Schlüssel verloren... wie weiter verfahren

Hallo zusammen!

Meine Tochter (10) hat in den Sommerferien einen Haustür- und Wohnungsschlüssel bekommen. Geplant war, dass sie ab diesem Schuljahr nach dem Unterricht allein nach Hause kommt und dort erstmal allein bleibt. Ich bin zu dieser Uhrzeit noch arbeiten. Das war auch der Wunsch meiner Tochter, die die ganze Grundschulzeit über in der Nachmittagsbetreuung war und da absolut keine Lust mehr drauf hatte. Das Alleinbleiben ist auch kein Problem.

Aber nun hat sie ihren Schlüsselbund verloren, oder er wurde ihr aus dem Rucksack geklaut, jedenfalls sind die Schlüssel weg. :-( Die Schlösser habe ich bereits sofort wechseln lassen.

Aber wie würdet Ihr nur weitermachen? Dem Kind wieder Schlüssel geben und hoffen, dass sowas nicht nochmal passiert? Und wenn doch - hat man dann grob fahrlässig gehandelt, indem man einem "unzuverlässigen" Kind Schlüssel anvertraut hat - so dass dann die Haftpflicht nicht mehr für den Schaden aufkäme?

Die Alternative wäre, meine Tochter wieder in der Nachmittagsbetreuung anzumelden. Dann käme sie ungefähr zeitgleich mit mir nach Hause und bräuchte keinen eigenen Schlüssel. Die Anmeldung wäre jetzt kurzfristig noch möglich, allerdings bindet man sich sofort vertraglich für mindestens ein ganzes Schuljahr.

Leider haben wir keine Möglichkeit, einen Schlüsselbund hier bei Nachbarn zu deponieren, damit sie sich den mittags abholt. Diejenigen, denen ich vertraue, sind berufstätig und zu der Zeit selbst nicht zu Hause.

Großeltern, Tante usw. leben nicht in der Nachbarschaft.

Oder seht Ihr noch eine andere Möglichkeit, die mir noch nicht eingefallen ist?

Ich danke Euch schon mal vorab für Eure Beiträge.

Viele Grüße

H.

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Hallo,

ich würde ihr nochmal einen Schlüssel geben. Ich würde denken das Deine Tochter sicher sehr viel besser auf den Schlüssel aufpasst.

LG dore

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Ich würde Deiner Tochter einen neuen Schlüssel geben. Sie wird sicher beim letzten Mal Ärger bekommen haben und jetzt umso besser aufpassen.

Außerdem sagst Du ja selber, dass Du nicht weißt, ob er evtl. gestohlen wurde. Das kann passieren.

VG GR

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Hallo,

könnte sie vielleicht mit einer Freundin nach Hause gehen und dort bleiben, bis Du da bist?

GLG

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Dauerhaft wäre das sicher keine Lösung... Ich persönlich würde auch nicht JEDEN Mittag ein fremdes Kind bei mir zu Hause betreuen wollen.

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Ich finde deine Beiträge wirklich oft sehr sehr Hilfreich und toll geschrieben.

Aber manches find ich sehr befremdlich. Zb. Stillen bis 5, darf nicht ins Phantasialand, darf dies und das nicht.

Wieso kann ein 10 jähriges Kind nicht alleine zu Hause auf Mama warten?
in dem alter musst ich mir ab und an schon selber Nudeln kochen nach der Schule.

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Ich würde ihr einen Schlüssel geben und vlt. Schauen ob es die Möglichkeit gibt den Schlüssel fest im ranzen zu haben und dann mit einem Band oder so rauszuholen, muss später mal nach einem Link schauen denn ich hab sowas mal gesehen

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Hihi, Du warst einen Tick schneller als ich.

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"Great minds think alike";-D

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Hallo,

ich würde ihr den Schlüssel wieder geben, ihn allerdings irgendwie an der Schultasche befestigen (mit einem Schlüsselband o.ä.).

LG
Karin

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>Dem Kind wieder Schlüssel geben und hoffen, dass
>sowas nicht nochmal passiert?

Ähmm … nein.
Also ja, natürlich würde ich einem 10-Jährigen Kind wieder einen Schlüssel geben, aber, »hoffen alleine«, dass das nicht nochmal passiert, wäre mir da zu wenig. Da würde ich mir schon überlegen, wie man das in Zukunft vermeiden kann, dass der Schlüsselbund halt nochmals verloren geht. Also das dieser z.B. um den Hals getragen werden muss oder mit einem Karabinerhaken an der Hose befestigt wird und gerade nicht als loser kleiner Gegenstand mal in der Hosentasche ist oder mal im Rucksack oder mal »Mist … wo ist das Teil denn jetzt schon wieder«?

