Hallo,
meine Tochter ist 5,5 Jahre alt und ist ein Kann Kind. Wir haben beschlossen, dass sie erst nächstes Jahr eingeschult wird, obwohl sie bereits schreiben und rechnen kann. Sie hat noch einige soziale und emotionale Defizite, naja, deswegen haben wir nach langem hin und her Überlegen gesagt, wir lassen ihr noch ein Jahr zeit im Kindergarten um zu "reifen".
Nun zu meinem Problem, sie schreibt und rechnet ja zu Hause trotzdem munter weiter, ist auch kein Problem, aber sie schreibt manche Dinge nach Gehör falsch.
So schreibt sie FÜA statt FÜR oder auch WUAST statt WURST, eben weil sie es nach Gehör schreibt.
Ich habe Angst, wenn sie es jetzt ein Jahr lang so falsch schreibt, dann bleibt es auch falsch, soll ich jetzt immer mit ihr richtig schreiben üben? Ich wollte mich eigentlich komplett aus dem Thema raushalten, da sie eh schon so weit ist, aber wenn etwas falsch ist, dann muss ich doch eingreifen.
Langsam bekomme ich Zweifel ob es richtig war noch ein Jahr zu warten
Wie habt ihr das mit euren Kann Kindern gemacht die schon weiter waren? Ich möchte sie ja trotzdem weiter fördern, denn sie interessiert sich sehr für alles und will alles können und wissen, aber dann ist sie in der ersten Klasse total unterfordert?
Wer kann bereichten?
LG
MIlka
Schreiben! Kindergartenkind! KANN-Kind!
Hallo Milka,
die meisten Schulen arbeiten sowieso nach der Methode: Lesen durch Schreiben, die genau auf dieses "nach Gehör" schreiben basiert.
Ich würde also nichts machen, weiter raushalten und sie machen lassen. Vielleicht beim Aussprechen der Wörter eben auf eine sehr korrekte und deutliche Aussprache achten oder wenn Vokalen fehlen dann doch ein Tipp geben:
LAMP wäre eindeutig falsch, denn ein E ist deutlich zu hören.
LG,
Natalia
Hallo!
Das was du beschreibst, ist kein Problem des regelkonformen Schreibens, sondern dein Kind schreibt lautgetreu. Das ist soweit in Ordnung, denn sie versteht die Laute und kann diese niederschreiben - zwar halt nicht so, wie wir es in unserer Schriftsprache gewohnt sind, aber so, wie der Laut nunmal klingt. Insofern sehe ich da kein Problem.
Man kann das Kind zwar korrigieren, aber das hat nichts mit Lernen von Rechtschreibregeln zu tun, sondern etwas mit dem Erlernen einer normativen Schriftsprache.
Für das Erlernen der korrekten Rechtschreibung bedarf es m.E. besonderer Methoden. Dafür sind Grundschullehrer besonders geschult. Ich würde also einfach nichts machen.
Meine Tochter hat auch so begonnen zu schreiben und hat jetzt in der 2. Klasse erste Rechtschreibregeln gelernt. Nun weise ich sie auch auf ihre Fehler hin, da sie eine Grundlage hat, diese Fehler anhand von Regeln oder Lernwörtern zu verbessern.
Also: Lass ihr die Freude an der Sprache und mach dir nicht so viele Sorgen.
LG,
Kundera
PS: Der Vergleich mit der Matheaufgabe hinkt, denn das Prinzip, das dahinter steckt ist ein vollkommen anderes als das Prinzip einer normativen Schriftsprache. Wer zählen kann, kann auch 3+4 rechnen. Wer die Buchstaben des Alphabets kennt, weiß noch lange nicht, wie unsere gesprochenen Laute auch mit diesen Buchstaben geschrieben werden.
War bei meiner Tochter auch so und wir haben keinen Tag bereut, sie später (mit 6,5) eingeschult zu haben. Mein Kind fiel nicht mal unter die Kann-Kind-Regelung aber der Kindergarten hielt sie für überfällig.
Als März-Geborene wäre sie mit gerade mal 5 1/2 in die Schule gekommen.
Lass ihr ihre Fehler. Da gibt sich. Wichtig ist nur, viel Vorlesen, richtig lautieren und was meine ebenfalls gern gemacht hat war Bücher abschreiben ...
