Aufnahme an der Oberschule

Hallo,

muss mich heute auch mal öffentlich ärgern. Gestern waren wir zur Anmeldung in der weiterführenden Schule (Oberschule). Es werden zwei 5. Klassen gebildet. Die Anmeldungen finden an drei Tagen statt. Wir waren gleich am ersten und ungefähr die 60. Allerdings hat die Reihenfolge des Erscheinens keine Auswirkung auf die Schulplatzvergabe (das nur informativ). Wir haben nach dem Gespräch ein Info-Blatt augehändigt bekommen, auf dem die Vergabemodalitäten erläutert werden und zwar wie folgt:
1. Geschwisterkinder (völlig unstrittig)
2. Schüler mit Gymnasialempfehlung (:-[)
3. Losverfahren (da bleibt nicht mehr viel)

Nun frage ich mich, warum Kinder mit Gymnasialempfehlung an einer Oberschule bevorzugt werden, diese Kinder haben doch ganz andere Möglichkeiten. Nach meinem Verständnis müsste es doch umgekehrt sein, erst die Kinder mit Oberschulempfehlung, dann Gymnasium.

In unserer Gegend ist trotz Großstadt die Anzahl der Oberschulen sehr überschaubar und der Andrang dementsprechend. Bei uns ist übrigens eine Schulwegdauer von bis zu 1 Stunde 20 Minuten pro einfache Strecke zulässig, ich hoffe daher, dass wir doch eine Schule im Umkreis "erwischen".

Eigentlich weiß ich jetzt gar nicht, ob und welche Antworten ich auf eine nicht gestellte Frage erwarte, aber ich musste meinem Ärger einfach Luft machen.

Danke fürs "zulesen" und viele Grüße

Heike

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Hallo,

Was ist eine Oberschule bzw. Aus welchem Bundesland kommt Ihr? Diesen Begriff kenne ich aus NRW nicht.

Liebe Grüße Andrea

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In Niedersachsen ist eine Oberschule eine Zusammenlegung von Haupt- und Realschule... selten mit Gymnasialzweig.

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Hi,

ich weiß auch nicht, was eine Oberschule ist. Wo wohnt Ihr denn?

LG

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Hallo,

dass die reihenfolge keinen Einfluß hat, find ich gut, alles andere wäre unfair.
Ich weiß auch nicht, was oberschule bedeutet, aber ich vergleich es jetzt hier mal mit der Gesamtschule. Wer dort ein Kind mit einer gymnasialempfehlung anmeldet, hat dem Platz so gut wie sicher, da geringerer anmeldezahlen. Der Löwen anteil werden Kinder mit einer Realschul bzw Hauptschulempfehlung sein. Dort ist die gefahr einer Absage höher

Ich würde mein Kind mit einer gymnasialempfehlung zb nie auf einer Gesamtschule anmelden.

Wann bekommt ihr bescheid?

Wart ihr mit Kind bei der Anmeldung?

Ich wusste zb im letztem jahr sofort, dass mein Sohn nicht angenommen wird, meine Tochter war offener, und der Leiter hat zwischen den Zeilen schon angedeutet, dass sie den Platz bekommt.

Lg maja

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Hallo,

das mit der Reihenfolge ist völlig ok, genauso die Geschwisterkinder. Der überwiegende Teil der Kinder wird die Oberschulempfehlung bekommen. Und dann geht die Suche nach einem Platz los. Die Schulen machen es sich einfach, nehmen die Besten in den Fächern, die mit sehr guten Kopfnoten, kurz und gut, die Kinder, die am wenigsten Arbeit machen. Irgendwo sehe ich das ein, überall fehlen Lehrer, sind die Klassen zu groß etc. Aber unterm Strich baden es die Kinder aus.

Bescheid bekommen wir am 5. Juni. Mein Sohn war mit, und ich denke, er hat schon vom Wesen her einen guten Eindruck hinterlassen, dazu kommt Notendurchschnitt 2,3, Kopfnoten alles 2, Ordnung 1. Ich hoffe, das reicht.

Wir sprechen hier übrigens über Schule ab Klasse 5, nicht Ausbildung, Studium oder Bewerbung um eine lukrative Arbeitsstelle. #zitter

Viele Grüße

Heike

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Genau das ist mein Gedanke, sie suchen sich die Rosinen raus. Ich hab das ja im letztem Jahr hinter mir. Seine Laufbahn begann auf einer förderschule, in der 4. Klasse der Regelgrundschule war er ein durchschnittlich er Schüler, der sozial nicht auffällig ist. Er ist nur in sich gekehrt.
Der Leiter hat das Gespräch sehr ungeschickt begonnen, mein Sohn hat darauf dicht gemacht. Das war dort wie ein Vorstellungsgespräch. Die 2. Gesamtschule erteilte auch eine Absage, das war aber nicht anders zu erwarten, da die Anmeldungen zu ende waren.

dann blieb nur noch die Realschule.

