Kinder und Hobbies bei berufstätigen Eltern

Hallo,

ich bin mir bei einer Entscheidung etwas unsicher und würde hier gerne verschiedene Meinungen und Erfahrungen hören.

Unser Sohn wird dieses Jahr eingeschult und ist als Herbst 07-Kind somit einer der Älteren, dabei ganz normal entwickelt und ich selbst finde ihn sehr verlässlich.

Er ist dem Kinderturnen nun entwachsen und sucht ein neues Hobby. Zur Auswahl steht für ihn Schwimmen, Judo oder Leichtathletik. Unglücklicherweise liegen alle Zeiten für diese Aktivitäten sehr ungünstig, da er Ganztages/ Hortkind ist/ sein wird und ich berufstätig bin und zudem abends noch eigene Fitness-Kurse leite.

Nun ist er eigentlich kein Baby mehr. Er muss ohnehin zur Schule mit dem Bus fahren und noch ein Stück laufen, ich kann ihn nicht lange bringen. Daher hatte ich die Idee, dass er zu seinen Hobbies selbständig mit dem Bus fährt, ich würde ihn abholen (das passt, mit etwas hetzen).

Z.B: Judo wäre montags von 17-19 Uhr, ich arbeite bis 17:30, habe dann selbst einen Kurs von 18-19 Uhr. Er müsste also selber mit dem Bus hinfahren. Direkt danach hole ich ihn ab, ich wäre um ca. 19:15 bei ihm. Den Judo-Trainer kennen wir privat, es wäre kein großes Problem, dass ich nicht direkt um 19:00 Uhr da bin, denn im Anschluss findet ohnehin das Erwachsenen-Training statt.

Schwimmen wiederum findet um 15:00 Uhr statt, da arbeite ich noch und er ist normalerweise im Hort, abholen kann ich ihn jedoch danach.

Ich möchte nicht, dass mein Sohn unter meinen Job leidet, aber ich arbeite nun mal Vollzeit. Er möchte zu den Hobbies hin und traut sich die Busfahrt, mit etwas Übung, auch zu. Direkt vor dem Hort und vor den Sportstätten sind Bushaltestellen, weil die Sportstätten jeweils Schulen zugeordnet sind, er muss nicht umsteigen.

Mich würden eure Erfahrungen interessieren. Ich selbst bin als 2-Klässler definitiv allein zum Tanzen gefahren, mit den Rad damals. Aber das waren auch noch andere Zeiten.

Ach so: wir wohnen ländlich, kleinstädtisch. Aber trotzdem: er ist Erstklässler, noch nicht mal. Wobei ich ihn noch fahren könnte, ab Juni dann jedoch nicht mehr.

Danke für ein Feedback,

Canarian

1

Also solche Gedanken habe ich mir auch gemacht, aber Du wirst dich wundern, was Schule für einen Einschnitt bedeutet! Meine Tochter kam so gesehen ein ganzen Jahr früher in die Schule als Deiner, sie ist aus dem Juli 2007. Vom Kopf her kann sie so vieles und möchte das auch. Aber die Kräfte reichen einfach nicht. Sie liegt jetzt immer schon um sieben im Bett und schläft, vor der Schule war es halb neun! Früher fand ich die 17.00 Uhr Termine immer super, mittlerweile machen wir nichts mehr nach um fünf…. Es ändert sich sicher wieder, aber grade im ersteh Schuljahr würde ich erst mal das Ankommen in der Schule als wichtig empfinden und erst später Kurse, die er allein besucht.

Vollzeit arbeiten ist ja schön und gut, aber danach noch Kurse geben? Vielleicht kannst Du die – wenigstens für die erste Zeit canceln - denn Du wirst Dich wirklich wundern, wie wenig Zeit plötzlich da ist…

LG
Punkt

2

Hi,

danke dir für die Erfahrung, ich hatte das bereits vermutet und werde daher seinen Wunsch nach einem Hobby auf ein einziges beschränken. Das scheint mir machbar. Und wir werden dann wohl eins wählen, welches in den Terminkalender passt und "stressfrei" ist (Judo ist eigentlich 2x die Woche, das ist zuviel).

Wie, wann und was ich arbeite wird sich jedoch nicht ändern lassen, die Kurse sind eine zusätzliche Einnahmequelle. Ich arbeite darauf hin, dass mein Mann, der sehr krank ist, kürzer treten kann. Dafür muss ich jedoch genug verdienen, um uns alle tragen zu können und das gestaltet sich schwieriger als erwartet (ehrlich gesagt: weil die meisten davon ausgehen, dass automatisch ICH für die Kinder kürzer treten muss).

