Hallo alle zusammen,
Mein Sohn (8) hat in diesem Jahr mit Karate angefangen, was ihm anfänglich (beim Schnuppern und den ersten Trainigseinheiten) großen Spaß gemacht hat.
Die letzten Male hatte er zunehmend keine Lust mehr hinzugehen, konnte oder wollte mir hierfür aber keinen nachvollziehbaren Grund nennen, der über "ist halt langweilig" hinausging. Auch hatte er erst "Kopfschmerzen" und dann "Bauchweh".
Nun wollte ich beim Besuch iese Woche das Gespräch mit dem Trainer suchen (er geht sonst immer allein hin), um herauszufinden, wo das Problem liegen könnte. Leider sind wir ein paar Minuten zu spät dran gewesen, so dass er ersteinmal mitmachen sollte, und ich wollte dann im Anschluß das Gespräch führen. So bin ich geblieben und habe zugesehen...
Schon nach den ersten Minuten war klar: Da kann er nicht mehr hingehen! Der Lehrer ist offenbar nicht in der Lage, mit Kindern umzugehen. Ist herablassend, demütigt die Kinder und wurde trotz meiner Anwesenheit übergriffig.
Um einige Beispiele zu nennen:
Nach einer "herzlichen" Begrüßung seitens des Trainers mit den Worten, mein Sohn solle sich jetzt einmal allein durch Hopsen aufwärmen wenn er schon zu spät käme (ist ja grundsätzlich ok), tat dieser das nur zögerlich und hörte alsbald schon wieder auf. Sofort sprang der Trainer hinter ihn, griff ihm von hinten unter die Arme und "hopste" ihn durch Hochheben und wieder Runterdotzen. Schon das habe ich als übergriffig empfunden.
Als meinem Sohn dann die Tränen kamen, wurde nur gesagt "Zum Heulen kannst Du in den Keller gehen". Sagt man das einem Achtjährigen? Kurz darauf: "Wir sind hier nicht beim Häkelkurs: 5 Liegestütze zum Aufwachen!"
Aber das Schlimmste, er klopfte meinem Sohn immer wieder so ein paar Mal hinereinander auf den Kopf - nicht fest, aber das tut man doch nicht? (ich weiß, schon da hätte ich aufstehen müssen, ich war sooo perplex). Oft zusammen mit "HAAAALLOOOOOO". Wißt Ihr, wie ich meine?
Das andere Mädchen (7) sah auch durchgängig verheult aus, bekam es aber nicht so ab. Wirkte aber echt unglücklich.
Ich kann gar nicht alles aufzählen, was allein in der einen Stunde und TROTZ meiner Anwesenheit alles unmöglich war. Sicherlich ist dieser Sport auch bei genauerer Betrachtung nicht unbedingt das Richtige für meinen Sohn, aber er wollte es gern machen und hatte auch zu Beginn Freude daran...
Ich habe dann am Ende des Trainings zu ihm gesagt, dass mein Sohn das letzte Mal dabei war, da ich sein Verhalten unmöglich und herablassend finde, und diese Kopfklopferei ja wohl überhaupt nicht geht. Er sagte daraufhin nur: ok.
Die Hauptfrage ist nun: Ist dieses Verhalten des Trainers ein Grund für eine außerordentliche Kündigung der Vereinsmitgliedschaft unsererseits? Das ist doch nicht zumutbar! Ich würde nur ungern weitere 100 Euro an einen Verein bezahlen, der keinen vernünftigen Kindertrainer aufbieten kann.
Danke und liebe Grüße
Carrie
Außerordentliche Kündigung Karateverein wegen unmöglichem Trainer?
Hallo,
ich würde an den Verein herantreten, evtl. erst an den Spartenleiter und wenn es so etwas nicht gibt, dann direkt in die Vereinsspitze. Schildere was vorgefallen ist. Dann muss der Trainer sich erklären. So etwas geht gar nicht.
Bin gespannt, wie der Verein reagiert.
Wie es rechtlich mit einer außerordentlichen Kündigung aussieht weiß ich nicht.
LG und viel Erfolg.
Deinem Sohn wünsche ich, dass er das passende Hobby für sich findet und dann einen menschlicheren Trainer hat.
Hallo,
ich weiß nicht, ob das in Kampfkunstvereinen die Regel ist, aber so einen Lehrer hatten wir im Judo auch. Mein Sohn geht auch nicht mehr hin. Wenn die Kinder was falsch gemacht hatten (ich red hier nur von FALSCH, nicht von Quatsch o.ä.), mussten sie total viele Kniebeugen oder ähnliches machen. Und ich rede hier von 6-7 jährigen, die sich nicht mal nen Fehler erlauben dürfen.
Auch der allgemeine Umgangston war sehr fragwürdig. Herablassend und arrogant. Hab ich in keinem anderen Verein je so erlebt.
