Hallo,
meine Tochter (9. Klasse) schwankt zur Zeit zwischen völlig am Boden und stinksauer.
In einem kurzen Noten-Zwischenbericht wurde ersichtlich, dass sie im Fach Bildende Kunst auf einer 5- steht!
Wir alle fragen uns, wie das möglich ist.
Bisher hatte sie nur 1en und 2en, ist sehr kreativ, zeichnet gern und viel (comics, Mangas, Schriftzüge, Modezeichnungen usw.) und wollte sich eigentlich beruflich mal in der Richtung Design umsehen.
Da ich einen Gesprächstermin bei der Fachlehrerin erst in einigen Tagen bekomme, möchte ich gerne wissen, wie sich so eine Kunst-Note zusammen setzt bzw. wie die Arbeiten benotet werden - einfach nach Gefallen?
Bisherige Arbeiten waren z.B. ein Mandala in kalten Farben. Meine Tochter fragte, ob sie auch Schwarz benutzen dürfe, die Lehrerin bejahte dies.
Als sie fertig war, hieß es dann: Das musst du übermalen, Schwarz ist keine Farbe!
Bei der Abgabe (es war eine freiwillige Sache) meinte die Lehrerin: "Das willst du tatsächlich so abgeben?"
Meine Tochter war daraufhin so verunsichert, dass sie das Mandala nicht abgab.
Bei einem schriftlichen Test war sie krank und bei einer weiteren Stunde, in der eine Aufgabe gestellt wurde, ebenfalls.
Können diese beiden fehlenden Noten der Ausschlag sein? Den Test hätte sie doch nachschreiben können.
Ein weiteres Thema war, ein Zimmer in einem Schuhkarton zu gestalten.
Sie gab sich wirklich Mühe, wir kauften noch eine Menge bedrucktes Papier, dass sie für Tapeten und Boden (Holzoptik) verwendete. Möbel wurden aus leeren Schachteln gebastelt. Es gab sogar einen kleinen Teppich.
Kommentar der Lehrerin: "Der Raum gefällt mir so nicht".
Geht es hier um die subjektive Einschätzung oder um die Arbeitsausführung?
Bitte nicht falsch verstehen, ich bin keine Mutter, die ihr Kind ständig ungerecht behandelt/benotet sieht und wegen jedem Pups in die Schule rennt.
Aber bei dieser Sache (Eine 5-, also beinahe eine 6, die ja theoretisch nur bei absoluter Arbeitsverweigerung zustande kommen könnte) sehe ich doch Handlungsbedarf.
Zumal die Noten bisher wirklich gut waren und meine Tochter am Kunstunterricht sehr viel Freude hatte.
Ich verstehe es einfach nicht...
Gibt es vielleicht jemanden, der mir die weitere Vorgehensweise erklären könnte?
Oder - sollte ich völlig auf dem Holzweg sein - mich wieder auf den Teppich holt?
Lieben Dank
Tajeetah
5- in Kunst... ist das wirklich möglich??
Hallo Tajeetah ,
meine Tochter ist nun auch auf der weiterführenden Schule, aber noch nicht so weit wie Deine und ich habe in Kunst auch schwer schlucken müssen. Seit dem Kindergarten wurde meine Tochter als kreativbegabt gelobt, in der Grundschule ist sie so mit einer 1 durchmarschiert und zu Hause macht es ihr auch immer noch Spaß zu zeichnen, malen, kleben und zu Basteln. In der weiterführenden Schule ist das Fach ihr schlechtestes geworden ...das hätte ich von 1 Jahr noch für unmöglich gehalten. Das liegt bei meiner Tochter und insgesamt bei einer 5. Klasse sicherlich noch daran, dass Aufgabenstellungen noch nicht genau umgesetzt werden können ( also z.B. male das Meer mit 8 Blautönen und dann sind da nur 5 Blautöne oder 12) .Dann habe ich es auch immer noch so empfunden, dass Kunst " für die Seele ist" nach den ganzen Hauptfächern und Paukfächern, das es Spaß machen soll und bei einem kreativen Kind einfach so läuft, ist ja nicht so wichtig.... Auch da habe ich mich geirrt, unser Kunstlehrer legt sehr wohl wert auf sein einziges Fach und hält es für existentiell wichtig . Zusätzlich glaube ich, dass der Kunstlehrer schon ein Dinosaurier an unserer Schule ist, habe den Eindruck er ist genervt von den manchmal noch zu lauten und undisziplinierten Kindern in der Klasse und wirft dann mit schlechten Noten um sich und ich finde schon irgendwie-auch wenn bestimmte Merkmale vorgegeben sind- dass Kunst im Auge des Betrachters liegt ( wobei mir am Elternsprechtag mehrere jüngere Lehrer versichert haben, wie toll die Klasse meiner Tochter ist...gutes Sozialverhalten und toller Klassenzusammenhalt) .
