Tochter (2.Klasse) will nicht lesen

Hallo Ihr,

das Problem steht ja schon in der Überschrift. Meine Tochter meidet, wo es nur geht, selber zu lesen. Und ich weiß langsam nicht mehr, was ich noch tun kann bzw. wie ich sie vielleicht noch besser motivieren kann.

Wir sind eine Familie, in der sehr gerne und viel gelesen wird. Cora hat schon immer viel vorgelesen bekommen und ich gehe mit ihr, seit sie 3 Jahre alt ist, regelmäßig in die Bibliothek. Bücher an sich liebt sie. Allerdings eher in der Hand von Mama oder Papa, die ihr den Inhalt vorlesen. Ich dachte, irgendwann kommt der Ehrgeiz schon, selber lesen zu wollen. Von daher haben wir auch die ganze Zeit keinen Druck gemacht. Sie liest hin und wieder ein paar Sätze, gibt aber schnell auf. Sie meint, es wäre zu anstrengend und geht zu langsam. Ich hab versucht, ihr zu erklären, das die Schnelligkeit mit der Zeit von allein kommt. Aber dafür müsste sie ja erst mal selber mehr lesen.

Es liegt nicht daran, das sie es nicht kann oder gewissen Buchstaben nicht kennt. Das funktioniert. Aber der innere Wille fehlt einfach.

Langsam steigen aber natürlich die Anforderungen in der Schule. Sie sollen z.B. bald ein Lieblingsbuch vorstellen, das sie auch selber gelesen haben. Davon sind wir noch meilenweit entfernt. Freundinnen von ihr lesen mittlerweile ein Buch nach dem anderen. Das verlang ich ja nicht, aber ein kleiner Antrieb in diese Richtung wäre schon toll. Einfach, um zu sehen, das es vorwärts geht.

Letzte Woche hat sie sich in der Bücherei 6 Bücher selber ausgesucht, mit dem Versprechen, auch darin ein bißchen zu lesen. Aber...nix:-(. Sie schaut sich die Bilder an und legt sie wieder weg. Wir haben jetzt ausgemacht, das sie zumindest abends im Bett selber erst ein Stück liest, bevor wir vorlesen. Da hat sie schon gemurrt.

Ich will ihr die Lust am lesen ungern vermiesen, bevor sie richtig begonnen hat. Aber vielleicht habt ihr noch eine Idee?

LG
Kattl

1

mein Lesekind ist auch in der 2. Klasse. Er hat auch noch Probleme mit den Silben und gibt schnell auf. Diese Reihe http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss_c_0_17?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Dstripbooks&field-keywords=erst%20ich%20ein%20st%C3%BCck%20dann%20du&sprefix=erst+ich+ein+St%C3%BCc%2Caps%2C312

ist sehr gut, um gemeinsam zu lesen.

Du überforderst sie, wenn sie gleich alles allein lesen soll.

Lesen ist ein komplexer Vorgang und jedes Kind hat hier sein eigenes Tempo. Manche brauchen bis zu 2 Jahre.

Gruß

Manavgat

2

Ja, die Reihe kenn ich auch...stehen 2 Exemplare im Bücherregal;-). Stimmt, mit diesen kurzen Abschnitten ging es einigermaßen. Die hol ich nochmal hervor.

Das ist eben meine Angst, sie zu überfordern. Aber natürlich will ich es auch nicht schleifen lassen...die Ansprüche in der Schule werden ja nicht weniger.

Danke Dir!
LG
Kattl

3

Hallo,

sie sieht aber schon gut?

Ich frage deswegen, weil meine Tochter anfangs auch nicht lesen wollte und es auch nur sehr mühsam vorwärts ging.

Bis ein Augenarzt feststellte, dass sie eine starke Hornhautverkrümmung in einem Auge hat und stark weitsichtig ist.

Sehfähigkeit ohne Brille bei ca. 30 %.

Da war es im Nachhinein kein Wunder, dass es nicht geklappt hat.

GLG

5

Danke Dir für den Tipp. Aber mit den Augen ist alles ok. Wir waren erst vor den Sommerferien - wegen einer anderen Sache (hat farbige Punkte gesehen) - mit ihr beim Augenarzt. Er meinte, sie kann super sehen...und müsste nur mehr trinken;-).

LG

4

Hallo!

Meine beiden Kinder (11, 6. Kl., und 7, 2.Kl.) hatten sehr schnell kapiert wie lesen funktioniert, aber nach dem der Drops gelutscht war (bis Herbstferien in der 1. Kl.) war auch Lesen uninteressant.
Bei beiden Jungs war es grundsätzlich HA JEDEN Tag 5 Minuten vorzulesen. Ab Mitte Kl 1 waren das dann 10 Minuten. Natürlich ist es zunächst lästig, weil es anstrengend ist, Kind kapiert den Fluss der Geschichte nicht.
Ab Beginn 3. Klasse hat der Große dann angefangen sich selbständig Bücher auszusuchen und die dann auch zu lesen. Bis dahin rechne ich damit, dass das tägliche Lesepensum auch eingefordert werden muss, ohne wenn und aber.

