Es wird kniffelig:
Unser großer Sohn ist im August eingeschult worden mit 5 Jahren als Muß-Kind.
Im September ist er 6 geworden.
Wir wohnen in einem Bullerbü-Dorf mit 2 ersten Klassen. Man kennt die Eltern aller Kinder schon bereits aus dem Kindergarten.
Nun sind in der Klasse unseres Sohnes 4 Kinder, die vorab nicht bekannt waren. Der eine Junge ist total knorke und kommt auch öfter zum spielen, das Mädchen kenne ich nicht weiter.
Und dann sind es noch 2 weiter JUngen. Der eine Junge wohnt auch hier im Dorf, der andere kommt aus der Nachbarstadt.
Beide Kinder sind auffällig. Sie schlagen andere Kinder, ärgern sie massiv. Der Junge aus der Nachbarstadt war bereits bei der Einschulung schon 8, wurde in Stadt der Schule verwiesen als unbeschulbar und hat eine Schulbegleitung. Er ist aber so "schlau" all diese Tätlichkeiten in der ABwesenheit der SChulbegleitung auszuüben.
Der andere Junge ist ebenso massiv und die Mutter wiegelt alles ab (es haben zahlreiche Gespräche zwischen betroffenen Eltern und der Mutter stattgefunden) mit dem Satz: Er ist halt ein richtiger Junge.
So nun zu unserem Sohn: Er selbst hatte "nur" Probleme das ihn die Jungs ärgern. Nun ist er auf die Idee gekommen, dass die Jungs ihn nicht ärgern, wenn er mit ihnen spielt und hat das auch die letzten zwei Tage in die Tat umgesetzt. 2 andere Kinder denken genauso.
Nun hab ich wirklich Bauchweh damit. Zum einen das ihn die anderen Kinder irgendwann nicht mehr mitspielen lassen a la : Geh zu xxx und spiel mit dem. Aber zum anderen hab ich Angst das er sich zu irgendeinem Blödsinn anstiften lässt.
Es gibt das Gerücht das schon Autos zerkratzt wurden, aber eben ein Gerücht.
Ich hab das Kind erlebt (bei Schulaufführungen und wenn ich in der Schule war) und verbale Kraftausdrücke, von denen ich bezweifle das er deren Bedeutung kennt, sind nur die Spitze des Berges.
EIgentlich kann er das einschätzen, aber er selbst sagt: Ich will eigentlich nicht mit ihm spielen, aber so ärgert er mich nicht. Ich kann mir schon vorstellen, dass er dabei auch Spaß hat. Geärgert haben sie in der Zeit lt Aussagen unseres Sohnes keine anderen Kinder.
Grundsätzlich verstehe ich den Gedankengang unseres Kindes natürlich.
Ich hab ihm erklärt, dass man doch eigentlich nur mit Kindern spielt, die auch fair zu anderen Kindern sind, dass sie sich von ihm nicht ärgern lassen sollen, indem sie versuchen nie allein mit ihm zu sein, dass sie zu Streitschlichtern, zu Lehrern gehen können.
Auch hab ich ihm ganz klar gesagt, dass er mit den beiden nie außerhalb der Schule bei denen oder uns spielen wird. (Also sich verabreden).
Habt ihr irgendeinen Tipp?
Spielen Pausenhof mit den "falschen" Kindern
Ich würde mit der Klassenlehrerin sprechen, inwieweit sie da ein Problem sieht. Ansonsten hast du dein Kind schon gut bestärkt. Ich würde mir aber über ungelegte Eier jetzt noch keinen Kopf machen.
>>Auch hab ich ihm ganz klar gesagt, dass er mit den beiden nie außerhalb der Schule bei denen oder uns spielen wird. (Also sich verabreden).<<
Das würde ich nur einschränken, wenn dein Sohn sie sowieso nicht einladen möchte, ansonsten könnte es schon ziemlich nützlich sein, mal hinter die Fassade zu schauen und hautnah zu erleben, ob die Kinder wirklich so schlimm sind.
Ich habe nämlich schon das Gegenteil erlebt, vom Hören und Sagen, irgendwelche komischen Gerüchte und dieses Kind war es ja immer und jeder Blödsinn stammt augenscheinlich von diesem Kind und überhaupt ist er Satan persönlich und was war, lieber, netter Kerl, bisschen wild mit großen Bruder und großem Sprachschatz und super tollen Eltern. Und diese Eltern tuen ihr absolut bestes.
LG Ella
hi,
ich finde es schlimm, wenn kinder direkt ausgegrenzt und abgestempelt werden!
ich kann deine bedenken zwar einerseits verstehen, andererseits sehr ich direkt einen trupp mütter vor mir, die an der schule rumhängt und sich das maul über andere leute und deren kinder zerreißt.
ich finde es auch nicht richtig, den kontakt von vorneherein außerhalb der schule zu verbieten! lade die jungs doch mal zu euch ein und mache dir bitte swelbst ein bild!
und ich kann dir sagen, dass KINDER im grundschulalter wörter benutzen, dass dir die ohren abfallen. natürlich nicht in hörweite ihrer mütter, aber sie tun es alle.
lg
Also ich hänge nicht in der Schule ab mit anderen Müttern um die Kinder zu beobachten. Nur wenn ich in der Schule bin, um mein Kind abzuholen und er kommt aus dem Klassenraum, schubst andere Kinder beiseite mit den Worten: Ich geh pissen, dann bin ich wirklich nicht bereit dieses Kind zu uns nach Hause einzuladen um ihm eine Chance zu geben.
