Guten Tag alle zusammen
Momentan bin ich etwas überfordert mit meinem Sohn. Er ist 10 Jahre alt,geht in die 3. Klasse der Grundschule. Eigentlich ist er ein sehr braves Kind,wir haben bezueglich des "hörens" und des "gehorsams" kaum Schwierigkeiten. Sichergibt es gelegentlich Diskussionen,aber das ist,denke ich,ganz normal. Die meisten Kinder in unserer Umgebung sind nicht so lieb und ich werde sehr oft von anderen angesprochen,das Jonas sehr brav sei.
Eigentlich war ich da auch immer sehr froh drüber. Ich muss etwas weiter ausholen,damit auch die ganze Geschichte verständlich wird.
Bereits im Kindergarten wurden wir auf eine gewisse Konzentrationsstörung aufmerksam gemacht. Es folgte Frühförderung und Ergotherapie. Jonas ging ein Jahr in die Vorschule und machte dort enorme Fortschritte,konnte ganz normal eingeschult werden und es gab kaum Probleme. Wir ließen alle nötigen und möglichen Untersuchungen machen,angefangen von Hör-und Sehtests über ADHS-Tests bei einem Kinderpsychologen und Bluttests,wir waren in einem anerkannten Rheazentrum zur Diagnose,zum Schluss sogar ein EEG,um wirklich absolut auszuschließen,das irgendwelche Krankheiten vorlagen. Aber es ist alles ok,nichts wurde festgestellt.
Am Anfang der 2. Klasse wurden wieder Konzentrationsprobleme bemängelt. Da begannen wir wieder mit einer Ergotherapie,die laut Therapeutin sehr gut lief.
Gestern bekam ich einen Anruf seiner Lehrerin,das alles katastrophal laufen würde. Jonas ruft einfach laut in die Klasse,passt nicht auf,er kann nach der Pause nicht alleine in die KLasse zurück gehen weil es nicht klappen würde und er sich dort nicht benehmen könne. Ebenso noch ein weiterer Schüler,der genau das gleiche machen würde. Sie müssen beide jetzt vorm Lehrerzimmer warten bis die Lehrerin kommt.
Ich bin sehr erschrocken,denn eigentlich dachte ich,es wäre alles in Ordnung.
Vor knapp 4 Monaten hatten wir ein Gespräch mit der Lehrerin,wurden auf eben diese Sachen hingewiesen und haben versucht sie zu "beheben".
Wir haben mit Jonas immer wieder gesprochen,ihm gesagt das er das nicht darf,und ihm andere Möglichkeiten aufgezeigt.Da keine Beschwerden mehr kamen und auch sonst nichts passierte(es kamen auch eine Strafarbeiten mehr o.ä. war ich der Meinung,es habe sich alles gebessert. )Aber anscheinend hat es nichts genutzt. Ich frage ihn täglich,ob in der Schule alles in Ordnung ist,ob es Probleme oder Ärger gab o.ä. Nein,nix,alles ok.
Er hat in den letzten Wochen desöfteren Hausaufgaben aus dem Hausaufgabenheft ausradiert um die nicht machen zu müssen,er "vergisst" absichtlich die Bücher in der Schule,oder zuhause etc. Dabei ist er ein guter Schüler,seine Noten bewegen sich im Bereich von 2 bis max. einer 4,er ist clever und weiss sich zu helfen. Er drückt sich nur wo er kann vor jeglicher Arbeit.
Vor etwa 2 Monaten war die Ergotherapeutin der Meinung,das Jonas sich sehr gebessert und entwickelt habe und man die Therapie unterbrechen könne. Ja was stimmt denn nun?? Ich weiss nicht wem ich jetzt noch glauben kann,wer von beiden hat denn Recht?
Wir haben jetzt nächste Woche ein Gespräch mit der Lehrerin und ich habe Angst. Wovor weiss ich nicht,aber ich weiss mir langsam keinen Rat mehr!
