Erfahrungsberichte gesucht: 1. und 2. Klasse in einem Jahr

Guten Abend liebe Forumsgemeinde,

Ich bin auf der Suche nach Erfahrungsberichten, google spuckt mir leider kaum Ergebnisse aus.

In unserer Grundschule gibt es das System, dass die 1. und die 2. Klasse gemeinsam unterrichtet werden.
Sinn ist, dass es für die "langsameren" Kinder kein Sitzenbleiben mehr gibt, denn das Lerntempo wird jedem Kind genau angepasst.
So haben die Kinder für die 1. und 2. Klasse 1-3 Jahre Zeit.

Die Klassenlehrerin hat mich nun angesprochen, wie wir darüber denken, dass sie 1. und 2. Klasse in einem Jahr macht.
Sie ist im Sommer eingeschult worden und wird jetzt in ein paar Wochen 7 Jahre alt, gehört also eher zu den älteren.
Sie bekommst schon in vielen Bereichen Stoff der 2. Klasse und kommt damit sehr gut klar.

Jetzt suche ich Erfahrungsberichte von Eltern, die das auch so erlebt haben und mir von Vor- und Nachteilen berichten können.

Als Nachteil sehe ich zB, dass sie dann zu den jüngsten in der Klasse gehört und ausserdem einen Teil ihrer Klassenkameraden "verliert", wobei sie auch bei den jetztigen 2.-Klässlern schon Freunde hat.

Aber wie wirkt sich das auf später aus, vielleicht haben einige von euch schon "Langzeit"-Erfahrungen, vor allem in Hinsicht auf die weiterführenden Schulen.

Danke schon einmal.

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Irgendwie kann ich deinem Text nicht ganz folgen,"Sie" ist deine Tochter die dieses Jahr eingeschult wurde und bald 7 wird ?
Ich kenne das als Jahrgangsmischung der 1 & 2 Klasse ABER da sind die Kinder (außer sie überspringen die 1 bzw 2 Klasse ) in der Regel 2 Jahre,also 1 & 2 Klasse
Deine Tochter ist quasi 1 Jahr älter als "normale" 1 Klässler also warum sollte sie in der 3 Klasse die jüngste sein ? #gruebel
Und selbst wenn wäre das doch egal

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Sie wurde im Sommer mit 6 eingeschult. Ist nun in der 1. Klasse und wird bald 7.
Käme also theoretisch nächstes Jahr in die 2. Klasse. Aber da die Klasse gemischt ist und sie gut mitkommt, macht sie jetzt schon Stoff der 2. Klasse und kommt dann im kommendem Jahr nicht in die 2., sondern in die 3. Klasse, wobei das kein klassisches Überspringen ist.
Und ich suche Erfahrungsberichte, worauf ich achten muss, was ich bedenken muss etc.

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Hallo!
Wieso ist das Kind ein Jahr älter als normal? Hier wird oft vergessen, das die Stichtage zur Einschulung von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind. In einigen ist es der 30.6., dann sind natürlich ein Teil der Erstklässler im Oktober 7.

stufflana

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Deine Tochter ist vor 2 oder 3 Monaten eingeschult worden und macht jetzt schon Sachen der Zweitklässler? Kann sie schon so gut lesen und schreiben? Ist sie auch in Mathematik so fit?
Finde es etwas seltsam, dass die Lehrerin so früh schon über ein Verkürzen der Schuleingangsphase nachdenkt.
Ob das gut geht, hängt immer vom Kind ab. Es gehört auch eine gewisse emotionale Reife dazu.

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Die emotionale Reife war der Grund, warum sie nicht schon im letzten Jahr eingeschult wurde.
Sie kann schon sehr gut lesen und hat ein gutes Textverständnis, rechnet bis 30 und ist sehr wissbegierig und neuem aufgeschlossen, möchte hier auch nicht alles so breittreten, was sie kann.....

Ich hoffe ja, dass hier auch noch ein paar Erfahrungsberichte kommen, möchte eigentlich garnicht hier soviel zu schreiben, weil das in der Vergangenheit bei anderen TE immer wieder mal zu Streitthemen wurden....

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Das kann ich verstehen. Ich unterrichte selbst in einer jahrgangsgemischten Gruppe. Aber von 1-4. Hab es bisher erst einmal erlebt, dass es gut gegangen ist mit dem Verkürzen. (Aber wir haben eher Kinder am anderen Ende des Leistungsspektrums. Vielleicht liegt es daran.) Ich selbst finde den jetzigen Zeitpunkt noch zu früh, um da schon drüber nachzudenken.

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Eigene Erfahrungen habe ich leider nicht, weil es dass bei meiner Tochter (jetzt 4. Klasse) bei uns noch nicht gab. Leider! Meine Tochter konnte auch bereits vor der Schule fließend lesen, rechnen sowieso. Wir hatten ernsthaft überlegt, sie vorzeitig einzuschulen, konnten uns dann aber doch nicht ganz dazu durchringen, da sie im Januar geboren ist und folglich schon sehr jung gewesen wäre.
Im Nachhinein denke ich, dass die Lösung mit 1./2. in einem Jahr für sie ideal gewesen wäre. Sie ist immer noch sehr weit für ihr Alter, schreibt eigentlich nur Einser mit gelegentlichen Zweiern und ist inzwischen überhaupt nicht mehr gewöhnt, sich mal anzustrengen. Wenn ich darauf hinweise dass ja morgen Probe in XY ansteht und sie sich wenigstens nochmal kurz durchlesen soll, was überhaupt drankommt kriege ich immer nur eine Antwort: "Mama, wieso denn?" Naja, bei den Noten muss ich ihr ja Recht geben.
Im Nachhinein tu es mir schrecklich leid, dass sie nicht schon ein Jahr weiter ist.
Ich finde es toll, dass eure Lehrerin sowas anspricht. Meine Kleine geht in eine Jahrgangsgemischte Klasse, da war aber noch kein Kind dabei, welches das so gemacht hätte.