Wichtig ist, dass die Kinder auch ein Erfolgserlebnis haben, d.h. kurze Texte in großer Schrift. Es gibt so Serien bei denen am Ende der Bücher Rätsel und Fragen zum Buch sind. Es gibt aber auch welche, wo nach jedem Kapitel so etwas ist - das fanden die Klasse.

LG, I.

6

Wahrscheinlich ist das bei meiner Tochter ähnlich. Ich sollte einfach dran bleiben. Irgendwann wird sie dann hoffentlich, so wie Deine, sich selber ein Buch schnappen. Für die lesesüchtige Mama wäre das ein toller Anblick;-).

LG

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Oh, dass kenne ich! Nachdem mein Großer lesen konnte, kam ganz oft der Kommentar. "Ich kann das ja jetzt, also muss ich das nicht mehr üben!"

Wir haben im ersten Schuljahr etwas unregelmäßiger laut gelesen. Jetzt hat er in der 2. Klasse jeden Tag lesen auf (10 min) und in den letzten 3 Wochen hat er große Sprünge gemacht.

Selber leise lesen klappt noch nicht so gut, aber das wird auch noch kommen!
LG Basket

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Hallo

muss sie denn unbedingt ein Buch lesen ???

Mein Sohn mag das laute lesen auch nicht gerne. Wir machen es jetzt mit einem Buch erst ich ein STück dann du.Ansonsten haben wir von Intra Act Plus die einzelnen Wörter. Ansonsten ist es egal was er liest hauptsache er liest.

Er liebt seine Asterix und Obelix Comics.

Meine große liebt ihr Pferdezeitschriften zum Lesen.

Abends finde ich sehr anstrengend wenn man eh müde ist und es einem schwerfällt.

lg

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Ein Buch muss es nicht zwingend sein. Comics haben wir aber auch schon probiert. Mittlerweile haben wir 3 Sammelhefter mit Asterixcomics hier stehen (noch aus meiner Jugend-von der Oma abgequatscht), die sie sich auch liebend gern vorlesen lässt. Mittlerweile streike ich hier aber, da ich es echt anstrengend finde, diese vorzulesen. Ich hatte auch die Hoffnung, sie würde dann selber darin lesen...aber es sind wohl zu viele Bilder, die davon ablenken #augen.

LG

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Hi,

so ein Exemplar habe ich auch zu Hause - nur ist unser Sohn bereits 10. Mein Mann und ich lesen beide gerne und viel (wie es die Zeit eben zulässt - im Urlaub mehr als sonst) und haben jede Menge Bücher.

Unserem Sohn habe ich immer viel vorgelesen - das liebt er auch heute noch. Selber lesen ist aber gar nicht seins. Mit der gleichen Begründung wie bei Deiner Tochter (anstrengend, dauert so lange, etc.).

Ich weiß aber auch, dass es zum großen Teil daran liegt, dass es fast zwei JAhre gedauert hat, bis festgestellt wurde, dass die Augen nicht ok sind. Fabian hat eine Winkelfehlsichtigkeit - dadurch verrutschte er beim Lesen immer in den Zeilen (selbst mit Lineal!) und die Augen ermüdeten sehr schnell bzw. es entstanden auch regelmäßig Kopfschmerzen. Jetzt hat er seit gut 2 Jahren eine Brille mit Prismenfolie - und keine Probleme mehr.

Er liest auch gut, wenn er mir etwas laut vorliest. Daran, dass er es nicht könnte, liegt es also heute nicht mehr. Ich denke oft, durch die Probleme zu Beginn der Schulzeit beim Lesen hat Fabian die Lust am Lesen verloren :-(. Ich hoffe zwar immer noch, dass er irgendwann gerne liest, aber aktuell (seit einem Jahr) lassen wir ihn komplett in Ruhe und kaufen auch keine Bücher oder Comics mehr - sein Regal ist voll ungelesener Bücher, die er sich selbst ausgesucht hat (er kauft nämlich gerne Bücher ;-)). Allerdings freue ich mich immer, wenn er manchmal sagt "Mama, ich hab 20 Seiten im Buch XY gelesen!

Die Augen nur mal als Gedankenanstoß! Solltet ihr hier ein Problem vermuten, dann lasst nicht nur einen Sehtest mit Tröpfchentest machen sonder erkundigt euch ggfs. auch nach einem Augenarzt oder Optiker, der die Weiterbildung zum Opdoptisten (heisst auf jeden Fall so ähnlich) hat. Nur der kann ggfs eine winkelfehlsicht feststellen. Mcht aber nur Sinn, wenn vorher andere Augenerkrankungen oä ausgeschlossen wurden.
Ein normaler Sehtest ist NICHT aussagefähig bei Kindern, da diese bis zu 6 Dioptrin ausgleichen können!