Nun ist sie in der 5ten Klasse und was ihr Sprachgefühl und ihr Gefühl für richtiges Schreiben angeht, ist sie unschlagbar.
Ich persönlich finde, dass man den sog. Kann-Kindern sehr wohl anmerkt, dass sie immer etwas später eine Entwicklung durchmachen, die ältere Kinder schon durch haben.
LG
B.
Nee, das kannst du so pauschal nicht sagen. Die Klassenlehrerin meiner Tochter hat erzählt, dass die sogar auf der Zeugniskonferenz gesagt haben, dass man immer vergisst, dass sie noch so jung ist. Sie ist jetzt 7 und kommt in die 3. Klasse.
Hallo,
sehe ich auch so.
Genau darum, werde ich meine Kinder voraussichtlich zurückstellen lassen, weil sie einen Tag vor dem Stichtag geboren sind und demnach mit 5 in die Schule gehen müssten.
Ich habe auch die Erfahrung, dass man in Sprache und Logik sehr wohl ein Jahr Altersunterschied merkt - oft macht es sich gar nicht schon in der ersten und zweiten Klasse, sondern erst in der vierten bemerkbar, genau dann, wenn es in vielen Bundesländern "um Alles" geht.
Auch im Kindergarten kann man noch viel lernen - wenn nicht, muss ich das Kind eben in seiner Freizeit entsprechend fordern (Malkurs, Instrument, Sprache, ...).
Ich hätte gerne Kann-Kinder, dann könnte ich selbst entscheiden, dass meine Kinder noch nicht in die Schule müssen. So MÜSSEN sie eigentlich gehen, weil sie zwei Tage zu früh geboren sind .
Aber wir werden sie voraussichtlich zurückzustellen. Und das, obwohl sie, seit sie 3 sind, alle Buchstaben kennen und einfache Wörter selbst schreiben und lesen können.
LG,
delfinchen
WARUM schreibt sie überhaupt, wenn sie noch nicht in der Schule ist? Solche "Fehler" hätte man locker vermeiden können. Ich würde garnicht mit Ihr üben!
LG
Wenn ein Kind schreiben will, dann sollte man es auch lassen, und es nicht verbieten. Was willst du denn machen - alle Stifte wegnehmen und dazu auch noch das malen verbieten?
na weil sie es offensichtlich möchte. soll die mutter ihr stift udn papier wegnehmen, um diese entwicklung zu berhindern?
mein sohn hat auch vor der schule bereits mit rechnen udn schreiben angefangen. warum auch nicht?
Hallo,
mein Sohn schreibt Worte, die noch nicht gelernt wurden, immer noch nach Gehör. Aber sie haben natürlich schon alle Buchstaben gelernt (bei uns sind Sommerferien, danach kommt er in die 2.Klasse) und deswegen würde ich ihn jetzt darauf hinweisen, dass es nicht Wuast, sondern Wurrrrrrrrrst heißt (also das r betonen).
Solange sie aber in der Schule nicht Wörter gelernt haben, in denen ein nicht hörbares "r" vorkam, habe ich ihn "Wuast", "Füa" etc. schreiben lassen, ohne zu korrigieren (war auch eine Bitte der Lehrerin, am Anfang sowas nicht zu verbessern).
Ich habe nicht das Gefühl, dass sich irgendeine falsche Schreibweise eingebrannt hat.
"aber dann ist sie in der ersten Klasse total unterfordert?"
Tja, ist eine Gratwanderung. Mein Sohn ist in Mathe unterfordert. Manchmal langweilt er sich, manchmal freut er sich, dass er der Beste in Mathe ist.
Bei in allen Fächern unterforderten Kinder gäbe es sicher auch die Möglichkeit, eine Klasse zu überspringen.
Finde ich übrigens super, dass du die emotionale und soziale Reife deines Kindes berücksichtigst, und nicht nur die Intelligenz
Mein Kind hat auch immer Intelligenz und Wissbegier gezeigt, hätte aber nie und nimmer die emotionale und soziale Reife für eine frühere Einschulung gehabt
(er ist so schon als Juni-Kind der Jüngste seiner Klasse)
LG,
J.
Hallo,
hört sie wirklich ein A, wenn ihr ein R sprecht oder habt ihr so einen scheußlichen Dialekt?
