Unsere Tochter ist 10 und geht in die 4. Klasse. Nächstes Jahr steht der Schulwechsel in die weiterführende Schule an. Und jetzt sind wir total verunsichert. Die Rechtschreibung unserer Tochter ist eine Katastrophe. Wir üben schon seit der 2. Klasse , aber irgendwie kommen wir da nicht weiter. Das scheint jedoch nicht allein das Problem unserer Tochter allein zu sein. In der Klasse haben fast alle Kinder massive Probleme damit. Bis zur 3. Klasse war die Lehrerin auch noch der Meinung: " ich kann das schon entziffern, kein Problem." Für uns ein Satz, der so gar nicht geht. Jetzt in der 4. Klasse werden plötzlich die Diktate bewertet und auch noch ungeübt geschrieben, was sie bisher noch nie gemacht haben. Als wir damit in der 3.Klasse zuhause begonnen haben, riet uns die Lehrerin ab, mit der Begründung, wir sollen da nicht vorgreifen. Unsere Tochter ist total verunsichert und hat bereits eine richtige Abneigung.
Bei Elterngespräch vor ein paar Tagen wurde uns eine Anmeldung in der Stadtteilschule ( Zusammenfassung Real- und Hauptschule) empfohlen. Aber wir finden es nicht richtig, dass die Kinder jetzt das ausbaden müssen, was die Schule versaut hat. Alles war immer nur easy und lustig und wie gesagt bis vor ein paar Wochen, auch noch so egal. In der Klasse gibt es 27 Schüler und mein Mann fragte beim Elterngespräch nach wie viele davon eine Empfehlung fürs Gymnasium bekommen. 2 sagte die Lehrerin, die Kinder sollten nicht überfordert werden und sind doch noch sehr verspielt.
Aber wir können auch wenn wir uns seit jahren bemühen, nicht das ausgleichen, was die Schule nicht in den Griff bekommt. Dieses Prinzip Lesenlernen nach Schreiben finden wir absolut bescheuert und schädlich für die Kinder. Welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
Rechtschreibung
Oh je, das klingt echt schrecklich. Mein Sohn hat anfangs schon nach der Anlauttabelle gelernt, und wenn frei geschrieben wurde, wurden Fehler nicht bewertet, aber markiert. Doch mit der zweiten Klasse wurden Rechtschreibung und Grammatik geübt und Kinder, die grössere Schwächen hatten, zusätzlich gefördert.
Natürlich kann nicht jeder zum Gymnasium, und Rechtschreibung ist ja auch nur ein Bereich des Schulstoffes, doch Kinder mit der Begründung "verspielt" sozusagen klein zu halten, finde ich verkehrt.
Einen Tipp kann ich Dir nicht geben, aber es gibt (andere hier im Forum wissen sicher konkrete Titel) viele Lehrwerke, mit denen man zu Hause arbeiten kann.
Liebe Grüße
Anja
bin ich froh das wir in Bayern leben
meine ist nun in der 3 klasse
und wir haben schon immer ungeübte Diktate geschrieben
es wurde immer auf die Grammatik geschaut und wird selbest bei rechnen und hsu
bewertet
aber wenn deine trotz zuhause üben noch nicht mit der Grammatik zurecht kommt
braucht sie evtl einfach noch ein paar Jahre auf der real/mittelschule und kann dann aufsteigen
Hallo,
"es wurde immer auf die Grammatik geschaut und wird selbest bei rechnen und hsu
bewertet"
Das scheint aber bei jeder Schule anders zu sein.
In HSU wird alles als richtig bewertet, was halbwegs lesbar ist.
Z.B. auch wenn da Stattmauer steht, Bischoff oder Fraunkirche. Die Lehrerin streicht das auch nicht an.
GLG
Hallo,
da habt Ihr aber Glück, ich weiß von Freunden, daß es in Bayern nicht Gang und Gebe ist, auf Rechtschreibung und Grammatik zu achten.