Ansonsten: wir lesen gemeinsam - eine Seite oder auch mehr Fabian, dann ich. Das ist besser als nichts.

Gruß
Kim

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Mmh, so genau hat der Augenarzt Cora sicher nicht untersucht. Sie klagt allerdings nicht über Kopfschmerzen und wenn sie mal liest, klappt das auch gut. Sicher...sie liest langsam, aber sonst funktioniert es.
Ich werd´s aber trotzdem mal im Hinterkopf behalten.

Danke Dir!
LG
Kattl

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Hallo!

Wenn ich einmal schnell berichtigen darf ;-) - es heißt Orthoptist(in).

Inzwischen sind vielen Augenarztpraxen sog. Sehschulen angeschlossen, in denen die entsprechenden Untersuchungen gemacht werden. Ansonsten an die Augenklinik wenden.

Viele Grüße

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kurzgeschichten wo sie schnell fertig ist mit lesen. lange geschichten stückeln wo sie jeden tag zb ne halbe seite liest. comics - ich weiß, nicht sehr wertvoll, aber da hab ich richtig lesen gelernt, bücher hab ich gehasst und mir vorlesen lassen, mit 10 hab ich erst angefangen selber bücher zu lesen.

ansonsten würde ich weiter "gerne" vorlesen. wenn sie sich willig zeigt und brav übt, dann lese ich auch gerne wie üblich vor. oder ein buch gemeinsam lesen - einzelne seiten liest sie und dazwischen wieder ich ...

letzten endes soll es ja spaß machen und nicht aus zwang passieren #liebdrueck

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Comics mag sie auch sehr...vor allem, wenn sie vorgelesen werden;-). Dabei hatte ich auch die Hoffnung, das sie die lieber mal selber liest. Aber bisher leider nicht.

Im Grunde lese ich auch noch gerne vor. Ich würde nur so gerne ein gesundes Gleichgewicht hinbekommen...zwischen vorlesen und vorgelesen bekommen:-p. Und das natürlich am besten ganz ohne Zwang und absolut freiwillig. Aber wahrscheinlich muss ich mich noch mehr gedulden und nicht so sehr auf die anderen Vielleser gucken.

LG
Kattl

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Hallo!

Ich finde das mit dem "im Bett lesen" gar nicht so verkehrt um sie zu ködern. Vielleicht liest Du ihr um die Schlafenszeit aus einem ihrer Lesekompetenz entsprechendem Buch vor- bis zu einer spannenden Stelle. Dann machst Du nett "Feierabend", also Gute Nacht sgen usw. Licht aus und schlafen ------ODER bei Gequängel die Alternative lassen noch 10 Minuten selber etwas zu lesen. Ich wette, so bekommst Du sie Stück für Stück und wenn sie flüssiger lesen kann, wird sie alleine mehr lesen wollen.

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also ich hab hier das umgedrehte variante

meine liebt zu lesen

liest sehr gut und schnell

begreift texte usw

und wir dürfen im regelfall zwischen 5 bis 12 bücher im mon teilweise kaufen

je nach dem

was wir aber bis heute gerne machen ist uns zusammen hinlegen ( ja hier lesen

alle im liegen hat sich bei mir irgendwann so eingebürgert und nun macht sie es auch )

eine seite sie und die nächste ist und so immer im wechsel

macht spaß man weiß was sie liest und man hat nähe

und kann ein wenig schauen wie die kids selber lesen

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Genauso hätte ich das auch gern:-). Ich hoffe, sie sieht das irgendwann auch so.

LG
Kattl (die bei solchen Berichten gern neidisch seufzt;-))

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Ich hab auch so ein Kindchen hier, mittlerweile 3. Klasse. Ich denk inzwischen fast, dass wir ihr ZU VIEL vorlesen/vorgelesen haben, auch wenn man sowas nicht äußern darf. Aber es ist ja viel bequemer, alles vorgelesen zu bekommen.
Die Buchpräsentation in Klasse 2 war bei uns auch erstmal ein großer Hammer, hab vorher auch ewig mit ihr gesucht und probiert und nichts hat so richtig geklappt, und dann kurz davor bin ich zufällig auf die Reihe "Silberflosse" gestoßen und das war das erste Mal, dass sie wirklich Bücher alleine gelesen hat. Weiter als bis Teil 3 ist sie dabei allerdings auch nicht gekommen, aber immerhin, die Präsentation lief gut.
Wir machen es jetzt auch so, dass sie an Tagen, wo kein Schultag folgt, abends so lange aufbleiben darf wie sie will, mit der Bedingung, dass sie die Zeit mit Lesen verbringt. Viel liest sie so auch nicht, aber immerhin etwas. Ich hab auch noch die Hoffnung, dass es vielleicht irgendwann alleine kommt...
Laut Vorlesen lassen funktionert fast nie, höchstens mal ein ganz kurzes Buch mit Riesenschrift als Gutenachtgeschichte für die kleine Schwester, da ist sie hin und wieder stolz, wenn sie das übernehmen kann.
Alles Gute!