Wieviel Mitspracherecht des Kindes bei Schulwahl (weiterführende Schule)?

Hallo,

ich suche gerade nach einer weiterführenden Schule für meine Tochter. Sie hat eine Gymnasialempfehlung, trotzdem hat uns die Klassenlehrerin eine Gesamtschule ans Herz gelegt, deren Konzept wir sehr gut finden. Wenn wir einen Platz bekämen, hätte ich gern, dass meine Tochter dahin geht. Sie orientiert sich aber sehr stark daran, wo die anderen hingehen. Verständlich einerseits, für mich aber jetzt nicht so das Kriterium.

Auf der Gesamtschule wäre sie auch nicht die einzige - dass sie also niemanden kennt, trifft hier nicht zu. Sie möchte das jetzt quasi "selbst entscheiden", was ich einerseits verstehen kann, anderseits kann sie viele Aspekt ja gar nicht beurteilen.

Das Gymnasium dass sie präferiert hat im Vergleich zu der Gesamtschule keinen einzigen Vorteil (noch nicht mal den Schulweg), außer dass ihre beiden Klassenkameradinnen da hinwollen (mit denen sie im Übrigen gar nicht so dicke ist bisher...) Also, wie verhalte ich mich strategisch am geschicktesten? Sie meinte neulich nur, ich könnte sie ja wohl nicht zwingen, zu Schule a zu gehen wenn ihr Schule b besser gefällt?

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Hallo,

wenn es zwei Schulen zur Auswahl gibt, dann würde ich sie mitentscheiden lassen.

Für meine Tochter steht die Schule schon seit einem Jahr fest und da gibt es auch keine Alternative.

GLG

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Es gibt mehr als zwei. Und was meinst du mit "mitentscheiden"? Mir geht es gerade darum welche Schule für ihre weitere Laufbahn förderlich ist, wo ich sie mit ihren Neigungen gut aufgehoben sehe - sie sieht nur wo Pauline und Carla hingehen...

Wie gesagt es sind keine langjährigen Busenfreundinnen von ihr, zudem wäre gar nicht sicher ob sie in eine Klasse kommen (weil man bestimmte Schwerpunkte wählen kann) etc. Vor ein paar Monaten wollte sie auf eine ganz andere Schule, weil ihr Kumpel da hingeht #augen Eigentlich denke ich schon, dass es mein gutes Recht, wenn nicht sogar meine Pflicht ist, die Entscheidung für sie zu treffen, ich brauche eigentlich nur gute Argumente...

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Hallo

Ich würde Sie nehmen und ihr beide Schulen zeigen (Tag der offenen Tür) oder eben so. Vorher würde ich aber in den Schulen anrufen wann es geht.

Da Sie eine Gymnasialempfehlung hat würde ich Sie es entscheiden lassen.

Du kannst ihr nur die Vor- und Nachteile aufzählen.

Das Gymnasium hat keinen Vorteil, hat es Nachteile?

Welche Vorteile siehst du auf der IGS?
Welche Nachteile siehst Du auf dem Gymnasium?

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Hallo,

Nachteile Gymnasium:
- längerer Schulweg
- Klassengröße
- Unterricht nach Plan, also wenig Eingehen auf individuelle Neigungen
- stärkerer Druck

Vorteile Gesamtschule:
- mehr Eingehen auf individuelle Neigungen
- breitgefächertes Angebot an musischen AGS/Fächern
- selbständiges, projektbezogenes Lernen
- kleinere Klassen
- Tatsache, dass Klassenlehrerin es angeregt hat als Schule, die gut zu meiner Tochter passen würde
- positive Erfahrungen anderer Eltern
- Einbeziehen sozialer Aspekte
- es steht nicht nur die Wissensvermittlung im Vordergrund

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Warum werden Mädchen eigentlich immer kleingehalten?

Gruß

Manavgat

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Hallo,
schwierige Frage! Wir haben das große Glück, dass wir einer Meinung sind (also wir Eltern + Kind)
Aber wir haben uns auch nicht allzu verrückt gemacht. Ich kenne hier Leute, die sich 4-5 Gymnasien im Umkreis angucken. Für uns kommen nur die in Frage, die wirklich gut zu erreichen sind.

