Guten Morgen,
bei uns macht dieses Jahr, wenn meine Tochter (5 1/2) in die Schule kommt, eine "freie Schule" (http://www.frisch-schule.de/frisch-schule/Start.html) auf und mir stellt sich jetzt die Frage, in welche Schule meine Tochter gehen soll. Angemeldet ist sie bisher in einer "normalen" Grundschule. Die freie Schule lehrt nach den Grundsätzen der Montessori-Pädagogik, Jesper Juul/Family-lab usw.
Jetzt bin ich dabei, Pro- und Contra-Argumente für beide Schulen zu sammeln, und mich würden dabei sehr Eure Meinungen und Erfahrungen interessieren. Ich habe zwar Grundschullehramt studiert, trotzdem hat man nochmal einen anderen Blickwinkel, wenn es das eigene Kind betrifft, zumal sie mein erstes Schulkind ist.
Unsere Regel-Grundschule liegt in Blickweite, wir waren schon dort und fanden es sehr nett, meiner Tochter hat es auch sehr gefallen. Ich habe schon viele gute, aber auch schlechte Dinge gehört, wobei ich darauf eigentlich nicht sehr viel gebe.
Die freie Schule wird eine Ganztagsschule sein und ist nicht in unmittelbarer Nähe, zudem kostet sie einiges (2000€ einmalig + monatlich 250,-€ inkl. Verpflegung).
Meine Tochter kann bereits richtig lesen und schreiben (das hat sie sich in einer längeren Krankheitsphase selbst beigebracht), auch rechnen bis 20. Sie ist im Kopf schon relativ "weit", auch was Sozialverhalten usw. betrifft. Uns wurde geraten, sie vorzeitig einzuschulen, aber wir haben uns aus verschiedenen Gründen dagegen entschieden. Ehrlich gesagt habe ich die Angst, dass sie, weil sie schon viel kann und weiß, in der Regelschule "untergeht", d.h. unterfordert ist und sich langweilt. Das kann schnell frustrieren, wenn der Lehrer nicht damit umgehen kann. Habe ich schon oft gesehen/gehört. Das Konzept der freien Schule finde ich sehr gut, allerdings habe ich dort die Befürchtung, dass, da die Schule ganz neu ist, meine Tochter eine Art "Versuchskaninchen" ist. Was, wenn das alles dort nicht so klappt wie geplant? Oder was ist, wenn sie in eine weiterführende Schule gehen muss? Die freie Schule geht 6 Jahre, soll aber auf 10 erweitert werden...
Ich muss das ganz alleine entscheiden, der Papa enthält sich (wir leben getrennt), und ich habe Angst, die falsche Entscheidung zu treffen. Meine Tochter würde gerne in die freie Schule gehen, weil ihre beste Kindergartenfreundin die Enkelin der zukünftigen Schulleitung ist und natürlich auch dorthin geht und meine Tochter viel erzählt bekommt...
Ich danke Euch für Eure Hilfe und freue mich auf sachliche und konstruktive Antworten!
oremi
Freie Schule - Eure Meinungen bitte
naja, wenn du gs-lehramt studiert hast, dann weißt du ja über die basis-konzepte beider schulen sicher bescheid (wobei mir neu ist, dass jesper juul etwas mit schulkonzepten zu tun hat ;)
aber natürlich ist es immer ein vabanque-spiel, speziell mit neuen schulen. du weißt nie, wen und was du dir einkaufst und natürlich ist dein kind ein versuchtskaninchen. das kann gut sein, weil das engagement in einer neuen schule meist dementsprechend hoch ist, aber hat natürlich auch nachteile, weil die lehrkräfte viel am experimentieren sind und dementsprechend viel in die hose gehen kann.
ich würde sagen, du bist trotzdem in einer bequemen position:
1. scheinst du ja verbindungen zu der neuen schule zu haben. die würde ich auf jeden fall mal bemühen und wirklich "ausquetschen". d.h. was stellen sie sich genau vor, wie sieht der alltag aus, nach was für methoden wird gelehrt, was für grundsätze verfolgen sie. ist wirklich alles frei oder gibt es doch auch lehrgänge? wie wird der lernstand der kinder gesichert?