Aber was du schreibst, klingt doch super. Noten passen, er hat gut beim Gespräch mit gemacht.

Aber bis zum Juni warten ist schon arg lang.

ich drücke dir alle Daumen

lg Maja

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Hallo,

für Euch sicherlich ärgerlich. Kann man verstehen.

Aber Auswahlverfahren gibt es nun einmal. An irgendetwas müssen sich die Schulen nun einmal orientieren.

Für mich wären z.B. Geschwisterkinder kein zwingender Grund zur Aufnahme.
Und niemand kann Schüle mit sogn. "Gymnasialempfehlung" zwingen, dass sie diese auch in Anspruch nehmen.
Gerade bei Euren Oberschulen werden häufig Programme angeboten, die insbesondere diesen Schülern in der 5. + 6. Klasse zu mehr Sicherheit und Selbstständigkeit verhelfen, um danach dann doch noch aufs Gymnasium zu wechseln. Andererseits muss man diesen Schülern m.M. nach auch keinen Aufnahmevorteil gewähren. Macht sich aber wahrscheinlich bei der Gesamtbewertung der Schule positiv.

Ich habe gerade mal nachgeschaut: In Dresden gibt es 29 Oberschulen. Weiß ja nicht, wo Ihr genau wohnt, aber es werden sich doch sicherlich noch andere finden, die in Eurem erreichbaren Umkreis liegen (was war das mit der zulässigen Schulwegdauer? Hab ich noch nie gehört.) Aber in 80 Minuten kommt man doch schon relativ weit - da wird bei 29 Schulen im Einzugsgebiet sicherlich noch die ein oder andere dabei sein, die Deinen Sohn aufnimmt.

Nicht ärgern - sondern bei anderen noch anmelden; eine muss ihn ja nehmen, immerhin unterliegt er immer noch der Schulpflicht. Ansonsten einfach hoffen, dass er übers Losverfahren in die gewünschte kommt.
Vielleicht sind aber auch noch andere ganz toll, die Ihr noch gar nicht bisher berücksichtigt habt. Man sollte immer Ohren und Augen offen halten.

Viel Erfolg!

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Hallo,

danke für Deine Antwort. Von den 29 Schulen fallen schon einige wegen sozialen Brennpunkten raus. Anmelden darf man nur an einer Schule, aber zwei weitere als Ausweich angeben. An diese Ausweichschulen werden die "Bewerbungsunterlagen" im Fall der Ablehnung weitergereicht. Als Ausweich habe ich eine Schule in Pillnitz angegeben, da kann er jeden Tag mit der Fähre übersetzen und durch den Schlossgarten spazieren ... Die 80 Minuten Reisezeit würde ich gern minimieren, vollgepackt mit Rucksack und Sportsachen im Berufsverkehr in den Öffentlichen, kein Vergnügen. Aber natürlich weiß ich, dass es viele, viele Andere genauso trifft. Und je älter die Kinder werden, desto weniger ist das ein Problem.

Vielleicht hänge ich auch zu sehr an Früher. Als ich zur Schule ging, waren wir von der 1. bis zur 10. Klasse in einer Schule (außer die EOS-Besucher).

Viele Grüße

Heike

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Ich nochmal!

Komme auch aus Dresden. Wo wohnst du denn genau?

LG, Nudelmaus

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Hallo,

die Oberschule gibt es bei uns erst seit diesem Schuljahr und stellt in Grundzügen das dar, was bisher die Mittelschule war:

http://www.schule.sachsen.de/15168.htm

Viele Grüße

Heike

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hallo heike.

ich kann deinen ärger verstehen. mir gehts genauso.

habe meine am montag an zwei schulen angemeldet. eine davon ist eine privatschule.
und mich hat es auch aufgeregt nach welchen kriterien die kinder ausgewählt werden:

1. behinderung - NEIN
2. geschwisterkind - NEIN
3. wohnortnähe - JA

ich bekomme in der wunschschule am 5.6. bescheid ob es geklappt hat und in der privatschule erfahre ich es noch ende dieser woche.

aber ich will die private nicht so richtig. habe mich da nicht so wohl gefühlt.

wohne auch in sachsen.

lg#winke

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Hallo,

ja Bescheid erst am 5.6. Die erste Frage war gleich, ob ich meinen Sohn an einer Privatschule (HOGA) angemeldet habe. Selbst wenn, hätte ich verneint, dann fallen diese Kinder ja gleich raus. Ich habe aber tatsächlich nicht, obwohl ich lange hin und her überlegt habe.

Dann wünsche ich uns Beiden mal, dass es mit der Wunschschule klappt#ole.

