Neues Schulgesetz und Übergangsempfehlung

Hallo Zusammen,

meine Kinder gehen noch in die Grundschule und mich hat als Elternvertreterin das neue Schulgesetz (SchleswigHolstein) ziemlich aus den Socken gehauen.

Welches besagt, dass die Mehrheit der Lehrer in der Schulkonferenz
das Stimmenrecht haben.#schmoll

Bei uns war es z.B so, dass 6 Lehrer "Gegen Noten" waren und 4 dafür und die
Elternschaft zum Großteil für Notenzeugnisse waren.
Ich weis..inhaltlich ist das Thema Noten oder nicht ein großes Thema gewesen und es hagelte an allen Ecken von Pro und Contra´s.
Aber trotzdem finde ich diese Art von Demokratie unmöglich :-[
Lange Rede...bei uns wurden somit die Noten auch für die 3 und 4 Klassen abgeschafft.
Was ich besonders für die 4 Klassen schade finde. Denn die hätten meiner Meinung nach gerne auch noch das letzte Jahr Noten bekommen können.
Dieses hin und her finde ich :-[

Soweit so gut, aber weis jemand mittlerweile genauer von euch wie das mit der Übergangsempfehlung sein wird? Bei uns wird es im Januar ein obligatorisches Beratungsgespräch geben. Die Entscheidung liegt, aber trotzdem bei den Eltern.
Theoretisch finde ich das ja Ok, aber wie werden das z.B die Gymnasien halten?
Bei uns in der Klasse, sagen sehr viele Eltern, dass ihre Kinder so super schlau sind und eigentlich wollen so ziemlich alle ihre Kids auf dem Gymnasium anmelden,
da sie den Stand von einem "3er" Zeugnis durchaus ausreichend finden.

Ich frage mich nur...müssen die Gymnasien jetzt wirklich alle Kinder die auf das Gymnasium gehen möchten auch annehmen?
Bei uns wird gemunkelt, dass die Gymnasien nicht mehr selektieren dürfen,
sondern quasi per Losverfahren die Kinder sortieren.
Also sollten sich von 200 freien Platzen 300 Kinder anmelden,
dann wird nicht geguckt...wer die passenderen Zeugnisse (Kreuze) hat, sonder es soll

evtl ausgelost werden.
Ganz ehrlich ich sehe das eher als problematisch.

Habt ihr das ähnliches oder evtl. sogar anderes gehört?
Im Internet habe ich dazu nichts genaueres gefunden.

Vielleicht stehe ich ja auch alleine mit meiner Meinung,
aber mir tuen die Kinder leid...die jetzt schon seit 3 Jahren Förderunterricht in Mathe oder Deutsch bekommen...und dann zu G8 wechseln sollen oder sogar schon die Klasse wiederholt haben.
Die Eltern, aber trotzdem der Meinung sind, dass ihr Kind das alles eigentlich kann.

Ich weis nicht....damit tut man seinem Kind doch kein Gefallen.
Die Gemeinschaftsstschulen bieten doch auch eine Oberstufe.

Irgendwie sehe ich gerade den Zerfall der Gymnasien.#sorry

Schreibt mir, was ihr darüber denkt...würde mich mal interessieren.

LG

1

HAllo,

ein Kind, das bereits in der Grundschule in mehreren Fächern Förderunterricht benötigt geht doch nicht ernsthaft in Schleswig-Holstein auf ein Gymnasium.

Wir kommen aus NRW und zumindest die Bayern behaupten wir seine alles Deppen - aber hier kommt kein Kind mit Förderbedarf auf ein Gymnasium....

LG Andrea

2

Hallo Andrea,

schön das du dich zu Wort meldest. :-)
Tja, das dachte ich bisher eigentlich auch.

Bei uns in der Klasse und auch woanders gibt es trotzdem Eltern die meinen... ihr Kind ist schlau...und nur weil es in einem Fach Probleme mit der Grundanforderung in ZB Deutsch hat (aufgrund von Umzug Ausland), kann es trotzdem aufs Gym gehen.
Schließlich wäre es ja in Mathe mit einer guten 3 super.

