Guten Morgen,
meine Tochter, jetzt 3. Klasse/Linkshänder, verdreht sehr oft Zahlen (43/34 etc.). Sie tut sich auch sonst recht schwer im Rechnen. Ich habe oft das Gefühl, sie lernt viel auswenig, begreift aber nicht wirklich, was sie da tut. Eine Dyskalkulie wurde ausgeschlossen, sie war allerdings im unteren Drittel, an der Grenze zur Dyskalkulie.
Hat jemand Erfahrungen oder/und einen hilfreichen Tipp, wie ich ihr eine "Eselsbrücke" bauen kann, damit sie die Zahlen nicht ständig verdreht?
Danke.
LG Jokie
Kind verdreht Zahlen (3. Klasse)
hi,
linkshänder müssen schonmal alles rumdrehen, was ihnen rechtshänder zeigen, - sie sind es gewöhnt, den ganzen Tag um Kopf "rumzudrehen" , -- und dann spricht man diese dummen Zehnerzahlen ja auch noch von "hinten" (drei-und-vierzig).
mir sind jetzt schon 3 Linkshänder begegnet, wo das ein Knackpunkt war ...
wie wärs mit ab und nochmal die Zweitklässler-Zahlenreihen zur Vertiefung machen?
40 + 1 ist einundvierzig 41
50 + 2 usw.... mit laut dazu sprechen
(so hat es mein Neffe ein paar Mal die Woche zusätzlich gemacht)
Wenn es nur dieser Bereich ist und sonst nichts und ihr eben irgendwelche Störungsbilder ausgeschlossen habt (Legasthenie oder diese anderen von denen ich die Namen nicht weiß z.B.) dann dürfte sich das ja mit den passenden Übungen erledigen lassen -- die Lehrer haben eigentlich solche Übungsblätter
lg
tanja
Hallo,
wenn sie den Unterschied zwischen 34 und 43 nicht erkennt, kann eine Dyskalkulie nicht ausgeschlossen werden.
Es kann nur sein, dass man sie in dem Alter noch nicht 100%ig bestätigen kann - da das Zahlenverständnis in der 3. Klasse zwar ausgeprägt sein sollte, aber eben noch nicht ausgeprägt sein muss.
Mein Tipp: Lasse sie in einem halben Jahr noch einmal von kompetenter Seite auf Dyskalkulie testen.
Lies mal hier:
http://www.ztr-rechenschwaeche.de/rechenschwaeche/symptome
und schau dir auch den Symptomfragebogen an.
Lieben Gruß
Hallo,
wurde von der Schule aus mal ein informeller Test gemacht? Denn ohne die Ursache genau zu kennen, kann man nur Vermutungen anstellen und somit nicht gezielt fördern.
Ist dein Kind zweisprachig erzogen, bzw ist seine Muttersprache evtl nicht deutsch? Dies ist eine häufige Ursache für Stellenwertprobleme und Zahlendreher, da im Deutschen die "Sprachrichtung der Zahlen" von der allgemeinen Schreibrichtung abweicht.
Eine andere Ursache könnte darin liegen, dass ihr gesamtes Zahlverständnis noch nicht sicher ist und sie gerade im Bereich Stellenwerte noch Mühe hat, was daran liegen könnte, dass sie das Bündelungsprinzip (immer 10 ergeben den nächsten Stellenwert) nicht verstanden hat.
Seid ihr bei dem Dyskalkulie- Test auch beraten worden?
Zur Förderung sollte wie oben schon gesagt eine Diagnose darüber vorliegen, wo ihre Probleme sind. Auf Gut Glück könntest du erst einmal versuchen, Zahlen am Rechenrahmen einzustellen. Dann zu klären: "Wie viele zehner, wie viele Einer habe ich. Was für eine Zahl ist das dann? Komm, wir schreiben die Zahl mal auf."
Dies hier ist eine gute Beratungsstelle, die beraten auch telefonisch:
http://www.uni-bielefeld.de/idm/serv/rechenstoer.htm
Außerdem möchte ich dich jetzt mal in Schutz nehmen (wo ich ja sonst immer SEHR kritisch mit Eltern bin ;)) Es ist eigentlich Aufgabe des Mathematiklehrers solche Probleme zu erkennen und wenn dein Kind auch zu Hause mehr Unterstützung benötigt, dir zu sagen, WIE du deine Tochter fördern kannst. Vielleicht fragst du mal danach?
Hallo,
ihr scheint der Aufbau des Zahlenraums noch nicht ganz klar zu sein.
Da würde ich ansetzen.
Wann wurde denn auf Dyskalkulie getestet? Wer hat es getestet?
Hat sie sonst auch Probleme mit der räumlichen Orientierung und den Raum-Lage-Beziehungen?
LG,
delfinchen
Hallo,
erstmal vielen Dank für eure Antworten.