2. würde ich mich mal umtun, wie frei oder frontal die lehrkraft an der regelschule, die deine tochter bekäme, unterrichtet. manche lehrkräfte bekommen den spagat ja wirklich gut hin, fortgeschrittene mit anfängern zu verbinden.
3. hast du noch einen joker im ärmel: deine ausbildung. entscheidest du dich für die freie schule, dann kannst du immer noch selbst prüfen inwiefern deine tochter lernmäßig im grünen bereich mitschwimmt oder wann du gegebenenfalls die notbremse ziehen musst. das kann dann so aussehen, dass du einfach nachmittags mit ihr übst (so habe ich es gehalten) oder ob du sie nach ein, zwei jahren aus der schule nimmst und in die regelschule gehen lässt (hätte ich machen sollen).
lg
und alles gute für dich und deine tochter!
ach ja, bevor jetzt wieder geschrien wird, auf freien schulen, da lernen sie nix: meine tochter war 4 jahre auf einer montessori schule, heute ist sie am gymi und schreibt von anfang an nur gute noten.
wie gesagt, man muss halt ein auge drauf haben.
Danke für deine hilfreiche Antwort!
Nein, eine konkrete Schulform nach JJ gibt es, meines Erachtens, nicht wirklich, das meinte ich aber auch nicht, sondern eher, dass sich die Schule bzw. deren Lehrer nach den familylab-Grundsätzen richtet (autonomes Lernen etc.).
Letztendlich hängt aber alles mehr oder weniger vom Lehrer ab, egal an welcher Schule, denke ich...
Viele Grüße,
oremi
Hallo,
an die Schule meiner Tochter, staatl., kommen jedes Jahr sehr viele Kinder aus der freien Schule und wiederholen die letzte Klasse, die sie in der Schule besuchten. Das Niveau ist derart unten, daß die Kinder da einfach nichts gelernt bekamen. Allein in die Klasse meiner Tochter kamen die letzen 4 Jahre 6 Kinder aus der freien Schule.
LG
Danke für deine Antwort!
Ich denke einerseits, es hängt hauptsächlich am Lehrer, wie gut man in der Schule ist und wie gerne man lernt. Davon abgesehen gibt es vermutlich keine ultimative Schule, an der alle Kinder gleich gut klar kommen. Ich kann mir vorstellen, dass es viele Kinder gibt, die mit dem selbstbestimmten Lernen wenig anfangen können.
Trotzdem sind das bei Euch dann ja ziemlich viele, die wechseln mussten, was ich schon bedenklich finde. Allerdings unterscheiden sich die freien Schulen ja auch untereinander.
Viele Grüße,
oremi
Wir hatten unsere Tochter auch auf einer freien Schule angemeldet, aber durch die ganzen Negativberichte über die Jahre und die positiven Berichte über die staatliche GS haben wir uns, zum Glück, umentschieden.
LG
Klar ist man an einer neuen Schule erst einmal "Versuchskaninchen".
In unserem Ort wurde eine neue Realschule gebaut. Eine staatliche Schule! Keine freie Schule. Und trotzdem ging auch hier einiges erst einmal schief. Die Schulleiterin hatte sich da tolle Konzepte überlegt, die dann aber ziemlich in die Hose gegangen sind. Ein Problem dieser Schule ist auch, dass NUR junge Lehrer - vor allem Lehrerinnen unterrichten, die erst das Referendariat beendet haben. In anderen "gesetzten" Schulen können solche "Frischlinge" mit wenig Erfahrung von älteren Kollegen aufgefangen und unterstützt werden. Das ist an dieser Schule nicht möglich und das merkt man. Zudem merkt man, dass sämtliche Lehrerinnen (noch) keine Kinder haben und daher interessante Vorstellungen von Kindern haben.
