Erst adhs und jetzt sind wir plötzlich schuld??? (ziemlich lang geworden...sorry)

Hallo zusammen,

brauche mal einen Rat/Tipp was ihr machen würdet bzw. vllt. von Müttern mit ähnlichen Erfahrungen was ihr gemacht habt!

Zu unserer "Geschichte" : Mein Sohn ist 7 1/2 Jahre, bekommt seit ca. 3 Jahren Ergo...und auf Anraten der Therapeutin (die fast ausschließlich Kinder mit ads/adhs betreut) sind wir vor 2 Jahren zu einem Kinderpsychiater wg. Verdacht auf adhs. Muss dazu sagen ich bin dem gegenüber IMMER skeptisch gewesen. Da ich der festen Überzeugung bin, das viele Eltern diese "Krankheit" als Ausrede für ihre eigene Faulheit vorschieben. Nun wollte ich mir aber anhören was dieser Arzt zu meinem Kind..bzw. zu seinem Verhalten meint. Mussten einige Tests machen, wobei unter anderem raus kam, das mein Sohn einen überdurchschnittlich hohen IQ hat...naja und eben auch das sein Verhalten auf adhs zurückzuführen ist.
Nun wurde uns ziemlich schnell, mit einer Wirkung von min. 80%, das Medikament Medikinet vorgeschlagen. Immer mit dem Hintergrund, das man es sofort absetzen kann, wenn es keine Wirkung zeigt oder es zu krasse Nebenwirkungen gibt.
Wir haben zugestimmt und nach kurzer Zeit war mein Sohn eingestellt und war auch um einiges ruhiger und konzentrierter...mit den Nebenwirkungen mussten wir erstmal umgehen lernen. Da das Kind plötzlich kaum noch schlief und kaum noch was gegessen hat.

Nun nach etwa 1 1/2 Jahren musste mein Sohn ins Krhs...blutiger Durchfall...und nun kam unser Nebenwirkungen Problem..das Kind hatte sowieso nie viel Hunger gehabt und mittlerweile bei fast 1,30m lediglich ein Gewicht von knapp 20kg...kurz vor der Einweisung fingen auch andere Probleme wieder an...zunehmen aufsässig, wutausbrüche...fast wie vor der ganzen Medikamentengeschichte.

Aufgrund des Allgemeinzustands sollten wir das Med. erstmal weg lassen und ich erwartete schon das schlimmste ;-) aber im Gegenteil...das Kind war "lieb", hörte...wir hatten überhaupt keine Probleme und das positivste...mein Sohn konnte Abends wieder schlafen und sein Appetit war auch sofort wieder da :-D
Aufgrund dieser Ereignisse sollten wir die Medikamente erstmal weiterhin weglassen und bekamen einen Termin zur Wiedervorstellung nach ca. 2 Wochen beim Kinderpsychiater.
In der Zwischenzeit merkte man aber irgendwann das mein Sohn wieder zunehmender unkonzentriert war, sehr unruhig und hibbelig und was mir ganz extrem auffiel..er ist zunehmen entweder weinerlich oder extrem bockig. Nun hatten wir gestern den ersehnten Termin beim Arzt....und ich bin sowas von enttäuscht.
Sollte vllt. noch erwähnen das ich im 4 Monat mit Zwillingen schwanger bin und schon so einige Beschwerden habe, die mich jetzt schon gelegentlich ziemlich lahm legen und mir auch schon einen Mehrtägigen KH-Aufenthalt beschert haben.
Nach dem ich dem Arzt erzählt hatte wie es die letzte Zeit lief, bekam ich ihm Grunde nur zu hören das es bei uns zuHause ja nicht rund laufen kann und ich mich zurücknehmen müsste um mehr auf das Kind einzugehen #schock
Das Kind geht in der Woche bis 16Uhr zur Schule...hat Mo., Mi. und Fr. Therapie bzw. Sportverein bis 18Uhr und fällt danach tot in sein Bett und die anderen Tage verbringen wir die wenige Zeit bis es ins Bett geht mit gemeinsamen spielen. Es wird bei uns jeden Abend vor dem Bett gehen vorgelesen und ausgiebig gekuschelt, weil er das einfach braucht.
Und am WE muss man natürlich sehen was finanziell und wetterbedingt möglich ist. Aber wir gehen viel raus...manchmal möchte er auch lieber zu einem Freund/Freundin spielen gehen.

