Hallo und guten Morgen,
das erste Halbjahr ist noch nicht mal rum und ich bin echt am verzweifeln, aber mal von vorne.
Meine Älteste wurde am 19.08. eingeschult.
In ihrer Klasse ist ein Junge, der bereits im Kindergarten verhaltensauffällig war.
Dieser Junge hat sich dann auf meine Tochter "eingeschossen".
In den ersten 3 Wochen sind folgende Dinge passiert:
Dieser Junge (J.) hat meine Tochter ganz böse gepetzt und gebissen, so dass wir zum Arzt mussten. Alles wurde protokolliert. Er hat ihr Popel an die Weste geschmiert, sie geschubst, so dass sie gefallen ist und die Hose kaputt war, sie weiter gepetzt.
Der Höhepunkt in dieser Zeit war, dass ein anderer Junge ihr mit voller Absicht, wie die Lehrerin mir bestätigte, einen Stuhl gegen die Stirn schlug, so dass sie eine Gehirnerschütterung hatte. Wieder zum Arzt, wieder protokolliert usw.
Nach Gesprächen mit der Lehrerin, den Eltern sowie dem Schulpsychologen wurde es dann besser.
Vor ca. zwei Wochen ging es wieder los. J. hat sie angespuckt, wirft ihre Sachen in den Müll usw.
Meine Tochter ist auch ein leichtes "Opfer". Sie wehrt sich nicht und lässt auch alles über sich ergehen.
Diese Woche kam sie nach Hause und ihre Mütze war weg. J. hat sie weggeworfen und nicht mehr gefunden, ihr Spitzdose wurde durch die Klasse geworfen und war kaputt und von ihren Stiften fehlen auch welche.
Ich war gestern wieder zu einem Gespräch bei der Lehrerin und habe ihr dann ganz deutlich gesagt, dass ich in Zukunft weder Verletzungen noch Beschädigungen an ihren Sachen hinnehmen werde und das ich mir weitere Schritte vorbehalte.
Sie zeigte großes Verständnis und hält ein Auge drauf.
So, ich musste mir das jetzt mal von der Seele schreiben. Sorry.
LG Heike
1. Schuljahr noch nicht mal Halbzeit und ich bin am verzweifeln ....
Hallo,
also als allererstes würde ich deiner Tochter beibringen sich gefälligst zu wehren, sonst ist es irgendwann nicht Kind A sondern Kind B usw.
Vielleicht auch über einen Kurs für Selbstverteidigung.
Hat sie Freundinnen die ihr evtl. helfen können, in der Gruppe ist man weniger angreifbar als allein.
Und dann würde ich die Schulleitung mehr oder weniger zwingen das Jugendamt einzuschalten (wenn nicht schon geschehen). Die Eltern scheinen ja nichts ausrichten zu können oder wollen.
Dem Jungen muss ja geholfen werden, kein Kind ist von Geburt an auf Krawall gebürstet. Da hat das Elternhaus großen Einfluss.
LG
Tanja
Vielen Dank für deine Antwort.
Bisher wurde nur der Schulpsychologe eingeschaltet. Ich weiß nicht in wie weit er das melden muss.
Ein Gespräch mit den Eltern war sehr viel versprechend. Es wurde ja auch besser, aber nun sind wir wieder mitten drin.
Wenn sie in der Gruppe sind, laufen die anderen Kinder weg, sobald dieser Junge sich nähert bzw. auf meine Tochter los geht.
Ich habe mit meiner Tochter sehr viele Gespräche geführt und ihr auch gesagt, dass sie sich wehren soll.
Ihre Antwort war:
Aber Mama, du hast doch immer gesagt, dass man nicht schlagen darf.
Dann habe ich ihr erklärt, dass man Konflikte mit reden löst, wenn man aber angegriffen wird, sich auch wehren MUSS.
Was ist bloß los mit unseren Kindern?
LG Heike
Diesen Erziehungsfehler (hat sich halt im Nachhinein herausgestellt, dass es einer war) habe ich auch begangen.
Nur reden hilft nicht viel, du musst ihr zeigen, wie es geht.