Sicher ist der Gedanke unseres Kindes schlau, aber leider nicht zielführend. Die Jungen werden nicht ausgegrenzt, sie grenzen sich aus, indem sie andere Kinder über den Flur ziehen am Ranzen, in die Weichteile treten etc. Da fleißen viele Tränen. und da sollen wir uns als Auffangstation hinstellen wo Lehrer, Schulbegleiter und die eigenen Eltern scheitern?
Es gab Gespräche mit den Lehrern, sie wissen von der Problematik, aber sie sagen auch ganz klar das sie nicht weiter kommen. Das Jugendamt ist auch in der Schule gewesen.
Ich unterstelle den Kindern gar nichts und alberne Unterstellungen (Drogenhandel) können gelassen werden. Ich möchte den ein oder anderen Mal erleben wenn sich das Kind jeden Abend damit beschäftigt, man nach Rat fragt und so eine dämlich Antwort bekommt.
Wenn ich meine Tochter aus der Schule abhole, dann sehe ich weitaus schlimmere Dinge als schubsende Kinder und dennoch würde ich keinem dieser Kinder den Kontakt zu meinen Kindern generell verbieten. Dazu müsste schon mehr passieren.
Wieso ist das nicht zielführend?
Ich hatte auch Mitschüler, bei denen mein erster Eindruck alles andere als positiv war. Aber viele haben auch gemerkt, dass der Hase an unserer Schule anders läuft und haben zumindest versucht sich anzupassen. Das hätten sie aber sicherlich nicht getan, wenn nicht wenigstens ein paar SchülerInnen auf sie zugegangen wären.
Wenn du der Meinung bist, die Kinder (!) würden sich ausgrenzen, dann frag dich doch einfach mal warum.
" Ich geh pissen, dann bin ich wirklich nicht bereit dieses Kind zu uns nach Hause einzuladen um ihm eine Chance zu geben."
Das hat meiner auch schon gesagt und natürlich wird das nicht geduldet. Er ist 8 Jahre alt und hat gerade entdeckt, dass sie alle cool sind. Absolut nervig, aber meiner Meinung nach ziemlich normal. Meine Freundin mit ihrem 6 Jährigen findet das natürlich auch nicht toll, aber in der Schule gehen noch viel schlimmere Sachen rum.
"Es gab Gespräche mit den Lehrern, sie wissen von der Problematik, aber sie sagen auch ganz klar das sie nicht weiter kommen"
Ziemlich unfähige Schule, bei uns bekommen die Kinder mächtig Feuer unter dem Hintern gemacht. unsere schule ist toll.
Und du meinst, wenn keiner mit dem Kind spielt wird sein Verhalten besser?
Was soll denn mit dem Kind geschehen? Wollt ihr es rausmoppen?
Gelinde gesagt ist es mir ziemlich egal was mit ihm wird. Mit 8 Jahren kann man wissen das man keine Gewalt ausübt und auch keine Autos zerstört.
Es steht außer Frage das das Kind auf einer Förderschule wäre, wenn diese in unserem Bundesland nicht abgeschafft worden wäre.
Mal davon abgesehen ist rausmobben gar nicht das Thema, er soll sich nur benehmen. Punkt.
Die Frage war wie ich mein Kind bekräftige, das er versteht das die Jungs ihm nicht gut tun könnten.
Antworten wie deine zeigen mir warum inklusion nicht funktioniert. Sie muß nämlich von den einzelnen gewollt werden. Und Eltern sind oft wenig tolerant, wenn das eigene Kind von den Nachteilen mit betroffen ist.
Eigentlich schade
Hallo, tut mir leid für die vielen unqualifizierten Antworten hier...
Meine Tochter hatte in der Grundschule eine "untergebrachte" gewalttätige Asylantenfamiile (ältere Geschwister bereits im Knast - aber wohl nicht abschiebbar wegen kranken Baby...) Zwei (wesentlich) ältere Jungs waren in ihrer Klasse, beide gewalttätig (Nase eines Jungen gebrochen, weil an der Rutsche nicht vordrängeln gelassen...)Meine Tochter hat von sich aus den Kontakt zunächst absolut gemieden, hat dann aber in der 3.Klasse den beiden Nachhilfe in Mathe gegeben. Nach Korrektur einer Aufgabe mit "Vergabe der Note 5" dachte ich, na Klasse, Krankenhaus in Sicht. Es war aber nicht so, sie haben sie respektiert und sich das nächste mal mehr Mühe gegeben...Die Nachhilfe hat bis Ende der Grundschule angehalten und es gab keinen Ärger. Natürlich sind das keine Freunde geworden, meine Tochter war aber nie eine Angriffsopfer der Jungs und deren anderen Bruder und Schwestern. Aufgrund dieser Erfahrung finde ich den Gedanken Deines Sohnes nicht schlecht.Solange er nicht auf das Niveau der beiden anderen absinkt, probiert es aus.
LG baerbelbaby
Ich danke Dir für Deine Antwort.
Genau in diese Richtung gehen meine Gedanken.
Ich hab eben sehr lange mit einem Dipl.Sozialpädagogen an einer Berliner Brennpunktschule gesprochen und er hat mir noch den Tipp gegeben, meine Sorgen ganz klar unserem Sohn gegenüber zu formulieren (hinsichtlich der Gewalt etc) und ihn darin zu bekräftigen das er nur mit Kindern spielen muss, bei denen er sich wohlfühlt. Damit er auch lernt sich klar abzugrenzen.
LG