Hallo zusammen,
ich hoffe es sind auch ein paar Lehrer dabei!
Mein Sohn geht in die 3.Klasse einer Thüringer Grundschule.
Nach Bisherigem Eindruck und Zeugnissen (verbal) ist er ein mittelmäßiger bis guter Schüler.
Sein Hauptproblem ist die Langsamkeit, vor allem im Schreiben, wobei mein persönlicher Eindruck nicht so schlecht ist.
Ende letzten Schuljahres gab es ein Entwicklungsgespräch, welches gut ausgefallen ist auch ohne Förderhinweise seitens der Klassenlehrerin.
In Deutsch werden viel Texte abgeschrieben, dafür weniger Diktate (wenn Schleichdiktate)
Erste Note in 2. Woche eine vier, weil er in einem kurem Text (ca. 30 Wörter) 6 Fehler hatte.
Heute bringt er eine Sechs heim, Text abschreiben (ca. 60 Wörter).
6 Rechtschriebfehler (wäre wieder eine vier), nur hat er scheinbar einen Satz (6 Wörter) zeitlich wieder nicht mehr schreiben können und in Klammern stehen 12 Fehler mit Note Sechs.
Mir kommt diese Bewertung sehr streng vor, ohne mich aus dem Fenster lehnen zu wollen.
Ich bin keine Pädagogin und möchte auch der Lehrerin nicht ins Handwerk pfuschen oder ähnliches.
Nur wurde von Beginn an kommuniziert, dass zu Hause üben erst nach Hinweis durch die Lehrer erfolgen soll (was bei anderen Schülern auch getan wurde), nur wir haben nie den Hinweis den schriflichen Übens bekommen und ich fühle mich ein wenig vor den Kopf gestoßen.
Mein Sohn ist völlig deprimiert und auch mit üben werden wir nicht mal schnell seine Schreibgeschwindigkeit erhöhen können auch wenn das seid der 4 zu hause regelmäßig passiert.
Bitte teilt mir Eure Erfahrungen mit der Deutschbenotung mit.
Vielen Dank
DW16
6 in Deutsch
Huhu,
Die Zeugnisnote in Deutsch in der 3./4. Klasse ist hochkompliziert zusammengesetzt, zumindest hier in NRW. Abschreibnoten machen nur einen Bruchteil dabei aus, und alles wird auch noch sehr unterschiedlich gewichtet. Eine schlechte Note beim Abschreiben ist also nicht schön, kann man aber noch raus reißen.
Sicherlich solltet ihr Abschreiben bzw zügigeres Schreiben üben (und nach den Gründen suchen, z. B. Motorik?), aber wenn er gut lesen kann und sich gut ausdrücken kann, kann er das sicher ausgleichen. Gute Mitarbeit hilft auch.
Bei uns sagte die Lehrerin, dass beim Abschreiben Fehler strenger zählen als bspw. bei einem Diktat. Bei uns gibt es ab 2 Fehler eine 2, mehr weiß ich nicht. Nichtgeschriebene Wörter zählen als Fehler. Google mal nach "Notenschlüssel deutsch Abschreibtext", da wird zum Teil ab 8 Fehlern eine 6 gegeben.
LG
Hanna
Bei uns (NRW) gab es nur wenige Diktate und gar keine Abschreibübungen als Tests oder Arbeiten. Die Schüler mussten häufiger aus Lernwörtern, die zuvor in Hausaufgaben oder im Unterricht vorkamen, kleine Texte schreiben oder verwandte Wörter finden. Wenn dann bei einem Test die Lernwörter falsch oder auch gar nicht geschrieben wurden, gab es auch schnell mal eine Vier.
Abschreiben ist ja nicht alles, aber auch ohne Zuruf der Lehrerin würde ich an der Schreibgeschwindigkeit arbeiten und bei den Fehlern eben anschauen, ob da eine Systematik zu erkennen ist.
LG
Anja
Hallo,
verstehe ich richtig, dass es dir überwiegend um die Note 6 geht, die bei 12 Fehlern in einem abzuschreibenden Text mit 60 Wörtern erzielt wurde?
Wenn man das umrechnet, hat dein Kind beim reinen ABSCHREIBEN jedes fünfte Wort falsch geschrieben. Das ist viel. Auch, wenn die Fehler in seinem Fall überwiegend auf einen fehlenden Satz zurückzuführen sind.
Selbst sechs Fehler sind viel beim Abschreiben von sechzig Wörtern - demnach geht die Note vollkommen in Ordnung.
