1. Klasse wiederholen und Schulwechsel NRW

Wir möchten gerne, dass unser Sohn die 1. Klasse nochmals wiederholt und streben gleichzeitig einen Schulwechsel mit an.

Jetzt hab ich ne Frage: Wie sind die rechtlichen Vorraussetzungen?

Wer entscheidet das? Wir Eltern, die Schulleitung, das Gesundheitsamt oder die Bezirksregierung???
Zu den Gründen:
Unser Sohn ist ein Sommerkind und kam mit gerade 6 in die Schule. Nach dem alten NRW-System hätte er noch ein Jahr Kiga gehabt, was wir auch bevorzugt hätten. Wir wollten ihn zurückstellen lassen, da wir der Meinung waren, dass er Sozial-Emotional noch nicht so gereift war, dass er die Schule besuchen kann. Aber es kam ja nur auf den intellektuellen Aspekt an, und demnach war er schulreif. Diese Entscheidung war und ist falsch. Das sehe ich jeden Tag.

Anfangs hatte er noch Spaß an der Schule und ging gerne hin, mittlerweile müssen wir ihn schon zur Schule zwingen, und es vergeht kaum ein Tag, an dem er nicht wegen der Schule weint.

Unser Sohn ist ein sehr lebhaftes und agiles Kind, was KEIN ADHS hat. Er schafft es nicht vier Schulstunden still sitzen zu bleiben. Das ist für ihn sehr anstrengend. Er wippelt und kippelt mit dem Stuhl, ist im allgemeinen sehr unruhig. In der OGS kam er auf anhieb nicht sofort klar. Es sind 85 Kinder mit einem Schlag da und mit den gesamten Regeln und wer wo in welchem Raum wann geht, das hat er nicht überblicken können. Daraufhin haben wir mit der OGS geeinigt, dass er erst mal nur bis 14.00h bleibt, anstatt wie geplant bis 16.00h.

In der Klasse sitzt unser Kind total alleine (Tische im U-Verband und er sitzt alleine in der Mitte des U´s) Er hat keinerlei Möglichkeit der Kontaktaufnahme zu Klassenkameraden. Und wenn, dann muss er aufstehen, was die Lehrerin gleich zur Weissglut treibt und ihn vor der gesamten Klasse anpfeift. (Er hat ein anderes Kind nach einem Linial gefragt, weil er seins vergessen hatte) Lt. unserem Sohn hat er dann nur noch geweint und wurde dann noch als Heulsuse verspottet (nicht nur von Klassenkameraden)
Lesen klappt gar nicht, wenn es nicht sofort funzt bei ihm, dann rennt er weinend weg. Schreiben so la-la und rechnen auch so la-la.

Er ist ein Kind, das viel Aufmerksamkeit einfordert. Aber meines Erachtens auch nicht mehr als andere. Wenn er fragen hat, übergeht die Lehrerin ihn schlichtweg. Wenn er sagt, er habe das nicht verstanden, dann sagt sie, dann müsse er besser aufpassen.
Ich kann die Liste endlos lang führen. Unser Sohn ist einfach nur noch frustriert. Wir haben jetzt eine Kinderpsychologin eingeschaltet, da er sich immer mehr wie ein Kleinkind verhält. Er hat sogar wieder angefangen hin und wider einzukoten. Er hat nur noch Alpträume, ist sehr aggressiv geworden und sehr sehr weinerlich. An manchen Tagen ist er soo anghänglich, dass ich nicht mal alleine auf Toilette gehen kann.

Wir wissen einfach nicht weiter. In der OGS darf er immer noch nicht länger bleiben, obwohl er das möchte. Das Personal sagt, er wäre nicht so weit. Das frustriert ihn noch weiter. Er darf in der OGS an keinem Kurs teilnehmen.

Nun möchten wir ihn ganz von der Schule nehmen und ihn auf eine andere im Ort geben. Zudem halten wir es für Sinnvoll, wenn er noch mal die 1. Klasse wiederholt, da er schon Defizite hat. Wir möchten ihm nochmal die Möglichkeit bieten, dass lernen Spaß machen kann. Momentan ist Lernen eine reine Qual.

Wo beantrage ich die Rückstellung? Bei der neuen Schulleitung?

Ich danke schon mal für Euere Antworten.