Im ersten Fall ist ein Arzt zu Rate zu ziehen, im zweiten Fall empfiehlt es sich, Hochdeutsch zu sprechen.
Ich würde sie korrigieren - das Umlernen ist so wahnsinnig schwierig.
Du kannst ihr natürlich auch die Wurstpackung zeigen und schauen, ob sie die Wörter richtig geschrieben hat.
Wenn das nicht hilft, nimm ein Nachschlagewerk zur Hand: http://www.buecher.de/shop/atlanten--lexika/deutsche-rechtschreibung/richter-helga/products_products/detail/prod_id/20827968/
Wir hatten das Problem mit dem Schreiben nach Gehör auch - allerdings in der Schule. Eine einzige Katastrophe
LG
... hört sie wirklich ein A, wenn ihr ein R sprecht oder habt ihr so einen scheußlichen Dialekt?
ähm...
Sprichst DU wirklich ein "R"? und was hat ein Dialekt mit "scheußlich" zu tun?
Wir sprechen Hochdeutsch und ein hochdeutsch ausgesprochenes "Wurst" oder "für" hört sich nun mal nach "Wuast" oder "füa" an, außer du sprichst Dialekt und rollst auch da dein "r", wo man es eigentlich nicht hören kann.
"Du kannst ihr natürlich auch die Wurstpackung zeigen und schauen, ob sie die Wörter richtig geschrieben hat.
Wenn das nicht hilft, nimm ein Nachschlagewerk zur Hand: http://www.buecher.de/shop/atlanten--lexika/deutsche-rechtschreibung/richter-helga/products_products/detail/prod_id/20827968/"
Die Mutter kann es ihr auch einfach nur richtig buchstabieren
mein grosser kommt erst in die schule, schreibt aber zeitweise auch viel, ich lass ihm diese lustigen fehler, versuche dann so sachen wie wuast in zukunft aber deutlicher zu sprechen.
gibts bei euch sowas wie kinderschach?
ich würde versuchen, ihr im nächsten jahr einfach viel anderen input zu bieten...oder z.b. blockflöte lernen etc...
Erfahrungsgemäß funktioniert das nur, wenn das Kind diesen anderen Input auch haben will. Es ist - sozusagen - einfach Pech, wenn sich das Kind ausgerechnet für Schulthemen interessiert. Schach ist dann zwar mal lustig, aber letztlich bleibt Mathe einfach das Hobby, egal was ich sonst so anbiete.
Bei Hochbegabten (wenn man denn davon sprechen möchte) ist außerdem das größte Problem, dass sie schneller lernen als andere. Da kannst Du dann anbieten was Du willst, das Kind bleibt unterfordert, wenn es den normalen Schulstoff mitmachen muss. Es hilft dann nur eine individuelle Lösung, z. B. das Lernen im eigenen Tempo oder das Überspringen einer Klasse. Meine Tochter (7 Jahre, jetzt 2. Klasse) beschäftigt sich z. B. zur Zeit teilweise schon mit Mathe-Themen für die 4. oder 5. Klasse. Und wenn wir nachmittags etwas anderes anbieten, dann kramt sie eben vormittags ihre Mathesachen raus. So einen "Spleen" kann man nicht ausbremsen.
hallo,
die entscheidung ist ja nun gefallen, deshalb würde ich nicht weiter hadern, was besser gewesen wäre..
du kannst deiner tochter mit dem schreiben helfen, in dem du ihr die regeln der reichen methode (lesen durch schreiben) näher bringst.
dazu besorgt euch eine anlauttabelle
https://www.google.de/search?q=anlauttabelle&client=firefox-a&hs=OJR&rls=org.mozilla:de:official&source=lnms&tbm=isch&sa=X&ei=f37mUeK-DcTo4QTTgYEo&ved=0CAcQ_AUoAQ&biw=1280&bih=681
geht dir durch und dann darf sie entsprechend der anlauttabelle schreiben. so hat mein sohn in der schule angefangen. entgegen der landläufigen meinung, geht es da nämlich nicht völlig regellos zu. im gegenteil.
vor allem ist die methode toll, wenn sie von geschultem personal durchgeführt wird, also gelehrt wird, was leider in staatlichen schulen oft nicht der fall ist. aber das nur am rande.
