Alles Latte?

Hallo,

eigentlich ist das ein Sinnlosposting - aber es hat meinen Tag erheitert und ich muss es unbedingt los werden.

Ich lese gerade mit meiner 6. Klasse eine Leküre, "Emmaboy und Tomgirl".

(Abgesehen davon, dass hier die gängigen Jungs-Mädels-Vorurteile recht breit getreten werden ist es ein recht amüsantes Buch dass bei den Schülerinnen und Schülern sehr gut ankommt. Das nur als Tipp, falls jemand noch ein Buchgeschenk sucht)

Wir der Titel vermuten lässt, geht es um einen Jungen und ein Mädchen in der 6. Klasse, die ungewollt ihre Körper tauschen.
Emma erlebt nun also in Toms Körper denn Alltag eines Jungen, die ganzen Mutproben, das Pinkeln im Stehen etc., während Tom den Alltag in Emma Körper erlebt.

Die Kapitel sind abwechselnd aus Sicht Toms und Emmas geschrieben.

Heute lasen wir das Kapitel "Morgenlatte".

Gelächter bei den Jungs - Fragezeichen in den Augen der meisten Mädels.

Ich: Wer traut sich denn, den Begriff zu erklären?
Schülerin (die zufällig Emma heißt): Ein Kaffee, den man am Morgen trinkt.

Fand ich echt süß und ich freute mich sehr darüber, dass das Mädel (übrigens rein optisch die reifste in der Klasse) noch so unbedarft ist und noch nicht alles "zweideutig" gesehen wird.

Wir klärten dann natürlich, dass die Morgenlatte mit dem Cafe Latte nur wenig zu tun hat :-).

LG,
delfinchen

1

Wirklich schön :-) Ich muss gleich mal meinen Sechstklässler fragen, ob er weiß, was das ist - für ihn sind Mädchen immer noch wie Wesen von einem anderen Stern und rein körperlich tut sich bei ihm morgens da auch noch nicht wirklich was ...

Liebe Grüße
Anja

2

hallo,

sehr niedlich. Aber auch "Hut ab", dass diese Antwort keine Hänseleien ausgelöst nachdem Motto "Ist die blöd"

vg, m.

5

Hallo,

ist sie ja auch gar nicht.

In meinen Augen hat sie absolut recht.

GLG

7

Es geht ja hier nicht um Recht haben.
Das Mädchen wusste nicht, welche Bedeutung das Wort in einem bestimmten Kontext hat (was ja auch nicht ungewöhnlich ist in dem Alter). Das hätte Hänseleien auslösen können.

liebe grüße

3

Hallo!

Danke für den Tipp!
Ich glaub, das schenk ich meinem Patenkind - der ist auch in der 6. Klasse.

#winke

4

Hallo,

es gibt in München Frühstückscafés, die mit einer Morgenlatte werben und damit ist schlicht und einfach ein Milchkaffee gemeint. Latte = Milch.

GLG

6

Das ist schon klar ;-).

Allerdings ist das natürlich ein bewusst gewähltes Wortspiel als Werbemittel
und wenn jemand das so unbedarft von sich gibt, ohne sich bewusst zu sein, dass es auf die morgendliche Erektion anspielt, dann ist das schon lustig.

liebe grüße

8

Ich finde es toll, dass du eine so unbedarfte Antworte bekommen hast :-D.

Und ich finde es sehr mutig, das Buch mit Sechstklässlern zu lesen #pro.

liebe grüße

9

lol....das ist echt süß!!! wer hat's denn nun erklärt? du oder ein mutiger schüler?
ich lass mir jetzt auch erstmal meinen morgenlatte schmecken (okay, es ist heute ein kakao) ;-).lg

12

Ein Junge meinte dann lapidar, dass Jungs früh eben öfter mal mit einem Ständer aufwachen.
Mit dem Begriff konnten auch die Mädels was anfangen :-).

10

Hallo!

Vorweg finde ich die Antwort des Mädchens erwartungsgemäß und jede andere Antwort einer 11-jährigen hätte mir zu denken gegeben.

Ich glaube in der Klasse meines 6.-Klässlers kennen die Jungs die Morgenlatte zu 80% nur vom Hörensagen und die Mädchen gar nicht!

Deswegen frage wich mich doch, wie ihr das aufgeklärt habt, dass Morgenlatte nichts mit einem Milchkaffee zu tun hat?

Ich glaube, den Mädchen war das ultra-peinlich und den Jungs bestimmt auch nicht ganz recht. Ich glaube schon, dass man bei der Lektüre eines solchen Buches solche Begriffe auflösen muss, dass das auch kein weitreichendes Trauma verursacht, aber unangenehm ist das dennoch!

Zum privat lesen bestimmt ein tolles Buch (auch zur Aufklärung), aber vor der Klasse .... hm!

LG, N.

11

Ich arbeite zur Zeit in einer 6. Klasse und glaube mir... der Großteil weiß schon sehr sehr genau, was eine Morgenlatte ist ;-)

lg

13

Meine Jungs kannten den Begriff alle - es ist auch nicht ungewöhnlich, dass man in dem Alter mit einer Erektion erwacht, auch wenn Jungs vor ihren Mamas das nicht thematisieren
.

Peinlich war es eigentlich niemanden. Es wurde nur nachgefragt, warum das so ist. Das hab ich dann erklärt und gut ist.
Wir lesen das Buch nicht nur zur Aufklärung - sondern in erster Linie aus Freude am Lesen (weil das ein Thema ist, das sie interessiert) und weil man daran die Geschlechterrollen thematisieren kann. Das ich mit dem Buch mal vorfühlen kann, wie weit die "Kinder" schon sind, ist zweitrangig, aber ganz interessant für mich, weil im zweiten Halbjahr Aufklärung ein Thema sein wird. Dafür muss man aber so ungezwungen wie möglich mit der Thematik umgehen, sonst wird es wirklich peinlich. Muss aber nicht sein, es ist ja alles was ganz Natürliches. Auch meine 4-jährigen Mädels wissen, wie ein Kind gezeigt wird.

Peinlich ist es nur, wenn man ein Tabu-Thema daraus macht. Aber warum sollte man das bei dem Thema Geschlechtsunterschiede, Geschlechtsteile und Geschlechtsverkehr? Ohne diese Dinge wären wir lang ausgestorben, es gehört zum Alltag aller dazu und es wird in der 6. Klasse höchste Zeit, das zum Thema zu machen. Bei uns an der Schule gibt es in der 7. Klasse recht häufig sexuell aktive Jungs und Mädels.

Warum sollte das denn ein Trauma verursachen? Es sind 11 - 13jährige Teenager! Die kennen ganz andere Dinge aus Internet und Co., das kannst du mir glauben.

LG,
delfinchen