Hallo zusammen,
wir stehen nun aktuell vor der Entscheidung in welche weiterführende Schule wir unseren Sohn schicken.
Er geht derzeit in die 4. Klasse Grundschule und hat ein sehr gutes Zwischenzeugnis (Durchschnitt 1,2). Vom Grundschullehrer kam die Empfehlen: Gymnasium!!!
Ich als Mama (oder besser gesagt wir als Eltern) haben dabei aber ein komisches Gefühl.
Haben uns nun ein Gymnasium angeschaut (Tag der offenen Tür) und eine Realschule.
Als Eltern fühlen wir uns in der Realschule um Welten wohler. Alles irgendwie lockerer, im Gynasium ist alles so "steif" und streng.
Unser Sohn tendiert zum Gynasium. Aber ich frage mich: Ist das wirklich der richtige Weg?
Warum nicht einfacher machen und ihm mehr Kindheit schenken? In der Realschule sind allein 6 Wochenstunden weniger Unterricht, weniger Hausaufgaben usw.
Es gibt die Möglichkeit nach der 10. Klasse Realschule noch das Fachabitur zu machen. Wäre ja auch ne Sache .....
Aber ist halt kein allgemeines Abitur .....
Das ist soooo eine schwere Entscheidung
Stand evtl. Jemand vor der gleichen Entscheidung? Wie habt ihr entschieden bzw. wie würdet ihr entscheiden?
Ich freu mich über jede Antwort!
Danke schonmal
LG fee85
Weiterführende Schule - soll ich meinen Sohn aufs Gymnasium schicken???
Hallo,
unsere Tochter wir in diesem Jahr auf´s Gymnasium gehen. Sie hat einen 1-er Durchschnitt, warum soll ich sie auf die OS schicken? Sie möchte es selber, viele Ihrer Freunde sind da oder kommen da hin.
Ein schlechtes Gefühl habe ich dabei nicht.
LG
Danke für deine Antwort!
leider ist das wirklich eine sehr schwere entscheidung.
ich kann nur sagen, dass ausnahmslos alle kinder die aufs gymnasium gewechselt sind, früher oder später unseren verein (taekwondo) verlassen haben. sie hatten wirklich absolut keine zeit mehr. mussten selbst am wochenende hausaufgaben machen und lernen und das ist wirklich nicht sehr schön.
ich tendiere daher immer zur realschule aus genau den gründen die du erwähnt hast. wenn dein sohn aber selber unbedingt aufs gymnasium will, dann lass ihn auch dahin gehen. wenn es ihm generell sehr leicht fällt, würde er ansonsten vielleicht wirklich unterfordert sein in der realschule.
Im Ernst? Ich bin gerade wirklich total überrascht, ich war selbst auf dem Gymnasium (allerdings in den 80/90ern) und ich habe kein einziges meiner Hobbies aufgegeben. Auch meine Klassenkameraden hatten allesamt Hobbies und mehrmals die Woche nachmittags "Termine" - von Musikunterricht über Sport bis hin zu Schach etc. Wir haben ein ganz normales Leben geführt. Und wir hatten 2 lebende Fremdsprachen plus Latein - also schon halbwegs anspruchsvoll.
Kann mir schwer vorstellen, dass die Kinder sich heutzutage so viel schwerer tun bzw. dass der Stoff um sovieles schwieriger geworden ist.
Danke auch dir für die Antwort.
Ich hoffe wir können gemeinsam mit ihm die richtige Entscheidung treffen.
Hi fee85,
was müsste dein Sohn denn leisten, damit er den direkten (und damit leichteren) Weg zu Abitur und Studium gehen dürfte?
Du bist nicht im Begriff ihm mehr Kindheit zu schenken sondern ihm das Leben schwer zu machen.
"Als Eltern fühlen wir uns in der Realschule um Welten wohler."
Das ist egal, ihr haltet euch jedes Jahr vermutlich nur ein paar Stunden in der Schule auf.
scnr
LG Helga
Nunja, das ist ja genau die Frage die ich mir stelle ....
Ist es wirklich der leichtere Weg wenn er den direkten Weg geht? Oder ist es leichter wenn er die Realschule durchläuft und dann mittels Fachabitur weiter macht?
Zudem ist ja garnicht gesagt das er bis zum Abitur durchhält, wer weiß, vielleicht knickt er in der Pupertät leistungsmäßig völlig ein (was ich natürlich nicht hoffe), dann war der "schwere" Weg umsonst .....
Genau da bin ich mir eben nicht sicher .......
lg fee85
1. Fachabi ist kein Abi.
Ein wissenschaftliches Studium kann er dann nur über Umwege erreichen. Oder er wechselt nach einem ausreichend guten Realschuöabschluss an eine gymnasiale Oberstufe. Dann ist es aber erheblich schlechter auf die Anforderungen vorbereitet als die Gymnasiasten, die es seit der 5. Klasse lernen.
2. Ist er auf dem Gym, dann ist er erst mal auf dem Weg, auch bei einem pubertätsbedingten Einbruch. Nur wegen schlechter Noten muss man nicht zwingend von der Schule. Bis zu Abi hat er gute Chancen, sich zu stabilisieren.
Die Pubertät schlägt auch auf der Realschule zu, ein versauter Abschluss (bei dem er ja noch jünger ist) würde den Weg zum Abi aber verstellen.
3. Der "schwere" (wer weiß, ob er wirklich so schwer wäre) Weg wäre nie umsonst. Es geht um Bildung, nicht bloß um Ausbildung.
