Hallo Zusammen,
eigentlich gehöre ich hier noch gar nicht rein...mein Sohn hat noch ein ganzes Jahr Kindergarten vor sich.
Somit hatte ich mich auch bisher noch nicht großartig mit Schulthemen befasst...und hörte nun tatsächlich zum ersten Mal, dass es vor gut 10 Jahren wohl die Einführung des "phonetischen Schreibens" gab für die ersten zwei Grundschuljahre.
Auch habe ich gelesen, dass nächstes Jahr dann wohl die Entscheidung kommen soll ob das weiterhin bestehen bleibt oder nicht.
Wie verbreitet ist das denn? Haben die Grundschulen die Möglichkeit zu wählen wie sie unterrichten? Oder sieht das nun wirklich jeder Lehrplan so vor?
Ich persönlich finde das ehrlich gesagt fürchterlich.....
Danke und VG
phonetisches Schreiben an allen Grundschulen..?
Hi,
"phonetisches Schreiben": ist das das, wo die Kinder erstmals so schreiben, wie ihnen der Schnabel gewachsen ist und erst ab der 3. Klasse die richtige Rechtschreibung lernen?
Hier bei uns (Vordereifel) kenne ich keine Grundschule, die diese Lehrmethode anwendet.
Gruß
Kim
Huhu,
ja, genau das meine ich.
Hab auch gelesen dass die Idee wohl in Bayern geboren wurde....aber scheinbar ist es wohl in allen Bundesländern verbreitet. (wohnen in Bayern)
Ich versuch mich mal übers Internet noch ein bisschen schlauer zu machen.
Hallo,
in NRW ist das sehr verbreitet.
Mein Sohn lernt auch danach, liest aber auch viel - ich finde, dass er schon sehr viele Wörter richtig schreibt, kann mir aber vorstellen, dass die Kinder ,die eben nicht gern freiwillig lesen, auch länger und vermehrt mit der richtigen Rechtschreibung Probleme haben...
LG
Andrea
Hallo,
angeblich soll - zumindest in Bayern, mit dem Lehrplan, der 2014/15 in Kraft tritt, - von dieser Schreibweise wieder Abstand genommen werden.
Ich hoffe - wenn nicht, werde ich zuhause fein säuberlich alles ausbessern, was die Kinder falsch in den Heften stehen haben. Egal, welche "Anweisung" mir die zukünftige Lehrkraft erteilt.
LG,
delfinchen
Ja, hoffentlich nehmen sie dann schon 2014 wieder viiieeel Abstand davon. ^^
Ich hatte gerade mit einem Freund telefoniert...er hat meinen Sohn im Hintergrund gehört und meinte, dass er zuviel Dialekt spricht...ich sollte mir mehr Mühe geben Hochdeutsch mit ihm zu sprechen, weil er es sonst in der Schule sehr schwer haben wird.
Ich persönlich fand dieses extra Hochdeutsch-Sprechen immer ziemlich doof und gestelzt, wir haben hier halt einen leichten Dialekt.
Naja, und so sind wir eben auch auf dieses Thema gekommen, worüber ich wirklich erschrocken bin.
Eben - in dialektfreien Gegenden mag die Methode funktionieren. Bei uns in der Gegend sicher nicht.
Du hast ja noch ein Jahr, bis der Kleine in die Schule kommt. Wenn dein Sohn eingeschult wird, gibt es (in Bayern) einen neuen Lehrplan. Bleibt zu hoffen, dass man wirklich wieder auf dieses "Schreibe wie du hörst" verzichten.
Glücklicherweise wird bei meinem Sohn das nicht so gemacht. Da würde ich graue Haare bekommen wenn ich in die Hefte schaue. Es kommt aber auf die Schulform an. Eine Bekannte hat das so gelernt und schreibt jetzt Anfang 4.. noch grauenvoll falsch.
lg
Hm...
also zumindest scheint es keine einheitliche Pflicht an allen Grundschulen zu sein.