Natürlich gibt es Tage wo er sehr anstrengend ist und trotzdem versuche ich immer noch irgendwo ein Lob oder ein liebes Wort einzubringen...ich weiß das er im Grunde sehr sensibel ist...und er freut sich jedesmal mit leuchtenden Augen über liebe Gesten.

Ende vom Lied...man merkte die zunehmende Ratlosigkeit des Psychiaters und am Ende wurde mir lediglich nah gelegt das ich mit meinem Mann besprechen sollte, ob wir zu Familiengesprächen kommen wollten...mal alleine mal mit Jerome um die Probleme aufzuarbeiten. Und nach dem ich dann noch SEHR lobend die bisherige Zusammenarbeit mit der Ergotherapeutin erwähnte...die ihm wirklich geholfen hat in den letzten Jahren...wurde er gänzlich ruhig und stellte mir wortlos ein weiteres Rezept aus.

Jetzt weiß ich nicht was ich davon halten soll. Mein Mann ist total sauer über die Aussagen des Arztes, da ich mir trotz meiner Beschwerden wirklich auf Gut Deutsch den A**** aufreiße und mein Mann mir immer sagt ich soll lieber mal nen Gang zurück schalten.

Ausserdem glaube ich das die Aufsässigkeit eher mit unserer allgemeinen Situation zuHause zusammenhängt...sprich mein Mann ist seit kurzer Zeit beruflich mehr eingespannt und ich dazu noch schwanger und kann auch nicht immer wie ich will. Aber auf DIESE Situation ist der Arzt überhaupt nicht eingegangen...im Gegenteil...wurde eher abgetan.
Mir wurde schon geraten den Arzt zu wechseln...andersrum überlege ich einfach mal abzuwarten, ob es sich nicht doch alles von alleine wieder gibt.
Die Ergotherapeutin hatte auch mal von sich aus vorgeschlagen....lieber kein Med. dafür würde sie bei dem Kind noch ein bisschen gezielter die Konzentration fördern.
Was ich grundsätzlich schonmal ne gute Idee finde, nur weiß ich nicht ob der Arzt dann dafür auf Dauer Rezepte ausstellt.

Die Zwickmühle ist perfekt...wie schon oben gesagt, vllt. hat ja jmd. ähnliche Erfahrungen gemacht oder auch einfach nur einen Rat. Ich weiß das im Grunde ich bzw. mein Mann und ich eine Entscheidung treffen müssen, wie wir jetzt weiter machen wollen....aber derzeit sind wir einfach nur ratlos und sehr enttäuscht über diese Vorwürfe.

LG ratte_mi #winke

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Hallo,

rganisch ist bei Deinem Kind alles in Ordnung?

Unkonzentriertheit, Weinerlichkeit etc. kann auch andere Ursachen haben.

Bei meiner Tochter stand auch einmal ADHS im Raum.

Ich habe das aber gleich abgeblockt, aus dem einfachen Grund, weil sie an Hashimoto leidet.

Und wenn man die Symptomatik dieser Krankheit kennt, weiß man, dass sie genau diese Tendenzen aufweisen kann.

Lies mal hier:

http://www.hormonselbsthilfe.de/themen/adhs/adhs-schilddruese/index.html?a=201&level=1

GLG

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Finde deinen Link sehr interessant...danke dafür :-D

Soweit ich weiß ist organisch alles i.O....vor der Einstellung musste ja ein großer Check gemacht werden beim KiA...mit Blutabnahme etc....und vor kurzem war er ja im KH wo er ja auch von oben bis unten auf den Kopf gestellt wurde....wäre da mehr aufgefallen wäre ich da doch informiert worden.

