Hallo zusammen,
ich war vor ein paar Tagen bei einem Vortrag zur Einschulung bei einer Privatschule (dh die müssen sich nicht an kann/muss halten, machen eine "Schulreifeprüfung" und entscheiden, wer eingeschult wird und wer nicht) und dort sagte die Schulärztin, dass es eigentlich nur Nachteile beim "zu früh" (= nicht schulreif) gibt, aber "zu spät" gebe es sozusagen nicht.
Nun wollte ich mal fragen, ob ihr da Erfahrung habt, hat jemand sein Kind später eingeschult und dann gedacht, dass es früher doch besser gewesen wäre? Warum? Wie war es, als die Kinder nochmals ein Jahr im KiGa waren?
LG shorty
Gibt es "zu spät" einschulen?
Hallo,
dass sind eben Erfahrungswerte. Ich tendiere auch eher zu später einschulen. Unsere Tochter haben wir jetzt früher eingeschult, da sie nur 2 Tage nach dem Stichtag geboren wurde und sie quasi allein in der Altersgruppe im Kindergarten geblieben wäre.
Wir haben unseren Sohn damals zurückstellen lassen, ihn aber kein weiteres Jahr in den Kindergarten geschickt. Wir waren in der Zeit nach der Rückstellung im Ausland. Er hat dieses Jahr sehr genossen. Danach ging dann der Ernst des Lebens los und ich habe es nie bereut, dass wir ihn zurückgestellt haben. Bei ihm gab und gib es aber auch so Besonderheiten.
Meine Tochter macht sich in der Schule, was den Schulstoff angeht ganz gut. Aber sonst denke ich manchmal wäre ein Jahr länger Kindergarten besser gewesen. Sie nimmt sich alles sehr zu Herzen, hat in der Klasse kaum Anschluss und nimmt das alles insgesamt nicht so ernst. Oft möchte sie morgens gar nicht in die Schule.
LG
Carola
Danke für deine Erfahrung. Dumm ist einfach, dass ich nicht hellsehen kann Bei meiner Großen ist es ähnlich wie mit deiner, aber sie ist ein Muss-Kind hat schon deutlich vor dem Stichtag Geburtstag, aber wie gesagt, die kümmern sich da nicht drum in der Privatschule. Tja, wie gesagt, wenn man es vorher wüsste ... Ein Jahr im Ausland in der Zeit klingt natürlich toll, dann würde ich das auch machen
LG
Meiner Meinung nach gibt es beides. Zu früh: Ganz klar, braucht man, glaube ich, nicht diskutieren. Zu spät: Ja, diese Erfahrung haben wir, in gewissen Maßen, bei unserer 9jährigen gemacht. Sie kam ganz regulär als Januarkind mit 6 in die Schule, wir hatten ein Jahr vorher schon überlegt, sie eventuell vorzeitig einzuschulen, waren dann aber doch der Meinung "zu früh, wir künnen doch kein Januarkind mit 5 in die Schule schicken", auch wenn damals schon abzusehen war, dass sie recht früh dran war. Nun ja, bis zur Einschulung konnte sie (flüssig) lesen, zählen bis in den Tausenderbereich und rechnen stellte im Hunderterbereich auch keine große Herausforderung mehr dar.
Inzwischen ist sie ind er 4. Klasse und musste sich noch nie auch nur im Geringsten anstrengen wodurch sie inzwischen richtig faul geworden ist. Im Nachhinein wäre eine frühere Einschulung wohl besser gewesen, auch wenn man es natürlich nie sicher sagen kann.
Ja, das ist eben das "Ding" man weiß es halt einfach nicht im Vorraus wie es wird ... Danke für deine Erfahrung!
