Jetzt brauche ich mal Input. Eine meine Schülerinnen, 8 Jahre, hat plötzlich und unerwartet (Herzinfarkt) ihren Vater verloren. Ich möchte jetzt gerne der Familie eine Karte schreiben, die anderen...

Kids & Schule: Trauerkarte für Kinder die Vater verloren: Text?

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Meine Tochter hat ihren Vater 3 Tage vor ihrem 7. Geburtstag verloren. Auch Herzinfarkt.

Auch wir erhielten seinerzeit eine Unmenge an Karten und Kondolenzanrufen. Ich kann Dir aus Erfahrung sagen: Beides war mir in dem Moment herzlich egal.

Was mir/uns wirklich geholfen hat, waren Leute, die uns in irgend einer Form (unaufgefordert) unterstützt und geholfen haben. Das waren z. B. die Lehrerinnen, welche besonders liebevoll mit der Kleinen umgingen und Freunde, die bei der Abwicklung der ganzen Formalitäten geholfen haben und für Fahrdienste etc. zur Verfügung standen.

Du kannst eine Karte schreiben (Text ist eigentlich egal). Was aber den Kindern (und damit auch der Mutter) helfen wird ist liebevolle Aufmerksamkeit und besondere Unterstützung und Verständnis. Mehr kannst Du nicht tun.

Claudia

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Hallo Claudia,

danke für Deine sehr persönlichen Infos.

Das war das erste was ich gemacht habe, der Mutter meine Hilfe anzubieten/meine Privatnummer zu geben und ihr Anlaufstellen zu nennen, die unbürokratisch helfen. Sie hat hier auch niemanden, da vor nicht langer Zeit zugezogen und Familie hat sie auch nicht. Und dann 3 Kinder. Mann, mann, mann. Da wird einem ganz flau.

Grüße

Manavgat

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Wir lebten seinerzeit in Norditalien. Die bürokratischen Hürden erschienen unüberwindbar, zumal wir nicht verheiratet waren.

Viele Leute haben einfach versucht dahingehend zu helfen, etwas für mich herauszubekommen, was für mich als Nichtitalienerin kaum möglich gewesen wäre, wie z. B.

- Herabsetzung der Kosten für die Schulspeisung
- Feuerbestattung
- Beantragung der Genehmigung zur Beantragung (!) für die Halbwaisenrente

- Abmeldung Auto
- etc.

Wenn sie ganz alleine ist, kannst Du ihr vielleicht das eine oder andere Formular aus dem Internet ziehen und mit ihr ausfüllen (ich war seinerzeit in den ersten Wochen kaum in der Lage heil über die Straße zu kommen, geschweige mich um Formalitäten zu kümmern).

Ziemlich genau 1 Jahr, nachdem wir wieder in Deutschland waren, verstarb der Vater einer Schulfreundin meiner Tochter - auch Herzinfarkt. Auch die Mutter war mit 3 Kindern alleine - seinerzeit 1, 8 und 12 Jahre alt.

Das ganze ist jetzt 2 Jahre her, und die Mutter (mit der ich auch ein bisschen befreundet bin) hat sich nach wie vor noch nicht erholt. Soweit ich weiß, erhält sie etwas Wohngeld und profitiert vom Bildungspaket für die Kinder. Sie arbeitet 2 Tage und erhält natürlich Witwen- und Halbwaisenrente. Damit kommt die Familie halbwegs über die Runden (es gibt aber noch wohlmeinende Schwiegereltern im Hintergrund die tun, was sie können).

Insgesamt ist meine Freundin immer noch sehr einsam. Eigentlich ist sie gesellig, aber aufgrund des geringen Alters der jüngsten Tochter ist es für sie schwer, einen Babysitter zu finden; aber eigentlich mag sie die Kinder auch nicht gerne weggeben.

Wenn Du möchtest und sie dir sympathisch ist, klemm sie dir unter den Arm und helfe ihr bei den Formalitäten. Damit hilfst Du der Familie schon eine ganze Menge.

Wenn Du Fragen hast, melde Dich gerne.

Claudia

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hallo,

ich schreibe sowas immer aus dem bauch heraus, also von herzen.

ich habe da kein schema, sondern formuliere der situation entsprechend.

so in etwa:

Liebe ...,... und ...

es tut uns sehr leid, dass ihr euren Mann/Papa verloren habt. Wir wünschen Euch viel Kraft, Liebe und ... in den nächsten Wochen und Monaten.
Wenn es irgendetwas gibt, was wir für Euch tun können, wobei wir Euch behilflich sein können, dann würden wir uns freuen, wenn Ihr euch meldet.

...

Kommt ja nun noch darauf an, wie gut man die Familie kennt.

lg

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Danke, so in der Art hatte ich das vor. Mir fehlt aber noch ein Gedicht oder Zitat, was für Kinder in dem Alter geeignet wäre. Die Familie ist nicht religiös.

Gruß

Manavgat

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Hallo, kennst du das gedicht "an m." von ringelnatz? Das rührt mich stets an durch seine letzten zeilen. U das ist das, was ich meinen kindern sagen wollte, würde....

