Ritalin ja oder nein?

Hallo Ihr Lieben,

kurz zur Erläuterung. Mein Sohn ist 10 Jahr und besucht eine LRS-Klasse, was ihm auch wirklich viel gebracht hat. Er hat sich enorm verbessert.

Seine Lehrerin ist der Meinung er hätte ADHS und bräuchte Tabletten. Waren beim Kinderarzt, Gutachten etc. das ganz Programm. Der Arzt meinte, es wäre eine leichte Konzentrationsstörung vorhanden und er würde es empfehlen. ADHS ist bei ihm jedoch nicht ausgeprägt.

Nun hatten wir die Tabletten in der niedrigsten Dosierung auch ausprobiert, mit entsprechender Wirkung. Zwar konnte sich mein Sohn besser konzentrieren, aber er war ein anderes Kind. Total in sich gekehrt, fast schon depressiv. Als ich dann noch gelesen habe, dass Ritalin an 3. Stelle in der Abhängigkeitsliste der Drogen steht, habe ich mich entschlossen, das Zeug abzusetzen.

Mein Sohn zappelt ein bisschen im Unterricht und kann sich schlecht lange auf etwas konzentrieren, aber mehr nicht.

Sein Zeugnis liegt mit 2 und 3 im Durchschnitt, also ok.

Nur lässt ihn die Lehrerin ständig spüren, und sagt ihm das auch, dass alles daran liegt, dass er seine Tabletten nicht mehr nimmt. Ich finde das zum Kotzen. Er selbst hat das Gefühl, dass ihn die Lehrerin für eine Niete hält. :-[
Was meint ihr dazu?

Ritalin

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Hallo,

ehrlichgesagt finde ich die Fragestellung merkwürdig und uneindeutig. Hat er jetzt diagnostiziert ein ADHS, dass nur schwach ausgeprägt ist? Oder gar keins?

Ich glaube durchaus an ADHS als Diagnose und bin absolut der Meinung, dass einem Kind, welches darunter leidet (!), bei tatsächlichem Bedarf Meikamente gegeben werden sollten.

Aber selbst das ist bei einem echtem ADHS nur ein Teil der Behandlung (und sollte nicht nur vom Kinderarzt diagnostiziert werden, oder? #kratz). Dazu gehört auch ein ganzheitlicher Umgang mit der Symptomatik (Lebenssituation, Verhaltenstherapie, Familientherapie,..) und da sind die Eltern der entscheidende Faktor.

Ich denke, ein augenscheinliches "ADHS" kann auch genauso durch eine Disziplinlosigkeit, Unausgelastetheit, Erziehungsfehler,... bedingt sein. Die Schule ist da aber eher machtlos. Das Kind ist durch sein Verhalten ja eine Belastung für die Klasse.

Eine bloße Konzentraztionstörung sollte meiner Laienmeinung nach erst mal anders als mit Ritalin zu beheben sein. #gruebel

Im Netz gibt es so viele Informationen, Tipps,... für Eltern. Das umzusetzen ist aber echte und ständige Arbeit.

Das die Leherin mit einem10jährigen über die Medikation spricht statt mit den Eltern wäre jetzt allerdings auch einen pädadogischer Tiefflug. Die ganze Situation, wie du sie schilderst klingt äußerst merkwürdig. #gruebel

LG

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Hi,
willst du allen Ernstes durch eine Umfrage hier entscheiden, ob du deinem Kind das Medikament verabreichst oder nicht?#schock
Was geschieht denn begleitend zur Ritalin-Therapie? Wie hat er sich in Stresssituationen im Griff?

Ich bin als Mutter froh, dass ich so eine Entscheidung nicht zu treffen habe. Als Lehrerin sehe ich aber, wie sehr viel besser die Kinder mit dem Schulalltag zurecht kommen, wenn sie regelmäßig ihr Medikament nehmen. Ich sehe aber auch, dass es bei unserer Elternschaft i.A. dabei bleibt, wenn das Kind durch das Medikament wieder "funktioniert", sich um Begleittherapien zu kümmern, schaffen nur die wenigsten.

Vlg tina

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Hallo,

ich kann mich meiner Vorschreiberin nur anschließen:

1.) Zu diesem Thema eine Umfrage zu starten, ist ziemlich daneben.

2.) Die Lehrerin hat dir nicht in die Medikation reinzureden. Und ob mit oder ohne Medikamente: Begleitende Therapien müssen sein. Ich weiß, dass es oft nicht ganz einfach ist, an diese ranzukommen. Trotzdem ist es unverantwortlich, das Kind mit seinen Schwierigkeiten alleine zu lassen (bitte dies nicht persönlich auf dich münzen, ich rege mich da auch über Ärzte auf, die Eltern nicht vernünftig aufklären).

