Hallo,
vielleicht könnt ihr mir helfen.
Mein Sohn ist 9 Jahre alt und geht in die 4. Klasse. Er hat ein Problem mit dem Schreiben. Nicht nur, dass er eine absolute Sauklaue hat, nein, er schreibt auch noch riesig groß (wie in der 1. Klasse), viele Wörter schreibt er in Druckschrift (er hat angeblich keinen Bock auf Schreibschrift), was er aber nicht soll. Sie müssen in Schreibschrift schreiben. Ausserdem schreibt er teilweise immer noch nach Gehör ("Vampier" statt "Vampir") aber dann auch wieder nicht (z. B. "Vledermaus" statt "Fledermaus"). Er verwechselt Groß und Kleinschreibung (z. B. "Sie Meiden Kirchliche simbole"), usw. Er hält auch keine Linien ein und schreibt so, wie "ihm der Schnabel gewachsen ist".
Ich habe keine Ahnung, was ich noch machen soll. Ich lasse ihn die Sachen teilweise neu schreiben (also meist die Hausaufgaben), wenn es nach meiner Ansicht zu schlimm ist. Ausserdem mag er keine Hausaufgaben machen, bzw. schreibt sie nicht auf und muss sie dann am nächsten Tag nachholen. Leider hat er auch keine so guten Draht zu seinen Klassenkameraden, denn die sagen, dass er in der Klasse rumnervt, weil er stört. Ich kann seine Klassenkameraden sehr gut verstehen und wir sagen ihm auch immer wieder, dass das nicht gut ist und es ihn auch stören würde, wenn die anderen laut sind. Also kann er da nicht mal anrufen und fragen, was z. B. in Mathe auf ist. Ganz abgesehen davon, dass sie ihn auch permanent ärgern, zumindest laut seinen Aussagen, ich höre bzw. lese immer nur, dass er derjenige war, der andere geärgert hat und er bekommt dann auch die Strafen aufgebrummt. Ich weiss dann meist nicht, was wahr ist und was nicht. Allerdings habe ich in seiner Klasse auch schon selber mitbekommen, dass er hier und da rumnervt, es aber häufig die Klassenkameraden sind, die ihn nicht in Ruhe lassen, trotz dass er ihnen sagt, dass sie ihn in Ruhe lassen sollen (war schon ein paar Mal in der Klasse, sei es wg. Weihnachtsbäckerei oder anderen Anlässen, wo Elternmitarbeit gefordert war bzw. ist)
Er weiss auch noch nicht genau, auf welche Schule er am Ende des Schuljahres wechseln möchte. In den Sommerferien war es noch das Gymnasium, aber bei seinem Arbeitsverhalten sehe ich da schwarz. Wäre aber aus meiner Sicht nicht tragisch, wenn er nicht aufs Gymnasium wechselt, denn falls er Abi machen möchte, könnte er das später immer noch nachholen. Da bin ich ganz entspannt.
Er ist eigentlich ein gescheites Kerlchen, der, genau wie sein großer Bruder leider auch, leider gar nichts davon hält, Hausaufgaben zu machen bzw. generell was für die Schule zu erledigen, egal, was es ist. Wir sollten bis morgen ein Diktat üben (hatten eine Woche Zeit) und er hat es erst heute geschafft, den Text mitzubringen (er hat es angeblich immer wieder vergessen) und nach dem ersten Üben hatte er 11 Fehler. *seufz* Er kann sich nicht lange konzentrieren, ausser bei Dingen, die ihm Spaß machen (wie bei seinem Bruder auch). Wie schon geschrieben, lässt auch sein Arbeitsverhalten mehr als zu wünschen übrig. Er schreibt kaum seine Hausaufgaben auf, er arbeitet auch nicht so gut mit in der Schule (und hat daher meist mehr Hausaufgaben auf als nötig wäre), braucht ewig für seine Hausaufgaben, auch wenn er es sehr viel schneller kann (haben wir schon gesehen) und hat generell Null Bock, was Schule betrifft.
