Sehr verärgert: Schreibschrift!

Hallo,
Max geht seit 3 Wochen aufs Gymnasium und alles läuft sehr gut.

Gestern hat mich eine Mutter erzählt, in der parallel Klasse würde der Deutsch-Lehrer von den Kindern Schreibschrift verlangen. Das Problem: unsere haben sie nie gelernt!!

Als unsere Kinder in der 2. Klasse waren wurde in der Schule entschieden, diese durch die Grundschrift zu ersetzen. Aber auch das wurde in meinen Augen viel zu lasch angegangen und mein Sohn hat erst in der 4. Klasse ein bisschen in die Richtung geübt. Die ganz Verbindungen der Grundschrift waren aber nie Pflicht, sondern eine Empfehlung und die Kinder dürften entscheiden, welche bei ihnen passte. Er kann also keine gebundene Schrift.

Zum Glück besteht unsere Lehrerin nicht drauf. Einige Kinder in der Klasse haben sogar Probleme ihre sehr leserliche Schreibschrift an der Tafel zu lesen!!! Zum Glück kann Max das gut.

Mich ärgert das trotzdem sehr. Immer wieder wurde in der Grundschule betont, dass nicht erlernen der Schreibschrift würde unsere Kinder keine Nachteile bringen. Ab der 5. dürfen sie eh schreiben, wie sie wollen. Wie es aussieht, war das aber nicht mit dem Gymnasium vor Ort abgesprochen, obwohl sie immer von der engen Arbeit erzählen.

Die Schule will jetzt mit der Grundschule reden und die Probleme thematisieren. Mal sehen.

Am 30.9. ist auch Elternabend für die Vorschulkinder und auch da werde ich das ansprechen.

Tja, ich hatte nie ein Problem damit, dass sie die Schreibschrift abschaffen, da ich auch keine gelernt habe und jetzt sehe ich, dass das vielleicht gar nicht so klug war.

Wie ist das bei anderen Kindern, die auch keine Schreibschrift mehr hatten?

LG,
Natalia

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Huhu,

bei uns wurde in der 2. Klasse die vereinfachte Ausgangsschrift (VA) gelernt, die ja eine Schreibschrift ist. Laut Zeugnis hat mein Sohn eine "flüssige formschöne Schreibschrift". Nun ja... ich sehe das nicht ganz so rosig ;-), aber er schreibt bei ganzen Sätzen schon in Schreibschrift, wenn er irgendwo nur einzelne Wörter einsetzen muss (und der Text ist in Druckschrift vorgegeben), dann schreibt er Druckschrift.

Beim Elternabend letzte Woche (3. Klasse) sagte die Lehrerin, Schreibschrift zu schreiben wäre wünschenswert, aber nicht Pflicht. Wenn ein Kind schneller mit Druckschrift wäre, dürfte es auch Druckschrift schreiben.

Also ist die Aussage der Grundschule wie bei euch: Es hat keine Nachteile.

Hmmm... anscheinend ist das ja in der Realität nicht wirklich so gegeben. Ich denke, ich werde einfach ein bisschen darauf achten, dass mein Sohn die Schreibschrift auch anwendet.

LG

Hanna

3

Zumindest hat er sich schon mal gelernt :-) und weiß, worum es geht.

Mich hat die Aussage etwas gewundert, dass viele Kinder ihre Schrift nicht mal lesen konnten.

LG,
Natalia

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Hallo,

sollten die Kinder ab Klasse 5 nicht so schreiben, wie sie es können? #kratz
Ich finde das wirklich merkwürdig.

LG

4

Das haben wir alle gedacht und, wie geschrieben, unsere Lehrerin hat kein Problem damit.

Eine befreundete Mama hat aber erzählt, in der Klasse ihres Sohnes (Gymnasium mit 3 Zügen) hätte der Lehrer beim Diktat Schreibschrift verlangt.

Ich werde es aber auf jedem Fall noch weiter verfolgen.

LG,
Natalia

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Klingt ein wenig nach Willkür, man kann nichts verlangen, was nicht gelernt wurde. Ich hoffe, der bekommt von der Schule eins auf den Deckel, solche Leherer braucht Deutschland #ole:-(

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Bei meiner Tochter auf der Realschule haben die Lehrer herzlichst gelacht als das Thema aufkam denn sie überlassen jedem selbst die Entscheidung.

So wir das auch auf den anderen Schulen hier gehandhabt

Kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen das der Lehrer sowas entscheiden darf

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Hallo,

"Eine Mutter hat erzählt", manche Eltern erzählen viel wenn der Tag lang ist.

LG Reina

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Nein, ist definitiv so.