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Hi,
frag zu Langzeiterfahrungen einfach in deiner Eltern-/Großelterngeneration herum. Denn das ach so tolle neue Konzept war früher ganz normal und ist dann abgeschafft worden.
Lg, carana

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Ich würde mir das wirklich gut überlegen, ob du deine jetzige Erstklässlerin nächstes Jahr schon in der 3. Klasse haben möchtest.

In der 3. Klasse weht schon ein völlig anderer Wind, als in der noch recht behüteten 1. + 2. Sowohl vom Lernstoff, vom Tempo, eigenständigem Arbeiten, als auch von den Kindern. Viele Kinder sind in der 3. Klasse schon recht groß (sowohl vom Verhalten, als auch körperlich), deine Tochter wird vermutlich immer zu den Kleinsten und Jüngsten zählen.

Vom Stoff her könnte meine Tochter auch locker in der 2. mithalten (habe selbst noch einen Zweitklässler zu Hause), aber für mich wäre es unvorstellbar, das sie nächstes Jahr schon eine Drittklässlerin ist!!! Ganz zu schweigen davon, das ja dann auch Dinge kommen, wie Klassenfahrten usw., die vllt. 7-8jährige noch gar nicht so toll finden, wie 9 oder fast 10 jährige...

Und das hört ja nicht in der Grundschule auf. Auf der weiterführenden Schule ist sie dann auch eine der Jüngsten, eine der Letzten, die in die Pubertät kommt, die sich körperlich weiterentwickelt.. usw. Das hört sich vllt. jetzt banal an, aber für pubertierende Mädchen ist Vergleichen mit Gleichaltrigen usw. was völlig normales und da wird dein Kind, soweit sie nicht total frühreif in der Entwicklung ist immer hinten anstehn und eine der Letzten sein...

Gönn ihr auch das 4. Jahr auf der Grundschule und lass sie Kind sein...

lg

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Huhu,

ich erinnere mich noch gut an die heißen Diskussionen um frühere Einschulung in eurer Familie...es war doch klar, dass ein Sprung kaum zu vermeiden war.

Ich kenne zwei Kinder, die in so einer Kombiklasse ein Jahr verkürzt haben, beide sind inzwischen am Gym und es geht ihnen gut. Mein eigener Sohn ist gesprungen, jetzt in der vierten, und er fällt unter seinen Klassenkameraden in keinster Weise aus dem Rahmen, auch wenn die schon zehn oder elf sind.

Deine Tochter gehört jetzt zu den Ältesten in der Klasse, nach einem Vorrücken wäre also der Abstand zu den anderen nicht so riesig groß. Orientiert sie sich auch von den Interessen her eher an den Älteren und ist sie nicht gerade winzig für ihr Alter, fände ich es eine sehr gute Sache...

Der Altersunterschied wird mit den Jahren weniger bedeutsam. Ein Jahr bei Fünfjährigen bedeutet mehr als bei Dreizehnjährigen.
Ihr müsst nur darauf achten, dass sie auch lernt, mit Langeweile und Routine umzugehen, und dass die neue Lehrerin im Unterricht differenziert. Sonst habt ihr nämlich bald wieder ein ähnliches Problem, die Unterforderung wird in der Grundschule nicht weniger werden.

Und von einem doppelten Sprung habe ich persönlich sehr viel Negatives gehört.

Liebe Grüße Isa

Ihr müsst nur darauf achten,

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Hallo,

die Klassenlehrerin hat das Flexsystem nicht richtig verstanden.

Wenn deine Tochter den Stoff der ersten und zweiten Klasse absolviert hat, werdet ihr sehen, ob sie dafür 1 Jahr, 2 Jahre oder 3 Jahre gebraucht hat. Prognosen diesbezüglich gehen an der Realität vorbei.

Für gewöhnlich sind die Kinder entweder in Deutsch oder in Mathematik schnell, selten in beiden Fächern. Daraus ergeben sich folgende Probleme - und zwar in fast allen Fällen (bis auf einen), die ich in den letzten Jahren kennengelernt habe:

Das Kind kann gut Lesen und Schreiben- es wird nach einem Jahr in die 3. Klasse versetzt. Nun fehlen aber aufgrund des Thempos grundsätzlich wichtige Fähigkeiten für die Mathematik. (Zahlenraum, Plus, Minus, das kleine EinMaleins) Das Kind bricht ein.

Das Kind kann gut Rechnen - es wird nach einem Jahr in die 3. Klasse versetzt.
Nun fehlen grundsätzlich wichtige Fähigkeiten für das Lösen der Sachaufgaben, weil das Textverständnis noch nicht entsprechend ist und auch im Deutschunterricht gibt es entsprechende Probleme. Das Kind bricht ein.

Zusammengefasst: Ich halte nichts von Dehnungsjahren und vom Überspringen auch nicht.

Gruß