LG
Wir hatten auch bei einem Kind diese Methode. Da er keine besondere Affinität zu Sprache besitzt, hat er sich bei der Umstellung ziemlich schwer getan (und sich vorher gern auf der
Aussage der Lehrerin ausgeruht:" die Eltern sollen nicht verbessern, man solle die Kinder schreiben lassen, wie sie mögen). Das war für ihn doppelt schlecht. Trotzdem sitzt er heute ohne Probleme die Realschule mit ordentlichen Noten auf einer A.....backe ab. Deutsch in Schritform ist ja Gott sei Dank nur ein winziger Teil des Lehrplanes.
Und daher verstehe ich nicht, wieso es allein wegen Deutsch (kommt natürlich auf die tatsächliche Zeugnisnote an) keine Gymnasialempfehlung geben kann. Mit guten Ergebnissen in anderen Fächer stünde dem nichts im Wege. Deshalb scheint es in anderen Bereichen auch nicht überdurchschnittliche Leistungen zu geben, denke ich.
Nicht jeder sprachlich weniger begabte Schüler ist letztlich abituruntauglich. manche schleppen eine Beton-vier durchgängig mit und werden trotz allen Lernens nicht besser. Wenn der Rest passt, ist es kein Weltuntergang. Die einen sind naturwissenschaftlich begabter und die anderen sprachlich.
Warum soll sie denn so dringend das Gymnasium besuchen? Es gibt immer mehrere Wege zum Ziel. Nach 10 Jahren Realschule kann sie ebenso auf der Gesamtschule oder auf einem Berufskolleg (und das in entspannten 3 Jahren und nicht G8- geplagt) das Abitur nachholen. Viele Eltern meinen immer irrtümlich, dass ein Abitur des Gymnasiums mehr Wert sei als das einer Gesamtschule oder des Berufskollegs. Vielleicht möchte sie später "nur" ein Fachabitur anschließen und dafür genügt die Fachoberschulreife (Realschulabschluss) sogar ohne Q-Vermerk.
Macht euch jetzt nicht so verrückt. Das kann auch nicht positiv sein für eure Tochter, die den druck aushalten muss.
Zitat:
"Als wir damit in der 3.Klasse zuhause begonnen haben, riet uns die Lehrerin ab, mit der Begründung, wir sollen da nicht vorgreifen. "
und hier ist das Kind in den Brunnen gefallen.
Wenn ich mir den Lehrmethoden der Lehrerin/Schule...nicht zufrieden bin und im Endeffekt schon weiß, das meine Tochter in der 3. große Probleme hat, hätte ich da schon längt gegengesteuert.
Jetzt hilft Deiner Tochter nur noch professionelle Nachhilfe. Manche Kinder nehmen die Übungseinheiten der Eltern nicht unbedingt ernst und lassen sich eher durch professioneller Nachhilfe was beibringen.
Und beim Übertritt der Schule ist es wurscht, wer die Rechtschreibung verhauen hat. Dein Kind kann es nicht und fertig.....alles andere ist egal,.
Das das System kränkelt ist bekannt...
LG
Lisa
meine erfahrungen: super bisher!
meine große hat es genauso gelernt und schreibt annähernd fehlerfrei (3. klasse). lg
Hallo,
also wir wohnen in Bayern, und ich habe sowohl als auch in der gleichen Schule erlebt-bzw. erlebe es auch noch heute.
Meine Große hatte in den ersten beiden Klassen zum Glück noch eine Lehrerin der alten Schule (leider mittlerweile pensioniert). Die hat zwar diese Anlauttabellen benutzt, aber von Anfang an Rechtschreibfehler korrigiert.
Ihre Aussage: üben, üben, üben....d.h. auch Diktate daheim.
Ab der 3 Klasse kam der Lehrerinnenwechsel und die Aussagen, alles gaaanz entspannt, dass wird schon -bloß keinen Stress.
Lass die Lehrerinnen reden, wir Eltern haben es weiter so gemacht, wie in den ersten beiden Klassen gelernt.
Es sind von 20 Kinder 15 Kinder ins Gymnasium gewechselt.
Meine Große ist jetzt in der 5-ten Klasse Gymnasium und bis jetzt läuft alles prima.
Bei Junior hatten wir in den ersten beiden Klassen eine Lehrerin, die sich weder durchsetzten konnte, noch irgendein Konzept hatte. Wir üben mit Ihm, wie wir es bei der Großen gemacht haben, und obwohl der Klassenschnitt schlecht ist, ist er im oberen Drittel.