Beim reinen Diktat sind 6 Fehler bei 60 Wörtern eine ausreichende Leistung, nicht aber beim Abschreiben.
Warum schreibt er denn so langsam? Stimmt die Stifthaltung nicht? Hat er Probleme mit der Hand-Auge-Koordination? Sieht er vielleicht schlecht und verrutscht beim Lesen in den Zeilen?
Wie lange hatten sie denn Zeit für die 60 Wörter? Vielleicht hat die Lehrerin die Zeit auch nur falsch eingeschätzt. Hat den anderen Kindern die Zeit gereicht?
LG
delfinchen
Nach ein bisschen google´n bin ich auuch auf die 10% Fehlerquote für eine sechs gefunden, auch wenn ich das bei mir damals nicht so streng in Erinnerung hatte. Aber gut, muss er durch, geht nun mal nicht nach den Wünschen der Schüler oder Eltern, was auch gut ist.
Zu deinen Fragen warum er so langsam ist.
Langsam ist er in vielen Lebensbereichen, vor allem da er ein Träumer ist und sich einfach viel Zeit lässt, woran wir seid Jahren stetig arbeiten mit unterschiedlichem Erfolg.
Er hat keine Sehprobleme (wurde nie etwas festgestellt und habe auch nicht den Eindruck).
Hand- Auge- Koordination, ja wie kann man das feststellen?
Die Stifthaltung stimmt, soweit ich das beurteilen kann, auch da kein Hinweis der Schule (ich sitze ja nicht daneben).
Zeilen verrutschen gerne, wobei ich ihm da auch schon Tipps gezeigt habe (Lineal drunter o.ä.)
Wie lange sie genau Zeit hatten, weiß ich nicht, wobei mein Kind meinte das nicht alle fertig geworden sind, aber keiner eine sechs hatte?!
Ich denke aber nicht das die Lehrerin die Zeit falsch eingeschätzt hat, sondern mein Kind nicht zügig hinter einander weg arbeitet, das kenne ich schon.
Wir üben regelmäßig abschreiben, sowie es im Alltag nach 17:00 Uhr vertretbar ist, auch mit Rechtschreibkontrolle, Wortartbenennung etc.
Tja, wie kann man ihm helfen???
LG
Wie schaut es generell aus, wenn er liest? Liest er zügig oder strengt ihn das an?
Wie klappt es beim Abschreiben von der Tafel? Kommt er da zurecht? Oder benötigt er da auch viel Zeit - erkennbar daran, dass nicht alle Einträge vollständig sind.
Ein Schulpsychologe beispielsweise kann testen, ob die Hand-Auge-Koordination stimmt. Es gibt dafür bestimmte Diagnoseverfahren.
Habt ihr mal die Augen prüfen lassen? Auch im Hinblick auf eine Winkelfehlsichtigkeit?
Vielleicht steckt auch eine (visuelle) Wahrnehmungsstörung dahinter, aber dann sollte ausgeschlossen sein, dass die Problematik organische Ursachen hat.
Vielleicht ist er auch einfach "nur" langsam und die Schnelligkeit kommt erst noch. Mit welchem Alter wurde dein Kind denn eingeschult?
Ich weiß, viele "vielleicht" - aber eine Ferndiagnose kann man leider nicht stellen.
LG
delfinchen
Hallo,
ich kann die Bewertung durchaus nachvollziehen. Wenn man einen Text abschreibt und Wörter vergißt, ist das halt ein Fehler. In eurem Fall wars ja sogar ein ganzer Satz zzgl. der Fehler.
Natürlich kann ich verstehen, dass dein Sohn total deprimiert ist. Aber da kannst du nur versuchen, einzuhaken und mit ihm zu üben. Falsch abschreiben hat ja oft auch was mit Flüchtigkeit zu tun. So wars bei mir damals eine Zeit lang (steht sogar im Zeugnis). Da musste ich lernen, genauer aufzupassen. Mit mehr Übung schreibt man auch automatisch schneller.
Wenn du der Meinung bist, die Lehrerin hätte dich ansprechen müssen, bitte doch du um ein Gespräch.
