Hallo,
gestern war Elternabend. Danach war ich etwas überrascht, was die Kinder in der 2. Klasse alles machen und lernen sollen.
Neben den Hausaufgaben gibt es noch zusätzliche Lern- und Übungshefte, die die Kinder zur Vertiefung noch machen sollen, man soll sich Karteikarten für die Lernwörter anschaffen,
Rechentabellen zu Hause aufstellen, dem Kind ein Kinderlexikon zur Verfügung stellen, täglich 10 Minuten laut lesen üben.
Viele Kinder könnten noch nicht flüssig und betont lesen, das sollte Ende des 1. Halbjahres der Fall sein
Ansonsten wurden noch Listenweise Termine und Angebote für Sport, Theater, AG's usw. verteilt, die die Kinder doch wahrnehmen sollen.
Für das Bücher ausleihen gibt es Stempelchen und Belohnungen, die Kinder sollen eine Buchvorstellung von mindestens einem Lieblingsbuch machen. Texte von den Wochenenderlebnissen schreiben, in Gruppenarbeit einen Aufsatz über ein Haustier schreiben usw.
Ach, und wer die Uhr noch nicht lesen kann, da wird es Zeit! Bitte die Kinder mit einer analogen Uhr ausstatten.
Wird von den Kindern heute so viel verlangt, oder habe ich verklärte Erinnerungen an meine Schulzeit?
LG Susanne
2. Klasse - So viele Ansprüche?
Verklärte Erinnerungen. Ich bin auch manchmal hin- und hergerissen zwischen "mein armes Baby" und "meistens unterschätzt du ihn schon ganz schön".
Hallo,
ich finde schon dass Kinder zum Ende der ersten Klasse schon flüssig lesen können. Schwierige Worte sicher nicht, aber Erstklässlerbücher schon.
Gruppenarbeit ist immer toll und macht den Kindern doch auch Spaß. Eine Buchvorstellung ebenso. Toll wenn sie sowas schon in der zweiten Klasse lernen, bei uns war es in der ersten schon so. DENN....sie lernen dabei hauptsächlich vor der Klasse zu stehen und zu reden.
Umso eher das für die Kinder normal wird, desto leichter tun sie sich damit wenn sie dann mal Referate usw. halten müssen.
Bei meinen Kindern war es immer so und kein Kind hatte dann in der dritten Klasse Hemmungen bei Referaten oder Experimenten die sie vorstellen mussten.
Die Uhr lernen und lesen können ist auch wichtig. In der dritten Klasse sind die Mathesachaufgaben anspruchsvoll und es geht oft um die Uhrzeit. Wer es bis dahin nicht kann, wird Probleme haben.
Beispiel : Erna geht um 8 Uhr zum Bäcker, sie braucht 10 Minuten für den Weg wenn sie ohne Pause durchläuft. Unterwegs trifft sie Paula und die Beiden reden 15 Minuten. Um wieviel Uhr kommt Erna beim Bäcker an.
Nach 5 Minuten beim Bäcker geht sie ohne Unterbrechung nach Hause. Wann kommt sie daheim an?
Wie lange hat sie insgesamt gebraucht?
Naja, so oder so ähnlich, habe mir die Aufgabe ausgedacht, aber wenn die Kinder die Uhr nicht können, wie sollen sie solche Aufgaben lösen? DENN....oft ist es dann so, dass sie die Uhrzeit auch noch in eine leere Uhr einzeichnen müssen.
Es ist gut, dass die Lehrerin darauf achtet, dass ALLE Kinder die Uhr lernen und flüssig lesen lernen. Leider gibt es zu viele Kinder, die sich da schwer tun.
Die Uhr zu lesen ist schwer, daher macht es Sinn durch eine analoge Uhr immer wieder mal raufzuschauen und zu versuchen zu lernen.