Was ich mir nie hätte träumen lassen: das ich einmal zum Elternsprechtag zum Fachlehrer in Kunst gehe. Meine Tochter hat sich just nach dem Gespräch von ganz schlecht auf mittelmäßig gesteigert. Leider ist ihr die Freude am Kunstunterricht trotzdem vergangen. Ich bin einfach ganz offen aber ohne Vorwürfe in das Gespräch gegangen. Und das würde ich Dir auch raten, mache ein Gesprächstermin aus.
Sag vielleicht, dass Du erstaunt bist und dass Deine Tochter vorhatte in diesen Bereich zu gehen und in der Vergangenheit alles auch dafür sprach. Wie kommen denn die einzelnen Noten zusammen? Was kann sie machen, um sich dieses Halbjahr noch zu verbessern und um nächstes Jahr dann wieder gut durchzustarten? So....und dann beten, dass ihr nächstes Jahr einen anderen Kunstlehrer bekommt!
Viel Glück!
Noch was : eigentlich hat Deine Tochter ja nur den Schuhkarton für eine Note abgeben können. Das "Missverständnis" mit dem Mandala würde ich auch besprechen. Vielleicht kann Deine Tochter ja die beiden versäumten Aufgaben nacharbeiten ...das wird schon
Danke
Wir warten einfach mal ab, was das Gespräch ergibt.
Huhu,
rein nach "Gefallen" kann eine Note selbstverständlich nicht gehen, denn Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Es wird danach bewertet, wie die Arbeit ausgeführt wurde und ob sie der Aufgabenstellung entspricht. Es wird u. a. die kreative Idee, der Einsatz der gestalterischen Mittel (Farben, Material, Formen, ...), die Komposition des Werkes, die Handhabung von Technik, Material und Werkzeug und auch die Gesamtwirkung bewertet. Wenn Du mal googlest, kannst Du einiges an Bewertungskriterien und deren Erklärugn finden. Trotzdem ist ein Bewertung im Kunstunterricht immer so ein bisschen subjektiv und nicht so einfach wie in Mathe.
Hatte Deine Tochter davor einen anderen Kunstlehrer? Warum konnte/durfte/sollte sie denn die Arbeit nicht nachschreiben? Hat sie es versäumt, sich darum zu kümmern?
Viellleicht sind es wirklich die zwei fehlenden Noten und die mündliche Mitarbeit. Ich denke, da bleibt dir wirklich nicht viel mehr als nachzufragen, aus welchen Einzelnoten sich die 5- zusammensetzt.
Ich finde eine 5- in Kunst auch ein starkes Stück, vor allen Dingen, wenn jemand eigentlich kreativ begabt ist. Hier muss irgendein Missverständnis vorliegen, dass die Lehrerin und Deine Tochter irgendwie völlig aneinander vorbei unterschiedlichen Erwartungen hatten.
Mein Sohn ist noch in der Grundschule, und dort gibt es schon eine Zwei, wenn das Kind völlig talentfrei ist oder motorische Probleme hat, jedoch trotzdem begeistert mitmacht. Da zählt nur die Motivation.
