Trauma bei einer 9 jährigen

Hallo,

mal wieder wende ich mich an Euch mit einer Frage...

Als unsere Tochter 2010 einen Schwimmkurs belegt, wäre Sie "fast" ertrunken.
Was ziemlich dramatisch klingt ist zum Glück glimpflich ausgegangen, so das "nur der Schreck" blieb!

Kurz beschrieben:

Sie sprang nach einer kurzen Pipi-Pause ohne Schwimmflügel hinter dem Rücken der Trainer mit Ihrer Freundin ins Becken und tauchte kurz ab!

Seid dem hat die Freundin den Kurs komplett geschmissen und sie traut sich nicht mehr auf die Flügel zu verzichten!

Hat jemand ähnliche Erfahrungen?
Oder eine Idee wie man Ihr helfen (!) kann?

Im Sommer werden wir auf Mutter-Kind-Kur gehen, diesbezüglich habe ich das Thema schon angesprochen aber bis Sommer ist noch soweit ;-) .

Bisher habe ich seitens der Ärzte keine Idee finden können.

lg
hasieklein

1

Irgendwie habe ich es jetzt nicht verstanden... Geht es um deine Tochter oder um die Freundin? Wer geht denn jetzt auf Kur? Und wieso ist das für die Kur wichtig?

Aber jetzt zum Problem: Es gibt ein Kind mit extremer Angst vor Wasser, weil es EIN MAL unkontrolliert unter Wasser kam?! Richtig?

Das Ganze passierte vor 3 bis 4 Jahren. Auch richtig?!

Und in 3 bis 4 Jahren wurde das Problem "ignoriert"...

Tja. Ängste haben die lästige Angewohnheit, mit der Zeit größer zu werden, wenn man sie in einer Ecke versteckt. Soll heißen: Sie hat jetzt (unnötig) GROßE Angst vor Wasser. Jetzt einfach mal bis Sommer zu warten, wird das Problem verschlimmern!

MÖCHTE der Erziehungsberechtigte (du? die Mutter der Freundin?) JETZT (plötzlich) aber was daran ändern, MUSS derjenige dafür auch etwas tun!

Und das heißt: Von ganz vorne anfangen und mit Geduld, aber Konstanz am Problem arbeiten.

Das bedeutet, das Kind geht mit einem "Überfluss" an Hilfsmitteln (Styroporarme, Schwimmgürtel, Poolnudel) ins Wasser. REGELMÄßIG (mindesten 1 mal pro Woche). So gewinnt das Kind erst einmal Vertrauen zurück. Es soll lernen: Ich geh ins Wasser, aber ich gehe nicht unter!

Der zweite Schritt besteht in der Reduktion der Hilfsmittel (1. Poolnudel). Währenddessen kann man an der Schwimmtechnik arbeiten (1. nur Beine usw.)

Die Reduktion der Hilfsmittel kann in diesem ungünstigen Fall LANGE dauern (vermutlich nicht bis Sommer zu schaffen). Und es dauert eben so lange, wie es dauert. Die Angst hatte 4 Jahre Zeit, sich zu entwickeln!!!!

Grundsätzlich ist das aber schon ziemlich ärgerlich! Normalerweise muss so ein Kind SOFORT wieder (KONTROLLIERT) in eine solche Situation gebracht werden (hier: SOFORT wieder mit Hilfsmitteln ins Wasser!!!). Wenn das versäumt wird, MUSS SOFORT mit der Aufarbeitung einer solchen Situation begonnen werden. Wie kann man denn sowas JAHRELANG schleifen lassen????

2

Huhu,

ich war 12 als ich so ein ähnliches Erlebnis hatte und seitdem habe ich Panik vor Wasser, bzw. mittlerweile nicht mehr so wie früher.

Ich konnte früher in kein Becken wo ich meine Füsse nicht den Boden berührten usw.

Wie ging es weg oder wurde besser? Immer rein ins Wasser, langsam ranführen

Anders geht es nicht. Gut zu reden ist so eine Sache, es bleibt ja was hängen im Kopf nach so einem Erlebnis und mir haben auch immer alle gut zu geredet und gesagt kann nichts passieren. Aber bis es bis zu meinem Kopf durch kam, hat das lange gedauert.

Lg

3

Hallo,

in unseren Schwimmkursen wird genau dieses Szenario ständig geübt - Kind fällt unvermittelt ins Wasser, taucht unter....oder Kind springt bewusst ins Wasser, taucht unter...

Schwimmflügel gibt's keine im Kurs.

Kopf unter Wasser und Überraschungsmomente werden ständig geübt.

Hilft Euch jetzt nicht wirklich weiter.

Das war vor über 3 Jahren? Sagt sie, weswegen sie sich nicht mehr ohne Flügel reintraut? Ist sie von allein wieder hochgekommen? War sie vorher auch schon ohne Flügel im Wasser? Hat die Freundin komisch reagiert oder ihr Angst gemacht? Hat irgendjemand geschimpft?

Ich würde einen anderen Schwimmkurs besuchen, eventl. wenn finanziell machbar auch einen Privatkurs.
Immer und immer wieder üben - sie muss die Angst vor dem Wasser verlieren und sie muss verstehen, dass es nicht schlimm ist, mit dem Kopf unter Wasser zu kommen.
Ich würde sehr viel mit ihr schwimmen gehen. Ganz spielerisch am Anfang.

Hat sie Schulschwimmen?

Was macht die Freundin denn inzwischen?

LG

4

Huhu,

so wie ich das verstehe, geht es um Deine Tochter, die zwar noch ins Wasser geht, aber nur mit Schwimmflügeln, richtig? Wie alt ist Deine Tochter jetzt?