Warte mal die weiterführende Schule ab. Meiner Tochter fiel in der Grundschule auch immer alles sehr leicht (sie kam als Novemberkind mit 6 Jahren zur Schule). Sie brauchte selten lernen und hatte im Endzeugnis fast nur einsen. Jetzt auf dem Gymnasium 5. Klasse hat sie richtig zu tun. Sie muss sich echt hinsetzen und viel lernen und schreibt bei weitem nicht mehr so gute Noten. In Englisch schreibt sie nur 4en, obwohl sie immer lernt. In der Grundschule hatte sie nur 1en in Englisch. Du siehst, vielleicht war das spätere Einschulen doch besser.
Huhu,
Mein Großer wurde ein Jahr später eingeschult wegen seinen Problemchen. In manchen Bereichen ist ihm nu langweilig, aber ein 100% Fehler wsr es nicht, auch wenn nu gesagt wurde er sollte evtl. eine Klasse höher gehen, haben wir uns dagegen entschieden. Wir denken dass ihm das Jahr länger im Kita besser tat und selbst beim Sportverein haben wir ihm das Jahr geben lassen, auch wenn es heißt das ernur ein Jahr in der nächst höheren Stufe spielen wird und dann wechseln muss (Rückstellungen beim Sport sind irgendwie schwieriger als bei der Schule).
Lg
Danke für deine Erfahrung, man sollte es halt vorher wissen, wie es dann später wird, geht ja aber nicht ...
Huhu,
Ich denke es ist auch von Kind zu Kind verschiedenen und kommt auf die Gründe der Zurückstellung drauf an. Ob man es am Ende alles richtig macht k.a. wird man eh später sehen. Wir haben unserem Großen dadurch eine Schullaufbahn auf behindertgerechten Schulen erspart und er kann nun ganz normale Schulen ohne Förderstatus besuchen und seine Noten sind relativ gut, so dass er da auch nicht negative Einstellungen entwickelt.
Lg
Morgen,
unser Großer ist regulär mit 6,5 eingeschult worden. Eine Früheinschulung hatten wir in Betracht gezogen, aber aufgrund der sozialen Reife verworfen.
Das letzjte Kindergartenjahr hat ihm sehr gut getan, die Erzieherin meint immer, er hätte seine innere Mitte gefunden .
Schnell war er aber in der ersten Klasse gelangweilt und absolut unterfordert. Er hat dann Ostern in die 2. Klasse gewechselt und ist auch schon da wieder einer der starken Schüler.
Er ist sehr, sehr faul und tut absolut nur das Nötigste. Die Frage ist, o die Arbeitshaltung ein Jahr früher überhaupt schon da gewesen wäre.
Wir haben es nicht bereut. Er konnte in Ruhe reifen.
Liebe Grüße
Danke für deine Erfahrung. Unsere wäre dann bei der Einschulung wirklich 7; aber es stimmt natürlich, man kann ja auch eine Klasse überspringen, wenn man sieht, dass sich das Kind langweilt.
Hallo,
"später" ist meiner Meinugn nur dann nachteilig, wenn das kind einen Wissensvorsprung hat, die Schule darauf aber nicht reagiert.
vg, m.
Wenn man das eben so genau wüsste, ob die Schule dann darauf reagiert, aber muss ich wohl einfach mal fragen, was sie da machen, wenn das dann so ist. Danke für den Hinweis!
Mein sohn wurde mit 7 eingeschult und hätte aber auch schon früher gekonnt. Ich habe auich gefragt, wie sie das händeln. bei uns wird darauf eingegangen durch spezielle Förderung.
vg, m.
Na ja, oft ist es quasi die Wahl zwischen Pest und Cholera...
Für manche Kinder ist das Schulsystem nicht wirklich ausgelegt. Mein Sohn, als Oktoberkind spät eingeschult, war stofflich gesehen viel zu spät eingeschult, das ließ sich nur durch einen Sprung lösen.
ABER: ein Jahr früher hätte es andere Baustellen gegeben. Wäre auch nicht perfekt gewesen.
Ich sehe das Problem eher in der Schule, ein guter Kindergarten kann das auffangen.
( Vielleicht manche wirklich guten Schulen auch, Montessori oder so...)
