Hallo!
Ich mach mir momentan ein bisschen Gedanken um meine große Tochter.
Sie hat in Tests immer wieder das Problem dass sie unbedingt gut sein will aber gerade in Mathe wegen Leichtsinnsfehlern sich die Note "versaut". Also sie soll ein Säulendiagramm machen und macht ein Balkendiagramm. Sie soll auf den nächsten Tausender runden, macht sie, aber sie rundet die Zahl aus der falschen Zeile. Sie löst ne riesen Textaufgabe, letzter Satz ist und jetzt teile das Ergebnis durch 2 und das vergisst sie einfach.
Sie nimmt sich das richtig zu Herzen. Hat mir letzte Woche tränenüberströmt die Tür aufgemacht weil sie Mathe wieder wegen solchen Fehlern eine Note schlechter hat.
Ist das ein Entwicklungsprozess? Wie kann man Kindern helfen sich da besser zu fokussieren? Muss dazu sagen sie ist die jüngste in der Klasse und hatte in der ersten Klasse arge Startprobleme, sie war die letzte die Lesen konnte.
Dazu kommt dass momentan zu Hause recht wildes Durcheinander herrscht weil wir im Sommer einen Nachzügler bekommen haben und nebenbei noch bauen. Somit sieht sie ihren Papa nur Sonntags im Moment.
Gestern war der Infoabend der weiterführenden Schule und ich bekomme ein bisschen Panik wie das dort dann weiter gehen soll. Das Tempo zieht dort ja noch mal an und das wird noch mal ne ganz andere Welt.
Vielleicht seh ich es momentan auch nur etwas zu eng. Aber mir wird ganz mulmig wenn meine "Kleine" ab September in so ne riesen Schule gehen soll
Gruß Sabine
P.S. Termin bei der Lehrerin mach ich natürlich, wollte hier nur mal Fragen ob andere Kinder auch solche Problem haben/hatten.
Konzentrieren in Tests und Schulaufgaben 4. Klasse
Hallo,
bei deiner Tochter wäre ein Wiederholung der 4. Klasse sicherlich gut. Ob das geht, weiß ich allerdings nicht. Ich denke sie wird es in der Oberschule schwer haben.
LG
Carola
Denke das wäre zu drastisch. Das wäre für sie der Weltuntergang. Und dann würde sie sich sicher auch langweilen wenn sie die vierte nochmal machen muss.
Mal sehen was die Lehrerin meint.
Hallo, was soll das denn bitte bringen, außer dass das Kind das Gefühl bekommt, es sei " dumm"?
An die Te: deine Tochter soll sich angewöhnen, hinter alle Teilschritte auf der Angabe ein Häkchen hinter gelöste Teilaufgaben zu machen, so kann sie nichts vergessen. beim Durchlesen der Angabe soll sie Schlüsselbegriffe unterstreichen.
LG,
Delfinchen
Ich bin völlig anderer Ansicht als caro3000 und finde - nebenbei bemerkt - so ein lapidar hingeworfenes "Gesamturteil" wirklich daneben. Wer sich nicht die Mühe machen will etwas überlegter zu antworten, sollte es bleiben lassen.
Also: ich kann Dir aus meiner Erfahrung nur sagen, dass Dein Kind sich in guter Gesellschaft befindet. Mein ältester Sohn geht zur Zeit in die 4. Klasse in Bayern (weiß nicht aus welchem Bundesland ihr kommt) und der Druck, den er sich SELBST macht ist enorm. All die Dinge die Du beschreibst kenne ich haargenau so momentan von unserem Sohn - und unser Großer ist NICHT der Kleinste in der Klasse (so wie Deine Tochter), er hatte auch all die Jahre nie Mühe in der Grundschule.....aber jetzt häufen sich auch bei ihm diese Leichtsinnsfehler in Proben. Auch bei uns gab's schon oft Tränen deswegen und nicht nur bei ihm - auch bei vielen seiner Klassenkameraden. Wir haben uns mittlerweile schon daran gewöhnt dass wirklich fast bei jeder Probe die Note um einen Punkt schlechter ist, als sie sein könnte. Das heisst bei unserem Süßen immer noch, dass er INSGESAMT einen super Durchschnitt hat und eine klare Gymnasialempfehlung (der Zwischenbericht kam grad rau) - aber es bekümmert und ärgert ihn sehr, dass er permanent unter seinen Möglichkeiten bleibt (nicht im Mündlichen!). Dreier in Proben gab's bei uns früher überhaupt nicht, dieses Jahr schon - und der Mathecrack der Klasse hatte letzthin sogar eine 4, einfach weil er kopflos eine ganze Aufgabe vergessen hatte.
