wann gibt es einen Verweis? schwieriger Fall 3. Klasse

Hallo
mein Sohn geht in die 3.Klasse einer Grundschule. Anfang des 3.Schuljahres ist ein Junge aus der anderen GS im Ort in seine Klasse gewechselt. Die Klasse ist sehr offen und die haben den Jungen sehr nett im Klassenverband aufgenommen. Leider ist dieses Kind nicht integrierbar. Er schlägt Kinder, hält sich nicht an Anweisungen etc. und ihm scheint alles egal zu sein. Wie sich herausstellte, war es in der Klasse an der anderen GS vorher auch schon ganz schlimm.

Mein Sohn selber ist (noch) nicht betroffen, allerdings bin ich Klassen Elternsprecherin und wurde auch schon von Eltern betroffener Kinder angesprochen, dass es so nicht weitergeht. Diese Eltern haben ihn bereits vor der Klasse "zurecht gewiesen", was er mit einem hämischen Grinsen hinnahm.

Die Klassenlehrerin ist so echt spitze, sie versuchen, mit Vernunft und Gesprächen zu ihm durchzudringen. Er zeigt sich auch einsichtig dabei, aber er hat offenbar eine derart niedrige Agressionsschwelle, dass er bei den geringsten Kleinigkeiten handgreiflich wird. Es gab echt schon schlimme Vorfälle, eine Lehrerin hat er bei einer Rangelei mit einem anderen Jungen auch schon "erwischt" mit einem Tritt.

Wir finden, es reicht so langsam, und es muss endlich was passieren, damit den anderen Kinder nicht noch mehr widerfährt. "Strafen" waren bisher lediglich Raugehverbot in Pausen und abschreiben von irgendwas. Verweis wurde ihm mehrfach angedroht, aber es geschieht halt nichts.

Habt ihr Erfahrung, was man da noch tun kann? Mit scheint, der Junge ist so einfach in diese Klasse (oder überhaupt eine normale GS?) nicht integrierbar. Von seiten der Schule passiert aber nichts gravierendes, was ihm echt einen "Denkzettel" verpassen würde (wobei das sicher auch nix bringen wird).

Ich bin sehr gespannt auf über eure Meinungen!
LG Anja

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Guten Morgen,

bei dem Wort "Denkzettel" sträuben sich mir echt die Nackenhaare. Dir ist schon bewusst, dass Du von einem Kind redest?

Mir ist schon klar, dass solch ein Kind eine "Belastung" und manchmal auch Zumutung für eine Klasse ist. Unser Sohn geht auch in eine Inklusionsklasse, da geht es auch recht herbe zu. Ich kann da nur meinem Sohn sagen, dass er Streitigkeiten aus dem Weg geht und diese Kinder nicht zusätzlich provoziert. Ich muss auch sagen, dass die ganze Klasse mit zunehmendem Alter ruhiger wird - auch diese Kinder.

Ich bin in solchen Fällen eher geneigt auch mal hinter die Kulissen zu schauen, sofern möglich und die Lehrerin sollte doch in Kontakt mit den Eltern stehen. Sollte das Kind ein ernstes, krankhaftes Problem haben, sollte sie es eigentlich wissen. Da hilft dann nur die Auseinandersetzung mit den Eltern weiter und nicht einfach nur engagiertes Totschweigen. Wenn man mit den Eltern arbeiten kann - erreicht man in der Regel auch etwas.

Ansonsten sollte sie den Eltern nahelegen von einem Psychologen einmal nach dem Kind schauen zu lassen.

Ich kennen ein paar Fälle - und immer steckt da etwas hinter als einfach nur ein agressives Kind.

Wie gesagt, es ist eine Zumutung und es tut mir leid, dass es Eure Klasse getroffen hat, aber man macht solche Kinder nicht einfach weg. Sorry, das hast Du zwar nicht geschrieben, aber es hört sich ein bisschen so an #schein.

LG

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Hallo,

da kann ich kaffetante nur voll und ganz zustimmen! Klar ist es schwierig, wenn solche auffälligen Kinder in der Klasse sind aber für auffälliges Verhalten gibt es in der Regel einen Grund, den es herauszufinden gilt... Erst dann kann effektiv an dem daraus entstehenden Problem gearbeitet werden. Grundsätzlich haben nämlich ALLE Kinder das Recht, eine ihnen entsprechende Lernumgebung (Schule) zu besuchen...was heutzutage nicht mehr automatisch heißen kann, dass auf den ersten Blick problematische Kinder nicht auf eine Regelschule gehen können. Vielmehr müssen die schulischen Rahmenbedingungen der Individualität der Kinder angepasst werden und daran hapert es häufig noch gewaltig. Natürlich kann man nicht alle Kinder in einer Regelschule beschulen, so lange das der Fall ist (für manche Kinder sind Schulen mit entsprechendem Schwerpunkt, z.B. sozial-emotionale Entwicklung auch günstiger).