Mona
Ähm, irgendwie war das bei uns wirklich schon in der 1. Klasse der Lernstoff und ja, das sollte dann ja wohl in der 2. Klasse sitzen. Meinst du nicht? Also die Uhr war bei uns bis zum 1. Halbjahr der 1. Klasse durchgenommen. Selbst langsamere Schüler hatten also genug Zeit sich das noch anzueignen. Und eine Uhr bekommen doch die allermeisten Kinder schon in irgendeiner Form zum Schulanfang geschenkt. Sei es als Wecker oder als Armbanduhr... ich wäre da nie auf die Idee gekommen, eine digitale Uhr anzuschaffen.
Für das Bücher ausleihen gibt es bei uns auch einen Stempel...aber den Datumsstempel wegen der Rückgabe . Ansonsten gibt es Antolin und die Urkunden von dort.
Wir haben ein Klassentagebuch schon seit dem 1. Schultag. Das bekommt jedes Kind samt Klassenmaskottchen Lola und das Kind muss dann dort rein schreiben (OHNE elterliche Hilfe), was es an diesem Tag zusammen mit Lola erlebt hat. Anfangs wurde gemalt und nur das Datum und der eigene Name geschrieben, aber nach und nach kam mal ein Wort (natürlich total falsch geschrieben). Die ersten Kinder haben schon im ersten Halbjahr der 1. Klasse völlig fehlerfrei einen ganzen Absatz geschrieben. Mein Großer war damals noch auf dem Punkt, dass er gerademal ein paar Worte völlig unzusammenhängend "hinwerfen" konnte. Aber jetzt kann er schon eine kleine Begebenheit schriftlich äußern in einigen Sätzen.
AGs sollten bei uns pro Kind ungefähr 2-3 gewählt werden. Natürlich müssen auch außerschulische Aktivitäten beachtet werden, aber AGs müssen sein.
10 Minuten lesen üben ist schon die Dauerhausaufgabe seit die Kinder wissen, was Buchstaben sind...also so seit knapp 1 Jahr. Lern-und Übungshefte hatten wir auch schon in der 1. Klasse. Das sehe ich auch als normal an. Pro Seite rechnen gibt es bei uns einen Aufkleber als Belohnung...das sieht das Übungsheft so vor.
Natürlich können viele Kinder noch nicht flüssig und betont lesen, aber das heißt doch nicht,dass sie es nicht lernen sollen.
hm.
ich finde sitzen sollte etwas, wenn es im stoff durchgenommen wurde. da ist vieles von bundesland zu bundesland, schule zu schule und erst recht lehrer zu lehrer verschieden.
in der klasse meiner kinder sind viele dinge nicht selbstverständlich. (zb. dass nach einem 12 monats-schuljahr /somit ein langes jahr das deutschbuch der ersten klasse durchgearbeitet sein sollte. oder das mathebuch der ersten klasse.....
es sollte auch selbstverständlich sein, dass bei 2 stunden kunst mehr als 10 bilder das jahr entstehen hätten können.....
aaaaaaaaber leider ist das nicht überall so.
und dann fällt man als elternteil durchaus auch mal aus allen wolken. oder bekommt stress. oder oder oder.
es gibt einfach auch schlechte und vor allem unengagierte lehrer.
(die motivierten mögen sich nicht angegriffen fühlen. ich kenne ein paar die das prima machen. leider haben meine kinder letztes jahr.... ausschliesslich nieten gezogen.)
grüsse a
Huhu,
du lehnst dich etwas weit aus dem Fenster.
*Also die Uhr war bei uns bis zum 1. Halbjahr der 1. Klasse durchgenommen.*
Joah, natürlich ist die Uhr Thema im ersten Schuljahr - volle, ganze, und vielleicht auch Viertelstunden!
Aber ganz sicher nicht die Zeigeruhr perfekt ablesen, dazu muss das Kind nämlich die Fünferreihe kennen. (Wenn der große Zeiger auf der 7 steht, sind das 5*7=35 Minuten)
Und sicher auch keine Aufgaben à la: "Paul geht um 15.25 zu Lina und kommt 45 Minuten später zurück, wann ist er wieder zu Hause?"
Sowas ist selbst für Zweitklässler sehr schwierig.
