Hallo,
unser Sohn wird im Juli 2014 6 Jahre alt und kommt demzufolge in die Schule. In der Grundschule bei uns im Dorf ist er auch angemeldet.
Schon seit über einem Jahr sind wir in logopädischer Behandlung, weil er eine sehr undeutliche Aussprache hat. Es ist schon viel besser geworden, aber er tut sich immer noch sehr schwer damit und es kommt des Öfteren vor, dass wir ihn schlecht verstehen. Wenn er sich Mühe gibt, klappt es ganz gut. Wenn er im Redefluss ist und ganz viel erzählen will, ist es ein reiner Kauderwelsch.
Nun hat mich der Kindergarten angesprochen, weil sie ein ungutes Gefühl haben, ob er es auf unserer Schule im Dorf ohne Probleme packen wird. Ich selbst habe mir da auch schon Gedanken gemacht und habe auch schon die ganze Zeit ein komisches Gefühl im Bauch deswegen.
Ich muss dazu sagen, er ist sehr intelligent und auch reif und fit für die Schule. Er freut sich auch darauf.
Der Kiga hat mir jetzt eine Grundschule mit Förderschwerpunkt Sprache empfohlen. Diese liegt ca. 35 km vom unserem Wohnort entfernt. Auf der Homepage von der Schule habe ich mich informiert und ich könnte mir vorstellen, dass das was für unseren Sohn wäre. Einen Beratungstermin habe ich im Januar dort auch.
Unsere Logopädin habe ich auch bezüglich der Schule angesprochen. Sie meinte, dass sie nicht sicher wäre, ob es eine Alternative für unseren Sohn wäre. Sie würde diese Schule nur für Kinder empfehlen, die noch schlechter sprechen würden wie unser Sohn. Als ich ihr erzählte, dass es im nächsten Schuljahr bei unserer Schule im Dorf wohl nur eine Klasse mit ca. 24 Kindern geben wird und da auch das Prinzip „Schreiben lernen durch Hören/Sprechen“ unterrichtet wird, war sie dann aber auch eher für die Förderschule.
Ich bin da echt hin und hergerissen und vergleiche die Pro und Kontras für die Förderschule:
Pro:
Er wird weiter gefördert und bekommt den normalen Stoff einer Grundschule unterrichtet. Er kann nach der 1. Oder 2. Klasse auf unsere Schule zurückwechseln. Er besteht nicht die Gefahr, die 1. Klasse wiederholen zu müssen, wenn er es auf unserer Schule nicht schafft oder dass er von anderen Kindern gehänselt wird (grad von den größeren).
Contra:
Er sitzt jeden Tag zweimal für mindestens 30 Minuten im Bus. Er wird aus seinem Freundeskreis gerissen (er freut sich ja, dass er mit mehreren seiner Freunde in die Schule kommt).
Gibt es hier vielleicht Eltern, deren Kinder auch so eine Förderschule besuchen und können mir von Ihren Erfahrungen berichten? Was würdet ihr machen?
Ich tendiere ja eher für die Förderschule, aber ich bin so hin und hergerissen. Den Beratungstermin nehme ich auf jeden Fall wahr. Er wird dort auch schon getestet.
Und ist es richtig, dass ich, falls er an der Förderschule angemeldet wird, ich mich bis auf den letzten Tag um entscheiden kann, dass er doch auf unsere Grundschule geht (falls er in den nächsten 8 Monaten doch noch sprachlich alles aufholt)?
Sorry, wenn das jetzt bissl viel und durcheinander geschrieben ist.
Danke schomal für eure Antworten.
LG streichelmaus
Normale Grundschule oder Förderschule Schwerpunkt Sprache
hallo,
beim besten Kumpel meines sohnes ist es genauso wie bei euch.
bei ihm wurde es einfach sehr sehr spät festgestellt, dass er schlecht hört, hat dann röhrchen bekommen, aber da war vieles mit der sprache schon im argen.
er hat das letzte jahr dann in einem sprachheilkindergarten verbracht.
Der kindergarten hat sich dann darauf versteift, dass er die sprachheilschule ( auch ne halbe stunde busfahrt) besuchen soll..... zu fuß zur ortsansässigen grundschule 6 minuten.
Zudem sind dort alles seine freunde.
Die Eltern waren sehr verunsichert und haben dann nach langem langem grübeln, vielen gesprächen mit der zukünftigen lehrerin, direktorin, erzieherin, förderlehrerin und logopädin sich für die grundschule im dorf entschieden.
dafür haben mehrere gründe gesprochen: eine sehr kleine dorfklasse (12 kinder insgesamt). er hat keine hemmungen draufloszuquatschen (auch wenn ich niemand versteht) er ist sehr kontaktfreudig, er kann im prinzip (laut logopädin) alle konsonanten korrekt aussprechen (aber im normalen gespräch ist er halt "schludrig"), er wird zunächst dort als integrationskind geführt mit speziellem förderbedarf (so holt ihn die förderlehrerin raus um spezielle sachen mit ihm zu üben),
und sie waren im letzten jahr noch zur Sprachheilkur. das hat auch viel gebracht. (auch wenn es zwischenzeitlich jetzt wieder etwas schlechter ist, weil er grade keine schneidezähne hat).
