3. Klasse, wie kriegt man Flüchtigkeitsfehler aus der Rechtschreibung?!?

Huhu!!

Meine Große geht jetzt in die 3. Klasse und wenn ich mir ihre Aufschriebe anschaue, dann stehn mir die Haare zu Berge. Also, sie ist eigentlich ne sehr gute SChülerin, hatte in der 2. sogar ne 1 in Deutsch im Zeugnis, in Diktaten, Abschreibearbeiten usw. hatte sie meist ne 1-2, sprich 1 Fehler auf ner kleinen Heftseite. Alles wunderbar. Aber sobald sie nicht wirklich über jedes einzelne Wort nachdenkt, dann haut sie Fehler am laufenden Band rein. Da kann es sein, sie schreibt ein paar hintereinander das gleiche Wort oder den gleichen Wortstamm und einmal mittendrin ist es einfach falsch, oder sie schreibt das gleiche Wort 4 mal anders. Sie lässt ständig irgendwelche Buchstaben weg, oder schreibt komplett andere als da hingehören (hab vorhin z.B. gesehen, dass sie im Englischheft zu chair: Stuf geschrieben hat...hallo?!? Und da ging es nur um ein paar einzelne Wörter, nicht um nen riesen Text. Sie kennt sie Rechtschreibregeln, und wenn sie anfängt über ein Wort nachzudenken weiß sie fast immer wie man es richtig schreibt, nur sie denkt einfach beim schreiben scheinbar nicht nach. Sie schreibt einfach und es stört sie irgendwie auch gar nicht. Sie musste kürzlich eine große Heftseite gereimten Text von nem Blatt abschreiben, sie kam dann ganz stolz, meinte, sie hätte es sich extra nochmal durchgelesen, es sei alles richtig...na, ich dachte ich fall vom Stuhl als ich 10!!! völlig sinnlose Fehler in dem Text fand. Ich komme gerade vom Elternabend, hab dort die Lehrerin kurz drauf angesprochen und sie meinte auch, dass ihr auffällt, dass sie zur Zeit sehr viel falsch schreibt und wohl auch kein Interesse dran zeigt, die Sachen richtig zu schreiben.

Hat irgendjemand Tipps, wie man das verbessern kann?? Ich frage mich ob es was bringt mit ihr systematisch Wörter schreiben zu üben oder ob es nur an der Konzentration liegt, denn sie schreibt ja auch viel falsch, wo sie eigentlich genau weiß wie es richtig ist. Von daher frag ich mich ob es was bringt sie x mal die gleichen Wörter schreiben zu lassen....
Also, mir ist schon klar, dass die jetzt in der 3. Klasse noch nicht die perfekte Rechtschreibung haben, aber dass man bei völlig klaren Wörtern einfach Buchstaben weglässt oder austauscht oder was auch immer, das ist doch nicht mehr normal!?

Wäre dankbar über jeden Rat oder Erfahrungswerte, ob es sich bei manchen irgendwann "von allein" gebessert hat.

Grüßle, Steffi

1

Hallo Steffi,

Dein Kind lernt jetzt ganze Worte zu lesen, d. h. nicht mehr Buchstabe für Buchstabe sondern das Wort gesamt zu erfassen. Das Gehirn zeigt ihr dann auch das erwartete Wort, nicht das geschriebene. Damit kann sie einzelne Fehler auch nicht mehr erkennen. Damit sich das aber nicht einschleift hilft nur üben, üben, üben.

2

Huhu,

guck mal hier, ich habe diese Frage neulich dem ADHS Experten gestellt:
http://www.urbia.de/forum/117-adhs-in-der-schule/4494571-abschreibtexte/29463523

Mein Sohn vergißt oft einfach einen Buchstaben und sieht den Fehler auch nicht.

LG

Hanna

3

Hallo,
das hat sie wohl von dir geerbt ;-)! Gehe mit gutem Beispiel voran, lies dein Geschriebenes durch und dann sieht es schon besser aus.
Viele Grüße!

4

hi,

mein Tipp ist zwar pädagogisch nicht gerade wertvoll aber bei uns hat es super geholfen.
Von uns hat Lara für jede 1 einen Euro gekriegt. Bei uns war es nämlich auch so das sie meist Flüchtigkeitsfehler hatte und immer vergaß den Text hinterher nochmal durchzulesen. Für den Euro hat sie es dann nicht mehr vergessen und siehe da das Thema war erledigt.

lg

5

Hier meine Erfahrungen:

mein Sohn hat in der Rechtschreibung vor allem bei frei geschriebenen Texten gern mal Fehler, und gerade bei Groß- und Kleinschreibung sind das Flüchtigkeitsfehler.

In der Grundschule half: Jedes falsch geschriebene Wort dreimal abschreiben - er schreibt nicht gern, und hat es dann irgendwann doch geschafft, sich besser zu konzentrieren, und sei es nur, um eben die blöden Wörter nicht noch einmal schreiben zu müssen.

Auf der weiterführenden Schule seh ich natürlich nicht alles, was er schreibt, aber ab und an schau ich doch mal auf die Hausaufgaben. Ich sag ihm dann einfach, wie viele Fehler er in einem Text hat - dann ist er ein wenig angespornt, zu schauen, ob er auf dieselbe Zahl kommt ...

