Ist es Petzen, wenn ein Kind Störungen im Unterricht der Lehrerin meldet?

Es geht hier um die 2. Klasse - dies mal vorab.
Die Tischnachbarin meiner Tochter isst öfter im Unterricht. So auch wieder die Tage. Dabei krümelt sie den ganzen Platz voll - Zeug fällt auch auf die Seite, wo meine Tochter sitzt (Bücher, Hefte, usw.)
Die Kinder sitzen in der 1. Reihe. Die Lehrerin muß so was schon gesehen haben.

Meine Tochter fühlt sich dadurch gestört und abgelenkt.

Sie hat sich gemeldet und der Lehrerin gesagt, dass ihre Tischnachbarin im Unterricht isst und dass sie die stört.

Da fällt der Lehrerin nichts besseres ein, als meine Tochter als Petze hinzustellen. Damit war sie fertig. Das andere Kind wurde nicht ermahnt, auch nicht von der Lehrerin angesprochen und auch nicht dazu angehalten, das Essen wegzupacken.

Ich bin geschockt.

Es geht ja klar hier um eine Sache, die nicht während des Unterrichtes stattfinden sollte und es hat eine andere Mitschülerin gestört.

Ob das Petzen ist, ist fraglich?
Und noch fraglich ist es, ob die Lehrerin sich dann so im Unterricht verhalten sollte?
Eigentlich wäre es die Aufgabe der Lehrerin für Ordnung im Unterricht zu sorgen.

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Petzen ist es dann, wenn der eigentliche Beweggrund ist, Aufmerksamkeit zu heischen oder anderen an den Karren zu fahren.

Um ehrlich zu sein, da du hier ja bereits aus gutem Grund den Ruf hast, hochneurotisch zu sein, halte ich es für nicht unwahrscheinlich, dass die Lehrerin ähnliche Tendenzen bereits bei deiner Tochter bemerkt hat.

Wenn im Allgemeinen das Essen im Unterricht untersagt ist (was es ja eigentlich immer ist), dann halte ich es für nicht wahrscheinlich, dass die Banknachbarin da genüsslich minutenlang gemümmelt hat und der Lehrerin das entgangen sein soll. Eher wird sie wohl mal fix von ihrem Brot abgebissen haben. Dass man diese wenigen Sekunden übersieht, kann ich mir vorstellen. Dass die Lehrerin das Melden dieses Vergehens unter dem Vorwand dies sei eine untragbare Störung als Petzen empfand, auch.

Da du wohl kaum minutiös über den Ablauf dieses vergehens Bescheid wissen kannst, sollte deine erste Amtshandlung sein, deiner Tochter beizubringen, kleine Störungen auszuhalten und kleine Problemchen erstmal selber zu klären.

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Ob das Petzen ist oder nicht wäre mir ziemlich egal.

Ich sage meinem Sohn auch, dass er sich melden soll, wenn ihn jemand stört oder ihm jemand wehtut. Ok, ein paar Krümel bringen ihn nun nicht aus der Fassung aber das ist ja egal.

Das Verhalten der Lehrerin finde ich auch fraglich, wahrscheinlich wird deine Tochter jetzt nicht mehr den Mut haben etwas zu sagen, wenn sie was stört.

Schade eigentlich...

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Ja, das denke ich auch. Sie verliert am Ende den Mut zu signalisieren, wenn sie was stört und nimmt es hin oder läßt sich ablenken.
Finde das Verhalten der Lehrerin sehr fraglich.

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"Finde das Verhalten der Lehrerin sehr fraglich."

Was gedenkst du nun zu tun?

Bist du nicht die Userin, die andauernd in einem erheblichen Maße unzufrieden ist mit der Schule ihrer Tochter?

Hast du schon einmal an einen Schulwechsel gedacht? Oder willst du das so noch zwei Jahre aushalten, bis es dann mit der weiterführenden Schule VIELLEICHT anders wird?

White

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Hallo

ja ich finde es ist petzen.

Evtl gibt einen Hintergrund warum das Kind im Unterricht isst. Evlt ist es abgesprochen mit der Schule.

Beim radieren gibt es auch Krümel und das petzt man doch auch nicht oder ??

lg

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Hallo,

aber wenn es einen Grund für das Essen gäbe, warum erklärt die Lehrerin das den Kindern nicht. Das sind doch keine Babys mehr.

Ansonsten finde ich Essenskrümel auch ekliger als die vom Radiergummi.

Im Kindergarten war ein Junge, der Diabetes hatte. Der durfte als Einziger, wenn nötig, Gummibärchen essen. Das hat man den Kinder am Anfang gleich erklärt und alle haben es akzeptiert.