LG

4

Das verstehe ich natürlich, wenn man dann auch noch gegen solche Windmühlen ankämpfen muss....

Trotzdem würd eich jetzt vorher keine neuen Hobbies beginnen, die dann so beliebt sind, dass das Streichen schwer fällt....

Wir hatten unsere Eule ihre musikalische Früherziehung zu Ende machen lassen, bis Weihnachten, und sie war so froh, als sie fertig war. nciht, dass sie die Musikschule nicht mochte, aber es war echt anstrengend, nach einem OGS-Tag sich nochmals zu kontzentrieren usw. Jetzt hat sie Freitags nachmittags Trampolin und Donnerstag noch Psychomotorik. Eigentlich auch viel, aber aufgrund ihrer Defizite dringend nötig...

LG
Punkt

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3

HI,

Du warst als Zweitklässler alleine aber nicht als Erstklässer, das ist schon ein Unterschied.
Ich finde es auch einen Unterschied, ob nun der Schulbuss fährt-wo der Busfahrer eher noch ein Auge auf die Kids hat und dieser in der Regel pünktlich kommt oder mit dem Stadtbus unterwegs ist, wo man nicht weiß, ob dieser pünktlich kommt und ob die "Kleinen" all dem gewachsen sind, wenn ältere sie ärgern, Bushaltestelle verpassen, etc. etc.

Außerdem waren unsere Kids in der 1. Klasse echt müde am Abend.

Der Hort hat die Hausaufgaben nicht überprüft, nur drauf geachtet, das sie gemacht werden, egal wie. Es gab bei uns auch keine Nachhilfe.
Sollte das bei Euch so sein, wirst Du am Abend ein Problem haben.

Ich war definitiv froh, das meine Kids und ich am Abend zu Hause waren, um nochmals die Hausaufgaben anzuschauen, was abzuändern, lesen lernen (laut lesen jeden Tag 10min, wird im Hort auch nicht gemacht), Gedichte auswendig lernen.....

Und Du kannst jetzt noch nicht sagen, wie Dein Kind die Hausaufgaben alleine meistert.

Lisa

5

Hallo,

ich schließe mich der Vorschreiberin an. Erstmal würde ich keine Kurse "buchen". Gerade den Kurs bis 19.00......meine Tochter geht in die erste Klasse und hat 3 Nachmittagstermine (ich arbeite nur Vormittags). Der letzte ist um 17.00 fertig und später würde ich es auch ungern haben. Bis man daheim ist, ist es 17.30. Dann essen wir und um 19.00 sind meine 3 Kinder (die anderen sind 5 und 3) im Bett. Später wäre es zu spät- wir stehen um 6.00 auf.

Auch kontrolliere ich täglich die Hausaufgaben und trotz Hausaufgabenbetreuung in der Schule ist meist "Redebedarf" oder "vergessenes nacharbeiten" oder schlichtweg "falsch/schlampig" nachzuarbeiten (um die 15-30 min) - das würde ich bei meiner Tochter abends nach Hort/Sport um 19.00 definitiv nicht mehr "durchbekommen". Aber evtl klappt es bei euch im Hort besser (meine Tochter bleibt nur bis 13.00 kommt dann heim und ich schaue mit ihr die Sachen durch). Trotz allem muss man (meiner Meinung nach) am Ball bleiben und einen Überblick über die schulischen Sachen haben. "Nur Hort" klappt - jedenfalls bei uns in der Schule - nicht.

Ich würde ihn erstmal in der Schule ankommen lassen (hat bei uns ca bis zu den Ferien im November gedauert) und dann die Hobbies "aufbauen". Grundsätzlich bin ich für viel Selbstständigkeit und war als Kind auch sehr selbstständig. Daher finde ich es schon ok wenn er mit dem Bus zu seinen Hobbys fährt. Aber ich würde erst schauen, wie ihr (auch du) mit dem Schulalltag klar kommt.

Lg Alex

6

Ich lasse meine KIds nicht mit Bus &Bahn alleine fahren ...
der Große ist gerade 11 geworden und die Kleine 7.
Allerdings wohnen wir in einer Großstadt.
Beide schwimmen im Verein.2x pro Woche.

Der Große trainiert montags 17-19Uhr ,mittwochs 17-18:30 Uhr..freitags ist Trockentraining 18:15-19:45 Uhr....
Die Trainingszeiten sind schon arg spät ,er geht 5.KLasse Gymnasium...Hausaufgaben usw. wollen auch erledigt sein....für Tests muss auch gelernt werden...ist schon eine sehr volle Woche,zumal er dienstags erst 16 Uhr von der Schule kommt und donnerstags 15 Uhr.Die and. Tage kommt er schon 14 Uhr heim.