Trotzdem finde ich es einen guten Hinweis wo ich mal genauer drauf achten werde.

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Hallo,

ich habe Deinen Text nicht komplett gelesen- nur den ersten Abschnitt, aber da standen mir schon die Haare zu Berge!

Wieso hat jedes Kind, dass heute ein wenig aus dem Rahmen fällt ADHS und wird mit Ritalin, Medikinet usw. vollgestopft??

Weißt Du, dass sich Kinder, die überdurchschnittlich intelligent oder auch hochbegabt sind und z.B. in der Schule unterfordert sind ähnlich verhalten können wie ADHS-Kinder?

Außderdem hätte ich mir (bevor ich meinem Kind ein solches Hammermedikament geben würde) immer nochmal mindestens eine weitere Meinung eines anderen Arztes, Psychologen etc. eingeholt! Des weiteren würde ich immer ersteinmal MICH und MEINEN Erziehungsstil hinterfragen...!

Es gibt aufgeweckte Kinder, die eben anstrengender sind als andere Kinder (gerade hochintelligente Kinder sind oft sehr anstrengend) und ich könnte gerade brechen, wenn ich immer wieder lese, dass solche Kinder sofort von irgendeinem Psychologen oder Arzt diese Medis verschrieben bekommen!

#sorry, aber das mußte jetzt mal rauß!

LG Luna

3

Ich sehe das genau wie du...das habe ich auch in einem Satz erwähnt...das ich dem gegenüber IMMER skeptisch war...
Und die weiteren Meinungen habe ich eingeholt. Fazit: Sehr gutes und gut verträgliches Medikament!!!! Sonst hätte ich dem garnicht erst zugestimmt!

4

...nein, ich glaube nicht, dass Du das genauso siehst wie ich, sonst wüßtest Du dass diese Medikamente sehr viele Nebenwirkungen haben, unter das Betäubungsmittelgesetzt fallen, zu den Psychopharmaka zählen und erhebliche Nebenwirkungen haben- auch die Spätfolgen sind noch nicht absehbar!

Bei wievielen und welchen Ärzten warst Du genau?

Ich würde meinem Kind sowas niemals geben...da gibt es sehr viele andere Möglichkeiten um das Verhalten /Konzentration des Kindes zu verbessern......und es gibt auch 1000 verschiedene Möglichkeiten WARUM ein Kind sich so verhält!

Aber die Diagnose ADHS ist natürlich hochmodern und Medis geben ist auch sehr einfach.....und leider gibt es auch sehr viele Mediziner, die die Rezepte hierfür leichtfertig austellen!

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Hallo

habe deinen Text nur überflogen aber ich kann dir bestätigen dass ein ADHS nie durchgehend gleich ist. Es gibt immer wieder höhen und Tiefen. Den Schritt des MPH zu geben ist schwer und man überlegt lange davor.

Welche großen Probleme hat er ohne Medis ??

lg

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Die größten Probleme sind eben seine extreme Unruhe, seine Unkonzentriertheit und sein permanenter Drang im Mittelpunkt stehen zu müssen....weshalb er eben auch zu Beginn der Schule arge Schwierigkeiten hatte im Gegensatz zu seinen Schulkameraden.
ZuHause wg. der kleinsten Dinge Riesige Wutausbrüche...die irgendwann zu Aggressionen auf alles und jeden umschlugen.

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Bekommt dein Sohn Verhaltenstherapie. Oder ist die Ergotherapie ausdrücklich auf ADHS zugeschnitten?

Sehe ich das richtig, dass ihr euch dagegen wehrt, als Familie mitbehandelt zu werden? Wusstet ihr, dass das eigentlich wünschenswert ist und als optimal angesehen wird?

Wir haben alle 4 Wochen Termine bei denen es auch darum geht, wo wir Eltern ungünstig reagieren und das falsche Verhalten verstärken oder auslösen?

Außerdem gibt es vllt. andere Medikamente, die nicht so starke Nebenwirkungen haben oder die Dosis ist nach einem Wachstumsschub zu hoch.