Was ich eigentlich sagen will: DAs "Problem" ist nicht der Junge per se sondern seine Lernumgebung, mit der er offenbar nicht klarkommt...nur mal so aus einer anderen Perspektive betrachtet...

Da müssen alle zusammenarbeiten und Strafen sind sicher nicht der richtige Weg, solange die Ursache/der Auslöser nicht klar ist...

LG

Andrea

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Hallo
ich kann verstehen, dass du so schreibst, ich selber bin ja auch dafür, dem Kind auch Hilfe zukommen zu lassen. Was so allerdings nicht möglich zu sein scheint.

Nur um hier gleich einem Aufschrei nach Rassismus vorzubeugen...ich habe selber türkische Freundinnen und bin mit einem Kosovo-Albaner verheiratet, ich bin die Letzte die was gegen Ausländer hat...
Also: Der Junge ist Türke und darf tun und lassen was er will. Seine Eltern kümmern sich nicht, und mir scheint, dass alles beruht auf einer Suche nach Aufmerksamkeit. Er hat viele ältere Kumpel (auch türkisch), mit denen er irgendwo in der Stadt bis spät abends rumlungert, und von dort auch recht krasse Ausdrücke drauf etc. Ich denke mal, er hält sich für besonders cool oder stark, wenn er so auftritt. Er ist körperlich auch sehr mächtig, und viele Kinder haben ihm einfach nix entgegen zu setzen.

Und er WEISS definitiv, WAS er da tut. Er hat bereits ein Kind bis zur halben Bewusstlosigkeit gewürgt, auf dem Nachhause-Weg... und zwar einfach so, mit nem Kumpel, dem er befohlen hatte, er solle den Jungen festhalten dabei. Zum Glück kam ein Passant und ging dazwischen. das war das Heftigste, was bisher passiert ist.
Er sprang in der Pause nem Erstklässler!!! der bereits am Boden lag auf den Rücken und prügelte mit Fäusten auf seinen Rücken. Einem Jungen aus unserer Klasse versetzte er einen Schlag mit der Faust auf die Nase, nachdem er sich auf ihn gesetzt hatte. Sicher gehen diesen Vorfällen auch Sachen voraus, wo die anderen Kinder beteiligt sind, aber sowas ist einfach zuviel!

Ja, dieses Kind soll auch Hilfe bekommen, das steht ausser Frage. Aber ich kann auch nicht einsehen, warum deshalb andere Kinder Angst haben müssen, in die Schule zu kommen, das steht nicht im Verhältnis. Wie gesagt, es gab bereits einige Prügeleien in der Klasse, bisher wurde immer darauf gesetzt, dass das besprochen wurde etc. und die Kinder ihm wieder eine Chance gaben...Nur das erschöpft sich eben irgendwann und es ist keiner mehr wirklich bereit, ihm eine neue Chance zu geben.
Wie bereits gesagt wurde, muss hier sicher im Elternhaus angesetzt werden, nur leider interessiert es die Eltern herzlich wenig. Es wird gesprochen, Besserung gelobt, und am nächsten Tag geht es so weiter wie bisher. Das kann es einfach nicht sein.

Es gab letzten Freitag wohl nochmals ein Gespräch zwischen Lehrerin, Direktor und Eltern. Momentan sind Ferien und ich bin gespannt, was dieses Gespräch ergeben hat, ich stehe mit der Lehrerin in Kontakt deswegen.

Unsere Klasse ist an sich schon schwierig unter einen Hut zu bekommen, es gibt eine Schülerin mit heftigem ADHS (wird nun behandelt), einen der von der 1. Klasse damals zu uns in die 2. sprang weil er so gut war. Zwei Kinder, die aufgrund bestimmter Vorfälle im Leben (bei einem der Tod der Mutter) ab und an verhaltensauffällig sind, ein Kind was letztes Jahr zu uns kam und kein Wort Deutsch konnte, ein Kind was vorzeitig eingeschult wurde. Es ist für die Klassenlehrerin eh schwer, alles gut unter einen Hut zu bekommen, aber bisher war immer alles recht harmonisch, und Konflikte eben regelbar. Nur jetzt weiss leider keiner weiter. Durch diesen Jungen drehen die anderen eben auch recht frei,und es ist einfach schwierig.