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Hi,

wie schrecklich.... #kerze

Wie geht man eigentlich als Lehrkraft damit um?

LG
Tina

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Fassungslos. Das ist ganz schwer und es ist auch nicht das erste Mal, dass von Schülern ein naher Angehöriger stirbt. Aber 3 noch kleine Kinder im Haus und dann stirbt der Vater ohne vorher krank gewesen zu sein, das ist besonders schlimm.

Da geht jede Lehrkraft anders mit um. Mir geht das immer nahe und ich nehme solche Themen in meinem Kopf dann mit nach hause.

Gruß

Manavgat

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Das kann ich gut verstehen.

Wird das Thema auch in der Klasse besprochen? Wie lange bleibt ein betroffenes Kind dann eigentlich zu hause? Bzw. wie lange "darf" es zu hause bleiben?

LG

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Inaktiv

Hallo,

da jeder anders mit dem Tod umgeht, würde ich bei einer Karte für Schülerin und deren Familie keinen persönlichen Text schreiben sondern mir einen schönen (Trauer-)spruch/Gedicht o.ä. aus dem Internet raussuchen und lediglich als Abschlusssatz etwas persönlichen wie "in der schwierigen Zeit bin ich gerne für Sie da" dazuschreiben.

Persönliche Worte würde ich nur bei Freunden, Familie oder sehr guten Bekannten wählen.

LG janamausi

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Hallo, ich finde es sehr nett, wenn man den Kindern und der Mutti Unterstützung anbietet, denn ist es nicht auch für die Mutti beruhigend, wenn auch die Schule mit ein Auge auf die Trauerverarbeitung des Kindes wirft?
Ich hab hier mal 3 Sachen rausgesucht, die ich viel kindgerechter finde als "an m".
Grade, wenn die Kinder vielleicht später die Karten nochmal lesen!

Wenn ich tot bin darfst du gar nicht trauern
Meine Liebe wird mich überdauern
Und in fremden Kleidern dir begegnen
Und dich segnen.
(Joachim Ringelnatz)

Du bist unser Stern
Wenn ich in den Himmel schaue,
so denke ich an Dich,
du bist unser Stern,
denn wie auch das Leuchten der Sterne Millionen Jahre anhält,
so bleibt auch dein Leuchten in meinem Herzen,
und es verlischt erst in dem Moment,
in dem wir uns wiedersehen.

Der kleine Seelenvogel spürte, dass er sich nun auf die Reise begeben musste.

Leise sprach er zu seinen Gefährten:
"Liebe, niemals war ich ohne dich!"
"Freundschaft, mit dir habe ich so vieles geteilt!"
"Geborgenheit, mit dir habe ich mich so wohl gefühlt!"

Da machten sie sich bereit, ihn zu begleiten.
Hoch hinaus flog nun der kleine Vogel
in da unbekannte Land und war ganz ruhig,
ganz ruhig und ohne Angst,
denn er war nicht allein.

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Alle 3 schön. Aber ich dachte sofort: das zweite passt.

Danke!

Gruß

Manavgat

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"Man sieht nur mit dem Herzen gut; das Wesentliche..."
Oder vielleicht "Mit dem Tod eines Menschen verliert man vieles, niemals aber die mit ihm verbrachte Zeit".

Dazu ein paar persönliche Worte, dass man jederzeit ein offenes Ohr hat, wenn sie drüber reden möchten.

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Huhu,

ich habe diesen Text mal bei Urbia entdeckt und mir aufgeschrieben, den Verfasser kenne ich leider nicht:

Du kannst darüber weinen, dass er gegangen ist,

oder du kannst lächeln, weil er gelebt hat.

Du kannst deine Augen schließen und beten, dass er wiederkommt,

oder du kannst sie öffnen und sehen, was er zurückgelassen hat.

Dein Herz kann leer sein, weil du ihn nicht sehen kannst,

oder es kann voll der Liebe sein, die er für dich und andere hatte.

Du kannst immer daran denken, dass er gegangen ist,

oder du kannst ihn im Herzen tragen und in dir weiterleben lassen.

Du kannst weinen und ganz leer sein,

oder du kannst tun, was er von dir wollte:

Dass du lächelst, deine Augen öffnest,

Liebe gibst und weitergehst.

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das ist sehr schön, aber imho nichts für Kinder.

Der Vater ist ja nicht "gegangen" im Sinne von: er hat die Kinder verlassen.

Grüße

Manavgat

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Also, aus eigener Erfahrung ( nämlich als die, die ganz jung ihren Vater verloren hat)

vergiss die Karte! Die wird die Kinder eh nicht interessieren. Du kannst es als Geste für die Mutter versenden, aber den Kindern ist es egal, ob da ne Karte kommt und was da drin steht, sie haben ihren Vater verloren. Sie interessieren sich nicht für Konventionen.

Ich habe alleine diesen Satz "Mein Beileid" gehasst, er kam mir aufgesetzt und heuchlerisch vor.

Ein ehrlich gemeintes: Tur mir leid für dich - wäre schon viel eher zu mir durchgedrungen.