* Die ersten Kinder haben schon im ersten Halbjahr der 1. Klasse völlig fehlerfrei einen ganzen Absatz geschrieben. *
Falsch. MAMA hat schon im ersten Halbjahr der 1. Klasse völlig fleißig den gesamten Absatz des Kindes korrigiert.
LG
Hallo,
ich finde die "Liste" jetzt nicht sooooo anstrengend.
"...Wird von den Kindern heute so viel verlangt, oder habe ich verklärte Erinnerungen an meine Schulzeit?...."
Ich würde sagen: Ja - Du hast verklärte Vorstellungen, auch wenn ich natürlich nicht weiß, wo Du zur Schule gegangen bist.
Wir kannten spätestens mit 5 die Uhr, Lesen wurde uns spätestens im ersten Schuljahr beigebracht, Aufsätze schreiben entwickelte sich natürlich erst in den folgenden Jahren, aber auch nur durch Übung.
"Buchvorstellung" ist bei uns auch Bestandteil des Lehrplanes ab der 2.Klasse. Es ist sehr aufwändig, aber für die Kinder meistens toll. Und sie lernen - im Gegensatz zu meiner Schulzeit - bereits früh, eigene Sachen vor jemandem zu präsentieren. Halte ich für sehr vorteilhaft.
AGs sind absolut vorteilhaft, aber selbstverständlich kein Zwang.
Von den Kindern wird nicht mehr verlangt als früher, nur die Voraussetzungen sind anders geworden.
Nun so ähnlich war es bei uns , nur die Eltern die Ihr Kind bis jetzt nicht unterstüzt haben sind aus allen Wolken gefallen.
Betont und fließend liest mein Zwerg auch nicht, aber er liest, jeden Tag etwas aus der Zeitung(zb. welchen Platz sein Cousin beim Laufen hatte oder was an Knochen gefunden wurde, beim spielen, und am liebsten "Schülerausreden" Die Uhrzeit beherrschen bei uns die meisten im groben, volle Stunde halbe/ viertel.
Lexikon sollte schon vorhanden sein und der Umgang damit dem Kind schon bekannt. (Meine Meinung) Mein Enkel(5) bekommt von seinem Onkel (gerade 7) so einiges vorgelesen bei Fragen.
lg
Hallo,
Hört sich viel an, aber wenn Eltern Hand in Hand mit den Lehrer- Kinder arbeiten ist das ein zu schaffendes Ziel.
Die Sportangebote und AG's sind dazu da um den Kinder einen Ausgleich zu schaffen und haben nichts mit dem Unterrichtsstoff bzw. Lernpensium zu tun
Problem: Auch ich kann mich nicht mehr klar erinnern, ob das nicht auch bei uns der Fall war....dafür reicht meine Erinnerung nicht wirklich sehr klar zurück.
ABER: Meine Tochter kam just in die 3. Klasse und die fangen nun an:
Division mit Rest
Rechnen im Hunderter Bereich bis 1000
Allein um bei Mathe zu bleiben.
Die Rechtschreibung wird da, bis auf die Lernwörter, vernachässigt. Was ich wiederrum große Kacke finde.
Bei meinem Sohn, ebenfalls Anfang 3. Klasse, läufts gleich. Allerdings wird in D bei der Satzgliederbestimmung da weiter gemacht, wo sie Ende der 2. aufgehört haben. Und Gedichte sind heuer vermehrt zu lernen. Auf D und E.
hallo,
all das hat mein sohn in der zweiten klasse gemacht. allerdings wusste ich das vorher nicht, weil es uns nicht detailliert erklärt wurde.
was ist an einer buchvorstellung so schwierig? keiner erwartet, dass die kinder wie ein 10.klässler da vorne stehen. bei meinem sohn lief das ganz entspannt ab. sie mussten ein blatt ausfüllen mit den hauptfiguren, autor, titel und eine lieblingsstelle vorlesen. dann noch ein wenig erklären, warum sie das buch mögen. das traue ich, bis auf das lesen auch einem vorschulkind zu.