Es hängt sehr vom Charakter des Kindes ab, meine kleine Tochter scheint kein Problem mit Langeweile und langsamem Tempo zu haben, sie genießt es eher, dass sie so locker durchkommt. Mein Sohn ist in der gleichen Situation durchgedreht.
Liebe Grüße Isa
Ja, da hast du recht, schade, dass man nicht auch im Februar einen Einschulungstermin hat, das wäre für viele doch toll. Naja, muss ich wohl meine eigene Schule gründen! Aber es stimmt, manche kommen vielleicht besser mit dem Langsamen klar und dann ist es vielleicht auch ok ... ach, wenn man das nur alles vorher wüsste, wie es dann ist!
Hallo,
ist es eine Privatschule die nach dem regulären Prinzip arbeitet oder eine besondere (Montessori, Walldorf,...)?
Liebe Grüße
Ina
"Zu früh" ist eine beliebte Erklärung für alle erdenklichen Schulprobleme.
"Zu spät" muss nie als Erklärung herhalten, weil dann automatisch nach anderen Ursachen geschaut wird.
Understatement gilt als akzeptabler.
Fallen Kinder durch soziale/emotionale Unreife auf, ist das weniger akzeptiert als wenn man Unterforderung auf intellektueller Ebene als Ursache identifiziert.
Die Probleme sind vermutlich andere und lösen nicht den üblichen Beißreflex aus.
Mmmhh, so ganz kann ich nicht navollziehen, was Du meinst.
Sicher, hast Du zunächst einmal recht. Uns hat man dann von Lehrerseite "vorgehalten" warum wir ihn nicht früher eingeschult haben. Den Grund, warum er übersprungen hat, hätte es auch ein Jahr früher gegeben, da war er ehrlich gesagt schon auf ähnlichem kognitiven Entwicklungsstand.
Im letzten Kindergartenjahr ist er sozial "nachgereift". Wäre er ein Jahr vorher schneller gewesen als die anderen, hätte man ihm, da hast Du Recht, emotionale Unreife attestiert. Das Problem ist aber nach dem Springen, wieder aufgetaucht, natürlich in anderer Form, als bei einem Kindergartenkind.
DAS will aber von den Lehrern dann keiner mehr sehen, wie das Kind leidet. Er ist in einer unteren Klasenstufe nicht unterrichtbar PUNKT.
Gerade wenn ein Kind kognitiv so weit ist, ist die erste Klasse doch gut geeignet, um sozial aufzuholen. Ist ja nicht so, dass diese Entwicklung mit der Einschulung gestoppt wird. Anstatt im Kindergarten kann man auch in der ersten Klasse gut "nachreifen".
Und sagt man nicht, dass Menschen mit ihren Aufgaben wachsen? Auch Kinder können an Aufgaben wachsen.
meine tochter wurde auch erst mit 7 eingeschult obwohl sie mit 6 es schon gut gepackt hätte und so weit war (stichtag in thüringen lag so blöd)
aber einen NACHTEIL kann ich daraus nicht erkennen bis das es ihr im letzten kiga jahr immer mal langweilig war.
sie ist heute mit die größte in der klasse, reif und gefestigt und eine 1er Schülerin.
ich glaube es hat nur voteile wenn man noch ein jahr zum "reifen" hat. das ist meisst ein großer unterschied. in einem Jahr entwickeln sich Kinder sehr.
Das ist bei uns ähnlich, wir hatten kurzfristig überlegt meine Tochter als Kann-Kind zu lassen, haben uns dann aber dagegen entschieden. Ein Grund war unter anderem, dass sie eine ziemlich dominante Kindergartenfreundin hatte und wir ihr das eine Jahr Kindergarten alleine gönnen wollten, wo sie nicht so unter der Fuchtel eines anderen Kindes steht.
Das hat ihr sichtlich gut getan, sie ist schulisch und auch im sozialen Bereich problemlos durch die Grundschule gegangen, gelangweilt hat sie sich durch Differenzierung nicht.