Ich übe mit meinem Sohn kratzen und treten. Im Selbstverteidigungskurs lernen sie "Nein" schreien und ausweichen.
Hallo,
das ist ja wirklich der Hammer...aber wie reagieren denn die Mitschüler? Ich würde als erstes meine Tochter dazu ermutigen, sich mal ordentlich zu wehren.
Mir erging es mal ähnlich, ein Junge, der mich auf dem Heimweg ständig geärgert, geschubst und verhauen hat. Ich habe ihm irgendwann eine durchgeladen....da war Ruhe 
Geh in die Schule und sag der Leitung, daß Du das so nicht mehr hinnehmen wirst und Dich an höhere Stellen wendest.
LG und alles Gute für Dein Kind!
Eine Frage noch, hast Du Dir den Jungen schon mal zur Brust genommen? Das wäre das erste, was ich machen würde, danach gleich noch die Eltern. Es kann doch nicht angehen, daß meinem Kind körperliche Schäden zugefügt werden und das Schläger-Kind nicht langsam mal zur Vernunft gebracht wird 
LG
Hallo Heike,
ich würde am Selbstbewusstsein der Tochter ansetzen.
Kampfsport wie Karate, Wing Tsun, Capoeira oder ähnliches. Sie muss lernen sich zu wehren. Such mal nach einem Angebot bei Euch in der Nähe.
Alles Gute
ballroomy
Also ganz ehrlich......deine Tochter tut mir unendlich leid. Welcher Erwachsene würde es klaglos hinnehmen, wenn er morgens zur Arbeit kommt und vom Kollegen gleich einen Tritt vors Schienbein kassiert? Und das jeden Tag...... Der Chef lächelt nur und verspricht, den Kollegen im Auge zu behalten.....
Was die beiden Jungs mit deiner Tochter machen, erfüllt den Tatbestand der Körperverletzung. Ich bin nicht dafür, gleich beim Papierkorbbrand die Feuerwehr zu rufen. Aber Bisse und Gehirnerschütterung durch Vorsatz......da hört der Spaß auf.
Offensichtlich ist man seitens der Schule nicht gewillt oder vielleicht auch nicht in der Lage ( weißt du, ob es Ordnungsmaßnahmen gegen die Jungen gab?) , deine Tochter zu schützen. Ist ohnehin schwierig, weil Lehrer nicht überall sein können. Und so lange deine Tochter keine Verbündeten in der Klasse hat, wird es echt schwer für sie sein. Auch der Vorschlag nach Selbstverteidigung ist ja sinnvoll, aber dauert viel zu lange. Wir sind nicht bei Karate Kid II, wo man nach 6 Wochen den Erzfeind in Grund und Boden stampft. Sie würde Monate brauchen, um überhaupt den Hauch einer Chance zu haben. Womöglich erzeugt körperlich Gegenwehr noch mehr Aggression und er schlägt sie dann richtig zusammen. Laut schreien und um Hilfe rufen, kann sie aber sehr wohl.
Aber an ihrer Körpersprache kann sie schnell und effektiv arbeiten. Dafür gibt es Selbstbehauptungskurse. Sie muss selbst selbstbewusster werden und aus der Opferhaltung raus. Sie braucht sich gar nicht selbst zu wehren, aber dem Gegner vermitteln "ich hole mir umgehend jemanden zur Unterstützung und dann ergeht es dir schlecht. So lasse ich nicht mit mir umspringen...."!
Ich kann dir nur raten, den oder die Jungen anzuzeigen. Was sie begehen sind Straftaten und werden mit Vorsatz ausgeführt. und Anzeigen kann man jeden, aber sie sind nicht strafmündig und werden nicht verurteilt werden. Aber die Polizei wird der Sache nachgehen und ggfls das Jugendamt einschalten. Das ist keine böse Verurteilung, aber die Jungs brauchen Hilfe. Wenn jetzt niemand einschreitet, möchte denen mit 16 niemand mehr im Dunkeln begegnen. Die Jungs verdienen auch eine Chance. Und jetzt ist es noch früh genug..
