Huhu,
wir haben unseren Großen jetzt 9 Monate auf den Termin beim Zahnarzt (23.08.) vorbereitet, weil dann in einem Zahnzwischenraum am Backenzahn Karies entfernt werden muss. Der erste Backenzahn, der hinter dem Eckzahn. Da er panische Angst vor dem Bohrer hat (emotionale Störung mit Schwerpunkt Angststörungen), haben wir mit einem Termin je Monat, wo immer mal poliert, versiegelt etc. wird, auf diesen nächsten Termin hingearbeitet.
Nun letzte Woche die Aussage: Das tut soooo weh! Geschaut: Nix! Gefühlt: WACKELT Daraufhin tagsüber quengelig und weinerlich.
Am nächsten Tag dann plötzlich das Zahnfleisch über dem Zahn fett rot entzündet, mit mehreren Eiterspitzen Zahnarzt angerufen: Kein Thema, kommt bei Wackelzähnen häufiger vor. Bakterien steigen nach oben, ist bei 35 Grad nicht selten. Wenn das nicht in den nächsten zwei Tagen aufgeht und der Eiter abfließt (Ekelfaktor 1000!), dann kommen Sie vorbei.
Fazit: Eiter ist abgeflossen, Entzündung weg.
Heute aber wieder alles von vorne! Weh tun, Eiter, dick! Habe heute dreimal den Eiter herausmassiert (kotzurbini) und mit einer Mundspülung desinfiziert.
Würde tendenziell morgen mit ihm hingehen. Jetzt aber die Frage: Die bohren ja garantiert nicht an einem Wackelzahn... Aber...wenn sie den jetzt ziehen, dann wird doch die Spritze durch die Entzündung nicht richtig wirken, oder? Kennt sich da jemand aus? Vielleicht ne Zahnärztin/Helferin hier?
Wir haben sooo lange auf diesen Bohr-Termin hingearbeitet und jetzt sowas... Wenn er da jetzt beim Ziehen Schmerzen haben wird, dann bekommen wir ihn garantiert nie wieder dazu, freiwillig zum Zahnarzt zu gehen!
Aber abwarten bis er rausfällt geht ja auch nicht. Wackelt zwar, aber da er (Angst vor Blut) niemals freiwillig an seinen Zähnen wackelt, läuft er damit locker noch ein Jahr rum! Die unteren Schneidezähne waren schon doppelt vorhanden und er hat sich geweigert, die alten (extrem wackelnden) Zähne auch nur anzufassen...
HILFE!
LG
Jenny
Zahnfleisch vereitert - jemand Erfahrung?
Hallo,
ich würde mir die Telefonnummer vom nächsten Kinderzahnarzt raus suchen und um einen Notfalltermin bitten mit dem Hinweis das Dein Sohn Angstpatient ist und große Schmerzen hat.
Die haben dort doch ganz andre Möglichkeiten auf die Kinder ein zu gehen. Bevor Dein Sohn sein Leben lang Angst vor dem Zahnarzt hat würde ich sogar eine kurze Narkose in Betracht ziehen.
LG und gute Besserung Dore
Huhu,
leider haben wir mit Kinderzahnärzten sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Die wollten 400 € für eine Behandlung haben, die einfach nicht notwendig ist. Wir haben eine ganz tolle Zahnärztin, die fantastisch mit ihm umgeht und zu der er Vertrauen hat.
Leider reagiert unser Sohn hypersensibel auf alle Narkotika, so dass eine Narkose in einer Zahnarztpraxis zu gefährlich wäre.
LG
Jenny
Prinzipiell mußt du deinen Sohn irgendwie so " geregelt" kriegen, daß normale Arzttermine kein Problem sind- stell dir mal vor, er hätte etwas wirklich Schlimmes....eine mittlere Katastrophe für alle Beteiligten.
Im konkreten Fall: Laß ihn unter Lachgassedierung behandeln- löst die Angst, ermöglicht die Behandlung, ist absolut risikoarm( allerdings dein " Privatvergnügen").
Gute Besserung!
Huhu,
wir sind ohnehin privat Zusatzversichert. Die zahlen eigentlich eh alles. Und da er vom SPZ bestätigter Angstpatient ist, zahlt selbst die gesetzliche Versicherung das.
