Klasse überspringen?

Hallo Ihr,

mein Sohn ist jetzt Ende der 1. Klasse in Ba-Wü. In Mathe besucht er derzeit bereits die 2. Klasse (Drehtürmodell).
Nun raten die Lehrer an, nach den Ferien komplett in die Klasse 3 zu echseln.

Und ich bin ratlos.

Wer hat diesbezüglich Erfahrungen?

Tica

1

Bei meiner Tochter in der Klasse ist auch ein Schüler von der zweiten in die dritte Klasse gewechselt, am Anfang allerdings zur Probe.

Wenn das möglich sein sollte, würde ich für eine Probephase plädieren. Danach kann man sehen, ob es gut läuft oder nicht.

2

Er kennt die Klasse, da er seit Ostern dort in Mathe mitmacht.

Ich habe Angst, dass er eine Probephase, die nicht klappt, als Scheitern empfindet.
Wie klappt das bei dem Schüler?

LG

6

Was everest geschrieben hat, stimmt. Der Schritt von der zweiten in die dritte Klasse ist enorm! Nicht so wie der von der ersten in die zweite.

Der Junge, der von der zweiten in die dritte Klasse gesprungen ist, war auch nicht von Anfang an da, sondern etwa zum zweiten Halbjahr. Er hat das gut verkraftet.

Das muss natürlich nicht für jeden gelten. Ich würde die Probephase machen.

3

Hm, ich kann Dir nur aus Bayern berichten. Da ist der Sprung von der 2. Klasse in die dritte enorm. Habe noch nie von Kindern gehört, die genau die 2. Klasse übersprungen haben (manchmal gibt es Kinder, die zum Halbjahr der ersten Klasse gleich in die 2. Klasse wechseln, das geht eher). Grundsätzlich frage ich mich immer, was genau das Überspringen bringen soll. Ausser bei wirklich absolut hochbegabten Kindern, die sich fürchterlich in ihrer Klasse langweilen gibt es doch im Prinzip keinen Grund, sich diesen Stress anzutun. Dein Sohn ist gut in der Schule und super in Mathe (lese ich so aus Deinem Beitrag heraus). Ist doch toll! Soll er sich freuen und genießen, dass er so locker durchkommt. In den letzten beiden Volksschuljahren zieht der Stoff hier bei uns enorm an - im schlimmsten Falle könnte es passieren, dass Dein Sohn plötzlich unheimlich viel üben und nachholen muss. Plus: er müsste ja auch die Klassengemeinschaft wechseln und wäre dann bei den relativ großen Drittklassjungs immer der Kleinste (den niemand ernst nimmt). Ist es das alles wert? Ich würd's mir auf jeden Fall sehr gut überlegen.

Gruß, evi

4

Er kennt die Klasse, da er in Mathe dort seit Ostern mitmacht. Eigentlich sollte er Ostern schon komplett wechseln. Aber ihm fehlten ja noch die Basics (SChriftschrift etc).

Genau Deine Bedenken habe ich auch. Ich will ihm nicht die KIndheit nehmen. Allerdings ist die SChule eindeutig dafür.
In Mathe in der 2, KLasse ist er konzentriert und schnell. In der 1. KLasse ist er zwar gut, aber unkonzentriert und langsam.

LG

5

Du schreibst immer nur von Mathe.

Wenn es nur in diesem Fach TOP ist, auf keinem Fall überspringen lassen, das sollte ein guter Lehrer auffangen können.

Mein Sohn ist in Deutsch weit voraus aber das ist für mich kein Grund ihn springen zu lassen.

lisa

weitere Kommentare laden
12

Guten Abend

Mir kommt es (gezielt bei Urbia) so vor, als würden Schulen immer häufiger "zum Klasse überspringen" raten oder auch den Verdacht auf "ADHS" aussprechen.

