Hallo,
das Kind einer Freundin kommt im September in die Schule. Die Kleine leidet unter selektivem Mutismus und es wird immer ausgeprägter. Die Mutter weiss nicht, in was für eine Schule sie das Kind stecken soll. Sie ist sehr intelligent laut Schuleingangsuntersuchung.
Normale Grundschule mit strengen Regeln, Montessori-Schule zur Selbstfindung oder Waldorfschule...
Ich würde ihr gerne ein paar Erfahrungen von anderen Eltern mitteilen.
Bin gespannt auf eure Antworten
Danke!
Prolactini
Selektiver Mutismus und Schule - Erfahrungen gesucht
ich kenne ein Kind, welches diese Diagnose ca. 2 Jahre vor Schulbeginn erhalten hat.
das Kind hat in den beiden Jahren Ergo- und Logopädie erhalten sowie (ich weiß nicht wie lange) Psychotherapie.
Außerdem ist das Kind mit Hilfe eines Freundes in einen Sportverein (Volleyball) gegenangen.
Das Training fand erst 1 x wöchentlich, später bis zu 3 x wöchentlich. Da war die Logo und die Ergo schon vorbei.
Das Kind ist in eine normale Schule gekommen, geht jetzt auch schon in die 2. Klasse, bringt da gute Leistungen und ist mittlerweile ziehmlich offen.
Hinzu kommt, dass die Mannschaft im Sport sehr erfolgreich ist. Ich vermute, das tut sein übriges.
Naja, sooooo streng sind die Regeln auf "normalen Schulen" ja heute auch nicht mehr. In der Klasse meiner Tochter war auch ein Junge, der kein Wort spricht, er hat dann eben geschrieben und sich mit seinen Freunden mit Gesten verständigt. Ich glaube, er war sogar mit auf Klassenfahrt.
in der klasse meiner goßen ist ein kind mit selektivem mutismus - aber nur erwachsenen gegenüber. jetzt in der 3. klasse ist es deutlich besser geworden. was parallel zur schule gemacht wird, weiß ich nicht.
kg
Hallo,
meine Tochter ist auf eine Förderschule für Sprache gekommen. Allerdings ist sie neben dem selektiven Mutismus auch sprachverzögert und hat obendrein eine Angststörung. Für sie wäre eine Regelschule mit großen Klassen die absolute Überforderung gewesen. Die kleine Klasse auf der Förderschule tut ihr gut. Allerdings wird dort natürlich nichts gegen den Mutismus gemacht, aber sie fühlt sich eben wohl.
LG
caipi
Das Kind wird ja wohl hoffentlich in Behandlung sein, dann sollte die Mutter sich mit den Therapeuten und Ärzten beraten und Gespräche mit den Schulen führen.
Ich denke wenn alle an einem Strang ziehen, drüfte es kein Problem sein, das Kind ganz normal in die Grundschule einzuschulen.
Es wird immer ausgeprägter....??? Ich würde dringend eine geeignete Therapie empfehlen (Adressen unter www.mutismus.de, www.stillleben.de, etc). Es gibt inzwischen viele Anlaufstellen und man muss nicht mehr "zuschauen", wie sich das Schweigen verfestigt..... Und mit Hilfe eines Therapeuten kann man dann mit den in Frage kommenden Lehrern besprechen, inwiefern die jeweiligen Schulen kooperationsbereit und offen für die Problematik sind.
Bei weiteren Fragen: gerne, auch per pn
Viele Grüße!
Danke für eure Antworten!
Die Kleine macht wohl seit einem halben Jahr oder so Logopädie und Ergotherapie. Einen Psychiater will die Mutter noch nicht an ihr Kind ranlassen. Sie hat bedenken, das er durch das Thematisieren vor dem Kind noch mehr kaputt machen könnte.
Eine Sprachheilschule wird es bei uns in der Nähe wohl nicht geben - wir leben auf dem Land. Aber ich werde ihr auf alle Fälle mal den Tip geben sich bei ihrer Krankenkasse nach einer Sprachheilkur o. ä. zu erkundigen.
Die Internetseiten werde ich mir auch mal ansehen...
LG
Prolactini
Logopädie und Ergotherapie sind vollkommen ok, da muss zunächst mal gar kein Psychiater ran- sollte es sich tatsächlich "nur" um Mutismus handeln. Aber Logopädie und Ergotherapie machen nur Sinn, wenn der Logopäde bzw. der Ergotherapeut Ahnung von Mutismus hat. Ansonsten ist das vertane Zeit. Und die ist extrem kostbar bei dieser Angelegenheit.
Nach einem halben Jahr Therapie sollten sich außerdem schon die ersten Fortschritte eingestellt haben. Wenn, wie du schreibst, das Schweigen tatsächlich nur noch ausgeprägter wird, dann stimmt irgendwas nicht!
Mein großer Sohn redet gar nicht, ist in der 4. Klasse einer normalen Grundschule. Im Vorfeld der Einschulung wurde viel gerdet, informiert und überlegt. Dann haben sie ih genommen und alle kommen gut zurecht. Er hat u d hatte viele verschieden Lehrer, die alle ihren Weg gefunden haben mit ihm zurecht zu kommen.
Jetzt im 4. Schuljahr ist die mündliche Mitarbeit ein großes Ding und bevor ich anfangen konnte mir ernsthaft Sorgen zu machen, hat man in der Schule schon dafür gesorgt, dass er aus der mündlichen Benotung herausgenommen wird. Er bringt seine Leistungen anders und hat gute Noten.
Ich glaube, es ist wichtig, dass man das Problem offen angeht und dass man Therapeuten im Hintergrund hat, die ggf. mit den Lehrern reden und sie besser informieren können als man das als betroffener Elternteil manchmal kann. Auf einer Sprachförderschule wäre unser Kind total unterfordert gewesen. Sprache ist ja nicht das Problem, sondern die Angst davor.