mein sohn hat also damit angefangen konnte innerhalb kürzester zeit lesen, liest jetzt am ende der 1. klasse ganze bücher fließend und hatte bereits erste rechtschreibregeln. so beherrscht er die groß und kleinschreibung und durch das lesen fängt er automatisch an wörter 'richtig' zu schreiben.
so ist boss nicht mehr bos, dondern hat mittlerweile zwei s.
das fände ich für euch jetzt am sinnvollsten.
zudem solltet ihr bei der shculwahl vielleicht darauf achten, dass sie in eine schule/klasse kommt, die differenziert arbeitet.
z.b. unterrichtet die schule meines sohnes hauptsächlich im werkstattstil mit der oben genannten methode in deutsch. das schöne: jedes kind kann entsprechend seines könnens und wissens arbeiten und muss nicht jeden buchstaben einzeln durchkauen, wie wir früher.
ich weiß noch, dassich die fibel durch hatte, als wir noch etwa in der mitte waren udn das ganz furchtbar langweilig fand.
lg
Normalerweise ist es so (an den meisten Schulen), dass die Kinder etwa ein Jahr lang so schreiben wie sie können/wollen. Dann werden Lernwörter eingeführt und die Kinder lernen die ersten Grammatikregeln.
Da dein Kind schon so lange vor Schulbeginn schreiben kann, würde ich so in einem halben Jahr mal VORSICHTIG anfangen sie zu korrigieren. Aber besprich das mit ihr. Es soll keine Kritik sein, sondern eine Hilfe und so sollte sie es auch hinnehmen. Manchmal gibt das anfangs noch ein wenig Gemecker, aber es wäre nicht schlecht, wenn sie bis zur Schule annähernd kritikfähig ist und so kann sie das lernen. Spätestens bei den Hausaufgaben müsst Ihr das sowieso miteinander ausmachen.
Bei uns klappte auf diese Weise die Schule und die Hausaufgaben einwandfrei. Wobei ich in der Vorschulzeit noch nicht wirklich viel korrigiert habe.
Und ja, ich denke, deine Tochter wird in der ersten Klasse unterfordert sein. Anfangs wird sie mit den neuen Regeln und die sozial/emotionalen Aspekten noch zu tun haben, aber den Stoff beherrscht sie natürlich. Ich würde der Lehrerin vorher sagen, was sie schon alles kann. So kann sie evtl. gleich zu den Herbstferien oder sogar nach wenigen Tagen die Klasse überspringen. Das hat sich durchaus bewährt.
Ich habe (leider) anfangs nichts gesagt und es dauerte eine Weile bis die Lehrerin herausgefunden hatte, dass sie eigentlich in die nächste Klasse gehört. Da war es dann schon Februar. Im Mai fing meine Tochter dann an, in Mathe stundenweise in die 2. Klasse zu gehen und nach den Ferien wird sie alle Mathestunden in der (dann) 3. Klasse mitmachen. In Deutsch fehlt ihr noch die Schreibschrift, die fangen sie erst in der 2. Klasse an. Und um komplett zu überspringen, bräuchte sie die Schreibschrift. Es wäre wahrscheinlich besser gewesen, sie auch gleich springen zu lassen. Aber dass sie so gut ist, wussten wir halt auch nicht. Na ja... Hauptsache zufrieden und das ist sie (noch) trotz Unterforderung.
Hallo Mika!
Beruhige dich, es ist alles in bester Ordnung!
Ein Baby steht doch auch nicht irgendwann auf und beginnt zu rennen. Vorher musste es lernen sich zu drehen, zu robben, zu krabbeln und sich hochzuziehen. Genauso vollzieht sich das Schreibenlernen in verschiedenen Phase. Deine Tochter ist in der alphabetischen Phase und schreibt ihre Wörter absolut altersentsprechend.
http://bildungsserver.berlin-brandenburg.de/fileadmin/bbb/unterricht/rahmenlehrplaene_und_curriculare_materialien/grundschule/lernstandsanalyse/pdf_ilea1_reader/4._Stufenmodelle_der_Schriftsprachentwicklung.pdf
http://www.dbl-ev.de/service/eu-tag-der-logopaedie/2013/lesen-und-schreibenlernen-normale-entwicklung-im-kindesalter.html
Es gibt kein Grund zum Handeln.
Grüße
Luka