Also blieb nur "unser" Gymnasium vor Ort und das im Nachbarort, das einen sehr guten Ruf hat. Mein Sohn hat sich für "unser" Gymnasium entschieden. Sicher auch, weil viele seine Freunde dahin gehen, aber der Weg ist kurz (mit dem Bus 10 Minuten und er kann sogar dahin laufen) und das Gymnasium gut.

LG,
Natalia

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Hallo,

so ähnlich war es bei uns. Astreine Gymansialempfehlung und sie wollte auf die Realschule. Letzten Endes haben wir sie entscheiden lassen, weil der wichtigste Faktor
für uns u.a. war, dass sie sich NICHT an ihren Freunden orientiert hat.

Die besuchen alle das Gymnasium. Wir haben es nicht bereut, weil die RS hier einen super-Ruf hat und wir sehr zufrieden sind.

Es ist echt schwer für Euch. In dem Fall würden wir uns vermutlich als Eltern durchsetzen. Noch dazu, wenn es keine Busenfreundinnen sind.

LG
B.

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Hallo,

grundsätzlich würde ich sagen, dass das Kind es entscheiden darf - natürlich in einem vernünftigen Rahmen. Aber soweit sollten die Kinder in diesem Alter eigentlich auch schon sein. Man geht sich ja auch gemeinsam die Schulen ansehen. Dann kann man auch nochmal drüber reden - aber reine Elternentscheidung finde ich nicht gut.

Wir haben uns damals auch selber entscheiden dürfen; mein Bruder war eher schüchtern und eigenbrötlerisch, er entschied sich, mit einigen Freunden gemeinsam auf ein katholisches Jungengymnasium zu gehen. In der Oberstufe hat er das Gymnasium nochmal gewechselt, weil er sich weiterentwickelt hatte, ihm seine Fächer wichtig waren und er in Kauf genommen hat, auf der Ebene Mitschüler und Lehrer nochmal ganz von vorne anzufangen.
Ich habe mich für ein ausländisches Gymnasium mit hohen Anforderungen und Erfolgsdruck, aber großer kreativer Freiheit entschieden, ohne Begleitung irgendwelcher früherer Mitschüler.
Unsere Eltern haben uns in allen Entscheidungen unterstützt, auch wenn sie sich nicht sicher waren, ob es jeweils die richtige Wahl war.

Es war für uns beide genau richtig - wir sind komplett unterschiedlich und sind beide mit dem jeweiligen System sehr gut zurecht gekommen.

Heutzutage ist die Entscheidung wesentlich schwieriger geworden (für meine Begriffe). Aber es gibt auch wesentlich mehr Möglichkeiten bzgl. späterem Wechseln, Weiterbildung, Umstrukturierung....

Was ich jedoch nicht unterstützen würde , wäre ein reines Mitläufertum aufgrund von Freundschaften. Aber ich denke, wir erziehen sie, so gut wir können, zu selbstdenkenden, eigenständigen Menschen - was sich bis jetzt auch ganz gut widerspiegelt. Ich denke (hoffe), sie werden eine für sie gute Entscheidung treffen können.
Vielleicht bin ich in ein paar Jahren andere Meinung....;-)

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Hallo,

meine Tochter hat sich auch für eine Schule entschieden, auf die sie unbedingt möchte. Das respektieren wir so.

LG

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Huhu,

mein Sohn hat gar kein Mitspracherecht und es ist mir auch egal ob jemand aus seiner Klasse in die Schule gehen wird, in die mein Sohn kommt. Bei meinen Mittleren wäre es evtl. was anderes, wobei er einfachhalber eh dahin gehen wird, wo sein Bruder ist (er wollte in den gleichen Kindergarten, er wollte in die gleiche Grundschule usw.).