LG
Jenny
Dann würde ichdir das empfehlen. Lachgas wird NICHT verstoffwechselt, ist also keine " richtige" Narkose und nach 15 Minuten kann man sogar wieder selber ein Auto fahren.
Das ist natürlich keine Dauerlösung und du solltest deinen Sohn häufiger mal der " Situation Zahnarzt" aussetzen, damit er sich daran gewöhnt. Lachgas wirkt NICHT analgetisch, d.h. Man muß zusätzlich noch betäuben, aber das klappt dann ganz " elegant". Ein wirklicher Wackelzahn hat keine Wurzel mehr und das Zahnfleisch kann man Beispielsweise mit einem Citoject betäuben. Daß die Betäubung an einer Entzündung nicht wirkt, hängt mit dem pH Wert zusammen- Entzündung ist sauer, die Anästhesie auch.
Hi Jenny,
es muss doch eine Möglichkeit geben, ihm vorher auf jeden Fall die Schmerzen zu nehmen (zum Beispiel durch oral verabreichte Medis???).
Vorbeugend würde ich ihm übrigens antrainieren, mit Salbei regelmäßig zu spülen. Das wirkt entzündungshemmend und kann auch im akuten Fall Linderung verschaffen.
LG
cori
Huhu,
mmh, Salbei, das ist natürlich auch ne gute Idee. Als Tee? Oder in welcher Form würdest du empfehlen?
LG
Jenny
Ja, unbedingt als Tee. Und zwar nur so lange ziehen lassen wie es auf der Packungsbeilage steht (Apotheke), denn sonst wird er bitter, weil er Gerbstoffe frei setzt.
Gut, wie Honigkuchen schmeckt er auch nicht, wenn du ihn nur so lange ziehen lässt, wie er muss. Aber es geht...
Mein Sohn und ich leiden zeitweise unter riesenhaften Aphten im Mund und es tut wirklich höllisch weh, so sehr, dass bei mir manchmal Bereiche des Gesichts taub sind. Da hilft nichtmal Novalgin richtig (was ich meinem Sohn natürlich nicht unbedingt jedes Mal geben will). Also haben wir jetzt abgemacht, dass er SOFORT, wenn er es spürt, anfängt mit Salbei zu spülen (je öfter, desto besser). Der eiskalte Tee (ich bereite immer einen halben Liter zu und stelle ihn in den Kühlschrank und er nimmt sich dann immer frisch etwas zum Spülen heraus) kühlt nicht nur und wirkt schon darum abschwellend, sondern er wirkt super entzündungshemmend und auch ein wenig schmerzstillend.
Klar, die Aphten verschwinden nicht auf Anhieb, aber es geht schneller und vor allem mit etwas weniger Schmerzen ab. Da ja bei deinem Sohn die Entzündung vermutlich nicht aus der Tiefe kommt, sondern durch Essensreste, die sich in den Zahnfleischrand am Wackelzahn gesetzt haben, kann ich mir ganz gut vorstellen, dass es lindert. Auf jeden Fall sollte er auf eine extrem gute Mundhygiene achten (evtl. auch Munddusche?), damit sich nicht wieder etwas unter den Zahnfleischrand verirrt.
Und SPÜLEN, SPÜLEN, SPÜLEN bis der Arzt kommt
LG
cori
PS: ach ja, und bitte auf keinen Fall diese Salbei-Bonbons. Da ist der Salbei nur dran vorbei gelaufen und der Zucker fördert die Entzündungen im Mund nur noch.
Hallo,
dein Sohn ist 7? Dann sind eigentlich noch nicht die Backenzähne als Wackelzähne ( es sei denn, er ist Frühzahner) dran und der Zahnarzt wird versuchen, so möglich, den Zahn als Platzhalter zu erhalten. Es gibt spezielle Kinderzahnärzte, die die Kinder in Sedierung behandeln, heißt durch Medikamente beruhigt, nicht unter Narkose. Falls noch mehr Baustellen anstehen, wäre auch zu überlegen, zu einen Termin in Vollnarkose alles zu richten, dann hat er erst mal Ruhe. Aber er sollte weiterhin regelmäßig zur Prophylaxe gehen, dass er merkt, Zahnarzt muss nicht mit Schmerzen verbunden sein.