Hallo,
ich würde eine Woche lang eine Aufstellung der zerstörten/verschwundenen Sachen mit Preisen führen, die ich den Eltern schicken würde. Der Betrag ist innerhalb der nächsten Woche bei Dir zu begleichen, ansonsten erfolgt eine Anzeige gegen ihren Sohn wegen Körperverletzung (Aufzählung dessen, was ihr Sohn sich in dem Bereich geleistet hat) und Sachbeschädigung. Dazu würde ich schreiben, dass sofort eine Anzeige erfolgt, wenn ihr Sohn Eure Tochter wieder ernsthaft verletzen sollte.
Ich würde dabei noch erwähnen, dass die Polizei dann wohl das Jugendamt einschalten wird (falls das nicht sowieso schon in der Familie aktiv ist).
Sollten sie bezahlen und keine ernsthafte Verletzung vorkommen, würden sie von mir dann jede Woche mit ähnlichen Vorfällen ein derartiges Schreiben bekommen.
Irgendwann wird denen das garantiert zu teuer...
Parallel dazu sollte Deine Tochter möglichst schnell einen Selbstbehauptungskurs machen und noch irgendeinen Kampfsport lernen (das ist alleine aber nicht schnell genug effektiv), damit sie lernt, sich grundsätzlich zu behaupten.
Ich muss sagen, dass ich schon von einem 3-jährigen erwarte, dass er niemandem einen Stuhl an den Kopf haut. Da ist also richtig was schief gegangen mit der Erziehung.
LG
Heike
Selbstverteidigung und Kampfsport sind toll, bringen aber keine sofortige Abhilfe. Die Techniken zu erlernen braucht Zeit. Und das Selbstbewusstsein zu stärken braucht noch mehr Zeit. Empfehlen kann man das aber auf jeden Fall. Meine Tochter (7) macht seit den Sommerferien Karate. Es gefällt ihr sehr gut.
Jetzt kannst Du erstmal nur tun, was Du getan hast, nämlich Abhilfe von Seiten der Lehrer verlangen.
Und Du kannst mit deiner Tochter im Rollenspiel üben, wie sie sich wehren kann.
Sie hat sicher eine Stinkwut auf diesen Blödmann. Ja, den darf man dann auch so nennen. Wir nennen solche Kinder sogar "Arschlochkinder", denn das sind sie. Wir wissen aber auch, dass diese Kinder eigentlich arme Würstchen sind, weil sie irgendein Problem haben. Sie tun uns also auch etwas leid. Aber nicht WEH, verdammt nochmal!
Deine Tochter soll ihn sich vorstellen und ihn auch mal nachäffen... seinen Gang, seine Stimme. Dann spielst Du diesen Jungen und ärgerst sie. Du stuppst sie an, Du nimmst ihr was weg. Sie soll sich vorstellen, dass Du er bist. Und sie soll sich wehren, ihn anschreien, so böse und so laut wie es nur geht. Du kannst sie anstacheln: "Lauter! War das schon alles? Ich denke Du bist wütend! Na los!" Dann zeigst Du es ihr, lass deinen lautesten Kampfschrei los! Dann wieder stuppsen, nerven und dann... EX-PLO-SION!!! Sehr gut!!!
Aus dem Kampfschrei wird dann später ein Satz. Sowas wie "JETZT LASS MICH IN RUHE, VERDAMMTER IDIOT!!!" Und wenn sie danach einen Tadel von der Lehrerin bekommt... ganz ehrlich? Scheiß drauf!
Manchmal kommen danach auch Tränen, dann musst Du sie trösten und ihr sagen, wie toll sie das gemacht hat und dass sie sich bald wehren kann... erst noch etwas üben. Jetzt kann sie mal den Jungen spielen und dich ärgern.
Wenn ihr das Schreien am Anfang noch nicht so leicht fällt, dann kann sie sich auch mal mit dem Rücken zu dir aufstellen und dann ganz plötzlich umspringen und das böseste Gesicht machen, was sie drauf hat. Auch mit einer fiesen Geste dazu... Tigerkrallen zum Beispiel und ein lautes "grrrrrrrrrr"... auch ganz lustig.