Wenn der Psychiater darauf nichf selber kommt oder euch das nur unzureichend erklären kann, dann ja, wechselt.

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Deine Antwort finde ich wirklich toll!

Vielleicht war der Arzt tatsächlich unfähig, der Familie "typgerecht" zu erklären, was er für das beste halten würde.

Aber ein Vater, der sich über einen Arzt aufregt, weil dieser eine Familientherapie vorschlägt, kann seinem ADHS betroffenen (oder vielleicht auch nicht betroffenen) Kind massiv im Weg stehen!

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Die Ergotherapie ist gezielt auf seine Konzentration, seine Feinmotorik und sein Sozialverhalten gerichtet. Die Therapeutin ist in regelmäßigem Austausch mit dem Arzt und die Besprechen sich auch.

Und nein...wir wehren uns nicht dagegen als Familie mitbehandelt zu werden. Im Gegenteil. Auch wir hatten bis dato regelmäßig Termine wo Alltagssituationen besprochen wurden...Verhalten analysiert und besprochen wurde und natürlich uns auch Tipps gegeben wurden. Und dafür waren wir auch immer sehr dankbar und ich habe auch viel davon mitgenommen und versucht bestmöglich umzusetzen....Aber eben das hat mich so sauer gemacht...Es kam mir so vor, als wenn wir bis dato nie mitgearbeitet hätten...und urplötzlich war keine Zeit mehr und naja...vllt. mehr Gespräche...und Tschüss.
Man hat mir ja nichtmal einen neuen Termin angeboten um weiteres Vorgehen zu besprechen...ich fühlte mich dort gestern einfach überhaupt nicht mehr verstanden.

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Ich kenne das auch mit dem ADS verdacht und der Reaktion vom Arzt. Bei meiner Tochter vermutete die Lehrerin auch ADS und ich bin zum Kinderpsychiater mit ihr. Nach einigen Tests stellte die Psychologin fest, es ist kein ADS, sondern sie hat eine Hör- Wahrnehmungs- Schwäche, die wir miz Ergo g´recht gut in den Griff bekommen haben.

Der Kinderpsychiater hatte schon das Rezeptblatt in der Hand für Ritalin und als ich erstmal um Ergotherapie bat und mich vehement dagegen sträubte, meiner Tochter ein Medikament zu geben, meinte er zu mir. " NA, wenn ie nicht das Beste für Ihre Tochter wollen, dann eben kein Ritalin" Nach ein paar Sekunden setzte er noch nach: " Na die wird nie gut in der Schule. Kein Wunder dass sie so nen niedrigen IQ hat, die ist ja Linkshänderin!" (ich weiß bis heute nicht den IQ, aber Töchterlein hat nen Durchschnitt von 2,;, von wegen schlecht!)

Ich, ziemlich verärgert, sagte im Hinausgehen: Na, SIE empfehle ich nicht weiter, bei der fehlenden Sensibilität!" und die Tür fiel nicht grade leise zu.

Ich hörte mal von Bekannten , dass ihre Tochter mit ADS eine Verhaltenstherapie hatte, wo sie und auch die Eltern lernten mit dem umzugehen und entsprechend zu reagieren. Hat das dein Sohn auhc? Vielleicht kannst du ja die Ergotherapeutin mal danach fragen, ob sie so was macht. Dem Mädel hat es jedenfalls geholfen.

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Erstmal vielen Dank für deine Antwort :-D

Wir hatten sowas ähnliches mal ganz am Anfang der Ergotherapie. Wo wir auch mal bei verschiedenen Aktivitäten wärend der Therapie gefilmt wurden...wo ich wirklich aktiv an der Stunde teil genommen habe. Bzw. auch wenn ich mal ein akutes Problem habe mit meinem Sohn, nimmt sie sich auch heute noch immer nach der Stunde noch Zeit und gibt mir Tipps und Ratschläge. Nur ist er heute in einer Gruppe um eben mehr seine Probleme in der Schule aufzuarbeiten...sprich sozialverhalten in der Gruppe.