So, nun weisst du eigentlich alles, was so los ist bei uns, und dass hier nicht einfach nur ein schwierigeres Kind aussortiert werden soll, sondern echter Leidensdruck so langsam besteht....Ich finde nicht, dass die Kinder das ausbaden müssen...

Nunja, wie gesagt, ich bin gespannt was beim Gespräch diesmal rauskam

LG Anja

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Huhu,

wir hatten 2 solcher Kinder in der Klasse. Das erste kam nach 6 Monaten raus aus der Klasse in ein Programm vom Ja für solche Kinder. Mittlerweile wird das Kind wieder in die Klasse eingeführt und hat sich komplett gedreht innerhalb 2,5 Jahren. Bei dem Kind war das Elternhaus dass Problem.

Kind 2 war ein langer Kampf, aber mittlerweile ist das Kind weg und wenn ich ehrlich bin, hoffe ich das Ja hat ihn der Mutter weggenommen. Klingt hart, aber wenn man die ganze Geschichte kennt, würde jeder das gleiche sagen.

Wir sind beim 2 Kind als Eltern auf die Barrikaden gegangen. Es schlug, es würgte andere Kinder, schmiss mit Stühlen, störte massiv den Unterricht und von der Schule gab es entweder Schulverweis oder die Mutter saß im Unterricht.

Lg

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Hallo!

" Von seiten der Schule passiert aber nichts gravierendes, was ihm echt einen "Denkzettel" verpassen würde (wobei das sicher auch nix bringen wird)."

Da wird schon die Schule wissen warum sie keinen "Denkzettel" verpasst, weil er ja eh nichts hilft ....
Denkzettel bringen da generell da recht wenig.

Du als Elternvertreter kannst nur den Unmut der Eltern über diese Kind kanalisieren und gebündelt gegenüber der Schule äußern, aber das Problem lösen kannst Du nicht !
Die Lehrerin wird wohl kaum die Eltern in die "Abhandlung" des Falls hinzuziehen, aber sie wird wohl eher zum Handeln bestärkt wenn Sie den Unmut der Eltern spürt. Und die Lehrerin hat ziemlich viele Möglichkeiten, ihr musst ihr nur klar machen, dass sie diese auch ausschöpfen soll.

LG, 2.

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Wann es einen Verweis gibt, liegt im Ermessen der Schule. Grundsätzliches dazu kannst du in eurem Schulgesetz unter Ordnungsmaßnahmen nachlesen.

Aber mit einem Verweis ist euch nicht geholfen. Oder glaubt irgend jemand wirklich, mit einem offiziellen Schriftstück - dessen Inhalt in Amtsdeutsch verfasst und mit Verweisen zu Paragraphen gespickt ist - könne man einen Drittklässler beeindrucken. Das würde zum eine. Voraussetzen, dass das Kind mutwillig querschießt.

Habt ihr keine Schulsozialpädagogin? Ansonsten kann man sich an das Amt für Schule wenden, um Unterstützung zu bekommen . Ich weiß, dass Schulen den Schritt oft erst sehr spät gehen, weil sie sich ihrer Kompetenzen beraubt sehen und eingestehen müssen, dass sie selbst mit dem Latein am Ende sind.

Der Weg geht nur über die Eltern des Jungen. Es muss geklärt werden, warum der Junge sich so verhält. Solche Aggressionen haben eine Ursache. Ihr könnt euch nur als Eltern zusammenschließen und darauf drängen, dass notwendige Schritte eingeleitet werden. Die Kinder haben nicht nur eine Schulpflicht sondern auch ein Recht auf ungestörten Unterricht. Ist das Miteinander massiv gestört und findet kann kein geordneter Unterricht mehr stattfinden, ist die Schule in der Pflicht in Kooperation mit den Eltern des Jungen.

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Hallo,

Kinder haben ein Recht auf störfreien Unterricht und der Störenfrieds unterliegt ebenso der Schulpflicht.

Ein ausgesprochener Verweis würde euren Kids zu gute komme, und die neue Schule des Störenfrieds hätten dann das Problem am Bein.

Sinnvoll wäre hier ein Schulbegleiter (evtl im Rahmen der familienhilfe), soweit ich weiß kann dieser über das Jugendamt beantragt werden.