Ich denke einfach, die Kinder sind in mehrere Hinsicht gefordert: erstens machen sie im Alter von 9 bis 10 nochmal einen gewaltigen Entwicklungsschritt durch, zweitens steigen die Anforderungen und vor allem der Druck und drittens habe ich das Gefühl, dass die 4. Klasse für die meisten Kinder ein permanentes Stresslevel bedeutet. Da ist einmal das Muffensausen vor dem Übertritt, die Erkenntnis, dass es nun bald vorbei ist mit der Grundschule und der gewohnten Klassengemeinschaft und dann natürlich auch das langsame Schlittern in die Vorpubertät (in der manche Kinder in dem Alter ja auch schon voll drin sind). Unsere Lehrerin ist glücklicherweise eine tolle Pädagogin, die diese Dinge gelassen nimmt und die Kinder tröstet und ermutigt. Sie hat schon viele 4. Klassen durchlaufen sehen und weiß, wie die Kinder ticken. Ich denke, Du kannst nichts tun als Deine Tochter ermutigen und begleiten - und klar kann man Konzentration auch bis zu einem gewissen Grad üben. Immer wieder ermuntern, nochmal hinzusehen bei den Hausaufgaben, die Kinder einfach auch mal ruhig sitzen lassen zu Hause - aber im Großen und Ganzen muss man solche Phasen auch einfach mal aushalten. Du wirst sehen, das wird wieder besser. Deine Tochter wird ja auch älter. Bis zum Übertritt in die nächste Schulform ist ja noch Zeit. Vielleicht hilft ja auch sowas wie Kinderyoga oder autogenes Training. Das haben wir uns für unseren Sohn mal überlegt - er ist nämlich auch einfach ein Perfektionist und steht sich dadurch oft im Wege. Sprich mal mit anderen Eltern - Deine Kleine ist ganz bestimmt nicht die einzige, die zur Zeit Leichtsinnsfehler macht und sich Noten versaut. Mir hilft der Austausch zu befreundeten Müttern da immer total. Und natürlich die Gespräche mit der Lehrerin, die mein Kind ja auch im Unterricht sieht und nicht nur während der Proben....
Alles Gute und LG,
evi
Danke du sprichst mir aus der Seele. Ich glaube Richtung Yoga oder so wäre nicht schlecht.
Wir wohnen auch in Bayern und bei uns gab es auch Freitag diese Notenberichte. Das war wohl auch ihr Hauptstress. Ganze Aufgaben vergessen hatten wir auch schon.
Die anderen Eltern haben eher das Problem dass ihre Kinder es zu locker sehen.
Gestern auf dem Infoabend war ich einfach auch geflasht. Die riesen Schule. Fast 3000 Schüler und der Schulleiter fing gleich an mit Leistungsbereitschaft und so weiter. Da wirds mir gleich ganz mulmig. Glaub ich muß versuchen sie etwas abzulenken.
Ja, das ist bestimmt eine gute Idee. Diese Infoabende sind der Hammer, ich weiß - wobei eine Schule mit 3000 Schülern (!!) ja alles toppt, brutal. Ich glaube, man darf sich da einfach nicht so ins Bockshorn jagen lassen. Ehrlich: wenn Du mich vor einem Jahr gefragt hättest hätte ich nie vermutet, dass diese 4. Klasse uns so viel Nerven kosten würde. Beruhigend ist, dass es vielen so geht. Mein Sohn kommt gerade von der Schule heim und erzählt, dass sie heute eine Mathe-Ex geschrieben haben (halbschriftliches Malnehmen) und es Geheule in der Klasse gab, weil einige Kinder eben gleich zu Beginn die Aufgabe falsch gelesen haben und dementsprechend später mit der Zeit nicht hinkamen....vieles ist da schlicht und ergreifend der Nervosität geschuldet. Das lässt sich auch nicht mehr so einfach richten wie in den ersten beiden Klassen (die geforderte Konzentrationsleistung kann man gar nicht vergleichen) - der Druck ist zu groß, der Anspruch an sich selbst auch. Da muss einfach Ruhe her in den Schulalltag und die wird sich wahrscheinlich erst wieder einstellen, wenn endlich der Mai gekommen ist. Hoffen wir das beste!