LG
Sassi
also ich denke das die note vollkommen ok geht
aber evtl solltet ihr ein wenig üben das dein Sohn sich fokussieren lernt
das er sich zur rechten zeit darauf konzediert und dann wieder locker lassen kann danach
ich denke das würde euch ab jetzt besser helfen
denn es wird nicht einfach und das Pensum legt noch mal zu
( meine hat im ärgsten fall in der 3. klasse Bayern mit Aufsatz 45 min Hausaufgaben ( sonst nur 20 min gebraucht bei normaler menge ) gemacht nun sitzt sie obwohl sehr gute Schülerin schon in der nomalen zeit bei 30 bis 60 min dran ohne Aufsatz )
denn in Bayern ist es zb so das der ganze lernstoff bis Anfang Mai durch sein muß und es da keine bummelphasen oder doppelt Besprechung usw gibt weil es der Zeitplan auch nicht her gibt
Hallo,
wenn man das Abschreiben z.B. mit Matheaufgaben vergleicht, gibt es auch für jede nicht bearbeitete Aufgabe einen Fehler, egal, ob das aus Unfähigkeit oder Langsamkeit resultiert.
Blöd finde ich vor allem, dass von der Schule nie ein Hinweis erfolgt ist, dass Dein Sohn problematisch langsam schreibt und nicht nur relativ langsam.
"Nur wurde von Beginn an kommuniziert, dass zu Hause üben erst nach Hinweis durch die Lehrer erfolgen soll "
Solche Aussagen kannst Du komplett vergessen. Ich habe hier auch das Gefühl, dass man als Eltern selbst hingucken muss, wo Schwierigkeiten vorhanden oder im Anmarsch sind.
Unsere Tochter hat z.B. im ersten Schuljahr extrem stark aufgedrückt, was erstens dazu führte, dass sie langsam war, zweitens sehr anstrengend für die Hand ist und drittens die Lesbarkeit von Sachen auf der Rückseite des Blattes stark verschlechterte. Da hat nie jemand etwas zu gesagt.
Schreibt Dein Sohn eigentlich Schreibschrift, oder schreiben die Kinder bei Euch auch nur verbundene Druckbuchstaben?
Wir haben angefangen, mit unserer Tochter (2. Klasse) Lateinische Ausgangsschrift zu lernen (das, was die meisten von uns früher auch gelernt haben). Das hatte den Effekt, dass sie ganz schnell aufgehört hat, so fest aufzudrücken, weil das bei den Schreibschrift-Schwüngen schlicht und ergreifend nicht mehr funktioniert. Mittlerweile schreibt sie sogar mit einem normalen (also nicht Anfänger-)Füller, ohne die Feder zu ruinieren.
Außerdem hat sie festgestellt, dass sie mit Schreibschrift viel flotter ist, als mit Druckbuchstaben.
Der Lehrerin unserer Tochter ist egal, wie die Kinder schreiben, Hauptsache verbunden und lesbar.
Falls Dein Sohn noch keine Schreibschrift kann und das an Eurer Schule erlaubt ist, würde ich überlegen, mit ihm eine zu lernen.
Wir haben übrigens das Heft "Einsterns Schwester".
LG
Heike
Hallo,
ich denke, dein Beispiel läuft auf die Frage hinaus, wie sinnvoll ODER kontraproduktiv Noten sein können.
Rein objektiv mag die sechs aufgrund der Leistung deines Kindes gerechtfertigt sein. Vom pädagogischen Standpunkt aus gesehen ist eine sechs zu Beginn des 3. Schuljahrs echt ne heftige Ansage fürs Kind!
Ich bin der Meinung: Wenn ein Kind trotz Bemühung Noten jenseits der vier nach Hause bringt, sind Noten einfach Arschlöcher.
LG
Hallo,
ich finde die Benotung auch in Ordnung. Er hat 6 Schreibfehler und 6 Wörter nicht geschrieben. Für jedes nicht geschriebene Wort gab es einen Fehler. Es war ja "nur" abschreiben.
Ich würde nochmals einen Termin mit der Lehrerin ausmachen und genau fragen, warum dein Sohn so langsam ist. Fehlt ihm die Übung Buchstaben flüssig zu schreiben? Träumt er? etc.
Wie schreibt er denn ab? Er könnte sich z.B. ein Lineal unter die Zeile legen die er gerade abschreibt, so dass er nicht ewig suchen muss in welcher Zeile er gerade ist. Konzentriert es sich denn genug (Abschreiben ist ja auch eine Konzentrationssache).
Spielt ihr oft zu Hause zusammen? Es gibt schöne Gesellschaftsspiele die de Konzentration fördern. So kannst Du spielersich mit ihm lernen.
LG janamausi