Viele Grüße

Heike

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Hi,
zur Bevorzugung der Kinder mit Gymnasialempfehlung:
eine Oberschule bzw. Gemeinschaftsschule ist dann ideal zusammengesetzt, wenn das Verhältnis der Kinder mit entsprechenden Schulartenempfehlungen jeweils ca. 1/3 beträgt. Die Spitze, nämlich die Kinder mit Gymnasialempfehlung, ist meist eher schwach besetzt (zumindest hier in BaWü), da Kinder mit astreinen Empfehlungen eher aufs Gymnasium wechseln. Da wollen die Schulen natürlich erstmal die Sahne abschöpfen;-) (dass das politisch nicht korrekt formuliert ist, ist mir bewusst#sorry)

Kinder, die in der Lage sind ganze Sätze zu bilden und selbstständig arbeiten zu können, die tun einer Klasse einfach gut, davon profitieren alle anderen.
Als Mutter würde mich das auch ärgern, als Lehrerin weiß ich aber diese Kinder zu schätzen.
Und manche haben auch die größeren Lose...#schein

Vlg tina

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Vielen Dank für Deine Antwort. Theoretisch stimme ich Dir auch zu, nur praktisch habe ich das Gefühl, dass nur die "Guten" genommen werden, um den Arbeitsaufwand gering zu halten. Wobei ich dabei nicht die Schulen an sich verteufel (die arbeiten am Limit, Lehrermangel, Geldknappheit, schwierigere Schüler) sondern mal wieder die Politik.

Ich wollte selbst mal Lehrer werden, und bin heute froh das es nicht sein sollte#hicks.

Viele Grüße

Heike

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Ich denke, es gleicht sich ein bisschen dadurch aus, dass auch Kinder, die keine Gymnasialempfehlung bekommen haben, trotzdem auf dem Gymnasium angemeldet werden (soweit die Empfehlung im jeweiligen Bundesland keinen verpflichtenden Charakter hat). Und nur, weil ein Kind eine Gymnasialempfehlung bekommen hat, glaube ich auch nicht, dass das ein sicherer Indikator dafür ist, ob das Kind wirklich auf eine solche Schule gehen sollte. Ich finde nicht, dass man diese Kinder deshalb »benachteiligen« sollte, nur weil sie fälschlicherweise eine Gymnasialempfehlung bekommen haben.

Das sich eine Schule dort die Rosinen rauspickt (und ich denke, darum geht es in erster Linie), finde ich absolut in Ordnung. Und ich würde mal unterstellen, dass auch »Losverfahren« eher heißen wird, dass einige Kinder nie ein Los bekommen haben. Da wird sicherlich auch das ein oder andere Kind mit einer Gymnasialempfehlung bei sein, dass irgendwie unberücksichtigt geblieben ist.

Warum finde ich das in Ordnung … also ich habe hier schon das ein oder andere Mal von leidgeplagten Eltern gelesen, dessen Kind einfach das Pech hat, 2-3 Chaoten in der Klasse zu haben, die eine normale, geregelte Unterrichtsstunde stellenweise unmöglich machen und die Schule mit dieser Situation einfach maßlos überfordert ist. Ich würde unterstellen, dass sie sich das für ihr eigenes Kind auch nicht unbedingt wünschen. Ich glaube, man wünscht sich dort als Elternteil in erster Linie, dass die Klassen einfach »gut/gesund gemischt« sind und die Kinder so - auch gegenseitig - viel voneinander lernen können. Und ich denke, da sind ein paar Kinder, die auch auf dem Gymnasium hätten gehen können, eine gute Bereicherung für die Klasse wie auch die Kinder, die ein bisschen chaotischer sind oder auch die Kinder, denen man eine Aufgabe auch ruhig 2x erklären muss.

Also natürlich bleiben, wenn man Kinder »aussiebt«, Kinder auf der Strecke. Aber 5. Klasse heißt für mich, dass Eltern 10~11 Jahre Zeit hatten, ihre Kinder anständig zu erziehen und Kinder auch schulisch 4 Jahre lang Zeit hatten, zu beweisen und zu zeigen, was in ihnen steckt. Soll man das denn völlig unberücksichtigt lassen und einem Kind dort vermitteln: »Eigentlich ist es egal, was du dort in der Grundschule treibst … zum Schluss entscheidet sowieso nur das Los«. Fände ich jetzt auch nicht »fairer«, da ich schon glaube, dass sich Kinder auch in der Grundschule stellenweise schon viel Mühe geben, etwas zu erreichen. Vor allem auch, weil die Welt, auf die wir unsere Kinder doch irgendwie vorbereiten müssen, nun mal nicht so funktioniert.