LG, evi
Hallo,
sie muss lernen alles am Ende noch mal zu kontrollieren. Das wird unserem Sohn (2. Klasse) auch von der Lehrerin so beigebracht. Egal ob Deutsch, Mathe oder Sachkunde.
Gerade bei den Lernwörtern ist dies ja das Mittel der Wahl. Wort anschauen, Karte zudecken, schreiben und dann kontrollieren.
Bei den Hausaufgaben in der Betreuung wird das auch so gemacht. Die Erzieherin schaut über die Aufgaben und schickt die Kinder noch mal zum kontrollieren wenn sie Fehler entdeckt. Findet er sie nicht, ist es ein Zeichen das ihm die Aufgabe nicht als falsch auffällt und sie wird so gelassen, damit die Lehrerin sieht wo es noch hakt.
Das musst du mit deiner Tochter üben.
Und das uns mulmig wird, wenn die "Kleinen" den nächsten großen Schritt machen, kennen wir doch schon von der Einschulung. Und auch das haben sie geschafft und deine Tochter scheint ja eine gute Schülerin zu sein. Das wird schon.
LG
Tanja
Hausaufgaben sind nicht das Problem. Nur Tests.
Und ich glaube ich bin momentan auch etwas gestresst von dem Infoabend gestern. Fast 3000 Schüler in einem Gebäudetrakt. Und ich weiß noch Wie stressig es ab der 5. Klasse wird.
Hallo Farina,
das kenne ich aber das kann man sehr einfach selbst üben. Bei meiner Tochter sind wir das wie folgt angegangen: Aufgaben die sie aus dem Buch erledigen sollte, haben wir kopiert und dann einen Leuchtstift in die Hand.
Damit musste sie alle wichtigen Informationen markieren. Das durfte sie dann auch in den Tests machen und so haben sich diese Art Fehler bei ihr drastisch reduziert.
Für den Lehrer war es ok, wenn sie im Test/Klassenarbeit den Stift benutzte.
Entweder du findest entsprechende Arbeitsblätter oder übst das zu den Hausaufgaben in der Form, wie ich es dir vorgeschlagen habe.
LG
B.
Das Problem haben wir nur in Proben und Tests.
Die 4. Klasse hat meine Tochter letztes Jahr abgeschlossen.
Die Benotung in unserer Grundschule war immer sehr streng, mit 1 Fehler gab es eine 2. Sie hatte diesen 1 doofen Fehler in jeder Mathearbeit. Und nun ist sie auf dem Gymnasium und freut sich riesig, da sie trotz ihrer üblichen 1-2 Fehler eine 1 bekommt.
Vielleicht helfen ihr vor einer Prüfung kleine Atemübungen, damit das Gehirn gut versorgt wird, sie ruhiger ist und dann konzentrierter an die Aufgaben gehen kann!?
Sowas fällt auch nicht so stark auf, da alle auf ihrem Platz sitzen.
Lg danny0903
Danke für deine Erfahrung. Vielleicht wird es dann wirklich besser am Gymnasium.
So wie ich das bei dir herausgelesen habe ist deine Tochter ja nichtsdestotrotz eine gute, wenn nicht sogar sehr gute Schülerin. Solche Fehler in Arbeiten sind doch ganz normal. Mach dir da keine zu großen Sorgen! Wie schon von Anderen angesprochen kannst du ihr ja Hilfen beibringen um Teile in Aufgaben nicht zu vergessen (markieren, abhaken etc.).
Ich denke sie macht sich einfach Druck, weil sie auch vor Augen hat, dass bald ein Schulwechsel bevorsteht und Kinder wissen ja meist sehr genau wo sie gerne hin wollen...