Was meint ihr denn....wäre es sehr seltsam wenn ich einfach mal bei der Grundschule hier anrufen und nachfragen würde wie es dort gehandhabt wird?
nein, es wäre nicht seltsam. ich würde es auf alle fälle versuchen. Das schlimmste, was passieren kann, ist das sie es dir nicht sagen wollen. Ich würde mich erkündigen und wenn möglich bzw. man wählen könnte, dann würde ich mich gegen das phonetische System entscheiden und genauso würde ich es mit dem Schriftsystemen handhaben. Ich erlebe täglich die Folgen dieses phonetischen Systems bzw. das Schriftsystem und es ist bei den meisten Kindern furchterlich. Klar, es gibt Kindern, dessen Eltern sich allgemein viel kümmern, viel üben und dementsprechend gut schreiben, aber das ist nicht die Masse.
Huhu,
ich verlinke mal und spare mir einen erneuten Beitrag
http://www.urbia.de/forum/6-kids-schule/4244185-lesen-durch-schreiben-rechtschreibwerkstatt/27134768
Warte erst einmal ab. Wobei es wahrscheinlich wirklich nicht schadet, zumindest beim Vorlesen von Büchern, die Wörter deutlich und dialektfrei auszusprechen. Auch nach der alten Methode weiss ich aus meiner Schulzeit, dass die fränggischn Kinder stärkere Probleme mit der Rechtschreibung hatten als andere.
LG
Hanna
jajaaa...leider ist das bei uns wohl so. bei einem kind aus der jetzt kommenden zweiten klasse hab ichs auch gesehen-die hat das so auch im freundebuch gemacht. ich find das auch megaschrecklich und angeblich sagen einem die lehrer das man es nicht verbessern soll. das kann ich einfach nicht. für mich ist das schlichtweg falsch. vor allem: erst lernen sie es eigentich falsch und dann sollen sie es bitteschön plötzlich wieder anders machen. echt blöde. klar, irgendwer wird sich da was bei gedacht haben aber irgendwer (blödes) hat sich ja angeblich auch was dabei geadacht, die Orrie abzuschaffen, was ich nach wie vor schlimm für die Kids finde, da sie nun schon ab der 3. Klasse extremen Leistungsdruck von wegen weiterführende Schule bekommen...gruß
Huhu,
danke für den Link.
Beim Vorlesen spreche ich eigentlich automatisch hochdeutsch.
Soo heftig ist unser Dialekt jetzt auch nicht, wir sprechen jetzt auch nicht direkt fränggisch , obwohl wir aus Unterfranken kommen.
Es sind wohl hauptsächlich einige Endungen die man automatisch weglässt beim Sprechen....oder z.b. "net" anstatt "nicht", "des" anstatt "das".
Das ist es , was mir bei mir selbst auffällt.
Wobei auch meine Mutter früher nicht darauf geachtet hat mit uns hochdeutsch zu sprechen, und trotzdem war ich z.b. in der Grammatik und der Rechtschreibung immer sehr gut in der Schule, weiss also auch nicht ob man das so pauschalisieren kann.
Hallo,
am Anfang hat meine Tochter tatsächlich nach Gehör geschrieben.
In der 2. Klasse gab es dann die Lernwörter, die dann auch diktiert und richtig geschrieben werden mussten.
In der 3. Klasse hat sie noch Fehler gemacht, aber im Großen und Ganzen kann man sagen, dass es sich nicht negativ ausgewirkt hat.
GLG
Generell wird diese Lernweise sehr verteufelt bei Urbia und die wenigsten wissen, was es überhaupt auf sich hat mit der Art und Weise zu lernen.
Ich hab z.b. dieses extrem falsche Schreiben bei noch gar keinem Kind beobachtet.. geschweige denn in der 3. Klasse irgendwelche dramatischen Rechtschreibschwächen. (Bin Schulbegleiterin und sehe so einiges an Rechtschreibung).
