema ADS und ADHS.

lg feuerle

10

Guten Abend,

vielen Dank für eure Beiträge.

Natürlich darf jeder für sich entscheiden, aber in dem gravierenden Fall,den ich gerade erlebe, weiß ich nicht, wie das Kind ohne Medikamente und Therapien die Schule schaffen soll.

Irgendwie gehen mir langsam die Argumente aus. Deshalb vielen Dank für eure Erfahrungen.

Lg