LG

Anja

6

Hab hier bei den anderen Antworten schon einige gute Tipps gesehen, die ich nicht wiederholen will. Zusätzlich würde ich jedem raten, seine Kinder zum Lesen zu animieren. Wenn man viel liest, prägt sich das Schriftbild der einzelnen Wörter ein und wenn man es dann falsch schreibt, sieht es irgendwie "komisch" aus und man denkt noch mal genauer darüber nach. Kennt vermutlich fast jeder auch von sich selbst, dass man, ganz unabhängig von Regeln, die natürlich auch wichtig sind, ein Gefühl dafür hat, wie ein Wort richtig geschrieben aussieht.

7

DU BIST NICHT ALLEIN #winke

Unser Sohn macht es ganz genauso! Ich dachte schon ernsthaft, dass da irgendwas nicht stimmt... Ich weiß teilweise beim Durchlesen seiner Texte nicht, ob ich ihn schütteln oder mich vor Lachen auf dem Boden wälzen soll #schwitz Da stehen Dinge...das kann man sich schlicht nicht vorstellen. Und ich kann es ihn drei mal vorlesen lassen - er sieht es nicht! Er schafft es, selbst fehlende Wörter einzusetzen und erst wenn ich verlange, dass er mir doch bitte mal zeigen möge, wo das Wort steht, fällt er aus allen Wolken #schock

Auch wenn ich ihm dann erkläre, dass es beim Schreiben ungeheuer wichtig ist, dass man GENAU arbeitet, weil sonst der Text eine völlig andere Bedeutung bekommt oder schlicht unverständlich ist, stört in das überhaupt nicht und er ändert nichts. Gehe ich den Satz aber Wort für Wort durch, während er ihn aufschreibt, macht er selbst beim Dehnungs-h selten Fehler. Er kann es also - genau wie deine Tochter auch - durchaus. Bloß beim Schreiben gehen echt die Pferde mit ihm durch.

Solltest du an dieser Front irgendwann weiterkommen - melde dich bitte bei mir #winke

LG #klee
Jenx

8

Huhu!!

Beruhigend, dass es auch anderen so geht. Es gibt wahrscheinlich auch lein Patentrezept, wie man das in den Griff bekommt. Ich hab mir auch nochmal Gedanken drüber gemacht, und ihr heute erklärt, dass es wichtig ist, dass sie lernt, richtig zu schreiben. Ich hab ihr gesagt, dass wir nun ein Rechtschreibheft beginnen. Da schreib ich ihr jeden Tag die Wörter rein, die ich in Hausaufgaben oder Schulheften falsch finde und sie muss es dann 5 mal richtig da reinschreiben, macht sie bei einem nen Fehler, dann eben wieder 5 mal usw. Haben heute damit angefangen, erst war sie noch motiviert und die meisten Sachen waren dann auch richtig, allerdings hatte sie 2 Fehler und beim einen Wort kam dann beim 2. Versuch wieder ein Fehler rein, dann war jegliche Motivation wieder dahin... mal sehen ob ich es mit ihr durchziehen kann, ob sie unter der Woche die Nerven dazu hat, nach Schule und Hausaufgaben. Ansonsten sammeln wir die Fehler und sie muss Samstag und Sonntag ran, mal sehn. Keine Ahnung ob es was bringt, aber einen Versuch ist es mir wert, denn dadurch ist sie (hofentlich) erstens motiviert nicht so viele Fehler zu machen damit sie nicht so viel extra schreiben muss und zweitens prägt es sich vielleicht mit der Zeit wirklich ein bißchen besser ein. Mal sehen!

Grüßle, Steffi

9

Das Problem scheint in der 3. Klasse recht weit verbreitet zu sein, auch bei Kindern, die es eigentlich besser könnten. Hab mich mit anderen Müttern mal unterhalten und war erstaunt, da es nicht nur bei meinem Sohn so ist.

Die Klassenlehrerin von meinem Großen meinte, am allermeisten hilft nun lesen , lesen, lesen, lesen!!!!!

Ich halte meinen Sohn immer wieder dazu an, sich zu konzentrieren. Deutsch Hausaufgaben gucken ich grundsätzlich nach und er darf die Rechtschreibfehler dann korrigieren.

Wenn mir mein Sohn dann nach ner Deutsch Arbeit versichert, das er ganz oft nachgeguckt hat und keinen Fehler gefunden hat, bekomm ich schon Angstschweißausbrüche #schwitz

Lg

11

Haha, den Angstschweiß kenne ich #schwitz

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Hallo,

haben auch einen Drittklässler hier, der sehr sehr viel liest und trotzdem diese Fehler macht - genauso seine Freunde (habe in meiner Not auch schon die anderen Mamas angesprochen).
Nun habe ich das letzlich meiner Mutter erzählt - sie war Grundschullehrerin und ist pensioniert. Sie hat mich beruhigt und gesagt, dass das sehr typisch für die dritte Klasse ist. Die Wortbilder sind noch nicht fest im Gehirn und für die Kinder sieht auch das falsche Wort nicht unbedingt falsch aus. Die Texte werden schwerer und länger und die Kinder müssen sich da erst reinfinden.
Meine Freundin war deswegen auch bei der Lehrerin unserer Söhne und auch die meinte, das sei alles normal und unsere Kinder völlig im Rahmen.

Von daher lasse ich - wie hier auch viele raten - falsche Wörter nochmal schreiben (was auch die Lehrerin macht), lobe fleißig wenn er es richtig macht, gehe viel in die Bücherei und lasse ihn Bücher ausleihen und und und.......

Mal sehen wie das weiter geht. Meine Mutter kommt diese Woche zu Besuch (wohnt sehr weit weg) und ich zeige ihr abends wenn mein Sohn schläft mal die Hefte.