Bis jetzt klappt es so sehr gut, er geht gerne in die schule und die eltern sind auch zufrieden. Der stoff ist kein Problem, er kommt gut mit, ist gut in der klasse angekommen.
Ausserdem bleiben sie ja mit der logopädie dran....
Mein eindruck ist auch, dass es sich zurechtruckeln wird.
Ist zwar nicht direkte erfahrung.... aber viell. hilft Dir das auch
lg a
Hallo
Hast du mal an eine Sprachreha gedacht?
Ich war mit meinem Sohn 4 Wochen am Werscherberg es gibt aber auch noch andere Einrichtungen.
Da solltest du dich aber schnell drum kümmern.
Es bringt viel mehr als einmal die Woche Logo.
Dann würde ich ihn in der Dorfschule anmelden.
Gründe
Du weißt beim wechsel nicht wie weit die Dorfschule im Stoff ist.
Du schreibst 35 KM ist die Sprachschule entfernt. Da sitzt dein Kind unter umständen auch 1-1,5 Stunden je Fahrt im Bus denn bei uns ist es so das die Busse Rundfahrten machen und die Kinder einsammeln.
Dein Sohn muss sich eben in der Grundschule bemühen deutlich zu sprechen was ja auch einen Übungseffekt ist.
Mhhh, das ist schwierig, dir da etwas zu raten.
Dein Kind scheint ja eher ein Grenzfall zu sein. Von daher können wir dir eigentlich nur von unseren Erfahrungen und Einschätzungen berichten, die du dann für dich einordnen musst.
Mir stößt diese Aussage auf:
"weil sie ein ungutes Gefühl haben, ob er es auf unserer Schule im Dorf ohne Probleme packen wird."
Was ist denn das für eine Aussage??? Die meisten Kinder haben eine ganz passable Schullaufbahn und "packen" ihren Abschluss (für welche sie sich auch immer entscheiden). Doch ich kenne echt nicht ein einziges Kind, was das "ohne Probleme" gepackt hat.
Jedes Kind hat im Laufe seiner Schulbahn Schwierigkeiten zu überwinden. Das reicht von Unterforderung und Langerweile bis hin zum Hassfach. Jeder hat da irgendetwas, was ÜBERWUNDEN werden muss.
Ihr habt den Vorteil, dass ihr wisst, was es bei eurem Sohn wahrscheinlich sein wird. Ihr "baut" bereits "vor" und werdet ja wahrscheinlich mit der Behandlung nicht mit Schuleintritt aufhören. In der Tochter meiner Klasse ist auch ein Mädchen, das noch sehr undeutlich und hektisch spricht. Sie hat aber KEINE Probleme in der Schule. Dagegen hatte ein anderes Kind völlig unerwartet jetzt monatelang mit der Eingewöhnung zu tun....
Also so lange es auf der Dorfschule wahrscheinlich auch funktioniert (und es klingt danach, wenn auch unter ein wenig mehr Einsatz als der Durchschnitt), solltet ihr ihm die Vorteile der Dorfschule lassen (meine Meinung)!
Hi,
ich würde mal von einem Fachmann einen Sprachtest machen lassen und nicht unbedingt von einer Logogpädin. Es gibt hier viele sind, die keine Ahnung haben und nur nach Schema f therapieren. Kinderärzte haben von der Sprache ebenfalls keine Ahnung.
Wir waren bei www.gabriele-iven.de und wir haben innerhalb 1/2 Std. erfahren, das unsere Tochter keine Sprachentwicklungsverzögerung hatte sondern was anderes. Mit der richtigen Logopädin haben wir vieles super schnell aufgeholt wo uns vorher durch die falsche logopädin leider die Zeit weggelaufen ist. Leider ist man auch viel zu gutgläubig.
meine tochter ist nicht perfekt ( 2. Klasse) aber sie gehört mit zu den Besten, auf einer Sprachschule wäre sie untergegangen, das der Unterricht langsamer abläuft.
Ich würde dir echt raten, hier ganz fix mal eine Sprachintensivtherapie zu besuchen.
Bei der Iven kannst Du es über normale Rezepte machen von 1-6 Wochen und gleich mit Urlaub verbinden.
Das Poblem ist nur immer wieder, das Ärzte ersteinmal alles ablehnen
lisa
Hallo,
wie ich hier so mitbekommen habe gibt es viele verschiedene Arten von Sprachheilschule in Deutschland. Mein Sohn hatte bei der Einschulung nur noch leichte Sprachpobleme, hatte aber auch noch Probleme in der Grob- und Feinmotorik. Wir sind aus Bayern, er musste deshalb mit noch 5 Jahre in die Schule. Ich habe erst auch gedacht, die nehmen ihn bestimmt nicht, da er so vieles aufgeholt hatte, aber die Schule meinte, genau für so Kinder wären sie da, die einfach noch einen Schubs brauchen.
