Hallo, ich muss jetzt auch mal eine Frage einwerfen. Zum Sachverhalt: Meine Tochter hat den Übertritt auf die Realschule geschafft, sie hat gut gelernt, stand vom Leistungsstand zwischen Real- und Gymnasium, wir haben uns gemeinsam für die Realschule entschieden. Die Schule, auf die sie jetzt kommt, ist übrigens sehr gut. Meine Tochter hat nun am Telefon einer Freundin (Erwachsene) erzählt, dass der Übertritt geklappt hat. Da fragte unsere Freundin meine Tochter, ob sie denn nun enttäuscht sei, dass sie nun auf die Realschule geht.
Ich fand diese Aussage bzw. Frage sehr heftig und überlege gerade, wie ich reagiere ? Ich musste mich erst mal ein bisschen beruhigen ? Wie würdet Ihr reagieren. Meine Tochter war nach der Aussage schon ein wenig geknickt und meinte zu mir, bin ich denn nur gut, wenn ich aufs Gymnasium gehe ? Das hat mich schon sehr nachdenklich gemacht.
Viele Grüße Leah
Wie reagieren ?
Hi,
ich würde da gar nichts machen. Die Freundin hat es bestimmt nicht böse gemeint, vielleicht stand bei Euch das Thema Gym tatsächlich mal im Gespräch? Oder hat Deine Tochter mal verlauten lassen, dass sie gerne aufs Gym würde?
Ansonsten steht drüber. Ihr habt die Entscheidung getroffen und das ist gut so wie es ist. Lasst Euch nicht verunsichern. Es gibt immer überall Menschen, die bewusst oder unbewusst alles in Frage stellen. Ich weiß, das klingt jetzt doof, aber vermittle Deiner Tochter mehr Selbstbewusstsein (jaja, ich weiß selbst, dass das so gut wie unmöglich ist bei einem 9, 10 jährigen Kind ) und dass sie stolz auf sich selbst sein kann und auch muss! Kein Kind muss sich für irgendwelche schulischen Belange schämen!
Schönen, heißen Tag!
LG
Caro
Hallo,
mich würde auch interessieren, warum ihr euch für die Realschule entschieden habt, wenn Gymnasium anscheinend eine realistische Option war?
Natürlich kann man auch mit einem Realschulabschluss eine gute Ausbbildung machen, aber es ist nun mal so, dass einem mit dem Abitur sehr viel mehr Türen offen stehen, zumal man nicht nur für ein Studium, sondern auch für viele Ausbildungen einfach diesen höchsten Schulabschluss benötigt.
Sicherlich kann man das Abitur oder Fachabitur auch nachholen, aber das ist dann imm erin Umweg und nimmt entweder zusätzlich Zeit oder Arbeit in Anspruch. Gerade einen Wechsel nach der zehnten schaffen vielen gar nicht oder können zumindest ihre Noten nicht halten und in dem Alter in einen neuen Klassenverband zu wechseln ist auch nicht leicht.
Vor der Wahl der weiterführenden Schule muss man sich eben im Klaren sein, das man mit der Schulbildung einen Grundstein für den weiteren Lebensweg legt
Deshalb wäre das Abitur auf direktem Weg immer meine erste Wahl, womöglich auf einer Gesamtschule, wo zunächst alle Türen offen gehalten werden.
Was sagt denn deine Tochter, warum sie geknickt ist? Würde sie vielleicht selbst lieber aufs Gymnasium?
LG
Nur zur Info....mit der Real stehen dir ebenso alle Wege offen...dauert zwar länger aber was solls.
Was bringt es, wenn man das G8 macht und die Schüler danach immer noch nicht wissen, was sie machen und es danach immer mehr Studienabbrecher....etc. gibt.
Da bringt das 1-2 gesparten Jahre absolut nichts.
Achja, bei uns bekommen gute Realschüler und Gym Schüler die gleichen Chancen bei der Ausbildungsstelle, je nachdem wie sie sich verkaufen.
Lisa
P.S. was würde das Land ohne " normale" Arbeiter machen?
Hallo,
<<mit der Real stehen dir ebenso alle Wege offen...dauert zwar länger aber was solls.>>
Es dauert länger und ist, vor allem am Organisations- und Lernaufwand gemessen, oft schwieriger. Warum also nicht gleich? Darüberhinaus schaffen es viele nicht, die Eintrittsbarrieren in die Oberstufe als Externer zu überwinden und in der kurzen zeit eventuelle Defizite auszugleiche, was gerade beim Zentralabitur ein riesen Nachteil ist.