Mein Fazit, mach das, was Du für dein Kind am Besten findest. Und übe mit ihr daheim.
Die Diktat-Methode hilft meiner Großen übrigens jetzt auch in Englisch.
Gruß
Bei uns ist das zum Glück nicht so. Unsere Lehrerin (BaWü) achtet extrem auf Rechtschreibung...selbst in Mathematik und Hus wird alles was falsch ist angestrichen.
Am Mittwoch kam genau darüber ein Bericht in Stern TV...war sehr interessant!
Dort hat sich eine Mutter beschwert. Ihrer Tochter wurde auch das "lesen nach Gehör" beigebracht. Von der 1. bis zur 4. Klasse war sie mit am besten, war sogar in einer Begabtengruppe. Nun ist sie auf das Gymnasium gekommen und plötzlich wird auf die Rechtschreibung geachtet, duzende Fehler werden markiert und von jetzt auf nachher ist sie in der Fördergruppe.
Meine Tochter sollte natürlich die beste Schulausbildung bekommen, die es gibt. Leider ist die Gesellschaft inzwischen so geworden, dass man für fast jeden Beruf schon Abi braucht und nicht nur wenn man studieren will. Und ihr dann zu erklären, geh erst mal auf die Stadtteilschule und wenn du gut bist, kannst du ja immer noch wechseln halte ich für falsch. Denn es vermittelt ihr die falsche Wertung.
Vorgestern wurde wieder ein Diktat geschrieben. 13 Fehler = 4. Und wie unsere Tochter erzählte waren nur 2 Kinder dabei die weniger als 10 Fehler hatten. Heute dann die Überraschung, das Diktat wurde nochmal geschrieben, wahrscheinlich weil es so schlecht ausgefallen ist, vermuten wir. Und wenn ich mir so Übungshefte von Schülerhilfe und so anschaue und ich hab mich auch schon mal mit einer Deutschlehrerin aus einem anderen Bundesland unterhalten, haben die Diktate, die unsere Kinder im Moment in dieser Schule schreiben das Niveau einer 2.Klasse.
Lautschrift, den Beitrag bei Stern TV habe ich auch gesehen. Und ich muss sagen, dabei ist mir auch noch mehr aufgefallen, was mir vorher auch nicht so bewusst war.
Zum Beispiel Worte wie: Chor oder Computer, werden bei manchen Kindern nach der Lautschrift echt mit K geschrieben und wenn das nicht korrigiert wird, dann bleibt das so im Gehirn hängen.
"In der Klasse gibt es 27 Schüler und mein Mann fragte beim Elterngespräch nach wie viele davon eine Empfehlung fürs Gymnasium bekommen. 2 sagte die Lehrerin, die Kinder sollten nicht überfordert werden und sind doch noch sehr verspielt."
Das ist ein Armutszeugnis für diese Lernmethode, viell. auch für diese Lehrerin ?!?
Und kommendes Jahr gehts auf die weiterführende Schule und dann ??? Dürfen die Kids plötzlich nicht mehr verspielt sein sondern dann geht's zack auf zack....
Ne, an Eurer Stelle würde ich mich mit anderen Müttern zusammentun und gezielt gemeinsam den Rektor ansprechen. Evtl. kann über einen gezielten Förderunterricht im Fach Deutsch mit den Kindern zusätzlich geübt werden ? Eure Tochter ist ja nur eines der vielen Kinder dieser Klasse, die anderen Mütter sehen das bestimmt genauso, oftmals traut man sich nur nichts zu sagen ...
Evtl. sogar Förderunterricht selbst bezahlen ausserhalb der Schule oder zu Hause ganz gezielt und viel üben.
Ich denke, ab der 5. Klasse, egal welche Schulart, gehts los mit Diktaten und Inhaltsangaben schreiben und solchen Dingen. Wer da die Rechtschreibung nicht beherrscht, wird immer eine "4" ernten. Und das wäre nicht verdient ... Steuert dem entgegen !!! Das Kind kann ja nichts dafür, aber es müsste es dann auf diese Art ausbaden, das wär doch schade.
LG