Ach menno, jetzt ist es doch länger geworden, als ich wollte und ausserdem sehr wirr geschrieben. Ich hoffe, dass ihr euch trotzdem bis hierher durchgekämpft habt. Ich wollte doch eigentlich nur fragen, was man wegen seinen Rechtschreibproblemen machen kann? Ergotherapie? Logopädie? Alles so weiter laufen lassen? Ich bin echt mit meinem Latein am Ende. Er ist total beratungsresistent.
Hat eine von euch einen Tipp für mich? Falls noch Fragen wegen des wirren Textes sind, nur zu.
Gruss aus dem Norden,
Verena
Sohn (9 Jahre, 4. Klasse) schreibt zu groß u. a.
Was haben die Seh- und Hörtests, bzw. die Tests auf auditive und visuelle Wahrnehmung ergeben?
Gruß
Manavgat
Hallo Manavgat,
bei den Tests war, bis auf den Sehtest, alles im grünen Bereich. Beim Augenarzt sind wir regelmäßig. Er ist auch leicht weitsichtig, braucht aber (noch) keine Brille. Wobei es mich nicht wundern würde, wenn in 2 Wochen (da ist der nächste Termin) rauskommen würde, dass er eine Brille bräuchte, denn wir tragen alle Brille. Ich hätte aber sicherlich hier zu Hause mitbekommen, denn er liest ziemlich häufig und da ist mir noch nicht wirklich was aufgefallen, im Gegenteil zu meinem Großen. Da war es schon ziemlich auffällig und er hat auch dieses Jahr eine Brille bekommen.
Gruss,
Verena
NAch ja das hätte ich auch keine Lust " Ausserdem mag er keine Hausaufgaben machen", wenn ich den Kram dann nochmal machen muss. Stört es Dich oder die Lehrerin ?
Ausser wie schon gesagt Testen lassen zur Wahrnehmung und Gehör, würde ich mal mit dem Schulpsychologischen Dienst sprechen. Die können zum einem am Unterricht teilnehmen, um zu sehen ist er inzwischen einfach der Sündenbock geworden - was seine Schullust sicher weiter senkt. Und zum anderen auch Seine Rechtschreibprobleme aktiv angehen.
Ansonsten muss die Mama manchmal auch einfach abwarten und den Druck rausnehmen, weil er 9 Jahre alt ist und keine 6 mehr.
Hallo,
er mochte noch nie Hausaufgaben machen. Also schon von Anfang an nicht.
Ja, ich gebe zu, dass sich mir die Haare aufstellen, wenn z. B. "Vampier" statt "Vampir" schreibt oder die Groß- und Kleinschreibung nicht beachtet.
Ich würde ihn eigentlich schon so, in die Schule schicken, denn die Lehrerin muss ja sehen, wie er steht. Allerdings meinte sie, dass ich ihn zu Hause verbessern muss, da es sich sonst nie bessert. Also ich soll bewusst seine "Sauklaue" ausradieren bzw. die Seite aus dem Heft entfernen, und ihn alles neu machen lassen.
Nächste Woche ist bei uns Elternabend und ich werde versuchen, noch mal mit der Klassenlehrerin über die einzelnen Probleme zu sprechen. Was ich auch ein wenig als Problem sehe (und den daraus evtl. resultierenden Sündenbock) ist, dass wir, anders als seine Klassenkameraden, ausserhalb der Schule wohnen. Seine Klassenkameraden wohnen alle an einem Ort und wir wohnen zwei Orte weiter. Er geht also nicht auf die Schule hier am Ort, was es natürlich nicht einfacher macht, Freunde zu treffen (er hat hier auch einen Freund, welcher aber der Einzige ist, da hier keine anderen Kinder bzw. nur wesentlich ältere Kinder (ca. 8. Klasse aufwärts) wohnen). Warum er nicht auf die Schule hier am Ort geht, würde den Rahmen sprengen, da es eine sehr lange Geschichte ist. Eigentlich sind wir mit der Schule auch ganz zufrieden.
Der Schulpsychologische Dienst ist aus unserer Schule wegrationalisiert worden. Leider. Somit fällt das raus.