Ich frage mich zudem, wie die Gymnasien das nun mit den neuen Kompetenzrastern
bei dem Übergang machen. Schließlich fallen ja auch noch die Noten und Empfehlungen der Lehrer weg.
Im Schulgesetzt steht nur... das für den Übergang aufs Gymnasium,

die Schüler die 4 Jahre Grundschule vollendet haben müssen. (stand 2014)
http://www.gesetze-rechtsprechung.sh.juris.de/jportal/?quelle=jlink&query=GymVersV+SH&psml=bsshoprod.psml&max=true&aiz=true

Das wird doch im Februar bei den Neuanmeldungen ein riesen Chaos geben?

3

Hallo,

in Bayern braucht man fürs Gymnasium einen Notendurchschnitt von 2,33 in den Hauptfächern. Leider ist es wirklich so, dass manche Eltern die Kinder zur Nachhilfe schicken oder die Kinder von den Eltern aus am Schulförderunterricht (dieser ist freiwillig) teilnehmen müssen, damit sie z.B. in Mathe im Zeugnis eine 2 bekommen und sie es somit aufs Gymnasium schaffen.

LG janamausi

4

Hallo,

ich persönlich finde es nicht gut, dass die Kinder in der 4. Klasse keine Noten bekommen. Dann kommen die Kinder auf eine weiterführende Schule, kriegen plötzlich Noten und sind überfordert. Meiner Meinung nach müssen Kinder langsam an den Druck der Noten herangeführt werden.

Allerdings ist es bei uns in Bayern auch so: es zählt allein der Notendurchschnitt von 2,33 fürs Gymnasium. Ob die Kinder das ohne Probleme schaffen (somit für das Gymnasium geeignet sind) oder ob die Kinder das nur mit Nachhilfe und stundenlangem lernen schaffen, interessiert nicht.

Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass es dann übers Losverfahren entschieden wird wer am Gymnasium angenommen wird.

LG janamausi

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Wieso denkst du, dass es keinen Druck gibt? Zählen Punkte bei dir nicht? Keine Noten bedeutet ja nicht zeitgleich auch keine Tests und keine Punkte. Wir haben keine Noten, aber trotzdem schreiben meine Jungs Tests und bekommen Punkte. Und zumindest ich habe auch den Punkteschlüssel, dass ich weiß, wie gut oder wie schlecht meine Jungs sind.

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Hallo,

bei uns gab es in den ersten beiden Schuljahren auch Punkte. Aber nach meiner Erfahrung (und auch der anderen Mütter aus der Klasse) ist es nochmal etwas anderes mit Noten.

janamausi

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Hallo,

unser Sohn besucht auch die 4.Klasse in SH. Bei uns haben sich die Lehrer Gott sei Dank für Noten entschieden. Von mir aus dürfte es die auch bereits ab der 1.Klasse geben. Dieses WischiWaschi, die armen Kinder nicht gleich so zu überfordern ist BullShit...aber gut, da hab ich meine ganz eigene Meinung zu.

Es ist tatsächlich so, dass die weiterführenden Schulen keine Kinder ablehnen dürfen auf Grund von schlechten Zensuren, so muss das Gymnasium auch Schüler aufnehmen, die evtl auch nur eine Hauptschulempfehlung haben. Die armen Kinder, die armen Lehrer, die armen Klassen....das hilft niemanden. Wenn die Schule nicht genug Plätze hat entscheidet das Los! Traurig aber wahr!

Unsere Schule wird zum Halbjahreszeugnis einen Entwicklungsbogen aushändigen, der auf den sozialen Bereich und die Lernfähigkeit sich bezieht. Diesen Entwicklungsbogen gibt es erstmal nur in Kopie, dann gibt es einen Termin zur Besprechung (Elternsprechtag), nimmt man 3x nicht an diesem Termin teil als Elternteil gibt es einen Vermerk auf dem Original, welches in der Schule verbleibt. Zur Anmeldung an die weiterführende Schule muss das Original aber vorgelegt werden, wer nur mit Kopie kommt muss sich erklären (das Original kann von der weiterführenden Schule bei der Grundschule angefordert werden)....

Naja, lassen wir uns überraschen!

