Mein Träumerkind.... Wie kann ich ihr helfen?

Hallo.

Meine Jule (6 Jahre, kommt nächstes Jahr in die Schule) ist sehr vertäumt im Alltag. Ich muss sie mehrmals an Dinge erinnern oder sie an ihre Aufgaben erinnern.

Bei Angeboten im Kindergarten hat sie gute Ergebnisse und erledigt die Aufgabe richtig. Auch 2 Schulstunden und der Vorschule machen ihr keine Probleme. Aber der Alltag macht mir und der Erzieherin Sorgen. Heute war eine Gesprächsrunde zum Thema "Streit". Die Erzieherin hat Fragen gestellt und die Kinder nach einander dran genommen. Jule wollte gern auf eine Frage antworten, war aber nicht dran. Die Frage war "was kann passieren wenn man jemand gegen eine Bank schubst?" Als sie dann bei einer anderen Frage dran war, hat sie, statt die Antwort auf die neue Frage zu geben, ihre Antwort von der anderen Frage gegeben (sie wollte sagen "die Seele kann kaputt gehen". Diese Antwort befand die Erzieherin aber generell als falsch. Find ich nicht ok, aber das muss ich so hinnehmen). Sie ist also mit ihren Gedanken nicht mitgegangen, sondern ihre Antwort hat sie so beschäftigt, dass sie wieder abgeschaltet hat.

Sie ist ein sehr emotionales Kind, was sich viele Gedanken macht.. Sie kann sich auch nicht gegen die dominanten und selbstbewussten Kinder ihrer Gruppe durchsetzen. Sie spielt dann lieber für sich oder mit Kinder aus jüngeren Gruppen.

Wir gehen bereits mit ihr zur ergo. Aber was kann ich noch für sie tun? Wie kann ich sie aus ihrer Traumwelt hervor holen? Ich habe mir überlegt, mit ihr einen Tagesplan zum gestallten, wo ihre Aufgaben drauf stehen (ich würde sie mit ihr malen). Und jeden Abend über den Tag sprechen und Smilies geben wie wir es empfunden haben. Eventuell mit kleiner Belohnung nach einer gewissen Anzahl an Smilies. Aber sonderlich zufrieden stimmt mich das eigentlich nicht, da sie das nicht aus Böswilligkeit tut. Sie träumt einfach. Habt ihr noch einen guten Einfall, der mich weiter bringt?

LG sophie

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Hallo,

am meisten hilfst du ihr, wenn du sie endlich so nimmst wie sie ist.

Dein Kind denkt über Dinge nach, die selbst einigen Erwachsenen noch zu hoch sind. Sie ist ihrer Erzieherin deutlich überlegen "die Seele kann kaputt gehen". Da wirst du dich doch wohl nicht von der Erzieherin beeinflussen lassen, die deiner 6jährigen nicht das Wasser reichen kann.

Versuche es mit Mannschaftssport. Es gibt bei manchen Sportvereinen auch was für Mädchen.

LG

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Hallo,

so gravierend finde ich das jetzt alles nicht. Was ich an Deiner Stelle machen würde? Mein Kind bestärken, daß sie toll ist und sie so nehmen, wie sie ist. Vielleicht bekommt sie den Druck ja mit, das wäre garnicht gut. So vieles ändert sich noch einmal, wenn die Kinder in der Schule sind....Geht sie in eine Sportgruppe? Wieviel hat sie mit anderen Kindern in Ihrer Freizeit zu tun?

LG

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Öhm, über was man sich heute so Sorgen machen kann... #kratz.

Deine Beschreibung passt auf ungefähr 25-50% aller Mädchen in dem Alter. Deine Tochter kann sich offensichtlich für ihr Alter sehr gut konzentrieren (2 Schulstunden, Aufgabenerledigung in der Kita). Meine Tochter (auch noch 6, aber schon 1. Klasse) hat zu dem Zeitpunkt noch am liebsten ganz abgeschalten. Sie war dann eben mal nicht da... Sondern auf der Feuerinsel auf Fantasien oder sonstwo.

Dass deine Tochter eine so tolle Antwort auf so ein schwieriges Thema hatte, ist bewunderswert. Dass sie nicht dazu kam, die Antwort zu geben, ist umso mehr schade. Sie hat sich gemeldet und ist nicht drangekommen. Dass sie in dem Alter nicht einfach die Antwort reingerufen hat, die ihr so sehr unter den Nägeln brannte, ist noch bewundernswerter. In der Klasse meiner Kleinen machen das wohl noch 2-3 Kinder GRUNDSÄTZLICH. Und auch das ist noch im Rahmen.

Dass sie über ihre so "wertvolle" Antwort, die ihr im Kopf rumgeisterte, EINE Frage überhört hat, ist doch wohl in Ordnung. Daran gibt es überhaupt nichts Schlimmes oder Fragliches.

Was du mit "Aufgaben" (bei euch zu Hause?) meinst, weiß ich nicht. Falls es um so Dinge geht wie Aufräumen, Zähne putzen, Wäsche in den Wäschekorb etc., dann lass dir gesagt sein: Dein Kind macht gerade einen rieisigen Entwicklungsschritt (Richtung Schule). Da ist es normal, dass solche Sachen erst einmal verstärkt "nebensächlich" werden. Falls es sich um "höhere" Aufgaben handelt, lass dir gesagt sein: Deine Anforderungen an dein Kind sind viel zu hoch!!!!

Warum macht sie überhaupt Ergo? Doch bitte nicht deswegen, oder???

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Hallo,

der Große meine Bruders war/ist so ein Träumer.

Er ist mit Bravour durch die Schule gekommen, hat am Ende ein 1-er Abi gebaut.

Dabei fand das die Lehrerin beim Einschulungstest (er wurde vorzeitig eingeschult) grenzwertig, aber noch akzeptabel.

Es gibt halt Kinder, die träumen mehr, andere weniger.

Es ist ein Charakterzug, den ich nun nicht schlimm finde. Und sie mit irgendwelchen erzwungenen Aufgaben/Plänen da rausholen wollen, ist in meinen Augen auch nicht richtig.

GLG