3.) Informiere dich bei einer vernünftigen Quelle über die Medikation. Von diesen Suchtstudien weiß ich nichts. Ich weiß nur von Studien, die belegen, dass nicht-therapierte ADHSler deutlich häufiger Suchterkrankungen entwickeln als therapierte.
Und an dieser Stelle nochmal: Therapien sind bei ADHS NICHT zwingend medikamentös!

LG

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Ich finde es ist kein gutes Thema für eine Umfrage!
Die Familien, die sich hierfür entscheiden, haben ihre Gründe.
Bei den Kindern, denen es hilft und die es nehmen, merkt man deutlich, ob sie ihre Tablette genommen haben. Das erlebe ich tagtäglich im Unterricht.

Mein Sohn hat auch Anzeichen für ein ADS, aber nicht sehr ausgeprägt. Wir hätten ein Medikament bekommen können, haben es aber nicht gemacht.
Stattdessen hat er das Attentioner Training gemacht. Das hat ihm sehr weitergeholfen.
Er schafft seine Arbeiten im Unterricht und hat gut Ergebnisse! (Noten gibt es erst später).
Lg Basket

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Hast Du auch gelesen was mit vielen Menschen passiert, die Ritalin bräuchten und denen es vorenthalten wird?

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Was mich interessieren würde ist, hast du deinen Sohn mal gefragt, wie er sich mit den Tabletten gefühlt hat? Würde mich echt interessieren, vielleicht magst du ja antworten.

Meine Tochter bekommt MPH, wir haben keinen Tag bereut und sie selber fühlt sich besser damit. Weil sie zeigen kann, was in ihr steckt und sie sozial viel besser klar kommt.

Medikamente bekam sie nicht gleich nach der Diagnose, sondern erst, als der Leidensdruck für SIE zu groß wurde.

LG
B.

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Wie lange dauert denn eine Medikation eigentlich? Wird die lebenslang gegeben oder kann sie durch Therapien,...auch überflüssig werden ?

LG

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Er meinte, dass es in der Schule leichter klappt und besser ist. Jedoch war er nicht mehr das fröhliche muntere Kind, was ich kannte, sondern ein anderer.

Er kann auch so zeigen was in ihm steckt, aber die Frage für ihn ist doch die, wie er sich damit fühlt, wenn er sich in der Schule als Niete verstanden fühlt, obwohl das gar nicht der Fall ist. Er schreibt 2 und 3 ich verstehe das nicht.

Und fatal finde ich das von der Lehrerin, dass sie das vor der Klasse diskutiert!!! #schock
Wie ist das wohl für ein Kind?

Ich versuche mein Kind zu bestärken und er hat sich auch total verbessert. Ich versteh nicht, warum sie so auf ihm rum hackt. #kratz#heul

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Zunächst einmal Danke für eure zahlreichen Antworten.

Ich wollte gern Eure Meinung dazu wissen, und nicht hierüber entscheiden, ob ja oder nein.

Nach seiner Meinung ging es ihm zumindest damit in der Schule besser was die Schularbeiten angeht. An den Nachmittagen wirkte er wie ausgewechselt und eben depressiv, abgeschlagen, konnte aber nicht benennen, was ihn so traurig macht.

Als begleitende Maßnahme gehen wir regelmäßig in ein Sportgruppe, in der Kinder mit den gleichen Problemen sind. Dort geht er auch gern hin.

Eine diagnostiziertes ADHS hat er nicht! Deswegen bin ich auch eher davon abgeneigt. Ich kenne schlimmere Fälle aus dem Bekanntenkreis, wo die Kinder wirklich agressiv sind und unvermittelt um sich schlagen etc. dafür habe ich auch Verständnis. In solchen Fällen wäre ich wohl auch dafür. Aber mein Kind macht so etwas nicht!

Und mal ganz ehrlich, was suggeriere ich meinem Kind damit? Wenn etwas nicht klappt, nimm ne Tablette, dann wird's besser! Und wozu greifen sie dann, wenn sie Jugendliche sind?

Wenn ich an meine Schulzeit zurück denke (und so alt bin ich noch nicht), wir hatten auch etliche in der Klasse, die es schwer hatten, die haben keine Tabletten genommen und haben es durch einen funktionierenden Klassenverband geschafft!

Ich weiß nicht. Den "pädagogischen Tiefflug der Lehrerin" fand ich auch nicht in Ordnung! Zumal sich alle anderen über ihn anschließend noch lustig gemacht haben. #zitter

Traurig echt!
Ich weiß erstmal nicht weiter?!?

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Hallo,

deine Textbeiträge sind sehr undifferenziert auf ein "entweder-oder" gemünzt, wie deine Umfrage. Auf dieser schwarz-weiß-Ebene wirst du bei der Entscheidungsfindung nicht weiterkommen. Du hast noch zu viele Vorurteile und zu wenig echtes Wissen.