Ich werde versuchen, den Druck rauszunehmen, wobei mir das nicht einfach fallen wird. Ich möchte doch nur, dass er sich selber nicht im Weg steht. Und das tut er leider in vielen Dingen. Abwarten ist schön und gut, aber er hatte im letzten Schuljahr schon eine 4 in Deutsch, die in meinen Augen nicht hätte sein müssen, würde er lernen und üben und seine Sachen immer erledigen. Dazu zählt auch die Berichtigung der Diktate, die er laut seiner Aussage nicht machen muss. Ich weiss aber von seiner Lehrerin, dass er sie sehr wohl machen muss und eine nicht gemachte Berichtigung ist eine 6, die er aber wieder ausradieren kann, sobald er die Berichtigung vorlegt, was er aber selten bis gar nicht macht. Es ist immer ein Kampf mit ihm. Ich lasse ihn auch häufig genug auflaufen und ohne Hausaufgaben in die Schule gehen, aber das hilft alles nix.
Danke für deine Antwort.
Gruss,
Verena
Eine Frage hat dein Sohn nach der Methode - Schreiben nach Hören gelernt ? Die ist bei meinen Kindern auch völlig gescheitert. der Große hat sich mit mieser Rechtschreibung bis zum Abi gebracht. Bei der Kleinen hat ab Klasse 3 - dann das Lernen nach Wortstamm dafür gesorgt, dass sie heute perferkt schreibt.
Die Anweisung der Lehrerin finde ich merkwürdig,
eigentlich wäre es doch ihre Aufgabe deinem Sohn das Schreiben beizubringen, oder ? Zudem ist die Frage kann dein Sohn wirklich einfach schön schreiben oder nur wenn er sich vollig verkrampft ?
Was ist mit einem Belohnungssystem ?
Zudem ist Mama ab dem Alter meist die schlechteste Lösung, wenn es um Hausaufgaben und Lernen geht. Gibt es einen Hausarbeitszirkel bei Euch ?
Es gibt Bücher mit Übungsdiktaten. Manche sind sogar 1. bis 4. Klasse. So eines würde ich kaufen und immer wieder Rechtschreibung üben. Somit hat er dann auch gleich Schreibschriftübung.
Ich würde mit leichten Diktaten aus 2. Klasse beispielsweise anfangen und die Fehlerwörter soll er dann 2x nach der Korrektur schreiben.
Außerdem würde ich die Lehrerin befragen. Vielleicht hat sie auch noch Lerntipps für dich oder sie wirft in der Schule noch ein besonderes Auge auf ihn oder kann dir von seinem Verhalten im Unterricht genauer berichten.
Auf alle Fälle kurzfristig handeln. Die 4. ist zu wichtig, um noch zu warten!!
Viel Erfolg
A
Mit Diktaten lernt man keine Rechtschreibung. Die Methode taugt nicht.
Gruß
Manavgat
Ansichtssache.
Meiner Tochter hat es geholfen, im Diktat sicherer zu werden und gewissen Grundworte schleifen sich dann auch automatisch ein. Das Kind fühlt sich auch von mal zu mal sicherer, wenn es ERfolgserlebnisse hat.
Es geht ja auch nicht darum, dass er mit einem Diktat die Sprache untersucht.
Nur zum Thema Rechtschreibprobleme - die kenne ich als Mutter nämlich auch:
Es ist wirksam alle falsch geschriebenen Wörter (aus Hausis, Schulaufschrieben, Diktaten, Einkaufszetteln, was auch immer) auf einzelne Kärtchen zu schreiben und die systematisch zu üben. Du diktierst sehr kurze Sätze mit genau diesen für ihn persönlich schwierigen Wörtern. Für jedes mal, wenn er's richtig schreibt bekommt das Kärtchen ein Plus, für jedes Mal falsch ein Minus. Nach drei Plus in Folge fliegt das Kärtchen raus, das Wort ist gelernt. Mein Sohn hatte immer eine Riesenfreude, wenn wieder ein paar Kärtchen rausflogen. Zudem braucht das Ganze relativ wenig Zeit, weil eben genau das geübt wird, was schwer fällt.