Kurzum: Eine neue Schule, mit jungen Lehrern hat sicher ihre Vorteile, aber ganz klar auch Nachteile! Wenn ich jetzt für unsere "Laborschule" noch so viel Geld berappen müsste, würde ich die Probleme vielleicht auch nicht mehr so locker sehen, dann würden mich die Defizite doch ziemlich ärgern.
Da deine Tochter keinen speziellen Förderbedarf, sondern eher "Luxusprobleme" hat, würde ich sie wohl eher an der staatlichen Schule anmelden.
Grüße
Luka
Hi,
nur weil ein Kind schon lesen & rechnen kann, heißt es nicht, das es sich in der 1. Klasse langweilt.
Habe zwei Kinder die so eingeschult worden sind und viele mitschüler waren ebenso weit.
Mit dem Lernpensum finde ich es sogar besser, wenn Kinder mit einem Vorwissen eingeschult werden. Sie lernen ja auch noch andere Dinge und haben immer wieder neue Anforderungen.
Im Notfall kann die Lehrerin auch andere Aufgaben stellen, bzw. auch eine Klasse überspringen lassen.
lisa
Danke für deine Antwort, du hast natürlich Recht, das muss es nicht heißen, aber die Möglichkeit ist nicht so gering - zumal ich 2 Lehrer, die nächstes Jahr Klassenlehrer sein werden, kenne und weiß, dass sie den Schwerpunkt eher auf die schwachen Schüler legen (was ja auch gut ist). Ich kenne aber auch den Rahmenplan und weiß, was meine Tochter kann.
Darum geht es ja auch überhaupt nicht, es geht einfach nur darum, die richtige Schule zu finden, und, wie schon gesagt, ist das Ausschlaggebende eigentlich der Lehrer, den man sich ja selten aussuchen kann. Ich finde die Entscheidung einfach sehr schwierig...
Danke für deine Antwort!
hallo,
wir standen letztes jahr vor einer ähnlichen entscheidung....
nur dass die neue freie schule freunde von mir gegründet haben.... und die schule läuft jetzt bereits seit sommer....
wir haben uns für die regelschule entschieden.... erstens, weil ich keine schlechten schulerfahrungen habe ( naja blöde lehrer gibts immer mal wieder, und schlechte auch.. aber ich fand schule ganz gut...) zweitens, weil die regelschule bei uns eine dorfschule ist, und es dort nur 12 kinder in der klasse gibt.... (wo auch fast alle kiga freunde hingegangen sind).
mir war es auch ein wenig zu wackelig.... und ich hab mir oft gedacht... nur wenn ich wirklich wüsste, ich kann das besser, würde ich mein kind dort in die schule geben....
auch wenn viele aspekte dort schön sind, nur ganz wenige kinder, fast alles wird nach montessori prinzipien erarbeitet, bilingual, vegetarisches bio essen... und und und....
in der grundschule wo sie jetzt sind, gefällt es meinen kindern gut..... da sie auch weiter sind als die meisten sollte ich zusatzhefte besorgen, in denen sie weiterarbeiten können, wenn sie ihre aufgaben erledigt haben.... u das machen sie auch gerne....
Die lehrerin gibt ihnen ausserdem oftmals zusatzaufgaben....
ich finde zwar manchmal dass die lehrer an der dorfschule etwas kreativer, engagierter sein könnten.....(wobei sich die lehrerin meiner kinder da noch ziemlich reinkniet.... und offen ist für viele dinge.... und das reinknien macht sie grade weil sie KEINE kinder hat.....)