FOS ist natürlich auch noch eine Möglichkeit, allerdings kommenn da dann nur bestimmte Studiengänge - wieder nicht alle Türen offen.
G8 ist mir ebenso ein Dorn im Auge, definitiv. Deshlab wäre eine Gesamtschule meine erste Wahl. Zu Studienabbrechern nach G8 kann man doch noch gar nicht viel sagen? Nachdem, was ich so mitbekommen, geht der Trend klar in Richtung FSJ /FÖJ, T&W, Praktika etc. Was widerum höchst sinnvoll ist, nach 12 Jahren Schulbank drücken.
<<Achja, bei uns bekommen gute Realschüler und Gym Schüler die gleichen Chancen bei der Ausbildungsstelle, je nachdem wie sie sich verkaufen.>>
Ich kenne es, gerade bei kaufmännischen Ausbildungen, dass im Anforderungsprofil ganz klar das Abitur steht.
<<P.S. was würde das Land ohne " normale" Arbeiter machen? >>
Das ist richtig, aber ehrlich gesagt möchte ich meinem Kind nicht gleich die anderen Wege verwehren oder erschweren.
LG
Hi,
abwarten und Tee trinken.
Viele halten das Gym immer noch für DIE Schule schlecht hin
Ich war auch nur auf der Real und habe trotzdem studiert und seeehr oft mehr verdient als alteingesessene Gym Schüler, mit Abi und Hochschulstudium.
Das Leben stützt sich nicht nur auf die Schule, sondern was man mit seiner Bildung und seinen Willen aus seinem Leben macht.
Vor kurzem war bei uns ein Artikel in der Zeitung, das ein Hauptschüler jetzt bei uns in der Klinik seinen Facharzt macht. 1- seitiger Bericht und super interessant zu lesen.
Es gibt Hauptschüler, aus denen ist mehr geworden wie aus Abiturienten, anders rum natürlich genauso.
Stärke dein Kind mit der Schulwahl und fertig - aus.
lisa
P.S. was ist denn aus der erwachsenen Freundin geworden? Hat sie einen so außergewöhnlichen Job?
Wenn man Erfolg auschließlich an den Zahlen auf dem Gehalszettel misst, dann sollte ich meiner Tochter wohl empfehlen, mit 16 die Schule zu schmeißen, um Edel-Prostituierte zu werden... <<Vor kurzem war bei uns ein Artikel in der Zeitung, das ein Hauptschüler jetzt bei uns in der Klinik seinen Facharzt macht.>>
Hier ein gutes Beispiel dafür, wei außergewöhnlich es doch ist, dass jemand mit HS-Abschluss es bis zum Medizinstudium bringt, obwohl ihm auf dem Papier alle Türen offenstehen...So außergewöhlich, dass ein 2-seitiger Bericht in der zeitung erscheint. Merkste was?
An die TE: Mich würde trotzdem sehr interessieren, wie die Schulwahl von statten ging, welche Meinungen eingeflossen sind und wie deine Tochter argumentiert hat.
"als"... es heißt "als" und nicht "[...] wie aus Abiturienten"!
Warum macht man sich wegen solchem Pillepalle heiß?
Wie ich reagieren würde? Garnicht, es gibt nichts zu reagieren!
Hallo,
eine solche Frage einer Bekannten würde ich nicht überbewerten. Sie kann auch gefragt haben: Und, bist Du damit glücklich oder wärst Du doch lieber aufs Gym gegangen?
Eine völlig normale Frage, zumal deren Tochter, wie ich verstanden habe, auch vor dem Wechsel steht.
Aber ich würde mich fragen, warum Deine Tochter offensichtlich geknickt war.
Du sagst zwar, Ihr habt es gemeinsam entschieden, aber Deine Argumentation im Verlauf des Threads deutet auf eine Entscheidung der Eltern hin.
Wenn sie selber von ihrer Entscheidung überzeugt wäre (und dann noch mit dem Hintergrund der Eltern), würde ihr eine solche Frage doch überhaupt nichts ausmachen.
Ich kann Deine Beweggründe durchaus verstehen und das Thema ist ja auch nicht, warum sie auf eine Real geht.
Jetzt ist es entschieden und sie sollte mit der Entscheidung glücklich sein. Wenn noch Zweifel ihrerseits bestehen, würde ich das dringend klären.
Eure Bekannte hat nichts falsch gemacht. Das würde ich einfach auf sich beruhen lassen.