Aber vielleicht möchtest du auch gar nicht ergebnisoffen fragen? Ich habe das Gefühl, deine Entscheidung steht schon und du suchst nur nach Bestätigung. #kratz

Würdest du eigentlich auch eine Umfrage starten: "Braucht mein Kind eine Brille, ja der nein"?

LG

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Wie lange muss es Ihr Sohn denn noch mit dieser Lehrerin »aushalten«? Also im Falle von »4. Klasse und zum Glück nicht mehr lang« würde ich den Weg zur Schulleitung suchen und dort sehr deutlich klarmachen, dass man dieser Klassenlehrerin dort sehr bestimmt die Anweisung gibt, vor ihrem Sohn nicht mehr über die Vergabe von Tabletten und alles - was damit zusammenhängt - zu reden. Das ist außerhalb der Kompetenz der Lehrerin, einem Kind dies vorzuwerfen (das ist eine Entscheidung, die Sie als Eltern treffen und diese hat sie zu akzeptieren), und sie hilft damit niemanden - vor allem nicht dem Kind - jetzt das Kind dafür »leiden« zu lassen, weil sie mit der Entscheidung der Eltern nicht dakor geht. Und sofern hier ein direktes Gespräch mit der Lehrerin nicht hilft, (und ich interpretiere ihren Beitrag so, als wäre dem so), würde ich dort bei höherer Stellung Hilfe suchen.

Sofern das noch »3. Klasse und daher leider noch ein bisschen länger« ist … gäbe es die Option, auf eine andere Schule (oder andere LRS-Klasse) zu wechseln? Oder ist die Situation mit der Lehrerin jetzt so schlimm auch wieder nicht, dass es die Vorteile von Klassengemeinschaft, Freunde, Schulwege und was dort noch alles mit reinspielt nicht überwiegt?

Zu der Frage, ob Medis ja oder nein … wie oben schon geschrieben; eigentlich ist das Entscheidung, die Sie als Eltern für das Kind treffen müssen; was dort momentan das Beste für Ihren Sohn ist. Für mich ließt sich Ihr Beitrag jedenfalls so, als ob die Gesamtsituation ohne Medis verhältnismäßig gut funktioniert und sie - ohne diese Lehrerin - vor dem Problem gar nicht stünden. Also - jedenfalls interpretiere ich ihren Beitrag so: Wenn ich vor der Wahl stünde, meinem Sohn entweder solche Medis zu geben oder eine kompetentere Lehrerin suchen zu müssen, würde ich mich jedenfalls für’s Letztere entscheiden.

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Hey,
es funktioniert gut, außer dass er halt ab und zu zabbelt und zweimal im Unterricht nachfragt. Hausaufgaben funktionieren weitesgehend gut.

Er hat nur noch bis zum Sommer und freut sich schon darauf, in seine alte Schule zurück zu kehren. Leider hat er mir das gestern unter Tränen erst erzählt, sonst hätte ich mit der Klassenlehrerin gleich das Gespräch gesucht, da ja nun aber Ferien sind, geht das schlecht.

Bin jetzt gerade an einer Alternativlösung und bin auf die Omega-3 Kautabletten von Doppelherz gestoßen.

Zu erwähnen sei hier allerdings auch, dass mein Sohn zusätzlich noch das KISS-Syndrom hat, wenn das hier jemanden etwas sagt.

Fakt ist wir werden jetzt erst einmal abwarten, wie es nach den Ferien weiter geht und sollte sich das nichts ändern, werden wir wohl tätig werden müssen.

Danke für Dein Feedback. Man kommt leider Gottes schnell an den Punkt, an dem man denkt, eine schlechte Mutter zu sein. #heul

Ich will doch nur das Beste für meinen Schatz.

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Hi,

dann gebe dein Kind mal Placebos....somit kann er der Lehrerin sagen das er Tabletten nimmt ohne zu lügen.
Mein Patenkind durfte, wenn er wieder ind er KonzentraEion schwächelte und unruhiger wurde, einmal im Dauerlauf übern Schulplatz laufen, um Energie los zu werden.

Haben alle Lehrer unterstütz.

Es gibt auch die Wahrscheinlichkeit, das eine zuckerlose Ernährung auch die kids ruhger macht.

lisa

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Das habe ich auch schon gemacht. Aber damit wurde es auch nicht besser. Zuckerfrei Ernährung. Mein Kind isst kaum Süßes. Nur in Maßen, darauf achten wir schon. Das wäre mal ein Vorschlag.

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Such dir mal eine Ernährungsberaterin die sich auch auf AHDS spezialisiert hat.
Augen wurden auch untersucht?

schau mal hier....da brauchst aber einen guten kinderaugenarzt....
http://www.sehkomfort.de/cms/cms/front_content.php?idcat=63&lang=1

lisa