Gestern Abend war Elternabend für alle 5er und es wurde mir gerade von mehreren Eltern aus der Klasse bestätigt.

Der Lehrer ist der Meinung, die Diktate wäre ohne Schreibschrift zeitlich gar nicht zu schaffen, also sollen jetzt alle Kinder in der Klasse die Schreibschrift lernen.

Das Gymnasium wird aber jetzt mit unserer Grundschule reden. Mal sehen, was daraus kommt.

LG

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In unserer Grundschule lernen die Kinder auch die Grundschrift und lernen in der 2.Klasse, die Buchstaben zu verbinden, damit (zumindest teilweise) eine Art Schreibschrift daraus wird. Ich sehe das ganze trotzdem skeptisch und hätte es lieber gesehen, wenn sie eine richtige zusammenhängende Schreibschrift gelernt hätten.

Ich habe neulich einen Bericht darüber gelesen (ich glaube in der Welt am Sonntag), dass viele Pädagogen und andere Fachleute der Meinung sind, dass durch das Anwenden von Schreibschrift sich Rechtschreibung bei Kindern besser einprägt und geschriebene Inhalte leichter gemerkt werden, wenn sie eben in einer zusammenhängenden Schrift verfasst werden. Ich fand das einleuchtend, denn ich sehe immer wieder, wie meine Schüler (die auch alle keine Schreibschrift mehr können) Schwierigkeiten haben, aus geschriebenen Texten Inhalte zu lernen.

Aber gut, ändern können wir es eh scheinbar nicht, dass die Schreibschrift "abgeschafft" wird.

Dass jedoch ein Lehrer Schreibschrift "verlangt" und anders geschriebene Inhalte nicht bewertet, ist in meinen Augen falsch. Denn Schrift ist Schrift und man kann von einem Kind doch nicht erwarten, dass es sich für jeden Lehrer dessen jeweilige "Lieblingsschrift" beibringt. Das würde ich klipp und klar im Gymnasium zur Sprache bringen.

Aber sprich doch erst mal persönlich mit dem betroffenen Lehrer, vielleicht stellt sich die Sache dann auch ganz anders da.:-)

LG
cori

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"Ich habe neulich einen Bericht darüber gelesen (ich glaube in der Welt am Sonntag), dass viele Pädagogen und andere Fachleute der Meinung sind, dass durch das Anwenden von Schreibschrift sich Rechtschreibung bei Kindern besser einprägt und geschriebene Inhalte leichter gemerkt werden, wenn sie eben in einer zusammenhängenden Schrift verfasst werden. Ich fand das einleuchtend, denn ich sehe immer wieder, wie meine Schüler (die auch alle keine Schreibschrift mehr können) Schwierigkeiten haben, aus geschriebenen Texten Inhalte zu lernen."

Das hat auch unsere Lehrerin gesagt und ich fand das auch einleuchtend. Es ist viel einfacher sich ein ganzes Wort zu merken, als viele isolierte Buchstaben.

"Aber sprich doch erst mal persönlich mit dem betroffenen Lehrer, vielleicht stellt sich die Sache dann auch ganz anders da."

Wie schon geschrieben, uns betrifft das nicht direkt, da unsere Lehrerin nicht drauf besteht. Ärgerlich finde ich das aber trotzdem.

Ich habe gerade nochmal genauer nachgefragt, da gestern Elternabend war. Es ist tatsächlich so, aber nur bei Diktate, da er der Meinung ist, sonst ist sein Tempo bei Diktaten nicht zu schaffen. Unsere Lehrerin scheint das langsamer zu lesen, denn kein Kind hatte Probleme den Diktat zu schaffen (welches für alle Klassen gleich war). In der anderen Klasse dagegen, hatten mehrere Kinder ohne Schreibschrift Probleme bis zu Ende zu schreiben.

Ich finde das aber willkürlich! Erstes Diktat, wo es darum geht, sich einen Überblick über die vorhandene (oder eben nicht) Rechtschreibung der Kinder. In einer Klasse, wo die Hälfte der Kinder keine Schreibschrift kann, obwohl das nicht ihre Schuld ist. Da kann man eben etwas langsamer vorlesen, wie unsere Lehrerin das tat.

Diktat wird nicht benotet, aber viele Kinder sind jetzt komplett verunsichert (und einige Mütter aufgebracht, da sie jetzt das zu Hause nachholen müssen). Komischerweise sind alle Eltern, die ich kenne, eher empört, dass die Grundschule, das verbockt hat, als über den Lehrer, der das jetzt verlangt :-)

LG

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Man, was ist denn das für ein Lehrer? Es kann doch nicht sein, dass einer da bestimmt, wie die Kinder zu schreiben haben - schließlich werden die Grundlagen in der Grundschule entsprechend von Vorgaben gelegt, und die sollen jetzt nicht ausreichen?

