hallo,
also, letzte woche hat sich etwas blödes zugetragen. mein sohn wollte sich mit einem freund verabreden, nachmittags kam der anruf der mutter, er möchte nciht weil mein sohn ihm sehr weh getan hat. bis dahin dachte ich an die üblichen raufereien in der schule (wobei ich nicht weiß, wieviel normal ist).
bei uns zu hause gilt, man darf sich raufen, wenn beide das wollen, wenn einer aufhören will, wird aufgehört. unter raufen verstehe ich allerdings weder schlagen noch treten sondern eher festhalten etc. naja.
in dieser klasse, sind 2 kinder (eins davon ist psyhchisch krank und in behandlung), die den anderen ständig weh tun. beim kindergeburtstag gibts ständig ärger, alle stören, hauen, prügeln.. wir haben gesagt, nächstes jahr werden weniger und bestimmte kinder gar nicht eingeladen.
mein sohn ist kein heiliger. aber ich weiß auch, dass er nicht aggressiv ist, sondern sich eher dem gruppenzwang unterordnet. ich verstehe auch nicht, warum er sich zu diesen beiden raufbolden so hingezogen fühlt... jedenfalls machen sie in der schule so sagen, dass 3 ein kind festhalten und der 4. den finger umbiegt... total a........!
mein sohn hat eine gehörige ansage bekommen deswegen und wir haben gesagt, dass wir die namen der beiden nicht mehr hören wollen (in zukunft). er hat auch einige tage verabredungsverbot.
nachdem ich mit meinem sohn gesprochen habe und auch weiß, dass einige andere der jungs ebenfalls "mitläufer" sind, aber eben auch seine freunde... weiß ich nicht genau was ich ihm raten soll. er soll sich definitiv fernhalten von den beiden anführern, aber er sagt, dann hätte er niemanden mehr zum spielen, denn auch das kind, dem er nun weh getan hat, spielt mit den beiden und einige andere auch. mit mädchen spielen, dass kann ich nun wirklich nicht verlangen.
es wird sicher noch gesptäche mit lehrerin und nachmittagsbetreuung geben. aber bis dahin, weiß ich nicht, wie es für ihn weitergehen soll. er ist eigentlich immer beliebt gewesen, wie gesagt, kein lämmchen aber sehr sozial und eher streitschlichtend (so beschreibt ihn auch die klassenlehrerin), aber wenn keiner hinguckt ???
ich vermute er findet die beiden cool und will auch nicht alleine dastehen. ich möchte heute nochmal mit ihm reden und wüsste dann gerne was ich ihm raten kann?!
lg
blöde situation in schule... mein kind hat ein anderes "verletzt"
Ich denke, dass Kinder immer wieder in Situationen geraten werden, wo sie aus Gruppenzwang oder einfach nur aus Angst, nicht selbst das »Opfer« (blödes Wort) zu werden respektive auch einfach als Feigling o.ä. abgestempelt zu werden »Mitlaufen«. Die Kinder, die da nicht »Mitlaufen«, schauen dabei einfach nur tatenlos zu … was ich genau so schlimm finde, da auch »Duldung« eine Form von Mitmachen ist. Das wäre so das, was ich meinem Sohn versuchen würde, beibringen: Dass das Böse nur deshalb dominieren kann, wenn das vermeintlich Gute tatenlos dabei zusieht. Jemand, der sich für Andere einsetzt und hilft, wird nie ohne Freunde sein geschweige denn, dadurch Freunde verlieren. Mit 4 Kindern ein schwächeres Kind zu quälen hat nichts mit »cool sein« zu tun und eigentlich verstehen Kinder das auch.
Und ansonsten, wie baby.2013 schon geschrieben, eine aufrichtige Entschuldigung von Ihrem Sohn ist da m.E auch das Mindeste.
hallo, danke für die antwort.
mein sohn hat sich bereits entschuldigt. sogar bei der familie. ich habe auch mit der mutter gesprochen.
lg
Ich würde deinem Jungen klar machen das er an sich schon mit den beiden spielen kann solange dabei niemanden weh getan wird. Sobald aber wieder solche Aktionen gestartet werden hat er sich rauszuhalten.
Ela
Hallo,
das Verabredungsverbot für ein paar Tage finde ich in Ordnung, im Gegensatz zu der Sache mit dem "die Namen nicht mehr hören wollen".
Dein Sohn war Mitläufer bei einer wirklich blöden Geschichte. Darüber muss gesprochen werden, auch zukünftig sollten die Namen der Kinder, die Dinge verbocken, angesprochen werden dürfen. Nein, sie müssen es sogar.