Unser Geld haben wir aber nicht wiederbekommen, weil man "vernünftig" ja ne Definitionssache ist. Solange sie die Kinder nicht schlagen und misshandeln wirst du vermutlich das Geld bezahlen müssen.
lg
Also ich kann mir auch nicht vorstellen das so ein Vorgehen beim Karate Gang und Gebe ist.
Natürlich ist Karate eine anderre Sache als ein Klöppelkurs aber würde z.B. ein Lehrer in der Schule ein Kind so angehen und auf den Kopf "klopfen" hätte der aber größere Probleme.
Ich würde mich an den Verein/Träger wenden und nötigstenfalls auch mit der Presse oder einem Anwalt drohen.
Mich vielleicht auch beim Anwalt beraten lassen, ob das "klopfen" nicht auch schon irgendeinen Tatbestand erfüllt.
Ich bin selber Taekwondo-Trainerin und habe von solch unprofessionellem Verhalten noch nie gehört. Ich würde mich an deiner Stelle sofort an den Verein wenden und selbstverständlich kündigen.
Zuspätkomen kann mal vorkommen, wenn es aber öfter passiert, müssen Liegestütze gemacht werden, genauso wenn die Kinder Quatsch machen, aber schon fast körperliche Übergriffe und Beleidigungen dürfen einfach nicht passieren!
Hallo!
Mein Sohn hat im Grundschulalter mehrere Jahre Judo gemacht.
Disziplin ja - körperliche Übergriffe nein!
Da wäre ich aber auch geplatzt.
Suche sofort das Gespräch. Sollte sich der Verein quer stellen ( und Du erzählst ja nichts vom "Hörensagen" sondern vom selbst erlebten! ) eine Anzeige gegen den Trainer und den Verein in Aussicht stellen, sowie gehörigen Presserummel.
Ist zwar nicht die "feine Englische Art" aber die hat der "Trainer" ja wohl auch nicht.
Das zieht meistens...
Alles gute für den Lütten - und hoffentlich findet er einen tollen Verein mit tollen Trainern!
misses_b
Hi,
mein Sohn macht Judo und ja ich kenne durchaus flapsige Sprüche und auch Strafen, in Form von Runden laufen und Liegestütze. Die werden aber immer gerechtfertigt ausgeteilt und nicht weil ein Kind etwas nicht auf Anhieb richtig macht.
Zudem würde hier auch kein Trainer ein Kind "anfassen", sofern es nicht zur Erklärung gehört.
Ein Sonderkündigungsrecht hast du aber ziemlich sicher nicht, denn nur weil du die Methoden des Trainers nicht magst, kannst du dich nicht vor dem Vereinsbeitrag drücken. Allerdings würde ich mich schon beim Vereinsvorstand über diesen Trainer beschweren. Dieser weiß vielleicht gar nicht wie das so abläuft...
LG
Und du bist nicht dazwischen gegangen? Mein Sohn hat früher Fußball gespielt, sogar gern. Dann kann ein neuer Trainer. Sohni wollte nicht mehr zum Training. Ich bin dann mal mitgefahren und wollte zusehen. Ich hatte ja keine Ahnung, was los war... Nach diversen Beleidigungen, mehrmaligen festen Zupacken am Arm und X Drohungen gegen die Kinder bin ich aufgestanden und habe dem guten Mann gewaltig die Leviten gelesen! Wenn ich böse werde, geht man mir besser aus dem Weg.
Hallo,
ich arbeite in einem Verein hauptamtlich und rate Dir nur Dich sofort mit der Geschäftsstelle/ Präsidium in Verbindung zu setzen. Oft wissen die gar nicht was die Trainer so machen und sind auf Aussagen von den Vereinsmitgliedern angewiesen.
Allerdings gibt es auch ein Umdenken im Vereinsleben und es werden jetzt immer mehr von allen Kinderübungsleitern ein polizeiliches Führungszeugnis verlangt.
Ich würde auf jeden Fall auf eine sofortige Kündigung pochen. Das geht natürlich einfacher, wenn Du die Jahresgebühr nicht schon komplett bezahlt hast.
VG
Isaura
Hallo an alle, die geantwortet haben.
Vielen Dank für Eure Meinungen - ich bin also nicht zu empfindlich bei dieser Sache.
Ich werde einen ausführlichen Brief an die Vereinsleitung schreiben und gleichzeitig eine außerordentliche Kündigung aussprechen. Wenn sie damit nicht einverstanden sind, können sie mir das ja mitteilen und dann schauen wir mal, wie wir da rauskommen.
Ich will mich sicherlich nicht herumstreiten, aber einfach so hinnehmen kann ich das nicht.
Also danke nochmal und liebe Grüße
Carrie
Genau!
Wäre klasse, wenn du uns auf dem Laufenden hältst. Würde mich echt interessieren, was dabei raus kommt.