LG und viel Erfolg beim Klären!
Hanna
Meine Tochter hatte im 1. Halbjahr einen anderen Lehrer.
Die Note bisher eine 2.
Ich warte jetzt das Gespräch ab.
Danke dir
Hallo,
wir hatten solch eine Situation in der 6. Klasse. Die Kinder hatten durchweg alle ungefähr die gleichen Noten - zwischen 1 und 3. Auf dem Zeugnis erschien überraschend eine 4. Dafür gab es vorher keinerlei Anhaltspunkte, keine Verweigerung, kein "Vorlaut-Sein" oder sonstiges. Gespräche mit der Kunstlehrerin waren unmöglich, so dass ich am Tag der Zeugnisausgabe ein Gespräch mit der Direktorin hatte. Die ist aus allen Wolken gefallen und hat sofort das Zeugnis geändert.
Meine Erfahrungen mit Kunstlehrern sind daher bemerkenswert.
Wenn Deine Tochter nicht den Totalverweigerer macht, sich eventuell im Ton vergreift oder sonstiges, würde ich wegen dieser Noten auch einschreiten - notfalls über den Direktor.
LG Anja
Die Direktorin hat ohne Rücksprache mit der Kunstleherin die Note einfach geändert? Wie geht das denn? War die 4 denn ein Versehen (in der Zeile verrutscht, oder so?)?
Nein, mit der Kunstlehrerin gab es vorher schon viel Ärger, bei dem auch die Direktorin nicht an die Lehrerin rangekommen ist. Sie hatte einige Lieblingsschüler und einige, die sich noch so viel Mühe geben konnten und die sie (vorsichtig ausgedrückt) weniger leiden konnte. Die Zensuren im Klassenbuch waren eindeutig und nach dem Schnitt wäre es eine 2 gewesen.
Die Lehrerin hat nach dem Schuljahr dann auch die Schule verlassen.
Ehrlich gesagt würde ich erstmal das Kind selbst fragen lassen. Da es ja ein Zwischenbericht war, könnte sie dann auch gleich fragen, wie sie diese 5 noch verbessern könnte.
Natürlich ist Kunst ein subjektives Fach, aber natürlich sollte es auch schon irgendwelche Punkte geben, anhand derer man eine Arbeit benoten kann. Für mich hört es sich so an als habe diese Lehrerin dein Kind irgendwie auf dem Kieker. Sowas gibt es. Ist mir selbst in der Berufsschule passiert. Auch in der Abschlussprüfung, was besonders ärgerlich war. Da hat mich die Lehrerin mit einer glatten Falschinformation ganz bewusst reingeritten. Glücklicherweise war es nicht ganz so wild, weil ich die anderen Aufgaben richtig hatte.
Schwarz ist bei den Lichtfarben übrigens "kein Licht" und bei den Körperfarben beinhaltet schwarz "alle Farben"... soweit ich weiß gehört schwarz zu den "unbunten FARBEN".
Hi
Meine tochter ist ende 8. klasse auf dem gymnasium. Sie war, sofern der unterricht in der grundschule auch mal dafür genutzt wurde, normal begabt mit viel begeisterung.
Machte das fach auch weiterhin gerne in der weiterführenden schule. Bisher hatte sie im zeignis immer 2er darin. Dieses schuljahr, oder war es letztes hatten sie auch dieses haus aus schuhkarton mit diverser aufteilung. Der geschmack der kinder sollte ja dabei zum tragen kommen, nicht das ästhetik empfinden der lehrerin. Klar sollte der raum nicht nur gothik like tapeziert sein, oder aksetisch eingerichtet, aber es sind ja auch keine innenarchitekten, sondern schüler.
Dieses jahr hatte sie bisher keine fehltage oder arbeiten verpasst und es lief bisher auch gut, ihre endnote, die sie im juli im zeugnis haben wird, wird dieses jahr eine 1 sein. Und sie ist weder piccasso, monet oder lichtenstein, sondern hat einfach spass am fach und ist einigermaßen kreativ und immer mit enthusiasmus dabei.