Unser Nachbarmädels wurde mehrfach auf Hochbegabung getestet, was aber nie eindeutig diagnostiziert wurde, trotzdem hat sie von der . in die 3. Klasse gewechselt. Von 5 Hobbies blieben 2, da sie 3x die Woche Nachhilfe hat in den Fächern in denen sie vorher "nur" gut war. In meinen Augen hat man dem Mädchen keinen Gefallen getan, da sie seitdem Lücken schließen muss, die man vorher so nicht gesehen hat.

Ich möchte ihr (und allen anderen Kindern) nicht absprechen, dass sie in Teilbereichen (bei ihr ist es Mathe) sehr fix ist und sich langweilt, da sie oft früher fertig war. Aber so sehr sie sich in Mathe gelangweilt hat, so blöd sieht jetzt der Alltag mit Nachhilfe aus.

Ihre Eltern waren vor dem Springen überzeugt, dass sie das mit links macht und werden jetzt eines besseren belehrt, zum Leidweisen des Mädchens.

Sie wird es natürlich schaffen, keine Frage, aber zu welchem Preis?

Vorher war sie gut gelaunt und hat ihre Hobbies gemocht. Jetzt scheint sie öfter gehetzt und das finde ich für das Alter nicht besonders positiv.

Also ich bin generell kein Freund des Springens, aber das müssen ja die Eltern für sich entscheiden. Ich bin froh, dass meine Tochter zwar sehr gut ist in der Schule. aber wir uns mit dieser Entscheidung nicht auseinander setzen müssen.

Ich wollte diese Entscheidung auch nicht treffen müssen, aber viellciht tut er sich ja auch gar nicht so schwer.

LG#klee

13

Hallo,

danke für Deine Antwort! Mein Sohn ist wirklich diagnostziert hochbegabt. Allerdings habe ich das Gefühl, dass viele neuerdings ihre verhaltensauffälligen Kinder für hochbegabt halten.

Mein Sohn war auch lange schwierig und auffällig. Mittlerweile ist er aber ziemlich "normal" geworden.

Mein primäres Ziel ist, dass er glücklich ist. Ich will auf keinen Fall, dass er nachmittags stundenlang bffeln muss. Wir machen bislang auch außer Lesen nichts zusätzlich.

LG

14

Nochmal Hallo

Also ich würde es dann vom Leidensdruck des Kindes abhängig machen. Wenn er sich langweilt und Probleme hat mit der Klasse, dann würde ich das Ganze auf Probe versuchen.

Wenn er nicht leidet, würde ich dieses Experiment nicht starten.

Das könnt aber nur ihr und er beurteilen, das geht von außen nicht.

Viel Glück bei der Entscheidungsfindung, das ist nicht einfach..

Nochmal LG#klee

15

Hallo

wir haben sowas ähnliches hinter uns.

meine tochter nun knapp 8, ist in die laufende 1. klasse im mai gesprungen und ganz normal, als wäre NICHTS gewesen mit gekommen.

in der 2. klasse dann war sie 3 monate krank, ging dennoch mit in die 3. klasse.

ergebnis nun ende der 3. klasse sehr sehr gut. ich bereue es garnicht

dennoch, der schritt von der 2. zur 3. klasse ist wirklich enorm.

lernt er gerne? das tempo zieht heftigst an.

ich würde es allerdings versuchen, wenn er da glücklicher ist.

16

Danke für Deine hilfreiche Antwort! Mein Sohn lernt leider gar nicht gerne. Ist auch eher etwas unordentlich.

Das schreckt mich auch etwas ab.

LG

17

hallo

das erschwert natürlich einiges!!! wirklich enorm.

er wird LÜCKEN haben, auch wenn er! SEHR SCHLAU ist, das geht garnicht anders. wenn er nicht lernen möchte, kann der schuss mega nach hinten los gehen.
Das unordentliche würde mich nicht abschrecken, das sind viele kinder

Ich würde mit ihm reden, würde ihn fragen, was er MÖCHTE.

und ihm klar machen, wenn er in die 3. vorrücken möchte kann das ein paar wochen harte arbeit mit sich ziehen. es wird nicht einfach!

weitere Kommentare laden
18

Von einem Sprung von 1 nach 3 würde ich auch abraten!