Aber vllt. kann sie mir ja trotzdem Tipps geben wo wir uns diesbezüglich nochmal gezielt Hilfe holen können.

#winke

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Hallo,

Ich weiß jetzt aus deinem Text nicht wo die direkte Problematik deines Sohnes liegt, aber mir erscheinen eure Ärzte und Therapeuten doch sehr eingefahren auf diese ADHS Geschichte, finde ich nicht so gut.
Mir geht es mittlerweile extremst auf die Nerven das man alle Kinder die ein wenig aus der Norm fallen mit irgendeiner Diagnose kennzeichnen muss und sie am besten gleich mit Medis vollstopft, damit sie ins Weltbild passen (das geht NICHT gegen euch, aber ich kenne das gut genug aus Schule und Ärzten etc. Das man regelrecht bedrängt wird sein Kind auf alles absuchen zu lassen, um ihm ein Stempel aufzudrücken).

Ich denke der Ansatz der ergo ist wirklich gut ihn in der Konzentration zu fördern, wenn er überdurchschnittlich intelligent ist braucht er Input.
Ich halte da Medikamente für vollkommen unangebracht, viel mehr sollte man das Kind unbedingt geistig fordern, statt ruhig zu stellen.

Klar ist er vermutlich im Moment anders als sonst, er merkt ja auch das sich familiär durch deine Schwangerschaft jetzt viel verändert und er weiß das alles noch nicht einzuordnen.
Dir geht es zwischenzeitlich nicht gut und er reagiert darauf.
Grad dann werden Kinder meistens richtig anstrengend und fordern einen ein, ganz einfach um zu testen wie weit du kannst (solange Mama macht und tut ist sie auch nicht krank ;-) )

Was nicht bedeutet das du auf alles eingehen musst, dein Kind muss das eben auch lernen.

Der Psychiater hat keine Ahnung von eurem Alltag als Familie und er ist , denke ich auch nicht der richtige Ansprechpartner für soetwas.
Ich denke ein kinderpsychologe wäre da angemessener.
Und wichtig sind verständnisvolle Ärzte, letztendlich muss man eben auch viel für Therapien, die einen selber wichtig sind kämpfen.
Wenn der Arzt absolut nicht mitzieht sich euch einen neuen und zwar bis ihr euch gut aufgehoben fühlt, dass ist wichtig.

Nimm dir solche aussagen auf jeden fall nicht zu Herzen, bei sowas muss es manchmal zum einen Ohr rein und zum anderen raus gehen.
Ich kenne sowas alles zu hauf (mein Sohn ist auch ein "problemkind") und mit der zeit härtet man ab.

LG

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Auch an dich ein herzliches Danke für deine Antwort und deine aufbauenden Worte. :-)

Wir werden wohl wirklich erstmal auf die Ergo bauen und uns parallel nach einem Kinderpsychologen umsehen.

Ich bin ja nach 4 Jahren mit dem ganzen schon wirklich nicht mehr so sensibel bei dem Thema, aber wenn man das Gefühl bekommt irgendwie nix richtig machen zu können, verzweifelt man doch irgendwie :-(

LG #winke

26

Das Gefühl kenne ich auch gut und manchmal denkt man man läuft gegen eine Wand.
Aber wir wollen alle nur das beste für unsere Kinder und müssen uns manchmal leider auf Experten (Ärzte, Therapeuten und Co.) verlassen.
Leider verbocken manche von denen aber auch viel und wir müssen dann wieder sehen wie wir das ausbügeln.