Egal was für eine Empfehlung meine Kinder bekommen, sie werden so oder so auf eine Gesamtschule gehen, es gibt auch keine andere in dieser Umgebung und bei uns wird grad das komplette Schulsystem über den Haufen geworfen und nur noch Schule geschlossen. Meine Wunschschule für die beiden ist in 3 Jahren dicht, nimmt aber jetzt schon keine Kinder mehr auf (verständlicherweiße). So müssen die Beiden statt minimal 5 Minuten, mindestens 30Minuten zur Schule gehen.

Lg

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Verstehe ich das richtig... deine Tochter will auf's Gymnasium und dir wäre es lieber sie auf die Gesamtschule zu schicken? Kann ich ehrlich nicht nachvollziehen. Ich würde da keine Sekunde zögern, wenn sie meint das Gymnasium zu schaffen leg ihr da keine Steine in den Weg.

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Ich will das sie Abitur macht. Und zwar auf eine Weise, mit der sie gut klarkommt. Und noch was fürs Leben lernt, im Idealfall.

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Hallo,

das ist natürlich nicht so einfach..
ABER: In diesem Fall würde ich mir erstmal mit meiner Tochter beide schulen anschauen ( also vor Ort).
Dann würde ich mal genau nachfragen, warum ihr das Gymnasium besser gefällt.
Geht es da nur um die beiden Mädels die auch hingehen?

Ich kann mal aus meiner Kindheit sprechen. Fast alle Freunde meiner Grundschulklasse sind auf eine andere Schule als ich gewechselt. ich war todunglücklich.
Nur ich sollte auf eine andere Schule gehen.
Natürlich habe ich auf dieser schule auch neue Freunde gefunden, aber trotzdem war ich bis fast zum Ende meiner Schulzeit nicht begeistert von meiner Schule.
Es hat mich immer genervt dahinzugehen, obwohl mir diese Schule nicht gefiel.
Ok, den Vergleich habe ich ja nicht direkt. Keine Ahnung wie es im Endeffekt auf der anderen Schule gewesen wäre...
In meinem Fall ist aber auch niemand meiner alten Grundschulklasse in meine Schule gewechselt. ich musste auch immer einen längeren Weg zur Schule laufen, alleine. Diese Tatsache hat mich schon total genervt. Da wo die anderen alle mit dem Schulbus gefahren sind durfte ich laufen :-)
Fazit: Wenn das herz der Tochter dran hängt würde ich sie entscheiden lassen. Wenn es jetzt gerade nur ne kleine Laune ist, dann würde ich mich nochmal mit ihr unterhalten.
manchmal sind die Fakten einfach nicht interessant, das Gefühl spielt ja auch eine Rolle. Warum auch immer sie nicht auf die Gesamtschule will...ich würde sie dann aufs Gymnasium gehen lassen.

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In meinem Fall ist aber auch niemand meiner alten Grundschulklasse in meine Schule gewechselt.

Das verstehe ich dass das blöd ist - das wollte ich auch auf gar keinen Fall für sie. Fakt ist, dass mindest zwei Mädchen aus ihrer Klasse an die gleiche Schule/Klasse gehen wie sie sowie andere aus Paralellklassen, mit denen sie auch Kontakt hat.

Die anderen werden sich auf verschiedene Schulen und Schulformen verteilen. Ich denke es geht tatsächlich nur um die beiden Mädels, die auf das besagte Gymnasium wollen. Was mir nicht so ganz einleuchtet, da der Kontakt bislang eher oberflächlich war.

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Ja, was ich damit sagen wollte:
Manchmal weiss man einfach selber nicht genau warum man unbedingt etwas will oder nicht will. Vielleicht spricht das Gefühl einfach dagegen und man kann es nicht genau erklären. In meinem Fall war es so...die anderen Gründen spielten natürlich auch eine Rolle.
Und bis zum Ende meiner Schulzeit bin ich nicht so gerne hingegangen.
Warum kann ich dir selber nicht sagen ;-)
Deine Tochter ist in diesem Fall ja auch schon ca 10 Jahre alt, ich finde da kann man ein gewisses Mitspracherecht schon genehmigen, wenn es nicht nur einfach so eine Laune ist.
Zumal sie ja auf ein Gymnasium gehen will!!! Das kann man ja gerne unterstützen...