Hallo, ich bin mir absolut sicher, dass meine Tochter mit der Schulwahl zufrieden ist. Natürlich haben wir mit entschieden, eben weil meine Tochter dazwischen stand. Aber Du glaubst nicht, was hier teilweise los ist, wenn man sagt, dass man auf die Realschule geht. Eine Schulfreundin meinte, nur die Dummen gehen dahin und meine Tochter gehöre nun auch dazu. Diese Aussage hat sie schon geknickt. Zum Glück hat sie auch viele Freundinnen, die ihre Entscheidung nicht hinterfragen.
Deshalb bin ich auch so enttäuscht von meiner Freundin, sie kennt unsere Überlegungen, und meine Tochter hat ihr die Nachricht freudig erzählt.
Viele Grüße Leah
Hallo!
Wie oder auf was willst Du denn weiter reagieren? Ihr habt doch Eure Entscheidung getroffen und seid angeblich alle glücklich damit, da sollte dann auch eine harmlose Frage von Freunden einen nicht so aus der Bahn werfen. Oder seid ihr Euch selber unsicher?
Hallo,
direkt reagieren würde ich nicht, v.a. dann nicht, wenn ihr zu eurer Entscheidung steht. Denn sonst wird deine Tochter indirekt darin bestätigt, sich für ihren Weg rechtfertigen zu müssen.
Was du zu eurer Situation in Bayern beschreibst, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Die Psyche eines Kindes wird schwer geschädigt, wenn es nicht glatt mitläuft, sondern Unterstützung über das normale Mass hinaus benötigt. Es gibt gute Konzepte, die einem weitere Wege offen halten. Gehört man aber zu der Gruppe der "gemeinen" Gymnasialabgänger, hat man kein schönes Leben mehr und auch auf einer Realschule einen schwereren Stand. Zumal man nicht mal mehr einen Zweig wählen kann.
Ich halte dieses momentane Bildungschaos für schwer tragbar. Jeder kann und darf alles, Egoismen der Eltern werden uneingeschränkt auf dem Rücken der Kinder und nicht vorbereiteter Lehrkräfte ausgetragen. Mein Kredo: Sind Kinder bis zum Übertritt in der Lage, sich mindestens eine h auf neuen Stoff zu konzentrieren, in keinem Fach schlechter als 2 und sozial gefestigt, kann man mit Rücksprache mit den Lehrkräften eine Gymnasiallaufbahn in Betracht ziehen. Sonst nicht. Betrachtet man sich den momentanen Stand, muss man klar mit einem hohen Prozentsatz nicht geeigneter Schüler auf dem Gymnasium rechnen. Da müssen meine Kinder dann nicht auch noch reingepresst werden.
LG
Uta
Hallo,
dieser ganze Gymnasium-Hype geht mir auch ziemlich auf die Nerven.
Hier (Bayern) wurden die Kinder im letzten halben Jahr von den Eltern richtig unter Druck gesetzt, ständig nur noch gelernt, fast keine Freizeit etc. so das sie den Notendurchschnitt von 2,33 fürs Gym erreichen.
Abwarten - in Bayern gehen ja immer einige Kinder dann in den nächsten Jahren vom Gym runter. Letztendlich sind die Kinder ja die Leidtragenden: erst Stress das sie aufs Gym kommen, dann Stress das sie drauf bleiben und zum Schluss müssen sie doch die "Niederlage" hinnehmen und verkraften, dass sie es nicht geschafft haben.
Daher würde ich gar nichts sagen. Ihr habt euch für die Realschule entschieden und es wird ja sicherlich einen Grund haben...
LG janamausi
Ist doch eine normale Frage .... da braucht man sich nicht drueber aufregen.
Wenn ihr euch den Schulstress ersparen wollt ist das ein guter Grund fuer die Realschule, und wenn dein Kind wirklich die Entscheidung (mit)getroffen hat, sollte es doch darlegen koennen warum die Realschule besser geeignet ist fuer sie.
Aber bitte mal alle vom Bayern-Realschul/Gymi-Hype runterkommen. Das liest sich ja so als ob bayerische Schueler am Ende gleich ihre Masterarbeit schreiben koennen so viel lernen sie im Vergleich zum Rest. Von Eltern aus Sachsen/Thueringen & Co (ebenfalls Bayernartig in Sachen Pisa) hoert man nie solche Maerchen.... Schule ist fuer manche schwer und fuer manche weniger schwer. So ist es einfach.