Aber irgendwann hat man dann auch wieder positive Zeiten in denen es vorran geht und wir wieder wissen wofür #liebdrueck

LG

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hallo,

meine erfahrung mit kinderpsychater sind wirklich mies. ihn interessierte der hintergrund (trauma wegen meiner schweren erkrankung und abwesenheit von 1/2 jahr) überhaupt nicht! nach der 1. stunde stand für den mann fest, dass unser sohn ads hat und nach diversen tests hat er mir dann das ritalin-rezept in die hand gedrückt.
das war im januar und ich habe das rezept immer noch nicht eingelöst--ich wollte abwarten, wie es in der schule weitergeht. zu hause kam ich mit ihm klar--er ist auch vorlaut, hibbelig, unruhig, aber hat auch sehr positive seiten--nur die schule hatte probleme mit ihm. da er aber durchaus gute noten schrieb und jetzt in der 3. klasse eine neue lehrerin bekommen hat mit der er super auskommt, wird dieses rezept weiterhin in meiner schublade bleiben ;-)
einen rat kann ich nicht geben, eventuell würde ich nochmal einen anderen arzt fragen. wir waren damals noch beim kia, der unseren sohn von geburt an kennt und dem er sehr vertraut. der hat dann auch noch ein paar tests mit ihm gemacht und ergo aufgeschrieben. die bekommt ihm auch sehr gut.

lg

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ADHS-Studie: Gendefekt im Ohr macht Mäuse hyperaktiv

Von Julia Merlot

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M.W. Antoine/ C.A. Hübner/ J.C. Arezzo/ J.M. Hébert

Eine Doktorandin entdeckte zufällig hyperaktive Mäuse im Labor, untersuchte die Tiere und stellte fest: Verantwortlich für die Störung ist ein Genfehler im Innenohr. Die überraschende Beobachtung könnte helfen, ADHS-Therapien zu entwickeln.

Sie können kaum stillsitzen, sich nur schwer konzentrieren und überfordern Eltern, Mitschüler und Lehrer. Immer mehr Kindern erhalten die Diagnose ADHS und werden mit Psychopharmaka behandelt. Die Ursachen der psychischen Störung sind weitgehend unklar. Eine Studie an Mäusen im Fachmagazin "Science" zeigt nun einen kuriosen Zusammenhang: Ein Gendefekt im Innenohr kann Hyperaktivität auslösen. "Wir haben eigentlich erwartet, dass eine Genveränderung im Gehirn verantwortlich ist", sagt Jean Hébert vom Albert Einstein College of Medicine in New York. Dass der Neurologe eines Besseren belehrt wurde, verdankt er einem Zufallsfund: Seiner Doktorandin Michelle Antoine war bei der Arbeit im Labor aufgefallen, dass sich einige Mäuse ungewöhnlich viel bewegten. Sie untersuchte die Tiere und stellte fest, dass sie alle einen Schaden am Innenohr hatten. Die Mäuse hörten nichts und waren ungewöhnlich wackelig auf den Beinen, Hörschnecke und Vestibularapparat, das Gleichgewichtsorgan im Innenohr, waren beschädigt.

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Maus-Studie: Das Rätsel Hyperaktivität

"Die Entdeckung bot eine gute Gelegenheit, den Zusammenhang zwischen Innenohrdefekten und Verhaltensauffälligkeiten zu untersuchen", sagt Hébert. Die Forscher identifizierten das fehlerhafte Gen im Innenohr der tauben Mäuse. Anschließend manipulierten sie es in verschiedenen Hirnbereichen von ansonsten gesunden Mäusen oder im gesamten zentralen Nervensystem (ZNS) und beobachteten die Tiere. Hébert berichtet: "Zu unserer Überraschung führte nur der Gendefekt im Ohr zu Hyperaktivität."

Einseitig taube Kinder fallen zuerst durch ADHS auf

"Dass ADHS und Ohrdefekte zusammenhängen könnten, spielte bislang in der Ursachenforschung kaum eine Rolle", sagt Roland Laszig, Direktor der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde der Uniklinik Freiburg, der nicht an der Maus-Studie beteiligt war. "Es scheint aber plausibel." Defekte im Innenohr sind typischerweise angeboren und genetisch bedingt. Im Klinikalltag beobachtet Laszig, dass betroffene Kinder überdurchschnittlich häufig hyperaktiv sind. "Viele Kinder, die nur auf einem Ohr taub sind, fallen zunächst gar nicht wegen ihrer Taubheit auf, sondern wegen ADHS", so der Mediziner.