Da durch Gespräche und Androhungen nichts erreicht wurde, würde ich der Schulleiterin kräftig auf die Füße treten und mich, wenn dies nichts bringt, direkt an das Schulamt wenden.

9

Hallo,

ein Verweis bedeutet NICHT, dass das Kind der Schule verwiesen wird. Es ist lediglich eine sehr niedrige Stufe eines ganzes Kataloges von Ordnungsmaßnahmen.

Ein Verweis bringt eigentlich wenig, es geht lediglich darum, dass die "Vergehen" dokumentiert sind, damit ganz am Ende der Skala mal ein Schulausschluss erfolgen kann.

LG,delfinchen

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Hallo,

Danke für die Anmerkung.

Dann war ich ein paar Schritte weiter #hicks

Dennoch würde ich über die Schulleitung bzw Schulamt gehen und parallel dafür sorgen, in Einbeziehung des Elternhauses, dass der Junge einen Schulbegleiter gekommt.

Mit so einem Verhalten, stört er ja nicht nur den Unterricht, sondern ist sich selbst auch im Weg.

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Hallo!

Ich kann Dich sehr gut verstehen, spreche da aus Erfahrung einer betroffenen Mama, deren Sohn von " so einem " Kind verletzt wurde.

Natürlich habe ich auch das Kind gesehen, das sicherlich nicht grundlos so ist, in erster Linie sah ich aber meinen Sohn und die anderen verletzten Kinder, die zum Teil im Krankenhaus behandelt werden mussten.

Und da ist dann meine Toleranzgrenze erreicht.

Da die Eltern sich in keinster Weise gesprächsbereit zeigten, Pausenverbot, später zur Schule erscheinen, später die Schule verlassen und...und...und nichts gebracht haben, haben wir mit mehreren Eltern diesen jungen Mann damals angezeigt.

Natürlich war er mit 7/8 Jahren nicht strafmündig, das war uns schon klar, aber es hat sich dann das Jugendamt eingeschaltet und die Sache kam endlich in Bewegung.

Wir hatten auch das Gefühl das Schule/Schulamt nichts machten.

Auch hier in den Postings lese ich viel vom Täterschutz, hinter die Kulissen schauen, dem Kind aus dem Weg gehen usw...

Aber ganz wenig davon wie es den betroffenen, verletzten Kindern geht die jeden Tag ihrem Peiniger aufs Neue ausgesetzt werden und dem hilflos gegenüberstehen.

Gruß

misses_b

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Morgen,

doch, ich sehe auch die Opfer. Und mein Kind hat auch teilweise darunter zu leiden. Letztes Jahr ist er teilweise mit Jacken nach Hause gekommen, da waren Fußabdrücke drauf - er lag also am Boden. Es ist auch nicht so, als hätte ich die Lehrkraft nicht über den Umstand informiert.

Aber was will man letzten Endes tun? Das Kind von einer Schule zur nächsten schieben? Ich sage ja nicht, dass da nichts unternommen werden soll - aber wie ich schon geschrieben habe - man kann solche Probleme nicht einfach "wegmachen".

Da müssen Eltern und auch Lehrer an einem Strang ziehen. Auch die Eltern von betroffnenen Kindern, die sich dann teilweise aus falsch verstandener "Wehr" gegen das Kind zusammenrotten und so die Eskalation weiter vorran treiben. Versteh mich bitte nicht falsch, wenn sich die Eltern nicht interessieren und die Lehrerin nur Strafen statt Konsequenzen walten lässt, dann bin ich auch die Letzte, die dafür Verständnis hat.

Nichts desto trotz sollte man über den Tellerrand schauen - denn wenn das Kind eine krankhafte Störung hat und es nicht am Umfeld lieg, dann könnte es ebenso mein oder Dein Kind sein.

LG

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Hallo
leider interessieren sich die Eltern in unserem Fall GAR NICHT. Und ausser genannten Strafen oder Androhungen ist bisher auch nichts passiert...DAS stört!

LG Anja

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Hallo!

Das es solche Kinder gibt (aus welchem Grund auch immer) ist keine Seltenheit.
Allerdings sehe ich das Problem hier eindeutig bei der Schule und bei den Eltern dieses Kindes.

Kinder mit solchen Problemen brauchen Hilfe.
Warum das Kind so ist, können wohl nur Leute wissen die auch das Umfeld des Kindes kennen. Ursachenforschung wäre da sicherlich Sinnvoll um das Problem zu lösen und das verhalten des Jungen zu verstehen.
Da steht die Schule schon etwas in der Pflicht. Natürlich weiss man nicht ob die Eltern informiert sind und ob da schon Therapien oder sonstige Maßnahmen laufen. Das werden sie euch sicherlich auch nicht auf die Nase binden.