Gerade in der zweiten und dritten Klasse wird am meisten gelernt in der Grundschule.
In der zweiten wird die Schreibschrift erarbeitet und vor allem an der Schreibgeschwindigkeit geübt, die dann in der dritten wirklich benötigt wird.

Ich würde ihn (vor allem, da er selbst ja gar nicht wechseln will) erst mal weiter in seiner Klasse lassen, dennoch fördern (Drehtürmodell in Mathe, anspruchsvollere Aufgaben in Deutsch etc) und ggf. einen Sprung von 3 nach 5 ins Auge fassen.

Warum?

Die vierte Klasse ist mitunter die Langweiligste! Zwar wird von Eltern oft viel Druck gemacht wegen der Empfehlung für die weiterführende Schule (kommt aufs Bundesland an), aber am Stoff tut sich nicht mehr wirklich viel neues. IN Mathe werden die Zahlen größer, in Deutsch werden noch ein paar Geschichten mehr geschrieben, aber im Großen und Ganzen viel Wiederholung.

Wenn er in die 5 springt, kommt sowieso eine neue Klasse zusammen, alle fangen neu an, der Stoff wird zu beginn auch noch mal wiederholt......und er ist ein Stück älter und vielleicht auch bereiter, etwas zu arbeiten.

Mein Sohn hat damals die 1. und die 4. Klasse übersprungen. Ich kenne auch wirklich viele Springerkinder. Aber von 1 nach 3 hat hier keines gemacht soweit ich weiß....

LG;
Lucy

24

huhu

mal eine frage. ist die 4. klasse nicht die bei euch, in dem er die empfehlung fürs gymnasium holt z.b?

27

Ja, eigentlich schon.

Aber wenn eine Empfehlung zum Überspringen von der Schule kommt, gilt das gleichzeitig als "Aufnahmebedingung" fürs Gym....alles andere wäre ja auch sinnlos, oder?

Wir hatten das Glück,dass unser Sohn damals nach der Dritten "zur Probe" in Gymnasium springen konnte. Vereinbart war, dass er bis zu den Herbstferien erst mal schaut, ob er klarkommt, ob es ihm gefällt, und ob er auch leistungsmäßig mithalten kann.

Nach dieser Zeit war klar, es gibt zwar durchaus soziale Probleme (na gut, er war auch gerade erst 8 geworden#schock), aber vom Stoff her war er auf Anhieb im oberen Drittel der Klasse unterwegs. Er selbst wollte nicht zurück, die Lehrer fanden,er sei in der 5.Klasse richtig. Also blieb er.

Allerdings würde ich, wenn es irgendwie geht, niemand 2 Sprünge empfehlen. Die Kluft bei einem Altersunterschied von 3-4 Jahren ist echt heftig! Jetzt in der 8.Klasse ist er 11, der Älteste ist 16 (2 Mal sitzengeblieben). Das ist alles andere als lustig!

Allerdings, wenn hier immer wieder geschrieben wird, das eigene Kind wäre ja soooo weit, aber man würde es durch Sport und Musik am Nachmittag auffangen.....dann haben sie sicherlich wirklich ein fittes, aber kein hochbegabtes Kind!
Mein Sohn ist schlicht und einfach krank geworden vor Langeweile! 5 Stunden am Vormittag aushalten....da hilft auch keine Musikstunde oder Sport am Nachmittag!

LG;
Lucy

weiteren Kommentar laden
19

ICh kann mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Von der ersten in die dritte wäre echt heftig. Ich habe eine Tochter, die jetzt die erste Klasse fast hinter sich hat und einen Sohn, der noch in der dritten ist. Das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. In der dritten ist - zumindest hier in Bayern - gezieltes Lernen erforderlich, das viele Kinder nach der ersten Klasse noch gar nicht können.