Würde das gespräch definitiv mit dem lehrer suchen. Wie ist ihr verhalten im unterricht? Sie ist ja in einem alter, in dem es manche kids total super finden (arbeite auch in einer schule als schulbegleitung für einen 16 jährigen), einen auf "aufsässig" oder extrem cool dem unterricht gegenüber oder dem lehrer gegenüber, zu machen. Patzige antworten, die man seinem kind zuhause nie zutrauen würden, wirken im "rudel" in der schule für manche schüler lustig und hipp.
Lg conny
Bei einer 5- wuerde ich direkt eine Etage weiter oben anklopfen (Direktor). Sowas ist tatsaechlich nur bei kompletter Arbeitsverweigerung moeglich. Kunst ist auch gar nicht so subjektiv wie manche hier meinen - Lehrer muessen klar auflisten koenne aus welchen Teilen sich eine Note zusammensetzt (10% Farbwahl, 20% Kreativitaet, 50% Aufgabenstellung voll beachtet .....).
Wie gehts denn bei deiner Tochter weiter? Gymnasium oder Ausbildung? Im letzteren Fall wuerde ich arg Stress machen, denn manche Arbeitgeber verlangen auch das 9. Klasse Zeugnis. Falls sie am Gymnasium ist, wuerde ich nur aufpassen, das da kein versetzungsgefaerdet herauskommt und gut ist. Kunst kann man ja abwaehlen.
Ich wuerd erst mal mit der Lehrerin direkt sprechen, ob es vielleicht am nicht Verstehen der Aufgabenstellung lag? Zwischen super talentiert beim freien Arbeiten sein und einer Aufgabenstellung so wie sie erwartet wurde folgen gibt es ja einen Riesenunterschied.
So wie sich das anhoert bekommt die TE ja auch nur durch die Tochter gefiltert berichtet was die Lehrerin gesagt hat.
> Geht es hier um die subjektive Einschätzung oder um die Arbeitsausführung?
Bewertungen in Kunst sind naturgemäß subjektiver als in Mathematik, wo man eindeutig sagen kann ob eine Rechnung richtig oder falsch ist. Trotzdem gibt es Richtlinien, worauf man üblicherweise achtet. Die Lehrerin sollte erklären können, warum die Bewertung so ausfällt, wie sie eben ausfällt.
> Meine Tochter war daraufhin so verunsichert, dass sie das Mandala nicht abgab.
Da gibts dann aber wenig Diskussionsbedarf: das ist wohl eindeutig eine 6.
> Bei einem schriftlichen Test war sie krank und bei einer weiteren Stunde, in der eine
> Aufgabe gestellt wurde, ebenfalls.
Wenn sie für die Krankheit nicht ordnungsgemäß (das beinhaltet auch fristgerecht) entschuldigt ist, wäre das ebenfalls eine 6.
Deine Tochter hätte sich halt rechtzeitig drum kümmern sollen, die Arbeiten ggf. nachzuschreiben. Sie wusste doch offensichtlich, dass sie nur eine Note hat, die nichts gescheites ist?!?
Hallo,
Kunst ist wohl ein Fach, das sehr subjektiv bewertet wird.
Ausnahme: Tests, die sich auf irgendwelche spezifischen Dinge (z.B. Kunst- oder Baustile) beziehen.
Ich hatte immer eine 1 in Kunst. Nicht etwa, weil ich besonders gut malen konnte, sondern einfach, weil der Lehrerin in der 5. Klasse gefallen hat, wie ich mit Farben experimentiere.
Die Kunst-Lehrerinnen, die ich in der Folge hatte, haben die Note dann schlicht übernommen, ohne das weiter zu kommentieren.
Wegen des schriftlichen Tests würde ich nachhaken. Diesen zu bewerten, ohne ihr die Chance zu geben, ihn nachzuholen, finde ich nicht in Ordnung.
GLG