Ich weiß nicht.... ob es die richtige entscheidung war..... oder ist.... aber es läuft dort gut.... vielleicht könnte es besser laufen....
grüsse u gute entscheidung. a
hallo,
ich habe jetzt nur kurz auf die seite der schule geschaut, da ich nicht viel zeit habe, daher kann ich erstmal nur von meinen erfahrungen ausgehen.
mein sohn geht auf eine freie schule. diese besteht jedoch schon seit fast 20 jahren und ist gekoppelt an eine weiterführende schule für kinder, die danach die realschule besuchen. sie haben also bereits sehr lange zeit erfahrungen sammeln können und bereits viele schüler an die weiterführenden schulen abgegeben. udn zwar erfolgreich, da natürlich auch einige kinder danach das gymnasium besuchen. nicht so viele, wie in anderen schulen, das liegt aber nicht an der shcule, sondern am denken und der einstellung der eltern. denn: die weiterführende schule unterrichtet nach den gleichen maßstäben und vorgaben, ist einfach toll und viele kinder, die kippe standen und nach der normalen grundschule vielleicht aufs gymnasium gegangen wären, gehen hier auf die gekoppelte freie shcule. danach stehen ihnen ja weiterhin alle wege offen.
da haben wir also schon das erste kriterium, das für mich für die freie shcule sprach: sie bestand bereits eine ganze weile und es gab einholbare erfahrungswerte, auf die ich zurückgreifen konnte.
das gibts bei euch nicht.
daher würde ich mich, wenn ich zur freien schule tendieren würde, nun ganz auf den punkt lehrer an deiner stelle, konzentrieren. ich würde kontakt aufnehmen und mich mit der zukünftigen lehrerin beklannt machen., das dürfte für euch ja nicht so as problem auf grund der kindergarten connection sein, oder?
scheinbar buhlt die schule ja mehr oder weniger um schüler, so dass es vielleicht möglich ist ein gespräch mit der zukünftigen lehrerin zu bekommen. das wäre in unserer schule so nicht möglich gewesen, da die schule aus 100erdten anmeldungen jedes jahr wählen kann.
ergo: unterzieh die lehrer einer genauen prüfung!
der wochenplan, den habe ich mir bei euch angeschaut, ist nicht so anders als der an der schule meines sohnes. nur ist der bei uns noch nen tick strukturierter. sie starten auch 8.30 und haben dann 3 lerneinheiten a 90min mit 2 großen einstündigen pausen dazwischen. für jede klassenstufe steht dann bei usn auch sehr genau da, wie jeder tag aussieht. z.b. erste einheit lernwerkstatt (was dann mathe un deutsch/sachkunde sein kann), zweite einheit englisch, dritte einheit kunst.
je nach schuljahr kommen bei uns verschiedene einheiten dazu. z.b. der grammatikkurs, der schreibschriftkurs etc. fand ich wichtig und nehmen die kinder sehr gut an. da weiß ich, dass auf die elementaren dinge wert gelegt wird.
ich bekomme jeden freitag einen wochenplanbogen, wo eingetragen wird, was in welcher einheit an welchem tag gemacht wurde. dazu seine arbeitsmaterialien und ich kann alles nachschauen. ein wenig wie ein auszug aus dem klassenbuch.
find ich klasse. ich weiß immer, wo ersteht, was gemacht wurde und kann so gezielt auch fragen stellen.
wie siehts an eurer schule mit elternarbeit aus? haben sie nur festangestellte lehrer oder arbeiten sie mit freien kräften zusammen (bei uns gibt es 2-3 einheiten die woche sogenannte angebote/ag's. das sind tolle sachen, wie hörspiel, theater, medien, knobeln, schach, nähne, gärtnern, werkstatt mit holz etc..... und vieles mehr). diese sind dann meist vom fach. z.b. schauspieler, journalisten, künstler etc....
find ich klasse. aber die hauptdinge unterrichten studierte lehrer.