LG Helga
dein sohn tendiert zum gym, er hat vom lehrer eine empfehlung zum gym....was will man mehr? sollte es nicht laufen, kann er jederzeit wechseln.
Danke auch an dich für die Antwort
Hallo,
Was soll denn ein Kind mit einem 1,2er Schnitt auf der Realschule?
Und warum fühlst du dich dort wohler? Das hört sich an, als hättet ihr Eltern ein Problem!
Lg
Blucki
Hallo Blucki,
warum sollen wir als Eltern ein Problem haben? Weil ich mir Gedanken mache ob ich den richtigen Weg für meinen Sohn wähle? Ihn evtl. mit so vielen Wochenstunden, so wenig Freizeit, so extremen Druck überfordere?
Nur weil ein Schüler in der GRUNDSCHULE gute Leistungen bringt ist das doch kein Freifahrtschein zum Abitur!
"Nur weil ein Schüler in der GRUNDSCHULE gute Leistungen bringt ist das doch kein Freifahrtschein zum Abitur! "
.... nein, aber die Besten, die man sich als Grundschüler schaffen kann.
Dein Kind MÖCHTE auf das Gymnasium. Der Notenschnitt ist SUPER. Die Grundschule sagt: Gymnasium...
Ich dreh mal dein Gedankenspiel um (kenne ich aus meinem eigenen Umfeld). Ihr schickt euren Sohn NICHT aufs Gymnasium, obwohl ALLE was anderes sagen. Dein Sohn fühlt sich auf der RS nicht wohl, wird demotiviert, schafft ein mittelmäßigen Abschluss (vor lauter langer Weile) und lernt halt irgendwas, weil IHR das so wollt...
Willst du dir wirklich den Rest deines Lebens von deinem Sohn anhören, dass IHR ihm die Zukunft verbaut habt?
WENN dein Sohn doch noch einknickt, könnt ihr immernoch nach Lösungen suchen. Aber im Moment hat ER SEINEN Weg schon gefunden!
Die Sache mit den Hobbys konnte ich früher schon nicht nachvollziehen... Ich hatte immer viel Zeit für Hobbys. Auch heute kann ich das nicht nachvollziehen... Wir haben einen Verein mit einer SEEEHR aufwendigen Sportart. Da gibt es Jugendliche, die trainieren selbst 2 bis 3 Mal die Woche, geben 2 Mal pro Woche selbst noch Training und sind am Wochenende mit dem Verein unterwegs UND besuchen das Gymnasium!
Ich bin ja immer der Meinung, dass DIE Kinder, die jeden Tag mehrere Stunden sitzen und lernen und keine Zeit für nichts mehr haben, auf dem Gymnasium schlichtweg FALSCH sind, aber das sieht bei deinem Sohn augenscheinlich jetzt nicht so aus!
Vielleicht liegt's ja daran, dass meine Gymnasialzeit in den 80ern begonnen hat - aber bei uns war das Gymnasium weder steif noch streng, noch hat uns der Unterricht die Kindheit genommen. Davon, dass wir mehr Unterrichtsstunden als beispielsweise Hauptschüler hatten, habe ich nie was bemerkt - sofern dem überhaupt so war.
Ich war mit einigen Hauptschülern aus meinem Heimatort eng befreundet und wir haben uns nachmittags oft getroffen. Im Gegenteil - die haben später Lehre gemacht und hatten dann weniger Freizeit als ich.
Natürlich gab es einige Schüler, die in andere Schultypen wechseln mussten bzw. die mal sitzengeblieben sind - aber das waren Ausnahmen. Die letzten zwei Schuljahre ging ich übrigens mit einem zweimal Sitzengebliebenen in die selbe Klasse - der ist heute einer der erfolgreichsten von uns!
Ich finde es gut, dass Ihr Euch um die Zukunft Eures Sohnes intensiv Gedanken macht, aber ich habe das Gefühl, Ihr legt ihm mit Eurer ablehnenden Haltung (da steckt doch mehr dahinter?) eher Steine in den Weg.
Hallo,
mein Sohn hätte rein von den Noten her auch auf´s Gymn gekonnt, wir haben uns aber dagegen entschieden, weil er einfach zu viele Defizite hatte. So hat er gerne mal seine Hausaufgaben zu Hause vergessen oder in der Schule liegen lassen, seinen Wochenplan hat er gerne am Ende der Woche nachmittags zu Hause gemacht, ist immer noch ein bißchen verträumt und hat gerne mal zwei Stunden für Hausaufgaben gebraucht, deren Bearbeitung nur ca. 15 Minuten in Anspruch genommen haben. Selbstorganisiertes, strukturiertes Arbeiten waren einfach nicht sein Ding.
Außerdem ist er echt regelmäßig ausgeflippt, wenn er mal eine Matheaufgabe falsch gerechnet hat, dann ging erstmal gar nichts mehr, hier knallten die Türen, er fing an zu weinen und zu bocken, echt anstrengend!
Wir haben ihn auf einer Statdtteilschule angemeldet und im 2. Halbjahr hat er 6 Einsen geschrieben, 3 Zweien, geht gerne in die Schule und fühlt sich wohl.
Es kommt halt auf´s Kind an und ich bin froh, dass nach LANGEN Diskussionen mit der Familie (die waren allesamt der Meinung, dass er "natürlich auf´s Gymn. gehen wird), Ruhe eingekehrt ist und mein Kind ein fröhlicher, ausgegllichener Junge ist, der Zeit zum Spielen hat und total motiviert in die Schule geht!
LG und ein schönes Wochenende
Kirsten