die uhr lesen lernen sie doch, dazu brauchen sie die al´naloge uhr.
un dkleine geschichten/texte schreiben gehört bei meinem sohn ganz normal dazu. sie haben dazu 1mal die woche 1,5 stunden die geschichtenwerkstatt. du würdest dich wudnern, wie toll die kids da zum teil schreiben.
ag's hat mein sohn auch zweimal die woche, jetzt in der 3. klasse. in der 1. und 2. waren es noch 3mal die woche. gewechselt wird alle 6 wochen. ist doch super! bei uns sind da richtig tolle angebote bei und die kinder lieben es.
eine gruppenarbeit hatten sie auch bzw. machen sie das regelmäßig. zuletzt zum ende der 2.klasse innerhalb einer projektwoche der ganzen schule. mein sohn hat mit zwei anderen jungs über 3 fußballvereine etwas erarbeitet. natürlich mit unterstützung der lehrer. ist bei allen kids toll geworden.
ich sehe ehrlich nicht wirklich dein problem. vielleicht kommt es dir so viel vor, weil es alles so geballt kam?
lg
Hi,
also das mit den 10 Minuten laut lesen, hatten wir bereits in der 1. Klasse. Dafür gab es Unterschriften von den Eltern und danach wurde der Lesewurm "gefüttert" wenn die Liste voll war.
Flüssig lesen, sollten die Kinder bereits am Ende der 1. Klasse. Uns wurde jedoch gesagt, das das betonte Lesen Zeit bis zum Ende des 2. Schuljahres hat. Ist aber sicher Bundeslandabhängig...
In der Schule meines Sohnes gibt es jeden Morgen einen "Erzählkreis" in denen die Kinder ihre Erlebnisse vom Wochenende oder irgendetwas anders vor allen erzählen sollen. Macht meines Erachtens aber auch Sinn, da in der 2. Klasse bereits Gedichte oder das ein oder andere "Referat" auf dem Plan stehen. Das macht es den Kindern einfacher vor der Gruppe zu sprechen und ich finde es gut das das jetzt schon so früh geübt wird.
Einen Buchausleihzwang haben wir hier nicht, da die Lehrer auch wissen, das viele zu Hause ganze Berge von Büchern haben. Ist bei uns auch so.... Mein Sohn liest jeden Abend noch im Bett und hat jetzt noch 3 Bücher daheim die er noch zu lesen hat. Da braucht er sich keines ausleihen. Zudem hat er einen Büchereiausweis der Stadtbücherei und muss nicht die runtergeranzten Bücher der Schulbücherei ausleihen...
Die Uhr wird bei uns in HSU nochmal genau durchgenommen. Dann sollte es eigentlich bei jedem Kind sitzen.
Mein Kind wird an keiner schulischen AG teilnehmen weil er bereits ausserhalb der Schule seine Termine hat. Das ist aber auch kein Problem und wurde sogar sehr positiv vom Lehrer meines Sohnes aufgenommen als ich ihm das gesagt habe. Das ist kein Zwang bei uns.
Diese Karteikarten mit Lernwörtern wurden uns auch vorgestellt aber unser Lehrer machte gleich klar, das das eher für die "übermotivierten" ist oder für Eltern die merken das es da wirklich noch Defizite gibt.
Rechentabellen und Hilfsmittel wurden bei uns vom Lehrer besorgt (wie alles andere an Schulmaterial!) Das finde ich auch sehr gut so.
Ich denke das ist alles völlig normal. Ich weiß das es zum meiner Zeit noch keine Referate oder Buchbesprechungen gab, sondern nur Gedichte gelernt werden mussten. Und wir hatten Rechenstäbchen und Legeplättchen als Hilfsmittel. Flüssig und betont lesen wurde auch in der 2. Klasse von uns verlangt. Das haben wir ganz ausführlich geübt...
AG's gab es jedoch nicht...
Also soo wahnsinnig viel Unterschied kann ich nicht feststellen.
LG