Auch die Transferaufgaben sind nicht ohne und erfordern es teilweise, dass die Kinder um zwanzig Ecken denken. Ich weiß nicht, wie das bei euch mit den Noten ist, aber bei uns ist es so, dass die Kinder in der zweiten Klasse langsam da rangeführt werden. In der dritten fällt das natürlich weg, da sind Noten von Anfang an ja normal.

Ich für meinen Teil halte die zweite Klasse für sehr wichtig. Die erste läuft ja oft noch im Schongang, die Kinder gewöhnen sich ein, werden erstmal zu Schulkindern. In der dritten geht es schon knallhart auf den Übertritt zu, die Weichen dafür werden - ich kann auch hier nur von Bayern sprechen - schon in der dritten Klasse gestellt, die vierte ist da gar nicht mehr so entscheidend. Würde ich mir an deiner Stelle sehr gut überlegen, ob das mit dem Springen wirklich gut wäre. Es ist doch so viel mehr als der pure Stoff, das die Kinder auf die Reihe bekommen müssen.

20

Ich habe nur Erfahrung damit, es nicht gemacht zu haben, und wir haben es sehr bereut; es wäre bei unserem -ebenfalls hochbegabten - Sohn definitiv das kleinere Übel gewesen. Gegen Ende der Grundschule war er völlig demotiviert und hatte an fast nichts mehr Interesse.
Wenn ich nochmal so ein Kind hätte (meine zwei anderen sind eher normal begabt) würde ich es springen lassen.

22

Hallo,

wir haben eine Nichte, die mit 5 eingeschult wurde und nach dem 1. Halbjahr der 3. Klasse in die 4. Klasse gesprungen ist. Vielleicht wäre das eine Option. Allerdings muss man sagen, dass vor allem in den oberen Klassen soziale Probleme aufgetaucht sind. Sie war ja mitunter 2-3 Jahre jünger als ihre Mitschüler. Während sie 12 war, hatten manche Mitschüler ihren ersten Sex, sind zur Disco. Sie hat die Probleme gemeistert, was nicht immer leicht war und mit 17 begonnen Medizin zu studieren. Bei der zweiten Tochter haben die Eltern auf einen Sprung verzichtet, obwohl es vom Kopf her klar möglich gewesen wäre.
Unsere große Tochter ist auch ein helles Köpfchen, wir haben die Langeweile in der Schule mit viel Sport, Musik und Begabtenförderung an der Hochschule in der Freizeit "bekämpft". Unsere Tochter war in Deutsch in der Grundschule mindestens eine Klasse vorraus, in Mathe hatte sie ebenfalls nur 1er, aber ich würde sagen sie war nicht undbedingt um Klassen besser. Die Grundschule hat sie mit ausschließlich 1er beendet und geht nun in die 5. Klasse am Gym. Sie ist weiterhin sehr gut, aber komplett ohne Lernen geht es nun nicht mehr. Sie kann aber nach wie vor ihren umfangreichen Freizeitaktivitäten nachgehen, was ihr auch sehr wichtig ist. Sie nimmt regelmäßig an Jugend musiziert teil, was ja auch viel "Üben" erfordert. Vielleicht wäre das auch eine Möglichkeit das Kind außerschulisch zu fördern. Eine Klasse zu überspringen hat für uns persönlich nie zur Diskussion gestanden (nach den Erfahrungen der Nichte).

LG

25

Wir haben es durch. In unserer Familie sind nun schon einige gesprungen, den Kindern ging es dabei gut und sie fühlten sich auch wohl. Aber unsere Kinder wollten auch in eine höhere Stufe. Was mag dein Kind? Wo fühlt es sich wohler? Wie kommt er sozial zurecht?
lg

29

Hallo,

er hat überwiegend ältere Freunde (die jetzigen 3.Klässler). Er sagt, er fühlt sich in seiner Stufe wohler. Sein Verhalten zeigt aber etwas anderes.

LG