Hat irgendjemand etwas ähnliches durch und kann mir einen Rat geben?
LG SARAH
Probleme in der Schule,Sozialverhalten?
Hallo Sarah,
ein Psychologe ist kein Arzt - auch ein Kinderpsychologe nicht. Diagnosen stellen, Tests machen...all das dürfen nur Ärzte. Es tut mir leid was dein Jonas alles schon durch hat, aber ihr wart einfach bei der falschen Person. Meldet euren Sohn in einer KJP an zur Diagnostik. Nur ein Kinder- und Jugendpsychiater kann euch hier wirklich weiter helfen. Außerdem gibt es ja auch noch einige andere psychische Erkrankungen außer ADHS, die im Extremfall ziemlich ähnliche Symptome haben.
>> aber ihr wart einfach bei der falschen Person.
Ich könnte mir vorstellen, dass die TE hier nur einfach nicht den fachlich korrekten Begriff verwendet hat, mir geht es auch oft so. Mein KiA ist zufällig "nebenbei" auch KJP und ich betitele ihn auch gerne als Kinderpsychologen, obwohl er nach der offiziellen Bezeichnung natürlich ein "Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie" ist. Sie schreibt ja auch, sie waren in einem anerkannten Rehazentrum zur Diagnose, da wird schon der eine oder andere passende Facharzt dabeigewesen sein, wenn sogar ein EEG gemacht wurde.
LG
Hanna
Für das Auslesen eines EEG braucht es einen Neurologen - definitiv keinen Psychiater oder Psychologen. (Ich kenne mich da zufällig aus, weil ich seit 32 Jahren Epilepsie selbst habe und entsprechend viele EEG's schon hinter mir liegen.)
Unser Kinderarzt ist "nebenbei" noch Neurologe, was natürlich ganz gut ist, da die ursächliche Behinderung meiner Söhne ihren Ursprung in meiner Erkrankung hat. Meine Söhne selbst bräuchten theoretisch keinen Neurologen. Sie haben alles andere, aber bis jetzt noch nichts für einen Neurologen. In der KJP werden sie natürlich auch behandelt/betreut.
Da die TE hier um Hilfe und Tipps gebeten hat, kann ich ihr nur das sagen, was ich bereits in meinem letzten Post sagte. Die Aussage: Die bisherigen Fachärzte waren schon passend und es wird schon alles stimmen, helfen der TE eher nicht weiter. Es gibt ja ein Problem mit dem Kind. Sie könnte jetzt die Augen davor verschließen, aber die Schule hat durchaus Möglichkeiten da sehr unangenehme Dinge zu veranstalten, die sie dann wirklich nicht mehr will. Das ist also keine Lösung.
Hallo,
Wir machen grad ähnliches mit unserem Sohn (8) durch und ich kann mich meiner Vorschreiberin nur anschließen.
Mach einen Termin beim KJP und lass eine andständige Diagnose erstellen.
Wir haben auch zig andere Therapien durch und sind seit 2 Jahren beim Psychologen, es hat sich auch vieles gebessert, aber beim schulischen gibt's immer wieder schwere Rückfälle und ohne konkrete Diagnose kommt man mit Hilfen einfach nicht mehr weiter.
Wir lassen unseren Sohn auch grad testen.
LG
Entschuldigung,ich habe mich wirklich falsch ausgedrückt. In diesem RehaZentrum wurden wir von einem KJP behandelt und beraten. Er war es auch, der nach stundenlangen Tests über mehrere Tage verteilt sagte, das es kein ADHS oder ADSL sei. Ich denke,wir werden dort wohl nochmalsvorstellig werden,evtl. ergeben sich ja jetzt neue Erkenntnisse!
Nun dein Sohn wird älter und damit wird es auch immer mal wieder neu Probleme geben. Die Frage ist würde es helfen, wenn dein Sohn eine Schulbegleitung bekommt ?
Wenn ja dann würde ich genau darauf hinarbeiten.