Er ging in der Sprachheilschule mit 11 Kindern, und wechselte dann nach der 2.Klasse in die 3. Klasse Grundschule. Der Wechsel klappte ohne Probleme, jetzt in der 4. Klasse hat er den Notendurchschnit für das Gymnasium.
Er hat in der Schule viel Selbstbewußtsein bekommen, er traute sich auf einmal was zu. Er war nicht mehr der Einzige mit Problemen! Klar war der Unterricht für ihn oft zu langsam, aber die Lehrerin gab mir z.B. in Mathe ein Heft mit, in dem er Aufgaben machte, die noch lange nicht durchgenommen wurden.
Der einzige Nachteil, den er jetzt hat, ist daß er keine Freunde in der Schule hat. In eine Klassengemeinschaft dazu zu kommen, auch wenn man viele von KiGa her kannte ist echt schwer.
Aber er kommt damit zurecht! Ich weiß aber auch nicht, ob er mehr Freunde hätte, wenn er normal eingeschult worden wäre. Er braucht halt immer noch recht lang beim reden und im Sport ist er durch seine motorischen Defizite auch eine Niete. Gerade die Dinge, die in dem Alter wichtig sind.
Liebe Grüße
Martina
Hallo,
meine Tochter ist im September auf eine Förderschule eingeschult worden, mit Schwerpunkt Sprache.
In unserer normalen Grundschule wird auch Schreiben nach Hören/Sprechen gelernt bzw. mit der Anlauttabelle.
In der Förderschule lernen sie nach der früher üblichen Silbenmethode.
Meine Tochter spricht auch sehr undeutlich und für sie war es eindeutig die bessere Alternative. Und was ich nie geglaubt hätte: Sie ist sogar eine der besten im Lesen
Allerdings haben sie bis jetzt erst die Buchstaben A, M, F, U, I, L, O und sie kann sich lesetechnisch auch nur in diesem Bereich bewegen. Aber da gibt es spezielle Fibeln dazu.
Sie macht 1./2.Klasse auf 3 Jahre bei einer Klassenstärke von 13 Kindern.
LG Babsi
Hallo,
"Schon seit über einem Jahr sind wir in logopädischer Behandlung, weil er eine sehr undeutliche Aussprache hat. Es ist schon viel besser geworden, aber er tut sich immer noch sehr schwer damit und es kommt des Öfteren vor, dass wir ihn schlecht verstehen. Wenn er sich Mühe gibt, klappt es ganz gut. Wenn er im Redefluss ist und ganz viel erzählen will, ist es ein reiner Kauderwelsch."
Liest sich, als hätte das Kind ein Problem mit den Ohren. Lass das mal von jemandem testen, der Ahnung hat. Ohrenarzt oder Pädaudiologe.
LG
Danke erstmal für eure Antworten
Zum Ohrenarzt gehen wir morgen. Bis jetzt waren die Hörtests beim Kinderarzt immer in Ordnung, aber beim HNO haben die ja noch bessere Geräte...
kann auch eine verbale Dyspraxie sein
Es ist schwer dir da etwas zu raten. Ich würde mit beiden Schulen sprechen und schauen, ob er in der GS wirklich genug gefördert werden kann.
Ansonsten würde ich schauen, wie der Verlauf war, ob sich innerhalb eines Jahres viel in die richtige Richtung getan hat, wenn ja würde ich ihn evtl. einfach ein Jahr zurückstellen lassen (auch wenn er sonst schulreif ist) und ihm noch ein Jahr geben um sich nochmal in der Sprache verbessern zu können. Wenn sich allerdings kaum etwas tut, dann macht das wenig Sinn und es wäre wirklich besser über entweder die Sprachheilschule oder GS evtl. mit Schulbegleiter nachzudenken.
Aber das alles kannst du sicher mit den Schulen selbst viel besser besprechen.
Bei meinem Grossen stand auch die Entscheidung Sprachförderschule oder normale Grundschule an. Er litt an multipler Dyslalie - Ursache wurde nie ganz geklärt, die gefühlten 100 Hörtests beim Pädaudiologen waren immer ohne Befund und in logopädischer Behandlung war er, seit er 4 wurde.
Allerdings bestärkten uns die Erzieherinnen in der KiTa es auf der normalen Grundschule zu versuchen, wir taten es und die Dyslalie verschwand tatsächlich beim Lesenlernen.
Lustigerweise hatte sich seine erste Logopädin auch überlegt, ihm vorzeitig Lesen beizubringen, ist aber davon abgekommen, weil diese Methode des korrekten Aussprachelernens eigentlich nur bei gehörlosen Kindern angewandt wird. Hätte sie es mal gemacht ;).
Grüsse
BiDi