Es wird doch immer wieder Menschen geben, mit denen man zur Schule geht, mit denen man arbeiten gehen muss, sprich: denen man nicht aus dem Weg gehen kann. Die Quintessenz ist doch, was soll euer Sohn machen, sollte er wieder in eine derartige Situation geraten?
Das darf nicht totgeschwiegen werden! Sonst erreichst Du nur, dass dein Kind über derartige Dinge nicht mehr mit Dir spricht.
Dass er sich persönlich entschuldigt hat, ist super. Daran kann man aufbauen.
Wie alt ist Dein Sohn?
LG
Karin
hallo,
danke für deine antwort. mein sohn ist 7.
wir haben das ganze wochenende immer wieder mit ihm geredet. natürlich haben wir ihm nachdem wir erfahren haben wie es sich zugetragen hat (er hat eine ganz andere geschichte erzählt) eine ansage gemacht...
als wir uns etwas beruhigt haben (ich war natürlich auch entsetzt und enttäuscht...) haben wir ihm erklärt, dass er sich im verein (z.b. kung fu) gerne körperlich einsetzen darf, aber nicht in der schule und wenn dann nur zur verteidigung bzw. 1 zu 1 und auf gar keinen fall 3 gegen 1. ich denke er hat das alles verstanden und er weiß, dass es falsch war. ich habe gesagt, dass er sich erstmal mit anderen kindern beschäftigen soll , aber auch mit den beiden spielen darf, so lange bis es wieder eskaliert, ich erwarte, dass er sich dann raushält oder besser noch der betreuung "bescheid sagt".
vor kurzem habe ich aus derselben gruppe gehört, dass ein mitschüler einen anderen gewürgt hat, obwohl die beiden beteiligten befreundet sind. diese mutter hat mir erzählt, dass ihr sohn sich von diesen beiden jungs zurückhalten würde. mein sohn sagt aber, dass alle mitmachen (bis auf 2). er hätte also auch gar niemanden, mit dem er noch spielen könnte, ausser die mädchen. aber ich ärgere mich auch über die ignoranz der mutter, die es so darstellt als ob mein sohn der schlimmste wäre. ich verstehe, dass sie ihr kind schützt, aber dass sie so gar nicht darauf kommt, dass auch ihr sohn nicht immer die wahrheit sagt, ärgert mich, zumal wir davor befreundet waren.
im nachhinein habe ich ein schlechtes gewissen, weil wir unseren sohn so sehr geschimpft haben, aber viell. bewirkt es, dass er nächstes mal vorher nachdenkt. die anderen kommen scheinbar einfach so durch.
lg
Hallo nochmal,
mein Sohn ist 8 und hatte letztes Jahr ein ähnliche Situation. Tröste Dich, auch ich habe ihn im Affekt zusammengefaltet und war enttäuscht, dass er mitgemacht hat.
Ich habe auch mit dem betroffenen Kind gesprochen und erklärt, dass mein Sohn zwar versprochen hätte, niemals wieder solche Dinge zu tun, sollte es dennoch einmal wieder zu einer derartigen Situation kommen, mich bitte unbedingt anrufen solle. Sein Vater war bei diesem Gespräch dabei.
Ich weiß zwar, dass das betroffene Kind kein Unschuldslamm ist, aber im Prinzip ist das doch egal, verstehst Du?
Das Alter unserer Söhne ist schwierig, weil Spielsituationen oft eskalieren.
Ich habe versucht, meinem Sohn nahezubringen, wie ein Polizist (sein derzeitiger Berufswunsch) reagieren würde.
Es gibt nun seit ein paar Monaten ein "Polizeiteam", das deeskalierend auf Spiele einwirkt (ich muss dazu sagen, dass die Schule meines Sohnes sehr klein ist, und die Älteren auch positiv auf die Kleineren abfärben). Das Team wird immer größer.
Des weiteren würde ich das Thema bei einem Elternabend anbringen ("Gespräche statt Fäuste" - "Wie wehre ich mich richtig?" - "Fairness" o.ä.) und beaufsichtigte Rangelspiele während der Pause einführen lassen. Die Schule meiner Kinder hat z.B. einen Baumstamm auf Erhöhungen, immer zwei Kinder dürfen beaufsichtigt (!) und unter Einhaltung gewisser Spielregeln rangeln.
Was meint die Lehrerschaft? Gibt es Anti-Gewalt Programme?