Bestärke sie einfach auch immer wieder in ihrem Können und mache ihr klar, dass ihre Fehler keine "Nichtwissensfehler" sind, sondern einfach Leichtsinnsfehler die passieren, bzw. du ihr gerne helfen magst vielleicht ein paar der Leichtsinnsfehler zu umgehen. (s.o.)
Aber es ist vorallem auch sehr wichtig, dass Kinder auch mit "Misserfolgen" umzugehen lernen. Und für sie scheint ja schon der Leichtsinnsfehler ein großer Misserfolg zu sein.
Hier würde ich mit ihr daran arbeiten, dass solche Fehler wie bei ihr doch kein Grund sind tränenüberströmt nach HAuse zu kommen. Für Kinder ist ein gewisses MAß an Frustrationtoleranz sehr wichtig, vorallem auch wenn es dann in die weiterführende Schule geht.
Du hast es eigentlich auf den Punkt getroffen. Die Frustrationstoleranz passt im Moment da irgendwie nicht. Und umso mehr sie sich stresst um so mehr Fehler passieren. Komischerweise nur in Mathe. In Deutsch nimmt sie es gelassen obwohl sie da nie gut war, da hat sie jetzt ne 1 in dem Notenbericht.
In Kunst und Werken hat sie ne 3, das hat sie mit den Worten "Scheiß drauf, Mama" kommentiert. Aber ne 2 in Mathe und die Welt geht unter. Nächstes Jahr werden aber auch 3 und 4 an der Tagesordnung sein. Vielleicht muß ich einfach noch mal mit ihr reden. Und nächstes Jahr spring ich dann bei jeder 3 vor Freude in die Luft
In der Klasse geht es aber auch nur noch drum wer geht auf welche Schule und wer macht was. Wahrscheinlich stressen die Kinder sich auch gegenseitig.
Hallo
Unser Sohn ist noch in der dritten Klasse und der jüngste Schüler. Er hat leider auch dieses Problem in den Proben. Er kontrolliert nicht, bzw nicht richtig. Normalerweise hätte er fast nur Einsen, so sind es fast immer Zweien. Ich weiß, dass das gut ist, aber er kann es ja! Es sind dann Fehler in Aufgaben die er kann und einfach nicht kontrolliert hat. Mich regt das auf. Aber ihn stört es noch nicht wirklich. VG
"Hat mir letzte Woche tränenüberströmt die Tür aufgemacht weil sie Mathe wieder wegen solchen Fehlern eine Note schlechter hat."
In so einem Fall würde ich erstmal ganz gelassen reagieren und sowas sagen wie: "Ach Gott und ich dachte, dass es etwas wirklich Schlimmes passiert ist so wie Du weinst." D.h. ich würde ihr immder wieder deutlich sagen und signalisieren, dass eine schlechtere Note, selbst wenn sie grottenschlecht ist, kein Weltuntergang ist. Und als Beweis dafür hätte ich ein Zeugnis aus der 9. Klasse mit vier 5en... hey, ich lebe noch!
Na ja, nichtsdestotrotz ist es ärgerlich, sich die Note wegen Flüchtigkeitsfehlern zu versauen. Sie sollte dazu übergehen, sich jede Aufgabe nochmal gaaaaanz genau anzuschauen, wenn sie fertig ist. Sie soll ihr Fingerchen nehmen und Silbe für Silbe durchgehen. Es hilft dabei auch ungemein, alles mit den Lippen nachzuformen. Besser wäre, es laut zu sprechen, aber das stört ja in der Regel... also nachformen tut es auch. Dadurch wird der Text im Gehirn nochmal anders verarbeitet. Sie soll dann jeden einzelnen Satz mit ihrer Lösung vergleichen. Auch Häkchen oder Randnotizen sind erlaubt. Sowas kann man üben und deswegen ist es eigentlich eine Kleinigkeit.
Tja anscheinend bekommen wir die Kleinigkeit nicht hin. Weiß auch nicht. Ich finde es immer schwer etwas zu üben wo ich nicht dabei bin. Zu Hause ist ja alles in Butter. Nur in den Mathetests.
Na es wird schon werden. Wir lachen hier eigentlich alle über ihr Talent zur Dramaqueen. Kein Mensch erwartet hier nur Einsen von ihr. Aber irgendwie ist sie im Moment wie versessen drauf.