>Und wenn doch - hat man dann grob fahrlässig
>gehandelt indem man einem "unzuverlässigen"
>Kind Schlüssel anvertraut hat - so dass dann die
>Haftpflicht nicht mehr für den Schaden aufkäme?

Also juristisch könnte man grobe fahrlässiges Handeln unter »Wer die im Verkehr erforderliche Sorgfalt im dem Maße missachtet, dass einem Jeden hätte einleuchten müssen, dass das schief geht« subsumieren. Und zu den zivilrechtlichen Grundsätzen der Elterlichen Sorge gehört es unter anderem auch, die Fähigkeit und das wachsende Bedürfnis des Kindes zu selbstständigem verantwortungsbewussten Handeln zu berücksichtigen. Also meinem persönlichem Rechtsempfinden nach wäre das kein grob Fahrlässiges handeln, wenn man Vorsorgenden trifft, dass das halt nicht noch mal passiert. Es ist aber - wie gesagt - nur mein subjektives Rechtsempfinden und im Zweifelsfall würde ich dort bei der Versicherung einfach nachfragen.

>Die Alternative wäre, meine Tochter wieder in
>der Nachmittagsbetreuung anzumelden.

Las sich jetzt für mich nicht mehr wie eine Alternative, da ihre Tochter das eigentlich nicht möchte (Was ich - bei einer 10-Jährigen - auch total gut nachvollziehen kann).

>Oder seht Ihr noch eine andere Möglichkeit, die mir
>noch nicht eingefallen ist?

Nein … da das für mich untrennbar zusammengehört, dass, wenn ein Kind hier den Freiraum haben möchte, eben nicht mehr in die Nachmittagsbetreuung zu müssen, dass ein Kind dann auch das volle Programm selbstständig hinbekommen muss und dazu gehört meiner Meinung nach auch, dass es einen eigenen Haustürschlüssel hat und auch einfach beweist, damit verantwortungsvoll umzugehen.

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Nun ja, sie hat ja eben gerade gezeigt, dass sie nicht verantwortungsvoll genug damit umgehen kann.

Es wäre eben aus meiner Sicht eine mögliche Konsequenz, dass ich diesen Freiraum "allein nach Hause kommen" doch beschränken muss, weil es halt nicht geklappt hat.

Natürlich haben wir uns im Vorfeld schon damit befasst, wie sie den Schlüssel am sichersten aufbewahren kann. In ihrem Rucksack ist extra in einem Vorfach eine Befestigungsmöglichkeit für einen Schlüssel und dort sollte er eigentlich auch festgehakt werden - ob sie das an dem Tag wirklich getan hat, habe ich allerdings nicht kontrolliert. Um den Hals hängen fiel bei unseren Überlegungen aus (Strangulierungsgefahr auf dem Klettergerüst...), ebenso wie Befestigen an der Kleidung - als Mädchen trägt sie eben auch öfters mal Kleider oder Röcke ohne Gürtelschlaufen bzw. Taschen. Im Rucksack derart befestigen, dass sie ihn ohne Weiteres "mal eben schnell" abnehmen kann, wollte ich auch nicht - sie sollte ihn leicht mitnehmen können, wenn sie in meiner Abwesenheit doch mal die Wohnung verlassen und zum Bäcker oder zu Freundin gehen möchte, ohne gleich die ganze Schultasche mitnehmen zu müssen.

Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort. Ich werde mir alles nochmal durch den Kopf gehen lassen.

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Was würden Sie denn mit der Konsequenz erreichen wollen?

Also wenn Sie da als oberste Priorität erreichen möchten, dass der Schlüssel halt nicht mehr durchs Kind verloren geht, ist das m.E. die einzig sinnvolle Konsequenz, dem Kind keinen zweiten Schlüssel mehr zu geben.

Wenn Sie da hingegen erreichen möchten, dass Ihre Tochter diesen Freiraum des selbstständigen »alleine nach Hause kommen« und auch alleine zu Hause zu bleibens erlernt, ist die m.E. hingegen gänzlich ungeeignet, weil ganz oft erst Übung den "Meister" macht.

