Hallo zusammen
Ich bin gerade etwas aufgewühlt. Unsere Kinder haben heute Nachmittag bei einem Kitafreund verbracht, da mein Mann und ich ausnahmsweise gleichzeitig arbeiten musste.
Wir wissen von der Mutter, dass sie psychische Probleme hat wegen Arbeitslosigkeit und Alleinerziehend sein. Als sie nun heute (um ca. 18 Uhr!) die Tür öffnete, kam ein starker Glühwein-Geruch entgegen und sie kicherte und lachte die ganze Zeit.
Mein Gedanke war nun, ob ich den Kitaerziehern davon erzählen soll, damit sie ein Auge auf den Sohn der Frau haben (er ist schon Schulkind, es gibt eine Hortgruppe)?
Ich muss dazu sagen, ich bin mit einem Alkoholikervater aufgewachsen und weiss, dass Alkoholikerkinder häufig alles tun, damit das nicht an die Öffentlichkeit kommt (ich hab meine aufmerksame Lehrerin angelogen usw.).
Gleichzeitig bin ich durch meine Vorgeschichte sehr sensibel für dieses Thema - und weiss nicht, ob ich überreagiere? Was meint Ihr, wie würdet Ihr handeln?
Sie direkt ansprechen wäre natürlich gut, aber aus Erfahrung (z. B. beim Thema zu viel Süssigkeiten) weiss ich, dass sie abblockt sobald es ihrer Meinung und Gewohnheit widerspricht.
Vielen Dank und liebe Grüsse
Alkoholkonsum einer bekannten Mutter
Hallo,
ja ich würde der Erzieherin davon erzählen, betrunkene Eltern sind schrecklich und die Frau ist auch noch allein. Ich möchte mir gar nicht vorstellen wie schrecklich es gewesen wäre mit meinem Vater allein zu sein wen er getrunken hat.
LG dore ebenfalls gebranntes Kind
Hallo!
Wenn man selbst Erfahrung in dieser Richtung machen musste ist man natürlich besonders sensibel, das ist klar. Und grundsätzlich muss man natürlich immer die Augen offen halten.
Aber wenn das der einzige Anhaltspunkt ist, halte ich es def. für zu wenig, um die Frau oder die Erzieherin anzusprechen.
Nur mal als Beispiel: Wir haben letzte Woche so ein Rinderragout gekocht, in das eine ganze Flasche Rotwein gehörte. Als ich am nächsten Tag nach Verlassen der Wohnung wieder zurückkam roch es echt, als wäre mir da eine Flasche Wein ausgelaufen. Habe ich aber erst gemerkt, als ich von draußen rein kam ;)
Insofern: Verdächtigungen, zu schnell ausgesprochen, können auch viel Schaden anrichten. Versuch, objektiv zu bleiben, und wenn es dann Anzeichen einer Verwahrlosung o.ä. des Kindes gibt, würde ich mich erstmal an eine anonyme Beratungsstelle wenden und den "Fall" schildern.
LG!
Ich würde es nicht ansprechen. Was sollte man auch sagen? "Behalten Sie das Kind von xyz im Auge, in der Wohnung roch es nach Glühwein" Die Frau lag nun nicht mit der Bierflasche in der Hand auf der Straße. Und aufgrund von einem Geruch sollte man nicht solche Vermutungen gleich in die Öffentlichkeit tragen, da kann man mehr Schaden mit verursachen als zu helfen.
Ich denke, du reagierst über.
Wenn du sie jetzt als Alkoholikerin denunzierst, bewegst du dich auf ganz dünnem Eis, denn irgendwelche Beweise (oder auch nur Indizien) hast du dafür nicht. Sie hat gekichert und in der Wohnung hat es komisch gerochen... besonders aussagekräftig ist das nicht, es gibt 1000 andere Möglichkeiten. Und selbst wenn diese Frau tatsächlich eine Tasse Glühwein getrunken hätte und deshalb so lustig war, wäre sie noch lang keine Alkoholikerin. Dazu gehört schon ein bisschen mehr.
Und grundlos im Hort als saufende Alki-Mutter hingestellt zu werden, ist schon ein ziemlich starkes Stück.
Also, behalte deine Vermutung für dich. Ich an deiner Stelle würde ab jetzt einfach ein bisschen genauer hinschauen, sollte die Frau tatsächlich ein Problem haben, wird es dir sicherlich auffallen, du kennst dich ja aus.
Danke für die konstruktiven Antworten! Ich werde das mal sacken lassen und eine Nacht drüber schlafen.
Ich bin wirklich sehr empfindlich bei dem Thema und fühle mich sofort wieder in meine Kindheit versetzt, darum hab ich ja auch hier gefragt. Danke für Eure Ehrlichkeit!
Wie wäre es, wenn du sie im Auge behälst? Sollte es öffters vorkommen, kannst du immernoch reagieren. Nach einem mal würde ich es nicht machen. Vielleicht hat sie "Glückspillen" geschluckt und deswegen gelächelt. Oder hatte einfach einen guten Tag. Ich finde es trotzdem gut, dassdu nicht weg schauen möchtest
Hallo
Nichts würde ich tun.
Du schreibst das es nach Glühwein roch, trinkt bei dem Wetter kein Mensch.
Dore machte gleich betrunkene Eltern daraus.
War sie betrunken oder roch sie nur nach Glühwein oder Wein?
Sie war gut drauf und wo ist das Problem? Vielleichzt hatte sie nur eine lustige Szene im Koppf.