Erstmals direkte Hinweise, dass die Veranlagung für ADHS in den Genen liegen könnte, fanden Forscher 2010. ADHS ist die häufigste psychische Störung bei Kindern und Jugendlichen und macht sich bei einigen Betroffenen auch im Erwachsenenalter noch als Gefühl innerer Unruhe bemerkbar. "Wahrscheinlich gibt es mehrere Ursachen", sagt Hébert. Neben den genetischen Faktoren werden psychische und soziale Einflüsse vermutet.

Einer neuen Therapie auf der Spur

In der aktuellen Studie führte die Suche nach der molekularen Ursache für den Bewegungsdrang der ADHS-Mäuse die Forscher schließlich doch ins Gehirn. In einer Region namens Striatum, die unter anderem die Ausprägung von Bewegungen steuert, erfassten sie die Menge von 26 Proteinen, die an der Signalweiterleitung beteiligt sind und verglichen sie mit der Proteinmenge in gesunden Mäusen. Auffällig hoch war in den tauben und hyperaktiven Tieren die Menge der Proteine pERK und pCREB. Offenbar treiben sie in großen Mengen das Striatum dazu, eine übermäßige Bewegung des Körpers zu veranlassen, schlussfolgern die Neurowissenschaftler.

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<script type="text/javascript" language="JavaScript" src="http://ad.yieldlab.net/d/3549/2187/300x250?id=[extid]&ts=2013.10.11.19.44.35"></script> Erhöhte pERK-Werte kennen sie bereits als Nebenwirkung von Psychostimulanzien, zu denen auch diverse Drogen wie Ecstasy oder Amphetamine gehören. Sie werden für andauernde Verhaltensänderungen bei Suchtkranken verantwortlich gemacht. Enzymblocker können die pERK-Produktion unterdrücken. Wendeten die Forscher die Substanzen bei hyperaktiven Mäusen an, verhielten diese sich wieder normal.

Die Ursachensuche geht weiter

Wie die Signale, die zum hyperaktiven Verhalten führen, vom Ohr ins Hirn gelangen, ist noch unklar. Die Forscher vermuten, dass es über die gleichen Wege geschieht, über die auch Audio- und Gleichgewichtsinformationen ins Gehirn geleitet werden. Unklar in der aktuellen Untersuchung bleibt auch, ab welchem Schweregrad ein Schaden im Innenohr sich auf den Bewegungsdrang auswirken kann.

"Unsere Ergebnisse werden nicht direkt zu neuen Behandlungsmethoden gegen Hyperaktivität führen", sagt Hébert. "Sie bieten aber die Möglichkeit genauer zu untersuchen, wie Defekte im Ohr oder im sensorischen System die Gehirnentwicklung langfristig beeinflussen." Laszig könnte sich vorstellen, den Ansatz weiter zu verfolgen: "Die Untersuchung bietet Anlass, bei ADHS-Kindern mit Innenohrstörungen nach Gendefekten zu suchen."

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insgesamt 25 Beiträge

Alle Kommentare öffnen Seite 1 von 5

1. optional

kumi-ori 05.09.2013

Wenn dieser Gendefekt spezifisch auf das Ohr begrenzt ist, dann handelt es sich wahrscheinlich um cre-lox knockout-Mäuse. Beim Menschen wäre es zwar theoretisch denkbar, dass bestimmte Mutationen sich in einem bestimmten Organ [...]?

2. ADHS gibt es gar nicht...

luxmeister 05.09.2013

...es handelt sich hier um Symptome die von keiner Krankheit verursacht werden sondern von falscher Ernährung (McDonalds, Limonade mit Aspartam usw) und falscher Lebensweise kombiniert mit wenig Sport und viel süchtig machender [...]?

3. optional

Draalo 05.09.2013

adhs gibt e seit jahrtausenden. Nur heute ind die Lehrer zu chlecht bzahlt um ihren job gut zu machen... 35 schüler po klasse? Hartz IV umgebung? Danke Herr Koh! für IHRE vorbildliche bildungspolitik