Für Groß- und Kleinschreibung kommt man um Übungsdiktate nicht rum. Da haben wir es so gehandhabt, dass er die selbst korrigiert hat, d.h. ich habe ihm gesagt es sind soundso viele Fehler drin, und die hat er dann selber gesucht. Und jeder Fehler, den er selbst gefunden hat, hat dann bei mir auch nicht als Fehler gezählt - er hatte ihn ja selbst entdeckt. Damit gewöhnt sich das Kind an, den Text wirklich Korrektur zu lesen und genau hinzuschauen, was da denn steht.
Probiert's mal, ich hoffe es hilft Euch,
doremi
Huhu Verena,
die Beschreibung deines Sohnes hört sich an, wie meiner.
Alles, wenig Freunde, PRobleme in der Klasse, schlechte Rechtschreibung, HA's nicht aufschreiben.
Kann er gut lesen oder haperts da auch?
Mein Sohn kann nämlich super lesen und reißt damit seine Deutschnote wieder raus.
Bei Diktaten hat er meißt ne 6.
Aber da er gut lesen kann, wird eine Lese-Rechtschreib-Schwäche ausgeschlossen.
Wir sind gerade mit ihm beim Psychologen.
Er wird getestet auf AHDS, Hochbegabung und evlt. autistische Züge.
Ergebnisse haben wir noch nicht.
ICH SELBST denke aber nicht, das es AHDS ist, da er beim Psychologen 2,5 Stunden lang Tests ausfüllen mußte und laut Betreuer super mitgemacht habe.
LG
Salo
Hallo,
wie reagiert denn die Lehrerin und Du auf nicht gemachte Hausaufgaben?
Ich hatte auch mal ein ähnliches Problem mit meiner Tochter. Sie hat nie Hausaufgaben aufgschrieben. Als ich sie gefragt habe warum nicht, kamen zig Ausreden wie: keine Zeit, vergessen etc. Zu Hause hat sie mir immer versprochen, dass es morgen anders wird. Wenn ich sie geschimpft habe, hat sie geheult... Ebenso mit der Rechtschreibung...
Ich war mir dann echt unsicher, ob sie nicht irgendwelche Konzentrationsprobleme etc. hat und bin mit ihr zu Ergo. Dort kam heraus, dass sie einfach keinen Bock hat sich groß zu bemühen. Sie mat das für sie Nötigste und nimmt lieber Ärger daheim und in der Schule in Kauf (richtig Ärger in der Schule gab es auch nicht, die Lehrerin hat zwar aufgeschrieben wer keine Hausaufgaben hatte und es hieß, dass man dann einen Strich bekommt und bei X Strichen muss man Nachsitzen...aber Nachsitzen musste meine Tochter - warum auch immer - nie). Und zu Hause war es ähnlich: es gab paar Minuten Ärger als ich ihr gesagt habe, dass es so nicht geht und dann war der Alltag wieder da...
Ich habe dann von der Ergo gesagt bekommen, dass ich deutlich strenger sein soll und ich muss sagen, es hat wunderbar geklappt - seitdem läuft es super.
Daher würde ich dir auch den Tip geben, es abklären zu lassen, ob nicht irgendwelche Defizite vorliegen. Niemand will ja sein Kind für etwas bestrafen was das Kind wirklich nicht schafft. Aber wenn alles ok ist, würde ich deutlich strenger durchgreifen:
Warum sollte er dann nicht bei unliebsamen Klassenkameraden anrufen und nach Büchern etc. fragen? Wenn er dies nicht möchte, hat er ja die Möglichkeit selbst sein Buch/Text etc. mitzubringen. Warum sollte er nicht einen Text nochmal schreiben wenn er schmiert? Er hat ja die Möglichkeit gleich schön zu schreiben wenn er es nicht nochmal schreiben will... Wenn gefordert ist, dass er in Schreibschrift schreiben soll und er in Druckbuchstaben schreibt, dann ist das falsch oder wenn er die Zeilen nicht einhält dann ist das falsch...also muss er es nochmal neu schreiben...
Dein Sohn muss lernen, selbst Verantwortung für sein Handeln zu tragen. Wenn es mit reden nicht klappt, dann muss er erstmal den schweren Weg gehen...aber spätestens dann wird er es lernen
LG janamausi