Sie wurde im Juni auf Dyskalkulie getestet bei einem Kinder-/Jugendpsychiater, der sich auf schulische Probleme spezialisiert hat. Das Ergebnis des Tests (es wurde nicht nur Rechnen getestet) war: keine Dyskalkulie, aber im unteren Drittel - eben an der Grenze. Wenn es im 3. Schuljahr so bleibt, soll noch einmal getestet werden. Dann ergab der Test Aufmerksamkeitsschwäche, was sich auch Zuhause bemerkbar macht. Sie bekommt jetzt Ergotherapie (für Konzentration, Probleme mit der Schreibhand durch schwachen Muskeltonus).
Ab und an merkt man, dass sie sich einfach beim Rechnen nicht auf die Aufgaben konzentriert, aber genauso oft meine ich zu merken, dass sie einfach nicht versteht, was sie tut. Im Einerbereich kommt sie klar, aber im Zehnerbereich fehlt ihr irgendwie die Vorstellungskraft (meiner Meinung nach).
Ich kann mir schon vorstellen, dass das Zahlnedrehen auch mit der Linkshändigkeit zu tun haben könnte. Sie meint die richtige Zahl, sagt und schreibt sie aber anders herum.
In Deutsch hat sie (abgesehen von Flüchtigkeitsfehlern wegen der Konzentration) keine Probleme. Die Uhrzeit kann sie mittlerweile auch lesen. Mengen abschätzen (Perlen in der Hand z. B.) kann sie auch.
Mit der Lehrerin bin ich in Kontakt. Sie ist sehr engagiert, erklärt ihr zusätzlich etc. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es nicht damit getan ist, auswendig zu lernen, wie sie verschiedene Rechenwege ausführt, wenn sie nicht versteht, was sie tut, bzw. einfach keine Vorstellung von der Menge hat - oder was auch immer das Problem ist. Meiner Meinung nach baut meine Tochter sich so nur Krücken auf. Aber vielleicht täusche ich mich auch und das Verständnis kommt noch.
LG Jokie
Grundlage des Rechnens in der grundschule ist u.a. das kleine 1+1 und das kleine 1*1. Beides sind Grundlagen, die jedes Kind auswendig können sollte, damit das Arbeitsgedächtnis bei Operationen mit mehreren Schritten ( Rechnen im Zahlenraum bis 100, halbschriftliches und schriftliches Rechnen, aber auch Sachaufgaben) nicht überlastet ist.
Insofern ist das Auswendig lernen leider ein notwendiges Übel und es nicht schlimm, wenn dein Kind diese Dinge eben nur auswendig abrufen kann, ohne sie bis ins letzte verstanden zu haben. Wahrscheinlich wist du am Mengen- und Zahlverständnis im Zahlenraum bis 100 ansetzen müssen. Manchmal "fällt der Groschen" auch nochmal bei der Zahlraumerweiterung bis 1000, da das Prinzip der Zehnerbündelung eben dasselbe ist, wie im Zahlenraum bis 100.
PS: Auf der o.g. Seite gibt es auch ganz gute Artikel zu bestimmten mathematischen Problemen, die Kinder beim Rechnen haben können.
Wurde ein Sehtest und ein Test auf visuelle Wahrnehmung gemacht?
Gruß
Manavgat
Hallo,
Sehtest wurde gemacht in einer kompetenten Praxis (denke ich doch). Ob auf visuelle Wahrnehmung getestet wurde, kann ich jetzt gar nicht sagen. Was genau bedeutet das? Ich kann aber auch selber mal eben nachforschen...
LG Jokie
Sehtest: funktioniert das Organ Auge?
Test visuelle Wahrnehmung: kann das Gehirn die Informationen die das Auge liefert korrekt verarbeiten?
Ziemlich verkürzt ausgedrückt.
Noch ein Hinweis: das erfassen von Mengen ist eine frage der individuellen Reife eines Kindes, manche brauchen einfach länger.
Gruß
Manavgat
Meiner kommt jetzt in die 3. Klasse und macht das auch noch hin und wieder. Allerdings hat er eine Klasse übersprungen - hauptsächlich wegen Mathe.
Ich hatte das der Lehrerin erzählt und sie meinte, das wäre völlig normal (zumal er ja eigentlich in der ersten Klasse wäre). Die deutsche Sprache hätte sich mit seinem von vorne nach hinten gelese z.B. einundzwanzig zu twenty-one keinen Gefallen getan und es wäre auch schwer.
Gerade für Kinder, die sich mit Zahlenmengen eh schwer tun.
Ich würde mal abwarten und dann nochmal schauen lassen....
Das kann ein Anzeichen einer Rechenschwäche sein.
Achte darauf, dass sie bei der 52 zuerst die Zehner notiert (also die 5), dann die Einer (die 2)
Ihr könne Taschenrechnerdiktate machen. Am Taschenrechner/Computer tippt man ja zuerst den Zehner.