Ich behaupte mal, das die schlechte Rechtschreibung mancher Kinder auf mangelndes Lesen zu Hause zurückzuführen ist.
Wobei ich trotzdem denke, das diese Art zu lernen nicht für JEDES Kind geeignet ist. Aber man kann ja schlecht für jedes Kind in der Klasse eine eigene Methode finden...
lg
Danke nochmal für Eure Antworten.
Ich hab mich gestern noch ein wenig durchgelesen....und auch hier wurde es ja teilweise "entschärft".
Was ich z.b. im Internet gelesen habe war, dass gar nichts verbessert wird innerhalb der ersten zwei Jahre...hier wurde nun gesagt es wird z.b. "unterringelt".
Wenn ich mir nun meinen Sohn so anschaue kommt mir eben folgender Gedanke:
Er ist ein sehr interessiertes Kind....wenn er etwas erfährt, macht er sich darüber seine Gedanken, und dann ist es fest in seinem Kopf verankert.
Vor Allem aber ist er dann nur noch seeehr schwer vom Gegenteil zu überzeugen und kann endlose Diskussionen darüber führen dass er es aber für richtig hält.
Angenommen er würde sich nun so und so viele Wörter mit falscher Rechtschreibung aneignen....und nach einer Weile käme Jemand und sagt ihm...das wird aber ganz anders geschrieben....oh Gott.
Ich denke sowas wäre für ihn wesentlich schwieriger und schlimmer, als wenn er es von Anfang an richtig lernen würde.
Huhu,
"Angenommen er würde sich nun so und so viele Wörter mit falscher Rechtschreibung aneignen....und nach einer Weile käme Jemand und sagt ihm...das wird aber ganz anders geschrieben....oh Gott."
Das passiert aber so ja nicht. Wie ich es geschrieben hatte, Kleinkinder können beim Sprechenlernen auch nicht sofort alle Wörter richtig aussprechen, sie lernen es aber mit der Zeit. Man eignet sich keine falschen Wörter an und plötzlich sind sie falsch. Das freie Schreiben macht nur einen kleinen Teil des Unterrichts aus. Die meiste Zeit geht es darum, einzelne Wörter zu schreiben bzw am Anfang sind es sogar nur Buchstaben.
Bei uns wurde z. B. dieses Heft verwendet:
http://www.jandorfverlag.de/uploads/tx_ttproducts/datasheet/Druckschrift__bunt_beispielseiten.pdf
Auch sonst wird ganz viel damit gearbeitet, dass Wörter richtig ergänzt werden müssen (-el, -en, -er, -ng, -nk, ...) dass Wörter aus durcheinandergewürfelten Buchstaben zusammengesetzt werden müssen, richtig abgeschrieben werden müssen, zugeordnet, ... Die ganzen Arbeitsblätter sind dazu da, *korrekte* Wörter zu schreiben.
Es ist NICHT so, dass erst alles erlaubt ist und von einem Tag auf den anderen ist es dann falsch. Von Anfang an wird darauf hingearbeitet, die korrekte Rechtschreibung zu üben. Fehler in Nicht-Lernwörtern /noch nicht durchgenommene Regeln werden nur nicht negativ gewertet.
Die Rechtschreibregeln werden Stück für Stück eingeführt und es funktioniert bei meinem Sohn gut. Ich gehe davon aus, dass in der 2. Klasse dann sowas wie "ie", Dehnungs-h und Konsonantenverdopplung, Vorsilben mit v, etc. vermittelt wird. Und dann sind die meisten Rechtschreibregeln durch.
LG
Hanna
Guck mal hier, solche Dinge werden im Unterricht gemacht (ist jetzt für 2./3. Klasse):
http://www.lernbiene.de/shop/Grundschule/Deutsch/Rechtschreibung/Werkstatt-zu-ae-und-aeu.html
http://www.lernbiene.de/shop/Grundschule/Deutsch/Rechtschreibung/Werkstatt-zum-ck.html
LG
Hanna