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Erst einmal solltest du Kontakt mit der aufnehmenden Schule halten. Gibt es dort die Flexible Schuleingangsphase?

http://de.wikipedia.org/wiki/Flexible_Schuleingangsphase

Dann kann dein Sohn nicht die erste Klasse wiederholen, weil man nicht "sitzen bleiben" kann. In welche Klasse er aufgenommen wird, entscheidet die neue Schule anhand der Leistungen und evtl. nach Rücksprache mit der abgebenden Schule. Die Schulleitung verschafft sich einen groben Überblick und teilt deinen Sohn einer entsprechenden Klasse zu.

Nehmt beizeiten Kontakt mit der dortigen Schulsozialpädagogin auf, wenn dort vorhanden.

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Nein eine sozialpädagogen gibt es hier an keiner Schule. Wir haben Kontakt zur Familien- und schulberatung von der caritas. Die hat es endlich mal geschafft dass alle an einem Tisch sitzen werden, hat uns aber auch gewarnt zu viel von dem Gespräch zu erwarten. Deshalb rät sie auch zum schulwechsel.

Eine flexible eingangsphase haben wir nicht. Und auch sehr sehr sehr schlechte Kinder werden in die nächste klasse mit geschliffen aus pädagogischen gründen!!! Die Tochter von bekannten ist in der 3. klasse und kann immer noch nicht richtig lesen, schreiben oder rechnen.

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Eine flexible eingangsphase haben wir nicht. Und auch sehr sehr sehr schlechte Kinder werden in die nächste klasse mit geschliffen aus pädagogischen gründen!!! Die Tochter von bekannten ist in der 3. klasse und kann immer noch nicht richtig lesen, schreiben oder rechnen
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Zumindest muss sie irgendwie das Klassenziel erreicht haben und die Zensuren in den Hauptfächern ausreichend sein sonst würde sie nicht versetzt werden.

Der Schulwechsel allein wird euch nicht weiterhelfen. Dein Sohn hat Probleme und die müssen angegangen werden mit professioneller Hilfe. Ein einziges Gespräch mit der Caritas und allen Beteiligten dient eher dazu, alles voranzubringen, was notwendig ist. Ihr werdet weiterhin eng mit den neuen Lehrern im Gespräch bleiben müssen. Wenn ihr wechselt, werden sie von der abgebenden Schule sicher einen entsprechenden Überblick bekommen haben und euch vielleicht Vorschläge unterbreiten, wie ihr eurem Sohn helfen könnt.

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Hallo,erst mal es tut mir leid für Deinen Sohn.
Du wohnst in NRw wir auch Du kannst ein Antrag stellen das Du möchtest das Dein Sohn die Schuleingangsphase in 3 Jahren durch läuft statt in 2

Ich gib dir aber eine Rat wechselt die Schule lass ihm ins 2 gehen und entscheide dann er kann auch zum Halbjahr zurück ins 1.

Lg Viel Glück

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Du hast in NRW ja die frei Schulwahl, daher sollte ein Wechsel kein Problem sein. Es kommt jedoch darauf an, wie voll die andere Schule ist. ICh würde einen Termin mit der Schulleiterin der anderen Schule vereinbaren udn die Situation schildern.

Ich denke auch daß eine Wiederholung unter den Umständen Sinn macht. Eure Lehrerin scheint mit den unterscheidlichen Lernständen und Ansprüchen der Kinder nicht gut klarzukommen und hat anscheinend bei ihr (und bei den anderen Kindern?) schon einen Stempel auf.

Gut daß ihr bei einer Kinderpsychologin seid, ich denke er bruahct jetzt auch viel Zuspruch, daß mit ihm nichts verkehrt ist. Vielleicht wäre es auch sinnvoll mit ihm zur Ergo zu gehen, um an seine rKonzentrationsfähigkeit zu arbeiten?

LG und viel ERfolg!

Bille

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Nicht nur unser Sohn hat nen Stempel auf der Stirn, da gibt es noch so einige andere....
Als wir in der Nachbarschaft gefragt wurden, welchen Klassenlehrer unsere Sohn hätte, sagten wir Frau XYZ, da kam dann durchweg zur Antwort: Um Gottes Willen, oder NEIIIIN, oder das arme Kind... DA wurde uns langsam bewusst, was auf uns zu kommt, aber dass es so heavy sein würde hätte ich nie gedacht.

Ich denke die Lehrerin hat gar keinen Bock mehr auf Unterricht. Es ist alles so wild und konfus, keine klare Linie ist im Unterricht und in den Hausaufgaben zu erkennen, alles geht in den büchern wild durcheinander... Wenn die so Unterricht macht, dann ist mir klar, warum mein Kind auch so konfus ist....