Unsere Kleine trainiert montags 16-17 Uhr,mittwochs 16-17 Uhr ,freitags TRockentraining in d.Sporthalle 16:45 Uhr-18:15Uhr.
Sie ist Hortkind...Mo+Mi bis 15 Uhr,Di+Do bis 16 Uhr ,freitags holen wir sie direkt nach d.Schule um 13Uhr ab.
Ist auch immer ein langer Tag für ein Kind in d.1.Klasse.

Aber wir bringen und holen die Kleine immer ...der Große kommt alleine zum Training,abholen tue ich ihn immer. Das Schwimmbad ist keine 10 min Fußweg entfernt,aber man muss durch einen Park gehen.

Schulbus ist ja o.k.
Aber ganz allein mit öffentl. Verkehrsmitteln finde ich schon etwas ganz anderes,besonders in dem Alter.
Auch d.Trainingszeiten sind arg spät.

LG Loonis

7

Hallo!

Also unsere Gr0ße geht jetzt in die zweite Klasse; sie ist auch sehr selbstständig. Aber in der ersten Klasse würde ich nicht zuviel erwarten von deinem Kind. Unsere war dauermüde nach der Schule. Wollte nur noch spielen, spielen, oder auf der Couch liegen. Es ist ein gewaltiger Unterschied Kindergarten oder Schule. Ich würde am Abend auf gar keinen Fall mehr arbeiten, du wirst die Zeit für dein Kind brauchen. Unsere macht auch die Hausaufgaben im Hort. Aber!!! es ist ganz wichtig das man als Elternteil die Aufgaben anschaut und gemeinsam bespricht. Ich arbeite Teilzeit, die Tage an den ich arbeite geht meine auch in den Hort, am Abend ist sie fix und fertig. Gönn dir mehr Zeit für dein Kind. Er braucht es.

lg.g.

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Hallo Canarian,

Meine Erfahrung ist folgende:
Unsere Schulkinder waren nur die ersten 3 Monate nach der Einschulung platter als vorher.
Ihre Sportaktivitäten wurden allerdings beibehalten.
In den neuen Klassen und durch die neuen Freundschaften entwickelten sich auch neue Interessen und Hobbies.
Durch ihren Sport haben sie einen guten Ausgleich zum Schultag.
Eines ihrer Hobbies ist am Samstag.
Inzwischen ist es bei uns so, dass Eltern das Fahren/ Bringen abwechselnd machen und die Kinder später auch gemeinsam ihr Hobby erreichen.

Ich persönlich würde meine Kinder noch nicht im Alter deines Sohnes alleine mit Bus usw fahren lassen.
Wäre ich an eurer Stelle, würde ich wahrscheinlich auch erst einmal die Einschulung und das erste Halbjahr abwarten und dann Entscheidungen treffen.

LG, belala

9

Hallo,

das ist ja alles schön und gut, aber mal ehrlich, will man so ein hektisches Leben #schock
Das ist es nämlich, für Dich und Dein Kind. Hast Du wirklich keine Möglichkeit, Dein Kind im ersten Jahr da hin bringen zu lassen? Meine Tochter geht auch allein zum Judo, sie läuft allerdings oder fährt mit dem Rad, sie wird jetzt 10 und solange es am Abend noch dunkel ist, hole ich sie auch ab.

Wenn Dein Junge allein mit dem Bus zurecht kommt, dann ist es ja gut, aber diese Hektik wäre nichts für mich ;-)

LG

10

In dem Alter wäre mein Sohn, der ziemlich selbständig ist, nicht alleine mit Bus & Bahn nach einem langen Schul- und Horttag irgendwohin gefahren - die Schule ist schon ein Einschnitt, manche Kinder sind abends total platt und/oder wollen auch einfach ein wenig Ruhe.

Zur Musikschule ist mein Sohn in dem Alter von meinem Mann begleitet mit dem Rad gefahren, ein Jahr später ist er dann zum Schwimmkurs gegangen, der zum Glück 100 Meter von der Schule stattfand.

Richtig viel alleine unterwegs ist er erst seit der 5. Klasse, vorher hat er (auf sicheren Wegen) nur nahe Ziele wie Musikschule oder Stadtbibliothek mit dem Rad alleine bewältigt.

LG

Anja

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Hallo,

könnten nicht Oma/Opa ihn bringen oder gehen noch Freunde mit, die ihn mitnehmen können?

Unsere Tochter ging bisher Freitags zum Tanzen, da wir den Tag beide lang arbeiten hat Oma sie immer vom Kindergarten geholt und ist mit ihr hingegangen.

Mittwochs ist Schwimmtraining da nehmen wir immer eine Kiga Freundin mit.
Viele Grüße!