Ich würde mich hier zum einen franzi_smile anschliessen: wichtig ist das regelmässige Dranbleiben am Thema und das langsame Heranführen.

Eine weitere Alternative ist noch, einen Privatschwimmkurs zu buchen.

LG

Hanna

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Hallo !

Der Sohn meines Lebensgefaehrten hat aehnliches erlebt.

Er ist auch waehrend des Schwimmunterrichtes untergegangen. Er ist danach nur noch
in Babybecken gegangen.

Bei ihm hat es geholfen, dass er die Schwimmfluegel gegen einen Schwimmguertel mit so Pads eingetauscht hat und damit schwimmen gelernt hat. Mit Fluegeln kann man ja keine richtigen Bewegungen machen, mit dem Guertel schon.

Mit der Zeit wurden dann immer mehr Pads weggenommen, bis er zum Schluss wirklich nur noch den Befestigungsguertel um den Bauch hatte - der ihn natuerlich null getragen hat. Aber war eine Kopfsache und irgendwann durfte der auch ab.

Jetzt ist schwimmen kein Problem mehr. Mittlerweile hat er Silber gemacht, aber es war ein langer weg, auf dem man sehr geduldig sein muss

Liebe Gruesse
Svenja

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Hallo,

meine Tochter war 5 und in ihrer ersten Schwimmstunde.

Die Kinder waren ohne Schwimmhilfen im Nichtschwimmerbecken. Sie ist abgetaucht und musste von der Lehrerin hochgeholt werden.

Danach hat sie nur noch in Panik geschrieen und wollte nicht mehr ins Wasser :-(

Es hat 3 Jahre gedauert, bis sie wieder bereit war, einen Kurs zu besuchen. Der war aber dann woanders und mit Schwimmhilfen.

Inzwischen schwimmt sie sehr gerne und auch gut.

GLG

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Hallo,

erstmal danke für Eure Antworten!

Also zunächst einmal JA...

...Sie sind zu zweit reingesprungen und abgetaucht und wurden beide (da der Kurs von einem Ehepaar geleitet wurde) wieder hochgeholt.

Die Freundin (die Freundschaft war nur wärend des Kurses) brach den Kurs komplett ab.
Unsere Tochter machte weiter, jedoch brachen wir dann nach einigen Stunden auch ab.
Der Kurs wurd belegt mit dem Ziel das Seepferdchen zu machen und da unsere Tochter nur noch mit Schwimmflügeln ins Wasser ging und sich auch den Sprung ins Becken, selbst mit Flügeln nicht mehr getraute brachen wir auch ab.

Schwimmuntericht hat sie bisher in der Schule nicht.

Wir waren im Urlaub schon oft an der Ostsee in die sie geht aber nur mit Flügeln.
Ins Schwimmbad nur mit Flügeln.
Sie hat auch noch ein paar Phobien.
Immer wenn ich bisher mit Fachpersonal sprach bekam ich keine Antwort.
Deswegen wand ich mich an Euch.

Eure Antworten haben mir Mut gemacht!
Danke.

Mir ist Schwimmen können so wichtig, weil ich weiß dass es im Ernstfall das Leben rettet!

Sie muß nicht eine sehr gute Schwimmerin werden nur schwimmen können.
Im Ernstfall (den es hoffentlich nicht gibt) gibt es ja auch keine Schwimmhilfen.

lg
hasieklein

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"Sie hat auch noch ein paar Phobien. Immer wenn ich bisher mit Fachpersonal sprach bekam ich keine Antwort."

Was bedeutet das?

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Wassergewöhnungskurs?
Ganz kleine Schwimmgruppe suchen...Einzelunterricht?

Ich würde auf jeden Fall am Ball bleiben.

LG Loonis

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Bei welchen Ärzten warst du denn? Echt jeder Arzt hätte dir sagen können, dass das ein Fall für den Psychologen ist und der dir da Tipps geben kann.
Eigentlich wäre das richtige für deine Tochter gewesen, wenn sie unmittelbar danach auch wieder ins Wasser gegangen wäre.

Jetzt hilft da nur Eigenregie. Am Besten du redest mal mit dem örtlichen Schwimmbad ob ihr vielleicht mal vor den Öffnungszeiten kommen könnt und eine Privatstunde nehmen könnt. Rede mit dem Schwimmmeister aber von den extremen Ängsten deiner Tochter. Vielleicht schafft sie es ja ins Kinderbecken wenigstens und kann dort lachen.

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Ich wäre als knapp Dreijährige um ein Haar ertrunken, bin beim Spielen in einen Baggersee gefallen. Und ich kann mich daran erinnern als wäre es gestern gewesen. Ich hatte fortan einen Höllenrespekt vor Wasser. Schwimmen habe ich am Ende doch gelernt, aber nicht in einem Schwimmkurs. Ich war schon neun Jahre alt, da war ich mit meinen Eltern im Urlaub. Das Hotel hatte ein kleines Schwimmbad mit recht niedrigem Becken, da konnte ich noch drin stehen.

Und da hab ich jeden Tag mit den anderen Kindern drin rumgetobt. Irgendwann bin ich dann einfach losgewschwommen.

Was absolur nicht hilft: auf dem Thema rumreiten. Jeder Versuch meiner Eltern, mich dazu zubekommen endlich schwimmen zu lernen, ging nach hinten los.

Vielleicht würde es bei Euch ja helfen, wenn Ihr ihr statt den Schwimmflügeln so eine Schwimmweste anzieht, bei der man nach und nach die Auftriebelemente entfernen kann.

Lg,
fina