LG Steffi

6

Eigentlich ist es kein Zerfall der Gymnasien, sondern nur ein anderes System. Wir haben dieses System an unserer (staatlichen) Regelgrundschule schon seit ewigen Zeiten. Und es klappt gut. Statt einem kleinen Zettelchen mit einer Mini-Beurteilung, 4 Kopfnoten und dann eben die nichtssagenden Schulnoten, gibt es bei uns für jedes Schuljahr für jeden Schüler ein mehrseitiges Zeugnis. Jedes Fach wird aufgeschlüsselt dargestellt mit Stärken und Schwächen. Ungefähr so, als würden die gesamten einzelnen Noten dort stehen und auch noch, worum es in dem Test ging.
Bei uns bekommen aber die Kinder für die Bewerbung an den weiterführenden Schulen ausnahmsweise ein Zeugnis mit Noten (zusätzlich). Keine weiterführende Schule kann sich all die umfangreichen Zeugnisse wirklich durchlesen und dann die Schüler aussortieren.

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Hi

scheint mir wieder ein Schnellschuss zu sein!
ich würde versuchen, das die Eltern hier einen Aufstand machen, um so ihrer Stimme eine Gewichtung zu geben!
Wenn ein Großteil der Eltern dagegen ist, würde es mich wundern, wenn die Schule es trotzdem durchzieht.

Beurteilungen kann man lesen wie man will, die sind so wischi waschi und wohlwollend fürs Kind geschrieben#schein
Und die Lehrergespräche#schwitz, da muss man Glück haben, das man einen guten Lehrer erwischt hat, der Kompetent genug ist, kommunikativ mit Eltern umzugehen.

Wollen die dann die Tests auch mit :-) benoten?

lisa

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Ne, Noten gibt es generell nicht mehr, bei uns an der GS wird es ein Balkendiagramm zu jedem Test geben, wo die Inhalte bewertet werden unterteilt in "sicher", "überwiegend sicher" und die anderen beiden habe ich vergessen...finde es total unübersichtlich und bin gespannt, wie es weitergeht. Wir hatten am Dienstag Elternabend. Alle Eltern der drei zweiten Klassen haben das System erklärt bekommen und es hat sich neben mir nur eine weitere Mutter wirklich hingesetzt und das Ganze hinterfragt und kritisch kommentiert, der Rest schien es so anzunehmen. Wir reden hier immerhin von über 70 Kindern...

11

Hallo,

das ist bei uns in Baden-Württemberg auch so. Nicht mit den Noten, aber mit dem Elternwillen. Und ja, hier gibt es Leute, die das eiskalt durchziehen und ihr Kind mit Hauptschulempfehlung aufs Gmynasium schicken.

Das Ende vom Lied ist bei uns eine große Völkerwanderung. Ich weiß von einer 5. Klasse an der hiesigen Realschule, wo von 25 Schülern 5 gleich in Klasse 5 nicht versetzt wurden. Drei (!) davon wiederholen nun Klasse 5. Das Kind einer Freundin geht dahin, und es war wohl kein Spaß, weil ja 1/5 der Klasse völlig überfordert war und das gesamte Schuljahr Sand im Getriebe (machten auch nie Hausaufgaben, gaben am Ende völlig auf).

Man hatte dann Angst, dass es zu einer Klassenzusammenlegung kommt, aber das blieb aus, weil fünf Schüler vom Gymnasium heruntergewechselt sind. Dafür legt das Gymnasium spätestens nächstes Jahr Klassen zusammen ....

Das Spiel wird nun ewig so gehen. Das älteste Kind in der 5. ist 13 (!) - wurde wohl später eingeschult, hat in der Grundschule mal eine Ehrenrunde gedreht und wiederholt nun Klasse 5.

GLG
Miss Mary

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Hallo!

Ich kenne mich mit dem Schulwesen in SH nicht so aus, aber an deiner Stelle würde ich erst einmal abwarten. Ein Gymnasium kann nicht unendlich viele Schüler aufnehmen. Sie haben, sofern nicht von der Stadt mehr Platz geschaffen wird, begrenzte Kapazitäten.

Und wenn sie mehr Anmeldungen als Plätze haben, denke ich nicht, dass wirklich nach dem Losverfahren entschieden wird. Dafür sind Lehrer viel zu sehr Pädagogen, als so eine Entscheidung dem Zufall zu überlassen. Die offizielle Version lautet vielleicht so (du schreibst -man munkelt- weißt du was handfesteres?) aber was schulintern läuft, steht auf einem anderen Blatt.