LG
Huhu,
danke dir für deine Antwort. Das mit den Kinderzahnärzten haben wir durch...die wollen aufgrund seiner Angst alles und immer unter Vollnarkose machen. Da er aber hypersensibel auf Narkotika reagiert, ist das nicht wirklich eine Option. Er hat nach der Polypenentfernung statt 30 Minuten solide 4 Stunden geschlafen und war nicht aufweckbar. Der arme Narkosearzt hat jetzt ein paar graue Haare mehr
Die Medikamente wirken ja nicht am entzündeten Zahn. Sprich, er hätte trotz der medikamentösen Behandlung wohl noch Schmerzen. Lachgas ist wohl eher nicht geeignet, oder? Hast du damit gute Erfahrungen gemacht?
Weitere Baustellen sind zum Glück nicht. Er hat sehr gute Zähne, bis auf diese eine Stelle.
Ist das mit dem Zahn denn so früh? Damals hieß es, die fallen zwischen 8 und 10 raus. Er ist jetzt 7,5 Jahre... Und er wackelt wirklich ziemlich doll... Ob das jetzt aber durch die massive Entzündung oder durch einen nachdrängenden Zahn ist, kann ich natürlich nicht sagen.
In jedem Fall telefoniere ich heute Nachmittag mit den Zahnarzt...
LG
Jenny
Huhu,
lieben Dank für die Antworten.
Aber noch eine kurze Info: In Absprache mit der behandelnden Psychologin haben wir uns damals entschlossen, ihn mit seinen Ängsten in Maßen zu konfrontieren. So ist er trotz der Angst vor Spritzen geimpft, er wird nicht unter Vollnarkose beim Zahnarzt behandelt und er überquert Brücken und hat sogar das Seepferdchen gemacht, obwohl er panische Angst vor tiefem Wasser hat.
Eine Angststörung beim Kind kann sich nur dann zu einer Angststörung beim Erwachsenen auswachsen, wenn das Kind durch akzeptiertes Vermeidungsverhalten seine Ängste stetig festigen kann. Ansonsten haben diese "Krankheitsbilder" nicht denselben Hintergrund und quasi nichts miteinander zu tun. Schaffen wir es also, ihn im Kindesalter dazu zu bringen, seine Ängste zu konfrontieren und zu überwinden, so wird er - voraussichtlich - als Erwachsener keine Probleme mehr haben. Es kamen auch seit ca. 2 Jahren keine neuen starken Ängste mehr dazu.
In jedem Falle werde ich heute mit der Ärztin sprechen und sehen, ob sie sich zutraut, den Zahn ohne große Probleme herauszuwackeln.
LG
Jenny
Hallo!
Ich werde hier vermutlich wieder gelyncht wenn ich das schreibe, aber wir hatten auch die unglaubliche zahnarztangst mit unserem 7jährigen.
Leider haben wir den alten Zahnarzt viel zu lange bei ihm rumdödeln lassen, immer mit der Aussage ist ja nicht sooooo schlimm, sodass er dank Entzündungen 2 Backenzähne verloren hat
Wir sind jetzt bei einem tollen kinderzahnarzt, dort wurde das alles unter Vollnarkose gemacht, wegen der Panik ging da nichts anderes mehr.
2 Zahnärzte haben auch Lachgas bei ihm abgelehnt.
Er soll langsam an den Zahnarzt gewöhnt werden und zwar ohne Schmerzen, damit er Ärzte in Zukunft nicht mehr mit Schmerzen verbindet, das klappt jetzt sehr gut und er geht jetzt regelmäßig brav zur Kontrolle.
Backenzähne verlieren soweit ich informiert bin, Kinder erst mit 10-12 Jahren, ich denke der wackelt wegen der Entzündung.
Sollte er leider raus müssen, könnt ihr einen losen Platzhalter bekommen, unser Sohn hat nun so ein Spange die er nur Nachts tragen muss und das eben so lange bis die neuen Zähne kommen.
Aber mal davon ab......wird er irgendwie therapiert wegen seiner ängststörung?
Unserer geht nun seit einem Jahr in eine psychologische Therapie und es wird sooooo viel besser.
Die Ängste und Unsicherheiten haben ihn so stark in seinem leben eingeschränkt, man merkt nun sichtlich wie ihm alles leichter fällt.
LG und gute Besserung dem kleinen Mann