Vor dem gespräch mit der Lehrerin würde ich mich auch mal informativ mit den eltern des anderen Kindes verständigen, einfach mal hören welche Probleme diese sehen.
Manchmal liegr es ja nicht nur an den Kindern, sondern auch am Klassenklima etc.
Hallo,
für mich hört es sich ein bisschen so an, als ob du verwöhnt bist, weil er früher gar so lieb war.
Kein Kind ist immer lieb. Kinder testen immer ihre Grenzen. Hausaufgaben aus dem Hausaufgabenheft rausradieren hat ja nichts mit Konzentrationsschwäche zu tun. Dein Sohn hat keine Lust auf Hausaufgaben und um diese zum umgehen, hat er sie rausradiert. Ebenso wenn er Bücher "vergisst" (vergessen = Konzentration, extra nicht mitnehmen = nicht wollen). Wenn reden nichts hilt, dann müssen Konsequenzen her.
Es kann ja sein, dass sich seine Konzentrationsschwäche gebessert hat, aber sein Verhalten negativer geworden ist.
Meine Tochter hatte auch in der 3. Klasse "vergessen" die Hausaufgaben aufzuschreiben, Bücher mitzunehmen etc. Ich habe echt gedacht, dass sie die Sachen vergisst, weil sie mir daheim immer wieder versprochen hat, dass sie sich bessert und es aber nicht besser wurde. Letztendlich kam raus, dass sie die Sachen nicht vergisst, sondern keine Lust hat bzw. alles andere wichtiger ist als Hausaufgaben aufzuschreiben und Bücher mitzunehmen.
Ich bin dann deutlich strenger geworden (z.B. musste sie nochmals in die Schule laufen die Bücher holen oder anderweitig von Freunden besorgen, das Hausaufgabenheft musste sie von der Lehrerin abzeichnen lassen das alle Hausaufgaben aufgeschrieben waren etc.). Während der Zeit war hier ziemlich "dicke Luft" aber so hat sie es gelernt. Und nach paar Wochen hat es dann super geklappt. Jetzt weiß sie: entweder macht sie es gleich ordentlich, dann hat sie Nachmittags Zeit zum spielen oder sie vergeudet den Nachmittag mit Schulsachen machen. Und peinlich war es ihr auch, ständig bei Schulfreundinnen anzurufen
LG janamausi
Hallo,
ich habe deinen Beitrag gelesen und ich verstehe nicht warum dein Sohn ein Problem haben soll.
Du schreibst ja nun selbst, das er sich nicht an Regeln halten kann. Er kann nicht nach der Pause in die Klasse zurück, da er sich nicht benehmen kann und an die Regeln halten kann.
Er radiert die Hausaufgaben weg um sie nicht machen zu müssen. Ebenso vergisst er absichtlich Bücher um nicht lernen zu müssen.
Hier stellt sich für mich nicht die Frage nach "welcher Arzt kann helfen", sondern mehr nach welche Konsequenz folgt daraus?
Nur weil er keine Lust auf Hausaufgaben hat und versucht alles um drum herum zu kommen, ist er nicht phsychisch Krank und braucht einen Arzt.
Wenn er sich nicht an Regeln hält in der Schule oder auch Zuhause keinen Bock hat, frage ich mich was für Konsequenzen hat das für ihn?
Wenn du nun nach Gründen suchst und zu Ärzten läufst kann ich das nicht so ganz nachvollziehen. Ich würde in erster Linie konseqenter ihm gegenüber auftreten damit er genau weiß was los ist.
Du schreibst doch selber er macht es absichtlich, daher braucht er keine Therapie da er schon klever genug ist um alle an der Nase rumzuführen.
Für mich wäre hier der Ofen aus mit den Hausis und vergessenen Büchern. Der ist nicht vergesslich der hat nur keinen Bock und da kann auch kein Arzt helfen sondern nur konsequentes Handeln.
LG