Hast du schon öfters gerochen das sie was getrunken hat?
Wie es sich liest hast du das noch nie bemerkt.
Auch wenn du schlechte Erfahrungen gemacht hast solltest du begreifen das die meisten Menschen mit Alkohol umgehen können.
"Du schreibst das es nach Glühwein roch, trinkt bei dem Wetter kein Mensch."
Oh doch, manche Menschen trinken alles, und zwar genau diejenigen, die ein Problem damit haben. Es kann also sehr wohl etwas dran sein.
du glaubst nicht was alkoholkranke alles trinken. Da ist Glühwein bei 30 Grad noch die harmlose Variante. Und bei ca. 1,3 Millionen Alkoholabhängignen in Deutschland betrifft das Problen uns alle.
Ja Ich würde die erziehering darauf ansprechen. Ich würde ein Auge darauf werfen und hoffen, dass die Erzieher dies auch tun. Sollte die Situation sich für das Kind verschlechtern würde ich ggf. auch das Jugendamt einschalten. Je nachdem wie ich zur Mutter stehe würde ich sie auch darauf ansprechen und ihr den Hinweis auf Hilfeangebote machen - auch wenn sie sie wahrscheinlich nicht direkt annehmen würde. Aber ggf. ist sie irgendwann so weit. inwieweit mein Kind dort noch einmal spielen würde weiß ich nicht.
Ich finde es gut, dass du etwas unternehmen möchtest und finde die vielen verständnislosen Posts hier echt traurig.
Vermutlich hast du - und haben die meisten Menschen - ein Gespür dafür, ob jemand nur lacht, weil grade was lustiges passiert ist, oder ob er unkontrollierte Lachanfälle hat, weil er angetütelt ist. Und wenn du selbst schon Erfahrungen in die Richtung machen musst, dann traue ich dir erstrecht zu, dass du merkst, wenn da was im Busch ist.
Ich fand es auch etwas erstaunlich, dass du ausgerechnet Glühwein-Geruch bemerkt hast, aber kann mir nicht vorstellen, wieso du das erfinden solltest, an einem Tag mitten im Frühsommer. Und ich habe heute auch meine üblichen Milchkaffees heiß getrunken, trotz 30 Grad.
Ob die Frau den Wein nun heiß oder kalt getrunken hat, oder ob es eine andere Art von Alkohol war, die du riechen konntest, ich finde es in KEINEM Fall normal, wenn man an einem normalen Tag, an dem man alleine zu Hause ist und nicht grade Geburtstag o.ä. feiert, UND auch noch Kinder zu Besuch hat, auf die man aufpassen muss, nachmittags schon Alkohol in sich reinkippt!! Absolut nicht normal!
Auf jeden Fall ein Warnzeichen.
Nur ist halt die Frage, was soll die Hortfrau machen? Das ist das grosse Problem: was soll man überhaupt machen? Es ist quasi aussichtslos, einem Alkoholiker zu helfen, wenn er sich nicht selbst helfen will.
HI ,
die TE schreibt aber auch, das die Frau "psychische Probleme " Probleme hat....da kann man an einem Tag kichern ohne Ende und am anderen Tag ist man zu Tode betrübt.
Und wenn Sie sich so gut auskennt, erkennt man einen Trinker am Atem oder am Pfefferminzgeruch. Ich habe auch Erfahrung mit Alkoholikern gemacht und ich Maße mir nicht das Recht an, das ich einen sofort erkenne. Viele bleiben nämlich so lange unerkannt, bis sie wirklich nur noch sturzbetrunken aufzufinden sind.
Und dann noch rumerzählen wollen, wovon man nur eine Vermutung hat, weil man im Haus Glühwein gerochen hat....wenn es denn einer war.
Gut das sie sich auskennt und die verschiedene Unterschiede erkennen kann.
Lisa
Lass es sacken und sprich dann die Erzieherin drauf an. Ich hoffe, ihr habt gute Erzieherinnen, die im Team oder mit der Leitung besprechen können, wie sie weiter vorgehen.
Die Mutter hat ja nicht nur ein Problem, sondern sie benötigt Unterstützung, sie ist alleinerziehend, arbeitslos und hat psychische Probleme, sagst du. Da bietet es sich an, dass die Erzieher darauf achten, wann Mutter und Kind tatsächlich Hilfe brauchen. Und dazu ist es gut zu wissen, was du erlebt hast, ganz gleich, ob sie nun ein Alkoholproblem hat oder einfach an einem miesen Tag etwas getrunken hat.
Ich habe schon einige trinkende Eltern in meinem Umfeld gehabt (in den verschiedenen Kindergärten meiner Kinder und auch als Mitarbeiterin in einem solchen), und es ist immer wichtig, auf das Gesamtbild zu schauen.
Es gab hier bei uns auch schon mal ein Sektfrühstück. Aber eben auch den leicht schwankenden Vater, der sein Kind so nicht mitnehmen durfte, weil er Auto fahren wollte. Und die Mutter, die weinend vor dem Kindergarten zusammenbrach, weil sie nicht mehr konnte.
So weit muss es ja nicht kommen, man kann der Mutter als Fachkraft vorher Hilfen anbieten, damit sie ihr Leben meistern kann.
Whatever. Es ist immer gut, wenn aufgepasst wird. Such das Einzelgespräch ohne Mithörer, vielleicht ist die Familie eh schon Thema in der Einrichtung.
L G
White
Ich schließe mich an.