Schön ist auch, mal zu üben, soooo fies, gemein und bösartig auszusehen, dass das alleine schon genug Respekt einflößt. Auf diese Weise könnte man dann auch mal ganz leise ins Ohr flüstern: "Pass auf, mein Freund. Du hast mich oft geärgert... aber das ist jetzt vorbei. Klar soweit?" Dann noch ein übler Blick von der Seite und sofortige Kampfbereitschaft (in unserem Fall die Karategrundstellung).
Sowas machen wir manchmal. Und es macht saumäßig viel Spaß.
Einmal hat meine Tochter es auch angewendet als ein Junge sie auf dem Schulweg am Zopf gezogen hat... der Klassiker zwischen Jungs und Mädchen... Das habe ich ihr auch erklärt: "Seit Generationen ziehen Jungen den Mädels an den Zöpfen... wie originell von dem Jungen." Na ja, jedenfalls hat er es genau drei Mal gemacht. Beim dritten Mal ist ihm meine Tochter (die vor ihm lief) so unvermittelt vor die Füße gesprungen und hat ihn angeschrien, ob ihm keine neuere Idee einfällt, ein Mädchen zu ärgern (das hat sie gesagt... wie geil oder?), dass er fast einen Herzinfarkt bekommen hätte. Danach mussten beide lachen und sie wurde nie wieder geärgert (von niemandem).
Außerdem rangeln und raufen wir zu Hause immer viel. Z. B. spielen wir das "Schulterklatschspiel". Dabei muss man versuchen, dem anderen auf die Schulter zu patschen und der andere muss es abwehren. Manchmal kloppen wir uns mit Poolnudeln welche auf die Birne 
Macht Spaß und schult Kraft, Selbstbewusstsein und Reflexe.
Ansonsten darf meine Tochter in so einer Situation auch zurückschlagen. Das stehe ich zu 100% hinter. Wenn es sie selbst nicht betrifft, sondern ihre Freundinnen, empfehle ich ihr auch mal "Klassenkeile". Kennst Du den Begriff? Die ganze Klasse (oder ein Teil davon) tut sich zusammen, treibt den Kerl auf dem Schulhof ins Gebüsch und maltertiert ihn eine Weile (nur ein bisschen quälen, nicht ernsthaft weh tun). Dann schlendern alle weg als sei nichts gewesen. Ja, ich weiß, das ist nicht die feine englische Art. Aber manchmal die einzig wirksame Möglichkeit. Die Mühlen der Bürokratie mahlen langsam und hier muss Soforthiilfe her.
So klingt jetzt alles sehr brutal. Aber wir sind wahnsinnig friedfertig. Wir werden uns aber nicht verarschen lassen und schon gar nicht mobben.
Wir hatten an der Regelgrundschule auch solche Probleme, wenn auch nicht so krass, wie du es beschreibst.
Als nach Beschwerden bei der Schulleitung es immer noch Schubsereien von besagten älteren Kindern gab, hat mein Sohn auf eine Privatschule gewechselt.
Dort ging es wieder los. Da habe ich mich gleich schriftlich an die Schulleitung gewandt (die Mutter des anderen Jungen hat alles abgestritten) und das Kind bekam Riesenärger und einen Verweis. Der Pausenhof und die Garderobe und alles wird jetzt kontrolliert.
Seitdem ist endlich Ruhe.
Man muss bei Mobbing an 2 Seiten ansetzen, bei den Tätern und dem Opfer. Bei derartigen Körperverletzungen wäre ich schon längst zur Polizei, zur Schulleitung und zum Schulamt gegangen. Deine Tochter kann das nicht alleine, wenn du ihr nicht hilfst, macht das niemand sonst.
Ich weiß auch gar nicht, ob ich sie an deiner Stelle wieder alleine hinschicken würde. Ich hätte zuviel Angst.
Mein Sohn besucht jetzt einen Selbstverteidigungskurs, ausserdem üben wir mit ihm "von hinten in die Eier treten", "ins Gesicht kratzen" usw....
Er hat auch Anweisung, sich immer eine Gruppe anderer Kinder auf dem Pausenhof zu suchen und ich rede auch immer mit ihm darüber, mit wem und ob er es gemacht hat.