Mein Sohn hat die vereinfachte Ausgangsschrift gelernt und gehasst - für ihn war es eine große Erleichterung, dass er schon in der vierten im eigenen Schreibstil schreiben durfte. Wichtig war und ist nur, dass die Schrift lesbar ist, die Abstände zwischen den Wörtern klar sind und zuletzt auch, dass eine gewisse Schreibgeschwindigkeit erreicht wird. Einen Schönheitspreis wird mein Sohn nicht gewinnen mit seiner Schrift, und während andere schnell schreiben, schreibt er einfach weniger ;-) Diktate gibt es bei uns übrigens keine ...

LG
Anja

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Huhu,

na dan bin ich ja echt froh, das bei uns hier (Erzgebirge) von Anfang an die Schreibschrift gelernt wird. Dafür wird die Druckschrift NICHT explizit drangenommen.

Ich glaub nämlich, die Druckschrift lernt man automatisch durch das Lesen.

Lg
Salo

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Bei uns lernen sie auch nur die Grundschrift.
Hier dürfen die Kinder ebenfalls ab Klasse 5 schreiben, wie sie wollen, solange es sauber und übersichtlich ist. :-D

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Ich finde es ein bisschen zu kurz gegriffen die Grundschule für das entstandene Problem verantwortlich zu machen. Wer sagt denn, dass die Grundschule sich allein auf die umliegenden Schulen einstellen muss und so unterrichten muss, wie die es sich wünschen? Sind nicht auch die weiterführenden Schulen in der Pflicht sich über die Anforderungen im Lehrplan der Grundschule zu informieren und dann darauf aufzubauen? Ich weiß nicht, aus welchem Bundesland du kommst; in NRW wäre das Vorgehen der Grundschule einzig mit der Grundschrift zu arbeiten absolut lehrplankonform. Die Kinder sollen am Ende der Grundschulzeit zu einer individuellen Handschrift gefunden haben, die möglichst verbunden sein soll. Genormte Schreibschrift ist da definitiv nicht mehr angesagt und durchgehend verbunden schreiben die allerwenigsten Erwachsenen, warum also sollte man die Kinder dazu zwingen?

Gruß
Schattenspiel

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"Ich weiß nicht, aus welchem Bundesland du kommst; in NRW wäre das Vorgehen der Grundschule einzig mit der Grundschrift zu arbeiten absolut lehrplankonform. Die Kinder sollen am Ende der Grundschulzeit zu einer individuellen Handschrift gefunden haben, die möglichst verbunden sein soll"

Ja, wir kommen aus NRW, aber gerade an diese "verbunden sein soll" liegt das Problem. Wir hatten 5 parallel Klassen und in jeder Klasse wurde das anders gehandhabt. Einige Klassen fingen in der 2. Klasse mit der Grundschrift an. Die Kinder machten, so ähnlich wie mit der Schreibschrift, ein "Füllerführerschein" und schrieben ab der 3. Klasse nur mit Füller und mehr oder weniger "gebunden"

In der Klasse meines Sohnes (und auch in noch eine andere), fand das alles nicht statt. Mein Sohn schrieb bis zum Ende er 4. Klasse nur mit Bleistift und machte zu dem Zeitpunkt hier und da ein paar Übungen zu der Grundschrift und dürfte sich selber aussuchen, welche Verbindungen für ihn im Frage kamen. Tja, nach 4 Jahren reine Druckschrift kamen für ihn keine Verbindungen in Frage und er schreibt wirklich reine Druckschrift. Alles andere fand er ungewohnt.

Beim meinem 2. Sohn werde ich das definitiv anders machen und mehr darauf achten.

LG,
Natalia

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Hallo,

keine Ahnung wie das so ist. Unser Sohn kommt erst nächsten Dienstag aufs Gym. Schreibschrift kann er,wurde auch in der Grundschule so gehandhabt.

Ich habe mir auch keine Gedanken darüber gemacht, wie die Kinder in der 5ten Klasse schreiben.

Mich würde so etwas nur dann ärgern, wenn mein Kind selbst betroffen ist. In Deinem Fall ist es aber nicht so. Also würde ich jetzt erst ein Mal auch kein Fass aufmachen. Sicherlich würde ich es beim Elternabend ansprechen, mehr aber auch nicht. Wenn es nicht unterrichtet wurde, dann ist das so. Sollte kein Defizit sein.

LG
Caro