Ich fand das jedenfalls immer etwas ganz natürliches bei Kindern, dass die es durchaus auch mal wieder hinkriegen werden, das ein Freiraum, dem wir ihnen zugestanden haben, mal nicht ganz so funktioniert hat, wie wir uns das anfangs vorgestellt hatten. Weil abgemachte Regeln vielleicht nicht so 100%tig eingehalten worden sind oder auch mal etwas vergessen wurde oder auch wir Eltern einfach vorher etwas nicht gänzlich durchdacht hatten oder auch ein Kind einfach mal überfordert ist. Unser Sohn hat da jedenfalls manchmal Zeit gebraucht, Dinge zu erlernen und oftmals auch unsere Hilfe und Unterstützung. Manchmal sehr ernste Worte und die Erinnerung daran, was passiert, wenn etwas jetzt nochmal passiert; manchmal Aufmunterung, manchmal Tipps, manchmal neue/bessere Regeln. Ich hatte genau dass immer unter Erziehung verstanden und das werden Sie m.E. auch noch bei einem 10-Jährigen Kind tun müssen. Also jetzt nach diesem einen Rückschritt gleich die Fahnen zu hissen, klingt eher nach dem komplettem Gegenteil von Erziehung … jedenfalls hat Ihre Tochter jetzt »nur« einen Schlüssel verloren. Ich glaube, da ist noch nicht jegliche Hoffnung verloren, zumal das selbst auch einem Erwachsenen mal passieren kann.

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Hallo
Ich würde auch nochmal mit Schlüssel probieren. Allerdings sollte er evtl. fest am Ranzen sein. Mit einer Gummikette befestigt. So kann er nicht rausfallen. Gegen Klauen hilft natürlich nicht viel, aber das sollte ja wohl nicht so oft passieren.
Ciao
Melli

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Hallo,

im Prinzip wurde Deine Tochter ja ins kalte Wasser geworfen, irgendwie. Wir haben unserer Tochter zur Einschulung einen Schlüssel geschenkt, den sie hin und wieder nutzte, zum eingewöhnen eben. Das ganze ist über die Grundschulzeit hinweg langsam gesteigert worden und nun, mit 10 Jahren bekommt sie das ganze Programm auch solide hin. Hier gibt es ab Klasse 5 keine Nachmittagsbetreuung mehr, darum haben wir schon zeitig darauf hingearbeitet.
Hm, was kannst Du nun machen...ich würde mich immer wieder mit ihr hinsetzten und alles durchgehen. Den Schlüssel wird sie, wahrscheinlich, nicht gleich wieder verlieren, aber sie muß auch alles andere selbstständig irgendwie hinbekommen. Also reden, wenn möglich üben und dann einfach darauf vertrauen, Du kennst Dein Kind am besten.

LG

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Danke für Deine Antwort.

Ich denke nicht, dass ich sie "ins kalte Wasser" geworfen habe. Das Alleinbleiben haben wir schon seit Jahren vorher geübt und das kann sie auch zuverlässig. Also das Problem ist echt nur die Sache mit den Schlüsseln, "alles andere" bekommt sie selbstständig hin.

Zur Einschulung mit 6 Jahren war mir persönlich das noch zu riskant, aber ich dachte, dass sie jetzt mit 10 die notwendige Reife / das Verantwortungsbewusstsein besitzt.

Den Schlüssel hat sie in den Ferien bekommen und auch da mitgenommen und benutzt, wenn sie ohne mich unterwegs war. Dazu gab es schon so einige Gelegenheiten.

Darüber gesprochen haben wir natürlich im Vorfeld auch.

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Hm, klar ist es ärgerlich, wenn ein Schlüssel verloren geht. Habt ihr denn zumindest beim Hausmeister nachgefragt? Und den Lehrer angesprochen?

Ich finde es ehrlich gesagt etwas traurig, wie du auf der Verantwortungslosigkeit deiner 10jährigen Tochter rumreitest - klingt für mich so, als würdest du ihr irgendwie unterstellen, den Schlüssel mit Absicht verloren zu haben. Sollte er wirklich geklaut worden sein, kann sie ja novh weniger dafür.

Ihr habt alles genau durchsucht, was sie an dem Tag dabei und an hatte?

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Hi, also ich würde es nochmal mit einem Schlüssel versuchen. Wenn ich bei meinen Eltern bin bekomm ich immer einen mit einem Key-Rewinder-Halter dran. Den haben sie aus dem Baumarkt, gibt es eventuell auch beim Schlüsseldienst. Da kannst du den Schlüssel am Rucksack festmachen und zum Aufschließen muss die Kleine dann nur den Schlüssel an der Schnur rausziehen (gibt unterschiedliche Längen). So bleibt der Schlüssel dann immer in der Schultasche.