was mir auch wichtig war: keine fluktuation der lehrer. lehrer an freien schulen werden noch! schlechter bezahlt als normale lehrer und das führt an manchen freie schulen zu einer großen fluktuation. heißt: viele nutzen die freie schule als sprungbrett, bis was höher bezahltes frei wird. das wäre für mich ein schlusskriterium für die schule gewesen. ich habe mir einige freie und privtae angesehen und bei einer war das ein großes problem. nicht bei unserer jetzogen. die lehrer dort sind z.t. schon seit beginn dabei und wollen auf keinen fall weg. dementsprecvhend erfahrne sind sie natürlich auch.
was mir auch gefiel: die schule konzenrtiert sich nicht nur auf ein konzept. vielmehr hat sich für sie als am besten erwiesen das aus verschiedenen konzepten zu nehmen, was sich für sie als am geeignetsten erwiesen hat.
mein sohn istz jetzt in der zweiten klasse und ich bereue unserer entschiedung nicht. habe noch nicht ein mal etwas negatives gefunden, be dem ich gedacht hätte: das wäre uns an einer staatlichen schule nicht passiert.
zu den kosten. einmalig 2000 euro ist schon happig. aber ich gehe davon aus, dass die schule dieses startgeld braucht, da sie eben erst am anfang sind. die 250 euro dagegen find ich normal. ist da die 'hort' betreuung mit drin? essen schriebts du ja bereits.
das ist ein gängiger angemessener monatlicher preis. bei un ist es so, dass wir z.b. keinerlei materialien kaufen müssen. stellt alles die schule und ist in unserem monatlichen beitrag inbegriffen. so muss ich eigentlich anfang des schuljahres nur scauen, dass die federmappe gut bestückt ist und gut wars.
was mir an der shcule meiens sohnes gefällt, was ich liebe, ist die gemeinschaft. es sind nur knapp 50 kinder aus allen 4 klassen und sie verstehen sich untereinander prima. klar gibts auch mal streit, aber keiner aus der ecke: ich bin älter, hab mehr macht etc. die kleineren bekommen immer paten aus den größeren klassen, die nehmen das sehr ernst. auf einer schulversammlung jeden freitag wird aktuelles besprochen und die kinder bringen sich sehr stark ein.
mein sohn hat so freunde aus allen jahrgängen.
so, jetzt muss ich erstmal, wenn du noch fragen hast, meld dich gerne.
lg
Hallo,
wir haben unsere Tochter an einer Freien Schule angemeldet und es ist nach ~2,5 Jahren immernoch die richtige Entscheidung für unser Kind gewesen. Ich glaube nicht, dass sie mit einem weiteren Jahr Kindergarten und der Einschulung in einer Regelgrundschule so aufgeblüht und selbstständig wäre, wie sie jetzt ist.
Sie wird ihren Bedürfnissen entsprechend gefördert ohne in anderen Bereichen überfordert zu werden.
Die Schule gibt es jetzt seit 2008 und immernoch läuft manches Organisatorisches nicht ganz rund. Aber ich denke, dass es diese Dinge vielleicht vergleichbar an einer Regelschule ebenso geben kann wo alte Abläufe einfach "eingestaubt" sind.
Wir stehen mit dem Klassenlehrer im Kontakt wenn dies einmal gebraucht wird. Und da Du die Schulleitung wohl sogar kennst, ist das doch ein riesen Pluspunkt!
Ebenso ist es ein gewisses -spiel mit den Lehrer. Entweder man hat einen Draht zueinander oder eben nicht. Beides haben wir auch schon erlebt. Letztes Jahr z.B. hatten wir eine recht unnahbare Lehrerin und dieses Jahr das totale Gegenteil. Als Elternsprecherin weiß ich, dass es für beide Arten Menschen Pros und Cons in den Elternreihen gibt. Ich glaube dieses Empfinden ist einfach recht subjektiv und persönlich.
Gib Bescheid, wenn ihr wisst wie ihr Euch entschieden habt.
LG Susan
Zur freien Schule kann ich nichts sagen, gibt es bei uns überhaupt nicht.