Dass das »blöd« für die Kinder ist, die durch das Sieb durchfallen oder auch einfach für die Kinder, die etwas »später« zünden; dass sehen - glaube ich - alle Eltern gleich so. Nur das ist m.E. Bildungspolitik und bei Landtagswahlen wird immer wieder entschieden: Wir wollen das so. Bzw. eher: Wir haben Angst vor Veränderungen. Und selbst, wenn es »Veränderungen« im Schulwesen gibt gibt, ist die Masse der Menschen, die sie wieder »rückgängig« gemacht haben möchte, stets größer, als die Masse der Menschen, die sie für richtig halten oder ihr wenigstens mal eine Chance geben. Das eine Schule mit dieser Bildungspolitik aber »leben« muss und halt einfach das Optimalste für sich daraus macht, würde ich ihr nicht negativ ankreiden. Die Politik müsste da - wenn - tätig werden. Und die macht ziemlich häufig das, was der Wähler möchte, wenn es mit den Zielen der Partei verträglich ist. Und scheinbar ist der Wähler damit ganz zu frieden, dass es dort ein Sieb gibt, durch den einige Kinder durchfallen werden. Eigentlich schade...

Ich drücke Ihnen jedenfalls die Daumen, dass das mit dem Schulplatz was wird!

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Hallo,

und vielen Dank für die ausführliche Antwort. Mein Sohn hat sich trotz einer Stunde stehender Wartezeit gestern nahezu perfekt präsentiert. Da kann ich in Sachen Erziehung nicht völlig versagt haben:-p. Seine Kopfnoten sind recht ordentlich (alles 2, nur Ordnung 1), ansonsten Durchschnitt 2,3. Daher rechne ich uns schon eine kleine Chance aus. Wenn ich nur etwas mehr Losglück hätte...

Viele Grüße

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Hallo,

hier werden an den Realschulen auch die Kinder bevorzugt, die eigentlich eine Gymnasialempfehlung haben, aus dem einfachen Grund, weil sie halt notentechnisch ein wenig besser sind, als die, die "nur" Realschulempfehlung haben.

Das ist aber nun nichts wirklich neues.

Nur die Mittelschulen müssen alle Kinder aufnehmen, die in ihrem Sprengel wohnen und in keiner anderen Schule aufgenommen werden. Die anderen können es sich aussuchen.

GLG

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Hallo,

dass das Einzugsgebiet eine Rolle spielt, hätte ich mir jetzt auch gewünscht. Das ist aber leider nur bei der Grundschule der Fall. Wie schon geschrieben, bei uns liegt der Gym.-Duchschnitt bei 2,0. Ich hoffe, das die Kinder mit dieser Empfehlung dann auch wirklich dorthin gehen.

Liebe Grüße

Heike

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Ich kenne aus unserem BL die Oberschule nicht und kenne auch nicht eure Alternativen im Umkreis.

Aber aus Erfahrung der Schulplatzvergabe kann ich dir nur raten beim zuständigen Amt für Schule nachzufragen, wie die Aufnahmekriterien gestaltet sind. Natürlich möchte jede Schule am Liebsten nur die Besten der Besten auswählen. Das wird oft auch versucht - solange sich niemand beschwert. Wenn ihr bei euch die freie Schulwahl habt und kaum Alternativen im Umkreis der Wunschschule, dann kann ein Notendurchschnitt kein alleiniges Kriterium sein, Schüler aufzunehmen oder abzulehnen. Zumindest in unserer Kommune würde das nicht funktionieren.

Alle Schüler, die die Aufnahmevoraussetzungen erfüllen (also Empfehlung/Zensuren) kommen in einen Topf. Schüler mit Geschwisterkindern werden bevorzugt behandelt. Ist ok. Dann wird aber zwingend darauf geschaut, die Kosten so gering wie möglich zu halten. Schulnah wohnende Kinder sind zuerst an der Reihe. Es gäbe ein Riesen Theater, wenn man Kinder ablehnt, die genau neben der Schule wohnen und sie mit einem Busticket versorgen muss, um sie 10 km weit zu chauffieren. Und andere 10 km weit anreisen lässt statt sie an die ihrem Wohnort nähere Schule zu verweisen.

Wenn diese Kinder weitestgehend versorgt sind, dann wird tatsächlich gelost, um die verbleibenden Plätze zu besetzen oder eben leider abgelehnt. Freie Schulwahl ist eine schöne Sache, aber nur, wenn es genügend Schulplätze gibt. Zudem finde ich bei euch den Termin der Bekanntgabe extrem spät. Bei uns wird innerhalb von 3 bis max. 4,Wochen über Aufnahme oder Absage entschieden. Bei den Gesamtschulen sogar innerhalb einer Woche und noch vor den Anmeldezeiten für die Real- und Hauptschulen bzw.cGymnasien. So dass man dort erneut fristgemäß anmelden kann.