Von daher: Eure Kinder haben aber das Recht ungestört zu lernen und ohne Angst in die Schule gehen zu können. Das würde ich erstma vertreten.

Was ich wohl machen würde ist mit der Klassenlehrerin (als Elternvertreter) sprechen und den Unmut vieler Eltern weiter geben und verlangen das die Schule tätig wird um ihre Kinder zu schützen.
Man kann auch direkt zum Direktor gehen und verlangen das etwas unternommen wird, falls die Schule da noch nicht tätig geworden ist. Da muss dann von eurer Seite etwas Druck kommen, damit was passiert. Ich würde wohl auch andeuten das es nicht darum geht den Jungen von der Schule zu schmeißen, sondern das ihm geholfen wird.
Was die Schule dann macht wird man sehen. Vielleicht bringt man so etwas zum Rollen.

LG Sonja

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Hallo
Gespräche mit der Lehrerin hatte ich schon, auch die Eltern der betroffenen Kinder. Die Eltern scheinen sich nicht für die Probleme zu interessieren. Das Kind macht was es will. Ich habe oben Kaffeetante schon ausführlich geantwortet, vll. magst nachlesen.

LG Anja

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Hallo!

So, hab jetzt mal alles gelesen. Also so wie sich das anhört dann muss da das Jugendamt eingeschaltet werden. So Gewaltbereit wie der ist, ist er auch gefährlich.

Kannst ja mal Berichten was aus den Gesprächen beworden ist und ob da jetzt was passiert.

LG Sonja

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Hallo Anja,

in den meisten Fällen liegt das Problem bei solchen Kindern nicht bei den Kindern selbst, sondern bei den Eltern. Wir haben an unserer Schule auch so ein paar Fälle... Da sind die Eltern dann auch völlig uneinsichtig "ach mein Junge ist doch ein ganz netter...".

Mein erster Ansatz wäre daher ein Gespräch zwischen der Schulleitung und den Eltern anzustreben. Eine Elternvertrterin sollte vielleicht auchanwesend sein. Wenn die Eltern das Problem erkennen, kann man gemeinsam eine Lösung erarbeiten und einen Plan aufstellen. Wenn nicht... müssen härtere MAßnahmen her. Die sollten sich allerdings nciht gegen den Jungen richten, sondern eher gegen die Eltern. Ich würde dann das Jugendamt einschalten und ggf. bei Schlägereien auch mal die Polizei rufen. Vielleicht bietet das Jugendamt ein Antiagressions-Training an? Oder man kann einen Sozialpädagogen an die Schule holen, der das mit den Kindern macht?

Lg,

Bille

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Hallo,

tja, ich kann verstehen, dass Ihr Euren Kindern keinen solchen Klassenkameraden wünscht.
Verständnis für das Kind hin oder her, Eure Kinder leiden darunter.

Aber letztendlich könnt Ihr nichts tun, außer mit der Lehrerin oder der Direktorin zu sprechen. Die müssen entscheiden, was sie tun wollen oder können bzw. die haben auch mehr Überblick, was eigentlich mit dem Kind los ist.

Das muss nicht unbedingt etwas mit unfähigen/desinteressierten Eltern zu tun haben. Wir haben einen Fall im Freundeskreis, wo der ältere Bruder ganz normal ist, und der Kleine so ein Terror-Zwerg mit einer ADHS-ähnlichen Störung. Er ist letztes Jahr in der ersten Klasse von der Schule geflogen.
Die Mutter ist aber selbst Erzieherin, arbeitet sogar als Familienhilfe und macht und tut alles, was möglich ist, um dem Kind zu helfen. Nun klappt das aber nur, wenn der Rest der Welt auch mitzieht.
Bei ihnen war es aber so, dass dem Jugendamt keinen Betreuer bezahlen wollte, der sich während des Unterrichts nur um den Jungen kümmert, und dass die Lehrer die Anweisungen seiner Psychologin nicht umsetzen wollten.
Da er kein ADHS hat, sondern sowas ähnliches, nicht definiertes, fällt er in unserem Beamtenstaat auch noch durch jedes Raster.
Sonderschule ist keine Option, weil er zusätzlich hochbegabt ist, und da vor Langeweile erst recht die Wände hoch gehen würde.

LG

Heike