Aber auch unser zweiter Sohn konnte mit fünf lesen und schreiben, hat er sich ebenfalls selbst beigebracht. Wir habe uns, als die Einschulung anstand, sehr intensiv mit Lehrern und Kindergarten auseinandergesetzt. Auf der einen Seite stand seine emotionale, soziale und körperliche Entwicklung, die gegen eine Einschulung sprach. Auf der anderen Seite eben, dass er mit dem Kopf schon weiter war als alles andere hinterher gekommen ist.
Wir hatten auch die Befürchtung, dass er sich im letzten Kindergartenjahr und dann eben in der Schule langweilt. Die Rektorin konnte uns diese Bedenken, zumindest was die Schule anging, aber nehmen.
An unserer Schule gibt es zweimal die Woche Förderunterricht, einmal bekommen Kinder, die etwas nicht verstanden haben, die Gelegenheit, es im kleinen Kreis noch einmal erklärt zu bekommen. Das andere Mal werden die aus der Klasse genommen, die eben schon etwas 'weiter' sind und die werden dann gefordert. Er hat dann immer eine Arbeitsmappe mitbekommen, an der er arbeiten konnte, wenn seine Lehrerin es ihm sagte. Er musste also nicht die Buchstaben nochmal lernen und sowas, sondern durfte dann seine Sachen machen. Oft war das ein Lesetext, zu dem er Fragen beantwortet hat oder Ähnliches. In Mathe war es ähnlich. Das wurde immer an den Leistungsstand der Kinder angepasst.
Vielleicht solltest du das mal direkt in der Schule ansprechen, wie Kinder gefordert werden, die eben schon lesen, schreiben und rechnen können?
Hallo,
zuerst - meine Schulerfahrung besteht darin, dass ich selbst jahrelang Nachhilfe gegeben habe und nun selbst zwei Schulkinder habe - also ich bin keine Expertin.
Ich denke, zunächst einmal kommt es darauf an, ob dein Kind so ein "freier" Lerner ist. Meine Tochter (jetzt 6. Klasse) ist so ein "musischer" Typ und oft etwas verpeilt. Dazu umgeht sie gerne Sachen, die sie nicht gerne macht - also kein Typ für eine freie Schule bzw. freie Unterrichtsformen. Da würde ich mich fragen, wo mein Kind da steht. Meine Tochter würde in einem "freien" System scheitern, weil ihr da die Selbstorganisation fehlt - sie braucht klare Ansagen.
Dann sind 3000€ im Jahr ja auch eine Menge Geld - bekommst du dafür wirklich so viel "Mehrwert"?
Wie ist das Klientel? Meine Freundin hat mal mit Freunden eine Kitainitiative gestartet, weil es damals keinen Rechtsanspruch gab und keinen Kindergarten - die Eltern waren überwiegend totale "Helikoptereltern" und superanstrengend, wenig kompromissbereit, bauten viel Druck auf "wir bezahlen hier ja" und es gab wegen Pillepalle die totalen Ewigdiskussionen - soll Ökobauer Huber oder Maier die Produkte liefern und warum? Soll es auch weißes Mehl geben? Natürlich waren nicht alle so, aber das war der totale Sand im Getriebe. Weißt du, was ich meine?
Gibt es auch Anschlussmöglichkeiten? Wenn die Schule fertig ist (oder geht das bis zum Abi?) - kann dein Kind dann auf eine Schule mit einem ähnlichen System?
Das mit dem Lesen und Schreiben und so würde mich nicht stören. Mein Sohn kam ein Jahr später in die Schule (mit 7), geht nun in die 2. Klasse - auch noch in eine 2. Klasse mit einer Lehrerin, die nicht differenziert und es gibt sehr viele schwache Kinder. Klar könnte er viel mehr lernen, wenn er anderswo wäre, aber so hat er eine herrlich entspannte Schulzeit, schnitzt viel und arbeitet mit Holz und hat Zeit für 20000 Hobbies, weil er Hausaufgaben und so in der Schule fertig bekommt (ganz oft).
GLG
Miss Mary