Gruß
Tanja

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Nein, das ist so nicht abgesprochen. Habe die Info von den Eltern, dass sich auch deren Kind an die Essenzeiten halten sollte.
Es gibt auch keinen Grund zu anderen Zeiten zu essen wie z.B. bei einem Diabetes-Kind oder so.

Es geht weniger um die Krümel.
Viel mehr die Tatsache, dass es stört und ablenkt.
Wenn es schon soweit kommt, dass ein Kind sich melden möchte und es sagen möchte, damit es abgestellt wird.

Was ist Deiner Meinung nach daran petzen?

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Ich sage meiner Tochter:

Wenn du dich in _Not_ fühlst und dir nicht angemessen zuhelfen weißt,
oder jemand anders ist in _Gefahr_,
dann ist bescheid geben _kein_ Petzen.

"Gestört und abgelenkt fühlen" ist keine echte Not, oder?
Hilf deiner Tochter, damit sie lernt, auch mit kleinen Störungen am Rande noch arbeiten zu können. Das wird sie immer wieder brauchen.
Und ihre kleinen Streitereien mit der Tischnachbarin sollte sie in der Pause direkt ausmachen, statt die Lehrerin dafür einzuspannen.;-)

LG Helga

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Wenn deine Tochter vorher versucht hat, die Situation mit ihrer Nachbarin unter vier Augen zu klären, mit der Ankündigung "wenn du nicht damit aufhörst, sage ich es der Lehrerin" und die Nachbarin hört trotzdem nicht auf, DANN war es kein Petzen - denn was sollte deine Tochter denn sonst noch machen?

Wenn deine Tochter ihre Nachbarin ohne Vorwarnung ins offene Messer laufen lassen wollte, dann war es Petzen und hinterhältig und gemein.

Und selbst wenn die Lehrerin zu Unrecht deine Tochter als Petze betitelt hat:
wenn man deine ganzen Threads hier kennt, weiß man, dass du die Lehrer deiner Tochter, die Mitschüler und deren Eltern zu 99 % zu Unrecht für Nichtigkeiten kritisierst, für die dein Umfeld nichts kann, sondern nur du und/oder deine Tochter. Insofern wäre ein ungerechtes Verhalten der Lehrerin dann unprofessionell, aber menschlich nachvollziehbar.

Dass die Lehrerin kein Essensverbot während des Unterrichts ausgesprochen hat (wenn die Wahrnehmung deiner Tochter richtig war, ihre Hausaufgaben nimmt sie ja meistens falsch wahr), ist natürlich mehr als fragwürdig, scheint aber die Rache der Lehrerin für das Petzen deiner Tochter zu sein. Auch das unprofessionell, aber menschlich nachvollziehbar.

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Herzlichen Glückwunsch, Deine Tochter ist in ihrem zarten Alter schon genau so ein unangenehmer unsympathischer Mensch wie ihre Mutter.

Sie wird es künftig sehr sehr schwer haben als Petze und nicht sozial kompatibler Denunziant und Streber.

Gruß,

W

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Hallo,

wenn die Lehrerin es rügenswert gefunden hätte, hätte sie das Kind sicherlich von sich aus aufgefordert, das Essen wegzupacken.

Hat sie nicht und wahrscheinlich gibt es dafür Gründe.

Meine Nichte muss z.B. auch während des Unterrichts essen dürfen. Sie hat Typ1 Diabetes.

Du kannst Dich höchstens bei der Lehrerin erkundigen, ob es möglich ist, dass Deine Tochter sich woanders hinsetzt.

GLG

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Sie sitzen in der ersten Reihe und die Lehrerin sagt von sich aus nichts ? Dann kann's eigentlich nicht so schlimm sein. Na gut - ich weiß ja nicht, in welche Schule Deine Tochter geht - aber ...

Schon mal drüber nachgedacht, dass Deine Tochter inzwischen versucht, es ihrer Mutter Recht zu machen und Dir nacheifert?

Oder interpretierst du mal wieder zu viel hinein?

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Deine Tochter hätte nach der Stunde dem Tischnachbarn das sagen können. Zuerst.

und dann meldet man sich nicht und unterbricht den Unterricht, sondern geht - wenn das andere Kind keine Einsicht hat - nach der nächsten Stunde zur Lehrerin und fragt, ob man woanders sitzen kann.

Das andere war petzen, wobei die Lehrerin schlecht reagert hat.

Gruß

Manavgat

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Menschlich finde ich die Reaktion völlig okay zumal die Tochter der TE m. E. nicht das erste Mal mit solchem Verhalten aufgefallen ist.

Gruß,

W

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Eine Pädagogin ist aber kein Durchschnittsmensch und muss - ausbildungsbedingt - mehr drauf haben!

Gruß

Manavgat

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